Unser Gehirn hat es oft nicht leicht. Täglich vollbringt es unzählige Wunder, organisiert quasi jede unserer Tätigkeiten und wird dabei oftmals nicht genug wertgeschätzt. Was unser Gehirn tatsächlich leistet, fällt in den meisten Fällen erst auf, wenn es diese Funktion nicht mehr erfüllt oder seine Leistung nachlässt. Forscher haben sich nun mit einem großen Risikofaktor für langfristige Hirnschäden beschäftigt.
In dieser Studie untersuchten Forscher nämlich, inwiefern sich Bluthochdruck auch auf das Gehirn auswirkt. Dass Bluthochdruck in erster Linie schlecht für das Herz ist, sollte klar sein. Doch immer mehr Organe scheinen ebenfalls von einem dauerhaft erhöhten Blutdruck in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Beim Gehirn fällt es lange Zeit nicht auf, kann aber dazu führen, dass im Alter die kognitiven Fähigkeiten nachlassen.
Zu diesem Schluss kommen zumindest die Forscher dieser Studie. Sie untersuchten dabei insgesamt 68 Studien mit über 150.000 Teilnehmern. Dabei zeigte sich eine klare Verbindung zwischen zu hohem Blutdruck in mittleren Jahren und einer Abnahme der Hirnfunktionen im Alter. Für die Forscher ist damit erwiesen, dass das Herz-Kreislauf-System nicht isoliert vom neuronalen System funktioniert.
Inwiefern der Blutdruck allerdings für Schäden sorgt, kann nicht abschließend geklärt werden. Außerdem zeigten sich Abweichungen von dieser Theorie, je älter die Teilnehmer waren. Trotzdem bleibt die ursprüngliche Beobachtung bestehen. Bluthochdruck ist ein früher Marker für kommende kognitive Funktionseinschränkungen und sollte deswegen unbedingt ärztlich behandelt werden. Ob der Bluthochdruck dann letztendlich auch zu tatsächlichem Leistungsverlust führt, müssen jetzt weitere Studien untersuchen.
Quelle:
- Guiseppe Forte u. a. (2020): Effects of Blood Pressure on Cognitive Performance in Aging: A Systematic Review. In: Neuro Sciences 11/20.
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