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Rätselhafte Fleischallergie

Für zahlreiche Menschen ist Fleisch ein wichtiger Bestandteil einer Mahlzeit. Saftiges Steak, zarte Hühnchenbrust oder würzige Bolognese – der Verzicht auf derartige Speisen ist für viele die blanke Horrorvorstellung. Doch dieser Gedanke ist keinesfalls nur ein Fantasiegebilde, sondern durchaus im Bereich des Möglichen. Das sogenannte alpha-Gal-Syndrom bezeichnet eine allergische Reaktion, die nach dem Verzehr von rotem Fleisch auftritt. Über die genauen Ursachen dieser Abwehrreaktion ist bisher nur wenig bekannt. Wissenschaftler berichten allerdings davon, dass die rätselhafte Allergie in den meisten Fällen nach heftigen Entzündungsreaktionen vorkommt. Ein Forschungsteam aus Deutschland und Luxemburg erarbeitete kürzlich einen neuen Test zur Diagnose des außergewöhnlichen Leidens.

Immunreaktionen durch rotes Fleisch

Betroffene des alpha-Gal-Syndroms erleiden zwei bis sechs Stunden nach dem Essen von Fleischgerichten heftige allergische Reaktionen wie Hautrötungen, Atemnot oder sogar einen allergischen Schock. Das Syndrom tritt jedoch nur nach dem Verzehr von rotem Fleisch wie Rind, Schwein, Wild und Lamm auf. Da die Folgen der Allergie zeitlich verzögert eintreten, ist es oft schwierig die Beschwerden überhaupt mit dem Nahrungsmittel in Verbindung zu bringen. Experten vom Luxembourg Institute of Health kreierten nun einen Test, der die Allergie besser erkennen soll. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ publiziert.

Zuckerstoffe bei Tieren als Auslöser

Erst seit 2009 ist bekannt, dass es eine Allergie gegen Fleisch gibt. US-amerikanische Forscher konnten dies nachweisen und vermuteten bereits damals, dass sich das Syndrom häufig als Folge von Zeckenbissen entwickelt. Direkte Auslöser sind bestimmte Zuckerstoffe, welche sich an der Zelloberfläche von Säugetieren befinden. Sie werden Galaktose-alpha-1,3-Galaktose genannt, oder eben kurz alpha-Gal. Bei menschlichen Zellen kommen die Zuckerstoffe nicht vor.

Den Wissenschaftlern zufolge können die tierischen Stoffe bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, wenn sie nach dem Verzehr von Fleisch in die Blutlaufbahn geraten. Bisher konnte die Unverträglichkeit allerdings nur nachgewiesen werden, wenn Betroffene einen oralen Provokationstest durchführen ließen. Dieser ist aufwändig und nicht unbedenklich. Die Patienten mussten im Rahmen des Tests unter medizinischer Aufsicht eine größere Menge Fleisch essen bis die Immunreaktion einsetzte. Auf Grund der zeitlichen Spanne zwischen Mahlzeit und allergischer Reaktion ist die Untersuchung zusätzlich durchaus komplex.

Blutanalyse neue Methode

Die deutschen und luxemburgischen Forscher schafften es vor kurzem glücklicherweise den riskanten Provokationstest erfolgreich zu ersetzen. Bei dem neuen Bluttest wird das Blut der Patienten mit künstlichen Allergenen angereichert. Das Team konnte durch die Studie zeigen, dass das Verhalten der Basophilen, also der weißen Blutkörperchen, zur Bestimmung von Allergien geeignet ist. Sollte es schon bei kleinsten Allergenmengen zu einer Reaktion kommen, ist das laut den Studienergebnissen ein starkes Zeichen für das alpha-Gal-Syndrom. Weitere Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass die weißen Blutkörperchen durchaus interessant für die weitere allergologische Diagnostik sind, da sie auch auf andere allergene Substanzen anschlagen.

Zeckenspeichel möglicher Ursprung

Bislang ist noch sehr wenig über die Ursachen des alpha-Gal-Syndroms bekannt. Es wurde jedoch beobachtet, dass die Allergie vor allem nach starken Entzündungsreaktionen auf Grund von Zeckenbissen auftritt. Möglicherweise liegt der Auslöser also im Speichel der Spinnentiere. Was genau sich dabei dann im Immunsystem abspielt, sollen nun weitere Forschungen aufdecken.

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Quellen

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