Omega-3-Fettsäuren sind gesund und lebenswichtig. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann greifen viele Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Wir erklären, warum eine Supplementierung von Omega 3 sinnvoll sein kann und was sie bei der Umsetzung beachten sollten.
Warum Omega 3 so wichtig ist
Für den menschlichen Körper sind Omega-3-Fettsäuren essentiell, also lebensnotwendig. Sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, senken den Blutdruck, hemmen die Blutgerinnung und wirken entzündungshemmend, sowie positiv auf den Triglycerid-Stoffwechsel. Da der Körper nicht in der Lage ist sie selbst zu produzieren, müssen sie extern zugeführt werden. Die empfohlene Dosis beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 0,5 Prozent der gesamten täglich aufgenommenen Kalorien. Diese kann ein durchschnittlicher Erwachsener beispielsweise durch etwa einen Esslöffel Rapsöl abdecken. Mittlerweile wird jedoch auch immer mehr auf Nahrungsergänzungsmittel gesetzt, um den Omega-3-Haushalt zu decken.
Gesundheitliche Vorteile
Omega-3-Fettsäuren haben einen positiven Einfluss auf den Körper. Laut Gesundheitsexperten unterstützen sie das Immunsystem, bekämpfen Gefäßverkalkungen und tragen maßgeblich dazu bei bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Studien konnten außerdem bereits belegen, dass Omega 3 präventiv gegen Alzheimer und Krebs wirken kann. Auf die Entstehung von Herzerkrankungen konnte jedoch kein Einfluss beobachtet werden.
Omega 3 über die Nahrung aufnehmen
Ideale Omega-3-Lieferanten sind zum Beispiel grünes Blattgemüse, Chiasamen, pflanzliche Öle oder Walnüsse. Der Vorreiter ist jedoch ganz klar Fisch: Besonders fettreicher Meeresfisch wie Hering, Lachs, Makrele oder Thunfisch liefern eine große Portion Omega-3-Fettsäuren. Auch die bekannten Omega-3-Kapseln enthalten meist Fischöl. Wer die genannten Lebensmittel aber regelmäßig verzehrt und sich dazu insgesamt vollwertig und ausgewogen ernährt, braucht keinen Mangel befürchten.
Wird auf Fisch im Speiseplan verzichtet, entsteht oft ein Defizit an Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA). Vegetarier und Veganer sind daher besonders anfällig für Mangelerscheinungen. Sie sollten auf angereicherte Nahrungsmittel, wie spezielles Öl oder Margarine, oder Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, um ihren Bedarf zu decken. Vegane Omega-3-Kapseln gibt es beispielsweise auf Algenbasis.
Kein Wundermittel
Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren aus Fisch- oder Leinöl werden oft damit beworben zu einem normalen Cholesterin- und Triglyceridspiegel, sowie Blutdruck beizutragen. Zusätzlich sollen sie einen positiven Effekt auf die Sehkraft, Gehirn- und Herzfunktion haben. Diese Aussagen sind wissenschaftlich belegt, daher ist ihre Verwendung zulässig. Allerdings müssen entsprechende Präparate dafür eine bestimmte Mindestmenge an Omega 3 enthalten, zudem werden die Punkte gern überspitzt formuliert. Beispielsweise wird „unterstützen eine normale Herzfunktion“ gerne mal zu einem übertriebenen „sorgen für ein gesundes Herz“. Omega 3 kann zwar positiv auf die Gesundheit wirken, ist aber kein Wundermittel zur Behandlung von Krankheiten. Vor allem im Internet werden Nahrungsergänzungsmittel immer wieder als Allheilmittel angepriesen, meist mit gesetzeswidrigen Aussagen wie „schützt vor Herzinfarkt und Schlaganfall“ oder „Hilfe bei Gelenkbeschwerden“. Man sollte dabei immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um kein Medikament handelt, sondern lediglich um eine Ergänzung.
Eine groß angelegte Studie der Universität Oxford konnte belegen, dass Nahrungsergänzungsmitteln mit bis zu zwei Gramm Omega-3-Fettsäuren täglich weder Herzinfarkten, noch Schlaganfällen entgegenwirken. Ob höhere Produkte einen Einfluss darauf haben, wird aktuell aber noch untersucht. Das Ergebnis einer weiteren Studie aus Oxford konnte außerdem zeigen, dass die Einnahme von Fischölkapseln Diabetiker nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewahrt.
Quellen
- Journal Of Alzheimer´s Disease: Impact of Omega-3 Fatty Acid Supplementation on Memory Functions in Healthy Older Adults
- Cochrane: New Cochrane health evidence challenges belief that omega 3 supplements reduce risk of heart disease, stroke or death
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