Mit der sogenannten „Chagas-Krankheit“ kommt erneut eine Erkrankung aus den Tropen nach Europa. Nachdem bereits Ebola, Leishmaniose und das West-Nil-Fieber Einzug hielten, sowie immer mehr Insekten und Spinnentiere aus dem Süden hierzulande ansässig wurden, ist nun auch Chagas in Europa angekommen. Was es mit Chagas auf sich hat und warum die Tropenkrankheit so gefährlich ist erfahren Sie nachfolgend.
Übertragung, Symptome, Langzeiteffekte – Alles was Sie wissen sollten
Laut Gesundheitsexperten sterben etwa 10.000 Menschen jährlich an Chagas, das bisher nur in Süd- und Zentralamerika auftrat. Auslöser der Krankheit sind Parasiten, die durch den Kot der blutsaugenden Raubwanzen „Triatoma infestans“ weitergegeben werden, der bei einem Biss der Insekten in die Haut gelangt. In seltenen Fällen gerät der Parasit auch über die Schleimhaut der Augen oder kontaminierte Speisen in den Körper. Über Bluttransfusionen oder Organtransplantationen kann die Krankheit auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Mütter können Chagas auch auf ihre Babys übertragen.
Die Chagas-Krankheit verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase bemerken viele Infizierte zuerst nichts, bei Anderen kommt es zu Hautveränderungen, Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Atembeschwerden, Blässe, Kopf-, Muskel- und Brustschmerzen. Auch von Schwellungen der Augenlider, sowie des Bauchbereichs wird berichtet. Ein Drittel erlebt den Ausbruch erst in der zweiten, chronischen Phase. Diese kann erst Jahre oder sogar Jahrzehnte nach der Infektion beginnen. Betroffene erleiden dann entweder eine chronische Herzerkrankung, die am Ende zu Herzrhythmusstörungen oder Herzversagen führt, oder eine chronische Verdauungsstörung, da Triatoma infestans das Nervensystems des Darms schädigt. So kommt es zu einer Ausdehnung von Darm und Speiseröhre. In der ersten Phase kann die Chaga-Krankheit mit Medikamenten gut behandelt werden, danach ist vor allem die Therapie der Folgeerscheinungen entscheidend, um große und bleibende gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Mittlerweile sollen sich bereits 40.000 Europäer infiziert haben. Die WHO stuft die Chagas-Krankheit als „vernachlässigte“ Tropenkrankheit ein, gegen die auf globaler Basis zu wenig vorgegangen wird. Weltweit sind zwischen sechs und sieben Millionen Menschen mit dem entsprechenden Parasiten, „Trypanosoma cruzi“ infiziert, so Experten. Deshalb warnt die American Heart Association (AHA) nun auch bereits vor einer Ausbreitung der Krankheit. Europas Gesundheitssysteme sollten vorbereitet sein, und über Chagas, sowie dessen Diagnose und Behandlung informiert sein, um eine großflächige Übertragung zu verhindern.
Aktuelle Risikoeinschätzung
Die meisten Chaga-Fälle treten nach wie vor in Süd- und Zentralamerika auf. Auch die USA sind mit rund 300.000 Betroffenen ein Risikogebiet. Spanien folgt aktuell mit 42.000 Erkrankten. Auch in Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und der Schweiz wird derzeit mit Infektionen gerechnet, jedoch ist die Gefahr einer Infektion hier nicht hoch. Selbst als Lateinamerika-Urlauber ist es aktuell noch unwahrscheinlich, auf die Tropenkrankheit zu stoßen. Somit ist erst einmal Entwarnung gegeben. Um das Risiko allerdings so niedrig wie möglich zu halten, sollten Reisende dort nicht in Unterkünften mit unverputzten Lehmwänden oder Strohdächern schlafen. Zudem ist vom Verzehr unpasteurisierter Säfte in Lateinamerika abzusehen.
Quellen
- heilpraxisnet.de (2018): Tropenkrankheit schwappt nach Europa: Raubwanzen übertragen die gefährliche Chagas-Krankheit
- crm.de (2018): Das deutsche Chagas-Projekt: Aufklären, versorgen, Übertragung verhindern
Giselle Costa
20.02.2019 18:48Hallo, Dr. Weigl,
Ich heiße Giselle, ich komme aus Brasilien, ich bin Krankenschwester in mein Heimatland. Heute habe ich einer von dem gefunden in dem Balkon von meiner Wohnung. Ich habe es nicht geglaubt dass hier in DE gibt es auch… Dann habe in internet gesucht und ihrem site gefunden… Was soll ich machen wenn ich nochmal es hier finden? Ich kann nicht Gut Deutsch aber ich hoffe das Sie mich verstehen können.