Die Lungenrehabilitation richtet sich an Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma bronchiale. Dabei wird mithilfe von körperlichem Training, Atemphysiotherapie und dem Erlernen wichtiger Selbsthilfemaßnahmen versucht, die Lebensqualität zu steigern und eine Verbesserung der Lungenfunktion zu erreichen.
In einer neuen Review-Studie des University College London wurde nun untersucht, ob Nahrungsergänzungsmittel die Ergebnisse einer Lungenrehabilitation unterstützen können. Die Forscher verweisen dabei auf die vielversprechenden Ergebnisse von Nahrungsergänzungsmitteln bei anderen körperlichen Reha-Maßnahmen und die fehlende wissenschaftliche Basis bei COPD-Rehabilitation.
Dazu sammelten sie über 500 Studien, von denen 24 letztendlich die Kriterien ihres Reviews erfüllten. Zu den untersuchten Supplementen gehörten unter anderem Vitamin B12, Vitamin D, Kreatin oder Respifor, eine hochkalorische Trinknahrung, die speziell für COPD-Patienten vermarktet wird. Die Auswirkung der Supplementierung wurde in den Studien anhand von Belastungstests im Zuge der Physiotherapie gemessen.
Das Ergebnis der Analyse ist allerdings ernüchternd. Dieses erste systematische Review kommt zu dem Schluss, dass keine Studie entscheidende Ergebnisse für eine Wirksamkeit liefern konnte. Die Nahrungsergänzungsmittel zeigen in den Reha-Programmen Wirkung, dadurch zeigt sich allerdings keine entscheidende Verbesserung der Atemsituation bei COPD-Patienten. Ein Lichtblick bietet sich allerdings für übergewichtige Patienten, denen Nahrungsergänzungsmittel in den Studien oftmals beim Abnehmen halfen. Übergewicht und Mangelernährung sind zwei wichtige Faktoren, die das Risiko auf eine Zustandsverschlechterung erhöhen. Hier zeigen sich Supplemente wirksam und können den neuen, gesunden Lebenswandel unterstützen.
Quelle:
- Abdulelah Aldhahir u. a. (2020): Nutritional Supplementation during Pulmonary Rehabilitation in COPD: A Systematic Review. In: medrxiv.org
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