Die anstehenden Feiertage soll man eigentlich ausgiebig genießen, sich besinnen und entspannen können. Leider ist aber häufig genau das Gegenteil der Fall und viele Menschen verbringen die Vorweihnachtszeit, sowie die Feiertage selbst, in Hektik und Stress. Das macht sie zu einem gesundheitlichen Risiko, denn Wissenschaftler stellten fest, dass die Herzgesundheit unter diesem Zustand leidet. Das erschreckende Ergebnis: Heiligabend ist der Tag, an dem die meisten Herzinfarkte des gesamten Jahres auftreten.
Die Feiertage sind gefährlich
Forscher der Lund University und des Karolinska Institutet in Schweden fanden im Rahmen ihrer gemeinsamen Studie kürzlich heraus, dass die Weihnachtstage mit einer Erhöhung des Herzinfarktrisikos einhergehen. Die Strapazen dieser Zeit scheinen sich direkt auf den Körper auszuwirken. Die Untersuchungsergebnisse wurden im englischen Fachjournal „The BMI“ publiziert.
Eine besinnliche, erholsame Zeit erleben während den Weihnachtsfeiertagen die wenigsten. In Wirklichkeit sind sie meist vollgepackt mit Stress, Zeit- und Schaffensdruck. Das macht den Heiligabend zum schlimmsten Tag des Jahres, wenn es um Herzinfarkte geht. Der negative Einfluss rund um Weihnachten lässt das Infarktrisiko an diesem Tag um fast 40 Prozent steigen – eine alarmierende Zahl. Den Untersuchungen zufolge tritt die Mehrzahl der Herzinfarkte rund um 22 Uhr auf.
Medizinische Analyse
Ärzte beobachteten über 283.000 Herzinfarkte, die zwischen den Jahren 1998 und 2013 eingetreten und gemeldet worden waren. Die genutzten Daten kamen aus dem Swedish Coronary Care Unit Registry. Der heilige Abend ist in Schweden traditionell die Zeit sich mit der Familie zu treffen und gemeinsam zu feiern. Allerdings lag noch für einen weiteren schwedischen Feiertag ein erhöhtes Infarktrisiko vor: Der Mittsommer. An diesem Tag Mitte Juni kommt die Familie ebenfalls zusammen.
Zudem konnte während der Auswertung festgehalten werden, dass Herzinfarkte generell vermehrt früh morgens vor acht Uhr, sowie an Montagen auftreten. Um Ostern und bei Sportveranstaltungen konnte dagegen kein Anstieg der Wahrscheinlichkeit beobachtet werden.
Weitere Studien stehen an
Die Untersuchung zeigte, dass vor allem Menschen über 75 Jahren und Diabetiker über ein erhöhtes Risiko verfügen einen Herzinfarkt zu erleiden. Das gleiche gilt für Patienten, die bereits eine Vorgeschichte in Bezug auf koronare Herzkrankheit haben.
Bisher ist das generelle Ergebnis der Analyse den Medizinern nicht vollständig klar, allerdings wird davon ausgegangen, dass emotionales Leid mit Gefühlen wie Angst, Ärger, Trauer, Wut oder Stress das Herz negativ beeinflusst und deshalb das Risiko für einen Infarkt ansteigt. Zusätzlich erhöhen Alkoholkonsum, eine übermäßige Nahrungsaufnahme, sowie Fernreisen die Wahrscheinlichkeit.
Der nächste Schritt ist nun herauszufinden, woran genau diese Erkenntnis liegt und Herzinfarkte vor allem während der Feiertage verursacht werden. Nur auf diese Weise kann gegen die gesundheitliche Bedrohung vorgegangen werden – allerdings sollten Sie in jedem Fall versuchen während der Feiertage einen Gang herunterzuschalten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Muten Sie sich nicht zu viel zu und lehnen Sie sich lieber einmal zurück, um Ihrem Herz etwas Gutes zu tun.
Quellen
- Thebmj: Christmas, national holidays, sport events, and time factors as triggers of acute myocardial infarction: SWEDEHEART observational study 1998-2013
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