Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.

Erhöht mangelnde Bewegung das Demenzrisiko?

Bewegung tut gut – das wissen wir alle. Viele von uns bewegen sich aber viel zu wenig, aus verschiedenen Gründen: Arbeit, familiäre Verpflichtungen, körperliche Einschränkungen, vielleicht auch Hobbys, die eher in den eigenen vier Wänden stattfinden. Zu wenig Bewegung wird zu Recht häufig mit Übergewicht in Verbindung gebracht; mittlerweile wird aber immer mehr dazu geforscht, ob mangelnde Bewegung nicht sogar das Demenzrisiko erhöht. Genau diesen Zusammenhang hat sich vor Kurzem eine deutsche Studie näher angeschaut, die im Rahmen der „Mayo Clinic Study of Aging“ in den USA durchgeführt worden ist.

Ausgangsfrage der Untersuchung war, inwiefern es eine Wechselwirkung gibt zwischen unzureichender körperlicher Aktivität und dem Vorhandensein sog. neuropsychiatrischer Symptome (z. B. Unruhe, Reizbarkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Apathie) und inwiefern dies das Risiko für leichte kognitive Störungen beeinflusst. Zu Beginn der Studie wurden knapp 3100 Teilnehmer*innen, die über 50 Jahre alt waren, einbezogen. Ein wichtiges Kriterium für die Teilnahme war, dass dies Proband*innen eben noch keine kognitive Einschränkungen (und damit kein höheres Demenzrisiko) vorweisen konnten – derartige Einschränkungen, im Englischen als ‚Mild Cognitive Impairment‘ bezeichnet, sind häufig eine Vorstufe einer Demenz. Die Teilnehmer*innen musste zudem in Fragebögen angeben, wie oft und intensiv sie körperlich aktiv waren in den letzten 12 Monaten. Durchschnittlich wurden die Teilnehmenden rund 6,3 Jahre beobachtet. Um ein mögliches erhöhtes Risiko für ein ‚Mild Cognitive Impairment‘ statistisch zu erfassen, verglichen die Forscher*innen die Ergebnisse diese vier Gruppen:

  • keine neuropsychiatrischen Symptome/körperlich aktiv (Referenzgruppe)
  • neuropsychiatrischen Symptome/körperlich aktiv
  • keine neuropsychiatrischen Symptome/körperlich nicht aktiv
  • neuropsychiatrischen Symptome/körperlich nicht aktiv

Kein erhöhtes Demenzrisiko durch mangelnde Bewegung?

Während des Beobachtungszeitraumes erkrankten 599 Personen an leichten kognitiven Störungen. Dabei war das Risiko, an derartigen Störungen zu erkranken, höher im Vergleich zu Referenzgruppe, wenn die Teilnehmer*innen auf intensive körperliche Aktivitäten verzichteten. Insgesamt schätzen die Forscher*innen aber ihre Ergebnisse so ein, dass das Auftreten neuropsychiatrischer Symptome eher ein größerer Risikofaktor zu sein scheint als unzureichende Bewegung.

Allerdings räumen die Autor*innen ein, dass ihre Studie eher ein Startpunkt für zukünftige Forschung sein kann. Die Abfrage der eigenen körperlichen Aktivität innerhalb der letzten 12 Monate sei bspw. fehleranfällig, zudem sei der standardisierte Fragebogen nicht optimal, da er z. B. nicht die Dauer der jeweiligen Aktivität umfasst. Hieran müssten zukünftige Studien anknüpfen, um die genauen Mechanismen ergründen zu können, inwiefern mangelnde Bewegung das Demenzrisiko erhöhen kann.

Quelle: Janina Krell-Roesch u. a. (2021): Lack of physical activity, neuropsychiatric symptoms and the risk of incident mild cognitive impairment in older community-dwelling individuals. In: German Journal of Exercise and Sport Research 51/2.

Forschungsübersicht zu kognitiven/geistigen Einschränkungen

In dieser Forschungstabelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum Thema kognitive Einschränkungen geben, damit Sie sich selbst einen Eindruck über die derzeitige Forschungssituation machen können. Selbstverständlich erheben wir aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern können hier nur einen kleinen Einblick geben. Die Tabelle zeigt, welche Supplemente sich auf die Abnahme kognitiver Fähigkeiten womöglich positiv auswirken können.

Anzeigen

Kognition Demenz Demenzvorstufe Sport körperliche Aktivität mangelnde Bewegung Demenzrisiko

Studienauswahl


In der linken Spalte finden Sie den Evidenzgrad. Der Evidenzgrad zeigt an, welche Qualität die analysierten Studien haben. Man könnte sagen: Je höher der Evidenzgrad desto aussagekräftiger ist auch das Studienergebnis. In der zweiten Spalte finden Sie das Organ, das Körperteil, den Vorgang im Körper usw., für den die jeweilige Stoffwirkung untersucht wurde. Möglich ist auch der umgekehrte Fall, dass in der zweiten Spalte ein Supplement aufgelistet wird. Wie stark die Wirkung dieses Stoffes von der Forschung eingeschätzt wird, zeigt die dritte Spalte. In der vierten Spalte zeigen wir Ihnen, wie viele Studien wir uns für Sie angeschaut haben. In der letzten Spalte geben wir Ihnen noch kurze Anmerkungen mit auf dem Weg, damit Sie die Studienlage etwas besser einschätzen können.

Abschließend möchten wir noch darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaft und Forschung ständigem Wandel unterliegen. Neue Erkenntnisse können bspw. eine Überarbeitung bestehender Leitlinien erfordern und medizinische Behandlungsmaßnahmen verändern. Wir versuchen mit unseren Artikeln, Sie auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten und geben die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen wertungsfrei wider. Im Folgenden finden Sie außerdem noch eine Auswahl der Studien, die wir für Sie analysiert haben. Gerne können Sie sich diese Studien selbst ansehen.

R. Ihl u. a. (2012): Efficacy and tolerability of a once daily formulation of Ginkgo biloba extract EGb 761® in Alzheimer's disease and vascular dementia: results from a randomised controlled trial. In: Pharmacopsychiatry 45/2:41–46.

L. Israel u. a. (1994): Drug therapy and memory training programs: a double-blind randomized trial of general practice patients with age-associated memory impairment. In: International Psychogeriatrics 6/2:155–170.

Cheng-Hwang Perng u. a. (2018): The treatment of cognitive dysfunction in dementia: a multiple treatments meta-analysis. In: Psychopharmacology 235/5: 1571–1580.

Robert Krikorian u. a. (2010): Blueberry supplementation improves memory in older adults. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry 58/7:3996–4000.

Karin Yurko-Mauro u. a. (2010): Beneficial effects of docosahexaenoic acid on cognition in age-related cognitive decline. In: Alzheimer's & Dementia 6/6:456-64.
Click to rate this post!
[Total: 1 Average: 5]
Anzeigen
Anzeigen

Noch keine Kommentare.

Was denkst Du?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert