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Zwangsstörungen – Wenn immer wiederkehrende Rituale und Grübeleien zu einer Erkrankung werden

Zwangsstörungen entwickeln sich oft schleichend und ohne erkennbare Ursache. Sie sind mit einem hohen Leidensdruck und Angstzuständen für die Betroffenen verbunden und führen im Verlauf immer mehr zur gesellschaftlichen Isolation.
— Dr. Tobias Weigl


Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Zwangsgedanken und -handlungen können zu einer emotionalen Belastung für die Betroffenen und das Umfeld werden. Sind Gedanken und Handlungen einmal aus dem Kontrollsystem des Gehirns ausgebrochen, entwickeln diese ein Eigenleben und bestehen vermutlich aufgrund ihrer angstreduzierenden Wirkungen fort. Aus Furcht, dass die Symptome auf andere merkwürdig oder verrückt wirken könnten, werden sie oft verborgen und verheimlicht, sodass die ärztliche/ psychologische Vorstellung erst aufgrund einer begleitenden Depression oder Angststörung erfolgt. Die Behandlung kann, je nach individuellem Krankheitsbild, aus einer Kombination von psychotherapeutischer und medikamentöser Behandlung erfolgen. Leider wird nur die Minderheit der Patienten komplett beschwerdefrei.

„So geht das nicht mehr weiter, Jana!“, sagt ihre Mutter aufgebracht. „Seit 4 Monaten gehst Du gar nicht mehr aus dem Haus, weil Du Angst hast, Dich mit HIV zu infizieren. Du duschst Dich ständig und jetzt soll ich mich auch noch duschen, wenn ich von der Arbeit komme? Das geht zu weit.“ Jana erwidert nur: „Ich weiß, dass das verrückt ist, Mama. Aber ich kann nichts dagegen machen. Das Duschen hilft mir und die Angst wird erträglich.“ Die Mutter bleibt diesmal hartnäckig: „Du bist 22 Jahre alt. Du solltest raus gehen, eine Ausbildung machen und Dein Leben genießen. Stattdessen sitzst Du zu Hause in Deinem Zimmer und verbringst mehrmals Zeit damit zu duschen und dich zu desinfizieren. Wir müssen endlich Hilfe suchen! Das ist die letzten Jahre immer schlimmer geworden.“ Obwohl Jana das alles unglaublich peinlich ist und sie sich auch dafür schämt, willigt sie ein, sich gemeinsam mit ihrer Mutter Hilfe zu suchen.

Zwangsstörungen: Was genau ist das?

Im Rahmen einer Zwangsstörung kommt es zu wiederkehrenden Handlungen, Vorstellungen und Reaktionen, die sich den Betroffenen aufdrängen. Sie werden von Außerhalb als sinnlos bzw. übertrieben empfunden, können aber nicht von den Betroffenen unterbunden werden. Der Versuch, sich von den Zwängen zu distanzieren, führt zu unerträglichen Ekel- und Angstgefühlen.

Gut zu wissen!
Die Zwangsstörung beginnt oft schleichend, ohne dass ein konkreter Auslöser gefunden wird.

Unter den Überbegriff Zwangsstörungen fallen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.

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  • Zwangsgedanken: Dazu gehören unerwünschte, sich wiederholende oder aufdringliche Gedanken. Häufig beschäftigen sich die Zwangsgedanken mit Verunreinigung (durch Keime), Katastrophen oder Symmetrie, Aggressivität oder Sexualität. Sie werden von den Betroffenen als unerträglich, lästig und sinnlos empfunden. Zwangsgedanken können in Zwangshandlungen übergehen.
  • Zwangshandlungen: Das sind unnötige, sich wiederholende Handlungen wie Wiederholen, Kontrollieren, Waschen, Säubern und Berühren.

Bei den meisten Betroffenen finden sich sowohl Zwangsgedanken als auch Zwangshandlungen. Für die Diagnose einer Zwangsstörung entscheidend ist, dass der Betroffenen einen Widerstand gegen die Zwänge hat und sie als sinnlos und übertrieben wahrnimmt.

Achtung!
Bei Kindern und Jugendlichen ist die Widerstand gegen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen nicht immer nachweisbar.

Die Symptome: Woran erkenne ich eine Zwangsstörung?

Die Betroffenen leiden, wie im vorherigen Abschnitt erläutert, unter Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen und zeigen einen Widerstand gegen diese Zwänge (bei Kindern und Jugendlichen ist dieser Widerstand nicht immer nachweisbar).

Durch das Ausführen einer Zwangshandlung wird die innere Anspannung reduziert. Während der Handlung empfinden die Betroffenen aber ein eher unangenehmes Gefühl. Der Versuch, die Zwangshandlungen zu unterlassen oder sich von diesen zu distanzieren, führt bei den Patienten zum Teil zu unerträglicher Angst und Ekel.

Gut zu wissen!
Den Betroffenen ist in der Regel bewusst, dass ihre Gedanken/Handlungen unsinnig sind. Sie versuchen oft sogar, diese zu ignorieren.

Zwangsgedanken

Definition: Wiederkehrende, als sinnlos, lästig und unerträglich empfundene Gedanken, die in Zwangshandlungen übergehen können

Gut zu wissen!
Die Betroffenen leiden unter Angstgefühlen und versuchen, diese Gedanken zu ignorieren.

Zwangsgedanken drehen sich oft um:

  • Verschmutzung: Schmutz, Verseuchung, Infektionen
  • Ordnung: Anordnung von Dingen nach bestimmten Systemen bzw. nach eigener Logik, hohes Bedürfnis nach Symmetrie
  • Pathologische Zweifel: starke Unsicherheit und ständige Zweifel bezüglich der eigenen Handlungen

Im Verlauf kommen häufig weitere Zwangsgedanken hinzu.

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Zwangshandlungen

Entgegen des inneren Widerstands, werden die Zwangshandlungen in Form von Ritualen oder stereotypen Handlungsabläufen (also immer gleichen Handlungsabläufen) immer wieder durchgeführt. Grundlage sind meist Zwangsgedanken oder Zwangsimpulse.

Gut zu wissen!
Zwangsimpulse bezeichnen das innere Verlangen der Betroffenen, eine bestimmte Handlung durchzuführen. Sie haben stets Angst, diese Handlung tatsächlich durchzuführen. Das passiert in der Regel allerdings nicht.

Zu den typischen Zwangshandlungen gehören:

  • Ordnungszwang
  • Waschzwang
  • Kontrollzwang

Werden die Handlungen nicht durchgeführt, erleben die Betroffenen starke Angstgefühle und eine erhebliche innere Anspannung. Im Verlauf kommen häufig weitere Zwänge hinzu.

Achtung!
Bei einer Zwangsstörung erscheint der Betroffenen häufiger zu spät zur Arbeit, da er z.B. immer wieder kontrollieren muss, ob die Haustüre abgeschlossen oder der Herd auch tatsächlich ausgeschaltet ist.Dahingegen kommt ein Patient mit einer zwanghaften Persönlichkeit immer auf die Minute pünktlich zur Arbeit.
Gut zu wissen!
An Zwangsstörungen leidende Patienten haben oft auch Depressionen, Angst- oder andere Persönlichkeitsstörungen.

Wen kann es betreffen?

Die Krankheitshäufigkeit (sog. ‚Prävalenz‘) für Zwangsstörungen liegt bei Jugendlichen bei 0,5 bis 2 %. Rund ein Drittel der betroffenen Erwachsenen hatten bereits vor dem 15. Lebensjahr die ersten Symptome. Klassische Zwangsstörungen können bereits im Alter von sieben Jahren und früher auftreten. Vor der Pubertät sind Zwangsstörungen häufiger bei Jungen zu finden, ab der Pubertät sind beide Geschlechter gleich häufig betroffen.

Ein erstmaliges Auftreten nach dem 50. Lebensjahr ist äußerst selten und deutet oft auf eine organische Ursache (z.B. einen Hirntumor) hin.

Gut zu wissen!
Ein konkreter Auslöser ist meistens nicht zu finden. Die Erkrankung beginnt eher schleichend.

Für die Erkrankung an Zwangsstörungen existieren verschieden Risikofaktoren:

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  • Genetik: Es wird ein familiär gehäuftes Auftreten der Zwangsstörungen beobachtet. Welche Gene dabei genau für die Vererbung dieser Erkrankung verantwortlich sind, ist noch nicht bekannt. Es gibt vermutlich verschiedene Risikogene.
  • Infektionen: In einigen Fällen wird ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Tic-Störungen und Zwangsgedanken oder -handlungen und einer bakteriellen Infektion mit Streptokokken (z.B. Mittelohrentzündung, Mandelentzündung oder Scharlach) beobachtet. Dabei liegen Infektion und Zwangsstörungen zeitlich eng beieinander.
  • Veranlagung: In vielen Fällen wird vermutet, dass eine sog. konstitutionelle Vulnerabilität vorliegt (also eine durch den Körperbau begünstigte Verwundbarkeit). Dabei wirken bestimmte kleine Abweichungen in Struktur und Aufbau Gehirn begünstigend für die Entstehung der Erkrankung.

Hat ein Arzt bei Ihnen eine Zwangsstörung diagnostiziert? Wann traten Ihre Beschwerden erstmals auf? Damit helfen Sie uns und anderen Lesern einen Überblick über das Erkrankungsrisiko der verschiedenen Altersstufen zu erhalten.

Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose

Wie bei jedem Arztbesuch erfolgt als erstes die Anamnese. Hierbei wird sowohl das Kind/der Jugendliche bzw. die betroffene Person als auch die Eltern und das Umfeld (z.B. Lehrer, Erzieher, Angehörige, Kollegen) eingehend befragt.

Hinzu kommt der sog. klinische Befund, also das Erscheinungsbild der Erkrankung. Davon macht sich der Arzt meist durch genaues Beobachten selbst ein Bild, bezieht sich aber auch auf die von den Angehörigen berichteten Befunde.

Exkurs: Worauf kommt es bei der Erhebung der Krankengeschichte bei Kindern und Jugendlichen an?
Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist eine ausführliche und behutsame Erhebung der Krankengeschichte (sog. ‚Anamnese’) sehr wichtig. Es erfolgt, je nach Alter und aktueller Situation, die Befragung von Eltern und Umfeld sowie die Befragung des Patienten. Dabei werden unterschiedliche Bereiche erfragt:

    • Aktuelle Beschwerden:

Seit wann bestehen die Symptome? Wann war das Kind zuletzt ohne Beschwerden? Wie äußern sich die Beschwerden? Wie oft? In welchen Situationen? Welche Auswirkungen haben die Beschwerden auf das Kind, die Situation, die restliche Familie und das übrige Umfeld?

    • Aktuelles Alltagsleben:

Können alltägliche Dinge (z.B. Essen, Anziehen) noch durchgeführt werden? Inwiefern ist Hilfe notwendig? Hat das Kind Freunde? Welche Auswirkungen auf den Freundeskreis haben die Beschwerden? Wie verhält sich das Kind anderen gegenüber (z.B. eher Mitläufer oder Anführer, schüchtern, offen)? Wie ist der Umgang mit Bezugspersonen? Wie ist das Verhältnis zu den Geschwistern?

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    • Familienanamnese:

Wie ist die Familienkonstellation (Eltern, Geschwister, ggf. Scheidung der Eltern)? Wohnsituation? Gibt es Vorerkrankungen innerhalb des Stammbaumes?

    • Persönliche Geschichte:

Wie war die Entwicklung des Kindes von Geburt an? Wie verlief der bisherige (schulische) Werdegang? Wie ist die körperliche Gesundheit des Kindes? Gibt es Vorerkrankungen? Durchlebte Traumata?

Die hier genannten Punkte sollen beispielhaft einige Aspekte der Anamnese darlegen und erheben in keinerlei Hinsicht Anspruch auf Vollständigkeit. Die genaue Ausgestaltung der Anamnese und der Umfang obliegen dem jeweiligen Arzt und der individuellen Situation.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung werden die körperlichen Merkmale und die Fähigkeiten erhoben. Dabei soll nochmal ausgeschlossen werden, dass es eine körperliche Ursache für die Beschwerden gibt, z.B. im Sinne einer Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Kann der behandelnde Arzt andere Erkrankungen als Ursache nicht vollständig ausschließen, erfolgt eine intensive neurologische Untersuchung, die u.a. aus Elektroenzephalogramm (kurz ‚EEG’), Computertomographie (kurz ‚CT’) oder Magnetresonanztomographie (kurz ‚MRT’) des Kopfes bestehen kann.

Kriterien für die Diagnose einer Zwangsstörung

DauerZwangsgedanken/ -handlungen an den meisten Tagen seit mindestens zwei Wochen nachweisbar
Charakter - Zwangsgedanken sind als eigene, unangenehme Gedanken erkannt
- Versuch, sich gegen die Zwänge zu wehren, was selten zum Erfolg führt (die Betroffenen leiden sehr unter ihrer Situation)
- Zwangsgedanken- und handlungen wiederholen sich auf die immer gleiche Weise (sog. ‚Stereotypie‘)
Sonstige- allgemeine Leistungsfähigkeit ist durch die Erkrankung eingeschränkt
- die Erkrankung beeinträchtigt das Sozialleben
- den Beschwerden liegt keine andere psychische Erkrankung zu Grunde
Fakten-Box
Zwangsstörung
Zwangsgedanken | Zwangshandlungen
Vor der Pubertät häufiger bei Jungen, nach der Pubertät beide Geschlechter gleichermaßen betroffen
Ein Drittel der betroffenen Erwachsenen ist vor dem 15. Lebensjahr erkrankt
Symptome

  • Zwangsgedanken: Verschmutzung, Ordnung, Zweifel
  • Zwangshandlungen: Ordnung, Kontrolle, Waschen

Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung

Wichtig ist zunächst sowohl den Betroffenen als auch dem Umfeld anzubieten, sie über das Krankheitsbild genau zu informieren (sog. ‚Psychoedukation’).

Die Behandlung an sich erfolgt sowohl durch Verhaltenstherapie als auch durch eine medikamentöse Therapie.

Die Erkrankung ist sehr hartnäckig und bedarf in der Regel einer intensiven Behandlung. Meistens erreichen die Betroffenen eine Besserung der Beschwerden, ganz verschwinden diese allerdings eher selten.

Verhaltenstherapie

Hierbei können die Betroffenen beispielsweise ein Symptomtagebuch führen und die im Alltag vorkommenden Zwangsgedanken und –handlungen dokumentieren. Anschließend wird eine Hierarchie erstellt, die vom leichtesten zum am schwierigsten zu bewältigenden Zwang geht.

Im Anschluss sollen die Zwänge im Rahmen eines Expositionstrainings der Hierarchie nach (mit dem Leichtesten beginnend) vermieden werden. Dabei durchleben die Patienten vorübergehende Angstzustände und aber auch eine Verminderung des zwanghaften Drangs.

Gut zu wissen!
Zwangsgedanken sind schwieriger zu behandeln. Grundsätzlich erfolgt die Behandlung aber nach einem ähnlichen Prinzip, da die Betroffenen ein Vermeidungsverhalten der für sie unangenehmen Situationen zeigen.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Behandlung kommt meistens ergänzend zur Verhaltenstherapie zum Einsatz. Dabei wirken die Medikamente unterstützend. Es wird mit der Einnahme einer niedrigen Dosis bekommen, die langsam gesteigert wird.

Die Langzeitbehandlung mit Medikamenten ist grundsätzlich möglich. Sie kommt besonders dann in Frage, wenn es nach Absetzen der Medikamente (sog. ‚Auslassversuch’) bei gleichzeitiger Fortführung der Verhaltenstherapie wieder zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommt.

Achtung!
Eine alleinige medikamentöse Behandlung ist nicht sinnvoll. Zwar erreichen die Betroffenen eine Besserung der Beschwerden, ähnlich den psychotherapeutischen Maßnahmen. Nach Absetzen der Medikamente kommt es aber häufig zu Rückfällen. Zusätzlich zur medikamentösen Therapie sollte die Verhaltenstherapie durchgeführt werden, damit die Behandlungserfolge stabil bleiben.

Die medikamentöse Therapie erfolgt mit den sog. Antidepressiva. Dabei kommen die SSRIs (die Selektiven Serotonin-Reuptake-Inhibitors) zum Einsatz (z.B. Citalopram, Paroxetin).

Alternativ sind die trizyklischen Antidepressiva möglich (z.B. Clomipramin) oder Antipsychotika (auch Neuroleptika genannt, z.B. Quetiapin).

Häufige Patientenfragen

Was kann ich gegen Zwangsstörungen tun?

Dr. T. Weigl
Eine umfassende Therapie hilft den Betroffenen, ihre Zwänge besser zu kontrollieren und die Beschwerden zu mindern. Dabei sollte die Therapie aus Verhaltenstherapie und ggf. ergänzenden Medikamenten bestehen.

Muss ich Medikamente nehmen?

Dr. T. Weigl
Die medikamentöse Behandlung hat eine hohe Bedeutung im Rahmen der Behandlung von Zwangsstörungen. Oft werden sie ergänzend zu verhaltenstherapeutischen Maßnahmen empfohlen um einen stabilen und langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.

Ist eine Zwangsstörung heilbar?

Dr. T. Weigl
Zwangsstörungen sind sehr hartnäckig. Auch nach jahrelanger Behandlung werden nur wenige Patienten komplett symptomfrei. Oftmals wird aber eine Minderung der Beschwerden erreicht.

Muss man eine Zwangsstörung behandeln?

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Eine Behandlung ist in jedem Fall sinnvoll und anzuraten.

Jana sucht mit ihrer Mutter eine psychiatrische Klinik auf. Dort wird bei Jana eine Zwangsstörung diagnostiziert. Diese fing vor ca. zwei Jahren. Damals hatte Jana Angst, sich mit Bakterien oder Viren zu infizieren. Vor einem Jahr fing sie dann an, sich ständig zu waschen und die Hände zu desinfizieren. Schließlich ist sie gar nicht mehr aus dem Haus gegangen, bis es soweit war, dass sie ihr Zimmer nicht mehr verlassen hat. Eine genaue Ursache lässt sich nicht finden. Mit Hilfe von Medikamenten und einer Verhaltenstherapie traut sich Jana nach einiger Zeit wieder aus dem Haus. Bald möchte sie sich einen Ausbildungsplatz suchen.

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Haben auch Sie Erfahrungen mit Zwangsstörungen? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt. Autoren: Dr. Tobias Weigl, Claudia Scheuer
Lektorat: Andrea Lorenz
Veröffentlicht: 26.10.2018

Quellen

  • Goodman et al. (2016): Kinder- und Jugendpsychiatrie. 3. Auflage, Schattauer-Verlag, Stuttgart.
  • Andreas Kordon et al. im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): „S3-Leitlinie Zwangsstörungen“ (abgerufen am 12.09.2018).
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1 Kommentar
  • Thomas Karbowski
    29.09.2021 22:08

    Gut zu wissen, dass die von Zwangsgedanken Betroffenen unter Angstgefühlen leiden und versuchen, diese Gedanken zu ignorieren. Mein Neffe leidet an Zwangsgedanken. Er hat tatsächlich versucht, diese Gedanken zu ignorieren, hat aber festgestellt, dass er einer besonderen psychiatrischen Behandlung bedarf.

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