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Nasebohren kann krank machen

Nun ist es offiziell: Popeln ist tatsächlich schlecht für den Körper, denn das Nasebohren sorgt für die Ausbreitung potenziell gefährlicher Bakterien. Fast jeder tut es, doch kaum einer spricht darüber und so bohren nicht nur Kinder gerne mal in der Nase, auch viele Erwachsene tun es noch. Eine Studie britischer Forscher brachte jedoch kürzlich ans Licht, dass dies nicht nur eine schlechte Angewohnheit darstellt, sondern auch gesundheitsgefährdend sein kann.

Lebensgefährliche Krankheiten durch Bakterien

Die Übeltäter unter den Bakterien sind die sogenannten Pneumokokken. Diese kommen bei vielen Menschen im Mund-Nasen-Rachenraum vor, normalerweise ohne eine Erkrankung hervorzurufen. Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, kann es die Erreger womöglich nicht länger im Zaum halten. Sie breiten sich dann aus, die Folge sind typische Infektionen wir Mittelohren- oder Nasennebenhöhlenentzündungen. Diese sind zwar bekanntermaßen unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich – anders wie Blutvergiftungen, sowie Entzündungen der Lunge oder Hirnhaut, die ebenfalls durch Pneumokokken entstehen können. Bis zur Veröffentlichung der Untersuchung wurde angenommen, dass die Übertragung der Bakterien ausschließlich per Tröpfcheninfektion erfolgt. Das Studienergebnis zeigte aber, dass Nasebohren und das Reiben an der Nase die Ausbreitung der Bakterien begünstigen. Das Resultat wurde in der Fachzeitung „European Respiratory Journal“ veröffentlicht.

Risikogruppe Kinder

Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass Kinder viel häufiger Pneumokokken in der Nase haben als Erwachsene. Damit sind sie der Hauptüberträger von Pneumokokken, so die Wissenschaftler aus Großbritannien. Wichtig ist es ausreichend über die Verbreitung der Bakterien und die damit verbundenen Gefahren zu informieren, speziell da mehr als 1,2 Millionen Todesfälle bei Säuglingen auf eine Infektion durch diese zurückzuführen sind. Die Ergebnisse der Studie, die mit Erwachsenen durchgeführt wurde, sind somit für Kinder von höchster Wichtigkeit.

Umweltbedingungen spielen große Rolle

Pneumokokken haben es in feuchter Umgebung leichter sich auszubreiten. Die Wissenschaftler platzierten die Bakterien im Rahmen ihrer Untersuchung zwischen April und Mai 2017 bei insgesamt 40 gesunden Erwachsenen auf der Fingerspitze oder dem Handrücken. Nachdem die Pneumokokken verabreicht worden waren, sollten die Studienteilnehmer entweder an ihnen riechen oder sie in direkten Kontakt mit ihren Nasenschleimhäuten bringen. Das Ganze fand statt, als die Lösung noch feucht war bzw. ein bis zwei Minuten nach deren Auftrag. Nach neun Tagen stellten die Wissenschaftler bei 20 Prozent der Probanden eine Bakterienkolonisation fest.

Die Teilnehmer, die die Bakterienlösung in Kontakt mit ihren Nasenschleimhäuten bringen sollten, wiesen mit 40 Prozent die höchste Besiedelungsrate auf. Die „Riecher“ lagen mit 30 Prozent auf dem zweiten Platz. Laut den Forschern fiel die Keimbesiedlung bei trockener Umgebung um einiges geringer aus, dort lag die Besiedelungsrate nur bei zehn und null Prozent. Der Unterschied der Ergebnisse war damit enorm, eine feuchte Umgebung erhöht das Risiko einer Übertragung um ein Vielfaches.

Richtige Hygiene essentiell

Um eine Infektion zu vermeiden, ist eine konsequente Handhygiene notwendig. Waschen Sie sich die Hände gründlich und regelmäßig. Auch wenn man selbst mit einem guten Immunsystem gesegnet ist, ist dies wichtig, um Kinder und ältere Menschen, sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem in der Nähe nicht zu gefährden. Auch Spielzeuge und häufig genutzte Gegenstände und Oberflächen sollten des Öfteren gereinigt werden, um das Risiko einer Übertragung zu minimieren. 7

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Prävention durch Impfung

Auch eine Impfung kann vorbeugend eine Option sein. Für alle Personen, denen die Ständige Impfkommission (STIKO) zu einer Pneumokokken-Impfung rät, tragen die Krankenkassen die Kosten. Darunter fallen Kinder bis zwei Jahre, sowie Erwachsene über 60. Auch Immunschwache und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen profitieren von der Kostenübernahme.

Gespritzt wird dabei ein Totimpfstoff, der auch in Kombination mit anderen Stoffen verabreicht werden kann – nur nicht in den gleichen Arm oder das gleiche Bein. Sie können die Pneumokokken-Impfung somit gleich mit ihrem Termin zur Grippeimpfung oder Ähnlichem verbinden. Bei Kindern erfolgt die Impfung in drei Schritten in bestimmten Zeitabschnitten, kann aber auch gleich mit einer weiteren Spritze wie zum Beispiel gegen Tetanus oder Keuchhusten verknüpft werden.

Quellen

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