In den letzten Jahren sind immer wieder Studien zur Auswirkung von Vitamin D auf die Fruchtbarkeit durchgeführt worden. Bevor in Spermien Vitamin-D-Rezeptoren nachgewiesen wurden, galt Vitamin D lange nicht als Einflussfaktor für die Spermienqualität. Inzwischen hat sich diese Auffassung geändert und die positive Wirkung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung auf die Fortpflanzungsfähigkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Für einen aktuellen Überblick zu diesem Thema haben Forscher nun einen Review-Artikel veröffentlicht. In diesem analysierten sie aktuelle Studienergebnisse zu den Auswirkungen von Vitamin D. Dazu standen ihnen mehrere Studien zur Verfügung, die sich einerseits mit den Auswirkungen von Vitamin-D-Mangel beschäftigen, andererseits aber auch mögliche Vorteile einer Vitamin-D-Supplementierung beleuchten.
Dabei zeigte sich, dass ein Vitamin-D-Mangel mit einer messbaren Verschlechterung der Hormonkonzentration einhergeht. Diese Beobachtung konnte in mehreren Studien unabhängig voneinander bestätigt werden. Daher bietet sich eine Supplementierung an, um einem drohenden Mangel entgegenzuwirken.
Anders sieht die Wirksamkeit von zusätzlichem Vitamin D für die Fruchtbarkeit aus. Denn hier konnte keine Studie abschließend nachweisen, dass hohe Dosen an Vitamin D, die den Tagesbedarf überschreiten, zusätzliche Vorteile für die Fortpflanzungsfähigkeit bringen. Durch große Abweichungen im Aufbau zwischen den einzelnen Studien zeigt sich hier auch, dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse aktuell schwer möglich ist. Hier müssen zukünftige Studien zu vergleichbaren Bedingungen stattfinden, um eine fundierte Aussage zu ermöglichen.
Quelle:
- Gianmartin Cito u. a. (2020): Vitamin D and Male Fertility: An Updated Review. In: The World Journal of Men’s Health 38/2.
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