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Hashimoto – Wenn die Schilddrüse entzündet ist

Die Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis sorgt für erhebliche hormonelle Störungen durch eine anhaltende Entzündung der Schilddrüse. Diese sitzt vorne am Hals, hat eine Schmetterling-ähnliche Form und regelt zuverlässig den Hormonhaushalt – normalerweise. Das erste Mal beschrieben wurde Hashimoto im Jahre 1912. Die Autoimmunkrankheit mit ihren unangenehmen Nebeneffekten stellt mittlerweile ein weit verbreitetes Problem dar, doch viele Betroffene fühlen sich allein mit ihrer Krankheit.

Krankheitsbild

Die Liste der Symptome von Hashimoto ist lang. Die gängigsten Begleiterscheinungen sind anhaltende Müdigkeit, Kältegefühl, sowie Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten. Einige Patienten berichten daneben von Haarausfall, Gelenkschmerzen, Lustlosigkeit und Panikattacken. Eine kürzlich veröffentlichte Studie konnte aufzeigen, dass Hashimoto-Patienten übermäßig häufig an Depressionen erkranken. Diese Zeichen deuten alle darauf hin, dass die Schilddrüse ihre normale Funktion nicht mehr aufrechterhalten kann.

Aktuelle Zahlen

In Deutschland leiden schätzungsweise zehn Prozent der Bevölkerung an Hashimoto-Thyreoiditis. Die Autoimmunerkrankung wurde nach dem japanischen Mediziner benannt, der sie vor über 100 Jahren als Erster beschrieb. Betroffene bilden Antikörper gegen die eigene Schilddrüse. Als Resultat kann diese nicht mehr richtig arbeiten und der Hormonhaushalt des Körpers gerät völlig aus dem Konzept.

Datenlage unzureichend

Auch wenn man seit über 100 Jahren von der Existenz der Erkrankung weiß, gibt es verhältnismäßig wenig Informationen darüber. Man weiß, dass die „chronische Schilddrüsenentzündung“ vermehrt in Familien auftritt, in der bereits Betroffene vorkommen. Jedoch wird dabei des Öfteren auch eine Generation übersprungen. Zudem wurden schon sechs Gene entschlüsselt, die die Entstehung von Hashimoto unter Belastung fördern.
Ob, wann und wieso die Autoimmunkrankheit ausbricht, ist allerdings noch größtenteils unklar. Bisher sind nur ein paar Faktoren bekannt, die die Entzündungsbereitschaft der Schilddrüse begünstigen. Dabei zu nennen ist extreme seelische Belastung, welche vermutlich mit der überproportional hohen Depressionsrate in Zusammenhang steht. Weitere Risikofaktoren sind ein erhöhter Schadstoffkontakt und eine Überempfindlichkeit gegenüber Jod.

Vorsicht bei Jod

Bisherigen Untersuchungen zufolge kann eine übermäßige Jodaufnahme Hashimoto verschlimmern. Dies ist jedoch selten ein Grund zur Beunruhigung, denn gemeint sind hier Mengen von zwischen 300 und 500 Mikrogramm oder mehr täglich und das über einen längeren Zeitraum – mit einer normalen Ernährungsweise kaum zu schaffen. Die durchschnittliche Jodaufnahme der Deutschen liegt nur bei etwa 112 Mikrogramm am Tag.
Der häufige Rat einiger Ärzte, sich als Patient möglichst jodarm zu ernähren, ist somit nicht gerechtfertigt. Seefisch und jodiertes Speisesalz seien in Maßen auf dem Speiseplan völlig unbedenklich. Auch die Empfehlung als Betroffener lieber nicht ans Meer zu fahren, kann getrost ignoriert werden. Die „Schilddrüsen-Liga“, der Dachverband der Selbsthilfe-Gruppen für Betroffene und deren Angehörige, kritisiert den immer noch stark unzureichenden Informationsstand vieler Ärzte und Patienten. Die Vorsitzende des Vereins, Barbara Schulte, beklagt, dass vor der Schilddrüse meist zuerst fieberhaft nach anderen Ursachen gesucht wird – an Hashimoto wird nicht gedacht.

Quellen

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1 Kommentar
  • Alica Honermann
    15.03.2022 23:59

    Ich leide seit April 2011 an der Hashimoto-Thyreoditis. Vor der Diagnose hatte ich oft im Sport oder bei stark körperlichen Anstrengungen nach kurzer Zeit einen Kreislaufkollaps. Nachdem es sich mit dem Kreislaufprobleme verschlechtert hatte, bin ich zum Arzt und es wurde auch alles Untersucht mit einer Blutprobe. Wenige Tage später wurde Hashimoto-Thyreoditis verdächtigt, was sich später in der Untersuchung der Nuklearmedizin bestätigt wurde.
    Seitdem kann ich zu Scharfes oder Salziges Essen nicht mehr essen, denn sonst bekomme ich starke Halsschmerzen, da wo die Schilddrüse sitzt.
    Seit 2013 leide ich an Depressionen und seit 2019 an Panikattacken.

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