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Krebs durch Nägelkauen

Eine schockierende Nachricht, die man kürzlich zu lesen bekam: Einer jungen Frau musste ihr Finger abgenommen werden, da sie eine seltene Krebsform entwickelte – und das nur durch eine schlechte Angewohnheit: Nägelkauen.

Amputation war unumgänglich

Die 20-jährige Wahl-Australierin, die ursprünglich aus Großbritannien stammt und die Insel vor neun Jahren verließ, erlitt eine seltene Form von Hautkrebs an ihrem Daumen. Die Ärzte vermuten, dass das krankhafte Nägelkauen von Courtney Whithorn der Frau zum Verhängnis wurde, so die britische Zeitung „The Sun“. Ihr Daumen konnte nicht mehr gerettet werden. Die schwarze Verfärbung an ihrem Finger bemerkte die junge Frau selbst schon relativ frühzeitig, behielt dies jedoch vier ganze Jahre lang für sich und versteckte ihren Daumen, so die Psychologiestudentin im Interview.

Letztendlich entschied sich Courtney nach Jahren dann doch noch dafür einen Arzt aufzusuchen. Ihr Hausarzt überwies sie zuerst weiter an einen plastischen Chirurgen, da die Australierin aus „rein kosmetischen Gründen“ zu ihm kam und zu diesem Zeitpunkt die Ursache der Verfärbung nicht klar war. Der Chirurg sollte den schwarzen Teil von Courtneys Daumen entfernen und durch ein Hauttransplant ersetzen, sodass ihr Finger wieder normal aussah – die Patientin war zufrieden. Vor der ersten Operation stellten die Ärzte dann jedoch fest, dass etwas mit der Haut nicht stimmte und machten eine Biopsie. Sechs Wochen später wurde die junge Frau zu einem Spezialisten in Sydney überwiesen, der schließlich die erschütternde Diagnose stellte: Eine extrem seltene Form von Hautkrebs hatte sich entwickelt, das sogenannte „akrolentiginöse Melanom“. Der Tumor hatte bereits eine beachtliche Größe erreicht.

Nachdem das Nagelbett des Daumens entfernt worden war, wurden zuerst keine weiteren Krebszellen gefunden. Nur ein paar Tage nach der Operation wurde Courtney aber eine Amputation nahegelegt, nachdem bei der zweiten Operation erneut bösartige Tumorzellen entdeckt worden waren. Die junge Frau konnte die Notwendigkeit einer Abnahme nicht mehr ignorieren. Sie ließ sich ihren Daumen letztendlich amputieren. Auch zwei Lymphknoten wurden sicherheitshalber entfernt, um zu untersuchen, ob der Krebs bereits gestreut hatte. Glücklicherweise erwies sich diese Angst als unbegründet. Weitere Gewebeproben werden noch analysiert. So und so muss die Australierin nun mindestens fünf Jahre beobachtet werden, um eine Rückkehr der Krebserkrankung zu verhindern. Da die Art des malignen Melanoms so selten auftritt, können aktuell keine Daten bezüglich Überlebenschance und Wahrscheinlichkeit eines erneuten Tumors genannt werden.

Psychische Probleme als Auslöser

Die Australierin berichtete, dass sie während ihrer Schulzeit immens von ihren Mitschülern gemobbt wurde, was wohl der Grund für das exzessive Nägelkauen war. Das Mädchen litt psychisch so stark unter der Belastung, dass die schlechte Angewohnheit mit der Zeit immer schlimmer wurde. 2014 biss sich Courtney den Daumennagel angeblich sogar gänzlich ab.

Damit ist die 20-jährige aber kein Einzelphänomen – Schätzungen nach beißen rund 40 Prozent aller Kinder und zehn Prozent der Erwachsenen immer wieder an ihren Nägeln. Meist ist psychischer Stress die Ursache dafür, dass die Hände wie in Trance zum Mund wandern. Das Ergebnis ist oft sehr unschön. Courtney Whithorn ist der lebende Beweis dafür, dass man sich das Nägelkauen jedoch nicht nur aus ästhetischen Gründen abgewöhnen sollte, sondern auch aus gesundheitlichen.

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Die junge Frau geht mit ihrer Geschichte nun an die Öffentlichkeit, um Andere vor den möglichen schrecklichen Folgen von Mobbing zu warnen. Ihr Erlebnis soll eine Abschreckung sein, aber Betroffenen auch zeigen, dass sie keinesfalls allein sind: „Ich möchte meine Geschichte mit Menschen teilen, die gemobbt werden, und mit Menschen, die Mobbing betreiben. Ich hoffe, es würde sie dazu bringen, aufzuhören, was sie tun, oder jemandem den Mut geben sich zu Wort zu melden und Hilfe zu holen oder seinen Eltern zu erzählen, was in der Schule passiert ist“, so die mittlerweile selbstbewusstere 20-jährige.

Quellen

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