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Takotsubo-Syndrom – Starke Emotionen führen zu gestresstem Herz

Atemnot und starke Schmerzen im Brustkorb gelten als typische Anzeichen für einen Herzinfarkt. Groß ist die Überraschung, wenn bei näherer Untersuchung gar keine verstopften Herzkranzgefäße feststellbar sind. In diesem Fall wird das Engegefühl im Brustbereich durch das Takotsubo-Syndrom verursacht.

Stresshormone schwächen den Herzmuskel

Der Bezeichnung Takotsubo-Syndrom liegt die veränderte Form der linken Herzkammer zugrunde, welche erstmalig durch japanische Ärzte als solche erfasst wurde. Durch ihren verengten Hals erinnert sie an einen in Japan zum Tintenfischfang genutzten, Tako Tsubo genannten Tonkrug. Ausgelöst wird diese Formveränderung durch einen verminderten Herzschlag an der Herzspitze. Diesem geht wiederum eine sehr hohe Ausschüttung von Stresshormonen voraus, welche die Herzwand insbesondere nahe der Herzspitze überreizen. Die Gründe, die zur massiven Bildung von Stresshormonen führen, können sehr unterschiedlich sein.

Emotional belastende Ereignisse als Auslöser

Die Funktionsstörung der linken Herzkammer, die auch unter den Begriffen Stress- bzw. Tako-Tsubo-Kardiomyopathie bekannt ist, wird in den meisten Fällen durch großen emotionalen Stress bedingt. Zu den Auslösern zählen schwere Krankheiten, lang andauernde medizinische Behandlungen, Liebeskummer, die Trennung vom Partner oder der Tod eines geliebten Menschen, weshalb die Erkrankung auch als Broken-Heart-Syndrom (Gebrochenes-Herz-Syndrom) bezeichnet wird. Auch Gewalt, Naturkatastrophen oder Existenzängste können zu erhöhtem Stresslevel führen. Seltener sind es positiv besetzte Ereignisse wie ein Geburtstag, eine Heirat oder ein Gewinn im Lotto, welche diese Form der Herzmuskelerkrankung zur Folge haben.

Frauen als besonders gefährdete Gruppe

Vom Broken-Heart-Syndrom sind vor allem Frauen betroffen, die ab dem mittleren Alter mit einer starken emotionalen Belastung konfrontiert sind. Während jüngere Frauen einen hohen Östrogenspiegel haben, welcher das Herz schützt, nimmt die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone im Blut nach der Menopause ab. Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen, bei denen nach der Einlieferung in die Klinik statt eines Herzinfarktes ein Gebrochenes Herz-Syndrom diagnostiziert wird, handelt es sich um Männer.

Behandlung des Takotsubo Syndroms

Schätzungen zufolge leiden zwei Prozent aller Patienten, bei denen ein Herzinfarkt vermutet wird, tatsächlich am Broken-Heart-Syndrom. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um eine erfolgreiche Therapie einzuleiten. Letztere zielt auf die aufhebende Wirkung der Stresshormone im Rahmen einer medikamentösen Behandlung mit Betablockern und Beruhigungsmitteln. Da es in seltenen Fällen zu Kreislaufproblemen kommen kann, verbleibt der Patient zunächst im Krankenhaus. Zumeist erholen sich die Patienten wieder vollständig, ohne dass eine Narbe oder eine funktionale Störung des Herzmuskels zurückbleibt. Dennoch sollte das Takotsubo Syndrom nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Um die durchlebte Stresssituation aufzuarbeiten, empfiehlt sich neben der medikamentösen Therapie die Inanspruchnahme psychischer Hilfe. Hierbei lassen sich auch entsprechende Bewältigungsstrategien erlernen.

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