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Neue Vitamin-D-Pilze gegen Mangel des Sonnenvitamins

Bei Kaufland findet man aktuell sogenannte „Vitamin-D-Pilze“, also Champignons, die im Labor mit UV-Licht bestrahlt wurden und deshalb besonders reich an Vitamin D sind. Durchaus sinnvoll oder totaler Unfug? Stiftung Warentest hat die Pilze unter die Lupe genommen.

Unzureichende Vitamin-D-Zufuhr soll bekämpft werden

Gerade in den kalten, dunklen Wintermonaten kommt es bei vielen Menschen zu einem Mangel an Vitamin D. Die geringe Menge Sonnenlicht während dieser Zeit reicht oft nicht aus, um den für das Immunsystem essentiellen Stoff zu bilden. Die Lebensmittelkette Kaufland hat daraus nun Konsequenzen gezogen und beschlossen eine Marktlücke zu füllen: Seit ein paar Wochen werden „Vitamin D – Pilze zur Unterstützung gesunder Knochen und Zähne“ angeboten. Das Produkt wird von der Firma Pilzland bezogen. Bereits die Verpackung zeigt eine Sonne, die Pilze anstrahlt. Preislich liegen die Champignons bei ca. zwei Euro für 200 Gramm.

Die Zuchtpilze wurden im Labor mit UV-Licht bestrahlt, um einen erhöhten Vitamin-D-Gehalt zu entwickeln. Das spezielle Verfahren wurde von Ernährungswissenschaftlern erarbeitet. Mithilfe der Prozedur ist es möglich, den Anteil des Sonnenvitamins im Vergleich zu herkömmlichen Zuchtpilzen um das 30-fache zu steigern. Im Gegensatz zu wildwachsenden Champignons enthalten die im Supermarkt erhältlichen Exemplare verhältnismäßig geringe Mengen Vitamin D. Doch ist diese Sonnenvitamin-Bombe wirklich gesund und sinnvoll?

Bestrahlungsvorgang funktioniert

Stiftung Warentest hat die Spezialpilze ins Labor geschickt – das Ergebnis der Prüfung fiel positiv aus. Die Tester kamen zu dem Schluss, dass die Bestrahlung funktioniert und der Vitamin-D-Gehalt der neuen Pilzsorte mit 9,6 Mikrogramm auf 100 Gramm deutlich über dem Normalwert liegt. Herkömmliche Supermarkt-Champignons weisen einer Stichprobenanalyse zufolge nur etwa 0,3 Mikrogramm Vitamin D auf 100 Gramm auf.

Demzufolge wurde das Kaufland-Versprechen des rund 30-fach erhöhten Vitamin-D-Gehalts eingehalten. Jedoch wurde bei den bestrahlten Pilzen immense Schwankungen festgestellt, denn bei sieben geprüften Packungen variierte der Wert zwischen 5,3 und 15,1 Mikrogramm Vitamin D auf 100 Gramm. Die Angabe von 6,25 Mikrogramm auf der Packung stuft Stiftung Warentest deshalb als „scheingenau“ ein.

Des Weiteren müssten die Pilze laut der Novel-Food-Verordnung der EU eigentlich als „UV-behandelt“ ausgewiesen sein und nicht als „Vitamin-D-Pilze“. Die Überschreitung des in der EU-Verordnung festgelegten Höchstwerts von zehn Mikrogramm auf 100 Gramm sei allerdings nicht problematisch, selbst von den Pilzen mit den höchsten Vitamin-D-Anteilen könnte man ruhigen Gewissens mehrere Packungen am Tag verzehren. Nur eine kleine Menge der UV-Champignons reicht aber aus, um gesundheitlich davon zu profitieren. Bereits 50 Gramm sind genug, um den Tagesbedarf an Vitamin D zu decken. Risikogruppen, die nicht in der Lage sind körpereigenes Vitamin D zu produzieren, können ihren Bedarf mit rund 200 Gramm der manipulierten Pilze decken.

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Andere Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel

Natürlich ist es aber kein Muss auf die neuen Vitamin-D-Pilze zurückzugreifen, um täglich genug des Sonnenvitamins aufzunehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bewertet das neue Produkt jedoch für durchaus sinnvoll. Wer jetzt aber nicht in die nächste Kaufland-Filiale rennen möchte, der kann auf Alternativen setzen: Fisch wie Lachs oder Hering sind ideale Vitamin-D-Quellen. Auch Nahrungsergänzungsmittel können eine Option sein, um den Sonnenvitamin-Haushalt aufzuwerten, wenn gerade ein Mangel an Sonnenlicht vorherrscht. Diese sind rezeptfrei in Drogeriemärkten und Apotheken erhältlich.

Zuletzt sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Zahl der Personen mit Vitamin-D-Mangel zwar bekanntermaßen hoch ist (laut Robert-Koch-Institut etwa 56 Prozent der Erwachsenen), allerdings ist dieser bei nur 15 Prozent so groß, dass die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten wie Osteomalazie und Osteoporose erhöht ist. Ein geringes Defizit ist gesundheitlich unbedenklich.

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