Tagein, tagaus nutzen wir es ohne noch darüber nachzudenken: Unser Smartphone. Forscher der Universität Toledo fanden jetzt aber heraus, dass Handydisplays der Netzhaut unserer Augen stark schaden können und das auch noch dauerhaft. Lesen Sie nachfolgend alles über das niederschmetternde Studienergebnis.
Bleibende Schäden durch blaues Licht
Das blaue Licht der Smartphones kann von Hornhaut und Linse nicht blockiert oder reflektiert werden, so der Assistenzprofessor der Abteilung für Chemie und Biochemie der oben genannten Universität. Die Bestrahlung schädigt die Netzhaut des Auges dauerhaft, da es eine kürzere Wellenlänge und mehr Energie als andere Lichtfarben aufweist. Das belastet die Augen stärker. Insbesondere für die Netzhaut ist das katastrophal, denn diese reagiert mit giftigen chemischen Molekülen in den Sehzellen, die daraufhin absterben, wenn sich das Signalmolekül auf der Membran auflöst. Das Schlimme daran ist vor allem, dass sich die Sehzellen nicht wieder regenerieren. Was tot ist, ist tot. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, bei der Wissenschaftler Netzhautmoleküle mit anderen Zellformen zusammenführten, welche bei der Bestrahlung mit blauem Licht alle gemeinsam mit der Netzhaut abstarben. Ohne die Netzhaut kam es bei den Zellen nicht zu diesem Prozess, genauso wie andere Lichtfarben keinen Einfluss auf Netzhaut und Zellen hatten. Damit konnte festgehalten werden, dass blaues Licht eine extrem giftige Ausnahme unter den Lichtfarben darstellt, die jeden Zelltyp tötet. Auch die Schlafqualität leidet nachweislich unter dem blauen Licht. Neuere Geräte verfügen inzwischen über einen speziellen Nacht-Modus, bei dem das Display in einem wärmeren Ton erstrahlt. Dies soll die Beeinträchtigung des Schlafs verhindern. Ob dies jedoch vollkommen verhindert werden kann, bleibt fraglich.
Volkskrankheit AMD
AMD, also altersbedingte Makuladegeneration, ist in den westlichen Industrienationen die am häufigsten auftretende Augenkrankheit, die zur vollkommenen Blindheit führen kann. Dabei lässt die Sehleistung des gelben Fleckes im Auge, auch „Makula“, nach. Überwiegend sind Personen über 50 Jahren betroffen. Mit der immer weiterwachsenden Lebenserwartung steigt auch die Wahrscheinlichkeit an AMD zu erkranken. Bisher ist die chronische Krankheit nicht behandelbar. Mittlerweile wird angenommen, dass die Bestrahlung mit blauem Licht an der wachsenden Zahl der Erkrankten ihren Anteil hat. Es wird bereits untersucht, wie zukünftige Generationen vor dieser erschreckenden Entwicklung geschützt werden können.
Was Sie tun können
Um die Menge blauen Lichts wenigstens auf ein Minimum zu reduzieren, können Sie die Einstellungen bei Ihrem Smartphone anpassen. Anleitungen für Ihr jeweiliges iPhone- oder Android-Gerät finden Sie online. Auch bei den meisten Laptops und PCs kann auf den sogenannten Nachtmodus zurückgegriffen werden, der wärmeres Licht ausstrahlt. Das mag vorerst eine unangenehme Umstellung sein, lohnt sich für die Gesundheit unserer Augen aber allemal.
Dietrich Schneider
11.03.2023 15:36Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Augenschäden. Gut zu wissen, dass blaues Licht dauerhaft dem Auge schaden kann. Ich denke, dass dies bei mir schon vorgefallen sein könnte und werde mich mal von einem Augenlinsenchirurg untersuchen lassen.