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Erkrankungen des Ellenbogens

Was sind die typischen Erkrankungen des Ellenbogens?

  • Entzündung eines Schleimbeutels
  • Entzündung der Bizepssehne
  • rheumatische Erkrankungen
  • Arthrose
  • Tennisarm
  • Golferellenbogen
  • Bänderriss
  • Luxation des Ellenbogens
  • Morbus Panner

Tennisarm

Der Tennisarm (lat. Epicondylus lateralis humeri) beschreibt ein Schmerzsyndrom am äußeren Ellenbogen. Hierbei sind die Sehnenansätze der Streckmuskeln des Unterarms überreizt. Es handelt sich bei dieser Erkrankung also um eine Tendinopathie, eine Erkrankung der Sehnen.

Ursächlich hierfür ist eine chronische Überbelastung der Unterarmmuskeln. Die Erkrankung betrifft, wie es der Name bereits vermuten lässt, vor allem Sportler, kann aber auch bei berufstätigen Personen auftreten. Die Überlastung führt zu Verspannungen der Muskulatur und hat eine mangelnde Regeneration der selbigen zur Folge. Es entstehen Mikrotraumen wie kleine Risse, die nicht mehr abheilen können. Daraus resultieren Entzündungen, die zu Schmerzen führen können.

Die Therapie eines Tennisarms erfolgt zunächst konservativ, d.h. auf chirurgische Eingriffe wird verzichtet. Die wichtigste Maßnahme hierfür ist die Ruhigstellung des Ellenbogens. Es besteht die Möglichkeit, Salbenverbände anzulegen und die betroffene Stelle kann gekühlt werden. Um die Schmerzen zu lindern, können nichtsteriodale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac verabreicht werden.

Zusätzlich kann Cortison an die Sehne gespritzt werden, um die Entzündungsreaktion zu lindern. Des Weiteren können Physiotherapie und das Kinesiotapen helfen. Beim Tapen wird ein elastisches Band auf die betroffene Stelle geklebt. Es dient zur Entlastung und unterstützt den Heilungsprozess.

Für hartnäckige Fälle hat sich eine sogenannte Stoßwellentherapie als besonders hilfreich erwiesen.

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Falls die konservativen Maßnahmen nicht helfen, kann selten eine OP notwendig sein. Hierbei gibt es verschiedene Verfahren. Es wird individuell entschieden, welches Verfahren angewendet werden soll. Der Arm sollte nach der OP ein paar Tage ruhiggestellt werden.

Golferellenbogen

Als Golferellenbogen beschreibt man Schmerzen, die an der Innenseite des Ellenbogens entstehen (lat. Epicondylitits humeri medialis). Es handelt sich um eine Tendinopathie, also um eine Sehnenentzündung der Unterarmbeugemuskulatur.

Die Entzündung wird meist durch eine Überbelastung ausgelöst. Durch die fehlende Regenerationszeit können kleine Risse nicht mehr repariert werden und lösen eine Entzündung aus.

Patienten, die an einem Golferarm leiden, können den Unterarm nicht mehr ohne Schmerzen gegen einen Widerstand beugen. Auch ein Faustschluss kann erschwert sein. Dies führt zu einer Einschränkung im Alltag. Aber selbst in Ruhe können Schmerzen auftreten, die mitunter in den Oberarm ausstrahlen.

Therapeutisch versucht man zunächst, durch konservative Maßnahmen eine Besserung zu erreichen. Konservative Maßnahmen beschreiben alle Therapieoptionen, für die keine OP notwendig ist. Diese Maßnahmen umfassen eine Ruhigstellung und Kühlung des Gelenks, Physiotherapie und Elektrostimulation.

Zur Ruhigstellung verwendet man Schienen, die etwa zwei Wochen getragen werden. Damit sich die Muskulatur aber nicht verkürzt, sind physiotherapeutische Übungen empfohlen. Um die Schmerzen zu lindern, können sogenannte NSARs verwendet werden. Diese Medikamente, z. B. Ibuprofen oder Diclofenac, haben sowohl eine schmerzlindernde als auch eine entzündungshemmende Wirkung.

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Falls diese Maßnahmen aber nicht zu einer Besserung führen, kann eine Elektrostimulation durchgeführt werden. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht vollständig verstanden, allerdings berichten viele Patienten von einem positiven Effekt.

Eine Operation wird in der Regel nach sechs Monaten erfolgloser Behandlung durchgeführt. Der Chirurg betrachtet jeden Fall separat und entscheidet, welches OP-Verfahren sich am besten eignet.

Bursitis olecrani

Die Bursitis olecrani beschreibt eine Entzündung des Schleimbeutels am Ellenbogen. Sie wird auch als Studentenellenbogen bezeichnet, da Studenten beim Lernen den Ellenbogen häufig aufstützen und es dadurch zu einer mechanischen Belastung kommt. Dies führt zu einer Reizung des Schleimbeutels und folglich zu einer Entzündung. Die Bursitis olecrani kann akut, aber auch chronisch verlaufen. Ein akuter Verlauf entsteht meist durch Verletzungen beim Sport. Ein chronischer Verlauf hingegen resultiert aus einer kontinuierlichen Belastung. Des Weiteren kann eine chronische Entzündung auch durch Stoffwechselerkrankungen wie bspw. Gicht hervorgerufen werden. Zudem wird eine Schleimbeutelentzündung häufig im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen beobachtet.

Die Symptome einer Schleimbeutelentzündung sind eine Schwellung, Rötung und Überwärmung. Begleitet werden diese Symptome von Schmerzen.

Die Therapie erfolgt meist konservativ, also ohne einen operativen Eingriff. Zunächst sollte der Ellenbogen durch eine Schiene ruhiggestellt werden. Der Schleimbeutel muss entlastet werden, damit er sich regenerieren kann. Bei einer Flüssigkeitsansammlung kann das Gelenk zur Entlastung punktiert werden. Des Weiteren kann man entzündungshemmende Medikamente wie Cortison direkt in das Gelenk spritzen. Dies kann ebenfalls zu einer Entlastung führen. Um Schmerzen zu lindern, können Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen eingenommen werden. Sie besitzen zusätzlich entzündungshemmende Eigenschaften.

Bei Versagen dieser Maßnahmen kann eine OP durchgeführt werden. Hierbei wird der Schleimbeutel entfernt. Mit der Zeit bildet sich neues Gewebe, das die Funktion des Schleimbeutels teilweise ersetzen kann.

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Bizepssehnenentzündung

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine Entzündung der Sehne des Musculus bizeps. Der Bizeps ist an verschiedenen Bewegungen des Armes beteiligt und kann aus diesem Grund schnell überlastet werden. Eine chronische Überlastung führt zu einer Reizung der Sehne, die sich in Form einer Entzündung äußert. Die Entzündung kann schmerzhaft sein und zu einer Bewegungseinschränkung führen.

Die Therapie einer Bizepssehnenentzündung erfolgt meist symptomatisch. Man versucht also, unangenehme Symptome wie Schmerzen zu reduzieren. Hierfür können Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac angewendet werden. Wie bei anderen Entzündungen auch, kann in die Nähe der Sehne Cortison gespritzt werden. Cortison reduziert die Entzündungsreaktion und fördert den Heilungsprozess.

Neben diesen Maßnahmen empfiehlt sich die Teilnahme an einer Krankengymnastik. Darüber hinaus können Massagen helfen. Sie fördern die Durchblutung und können die Heilung beschleunigen.

Falls eine Bizepssehnenentzündung im Rahmen eines Impingement-Syndroms entsteht, ist eine operative Therapie empfehlenswert.

Ellenbogenluxation

Unter dem Begriff Luxation versteht man die Verrenkung eines Gelenks. Hierbei kommt es zu einem Kontaktverlust der gelenkbildenden Knochen. Bei einer Ellenbogenluxation kommt es zu einer Verrenkung des Oberarmknochens – dieser verliert den Kontakt zu den beiden Unterarmknochen, der Elle und der Speiche.

Meist entsteht die Luxation nach einer Gewalteinwirkung – beispielsweise beim Fallen auf den gestreckten Arm. Die Luxation äußert sich durch starke Schmerzen und eine Fehlstellung des Gelenks. Zusätzlich können Rötungen und Schwellungen auftreten. Falls durch die Luxation Nerven komprimiert werden, kann es Taubheitsgefühlen kommen. In diesem Fall ist eine schnelle Behandlung indiziert.

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Therapiert wird eine Luxation durch die Einrenkung des Gelenks. Meist erfolgt dies in Narkose. Nach der erfolgreichen Einrenkung sollte mit einer Physiotherapie begonnen werden, um erneute Luxationen zu vermeiden und den Bandapparat des Gelenkes zu stärken.

Ellenbogenarthrose

Eine Arthrose beschreibt die degenerative Veränderung eines Gelenks. Es kommt zur Schädigung des gelenkbildenden Knorpels.

In fortgeschrittenen Stadien können sogar die Knochen beschädigt sein, da der Knorpel fast vollständig abgetragen wurde. Bei einer Ellenbogenarthrose treten diese Verschleißerscheinungen zwischen dem Oberarmknochen und den beiden Unterarmknochen auf. Es kann zu Schwellungen, Überwärmung und Schmerzen kommen.

In einigen Fällen können auch Bewegungseinschränkungen auftreten. Eine Röntgenaufnahme kann die Verdachtsdiagnose einer Arthrose sichern.

Die Behandlung erfolgt zunächst konservativ. Das heißt, dass zunächst auf operative Maßnahmen verzichtet wird. Der Patient erhält zunächst Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika. Diese wirken zusätzlich entzündungshemmend und führen zu einer Reduktion der Symptome wie Überwärmung oder Schwellung. Falls diese Maßnahme nicht hilft, kann ein Glucocorticoid in das Gelenk gespritzt werden. Glucocorticoide wie z. B. Cortison sind stark entzündungshemmende Hormone und können zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Neben diesen Maßnahmen empfiehlt sich die Krankengymnastik.

Bei Nichtansprechen und unzureichender Linderung der Symptome können chirurgische Interventionen durchgeführt werden. Das Ellenbogengelenk kann in diesem Fall durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie auch bei Dr-Gumpert.de auf der Seite Erkrankungen des Ellenbogens. 

Haben Sie Erfahrungen mit Erkrankungen des Ellenbogens? Möchten Sie sich bei uns weiter darüber erkundigen? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

 

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Dr. Nicolas Gumpert
Lektorat: Tobias Möller
Veröffentlicht am: 05.03.2020

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2 Antworten
  • Dr. Nicolas Gumpert
    02.05.2020 15:03

    Danke für die Veröffentlichung!
    Viele Grüße aus Frankfurt,
    Nicolas Gumpert

  • Kira N.
    30.11.2022 20:50

    Vielen Dank für diesen Beitrag über Erkrankungen im Ellenbogen. Interessant, dass eine Bewegungseinschränkung an Arthrose liegen kann und man den Verdacht durch eine Röntgenaufnahme bestätigen kann. Ich bemerke immer stärkere Einschränkungen und werde mich mal an eine Praxis für Radiologie wenden.

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