Im Durchschnitt dauert es 2–3 Jahre, bis man neuropathische Schmerzen erkennt. Und im Durchschnitt sind dafür 5–6 Ärzte notwendig.
— Dr. Tobias Weigl
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenBei Nervenschmerzen handelt es sich um Schmerzen, die infolge einer Beschädigung der Nerven sowohl im peripheren als auch im vegetativen Nervensystem auftreten. Sie äußern sich häufig in Form eines Brennens, Stechens, Bohrens oder Kribbelns und treten vermehrt in Ruhephasen auf. Eine häufige Form der Neuropathien ist die diabetische Polyneuropathie infolge eines Diabetes mellitus’. Eine Neuropathie kann jedoch auch durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht werden. Darüber hinaus begünstigen viele weitere Faktoren die Entstehung von Nervenschmerzen.
Da sich diese Art von Schmerz grundsätzlich von anderen Schmerzarten unterscheidet, ist eine umfassende Diagnose unabdingbar. In der Regel ist im Anschluss an die Behandlung keine komplette Schmerzfreiheit zu erwarten. Daher fokussiert die Therapie sowohl einen ursächlichen als auch einen symptomatischen Ansatz, man bekämpft also Ursachen und Beschwerden zugleich.
Was sind Nervenschmerzen und wie entstehen sie?
Martin könnte an Nervenschmerzen infolge einer Nervenschädigung leiden. Der Mediziner spricht in diesem Zusammenhang von einer Neuropathie bzw. neuropathischen Schmerzen (von gr. neuron ‚Nerv‘ und altgr. pathos ‚Schmerz‘). Dabei handelt es sich um Schmerzen, die infolge einer Beschädigung oder Verletzung von Teilen des Nervensystems, bspw. der Nervenfasern oder Nervenzellen, auftreten. Dies kann sowohl peripher, also abseits des Zentrums, bspw. die Extremitäten wie Arme und Beine betreffend, oder auch zentral, bspw. das Rückenmark oder das Gehirn betreffend, geschehen.
Die Ursachen für periphere, also außerhalb des zentralen Nervensystems liegende, Nervenschmerzen sind dabei vielseitig. Sie können entstehen durch:
- Verletzungen
- Unfälle
- Infektionen
- Chronische Schmerzen
- Bandscheibenvorfall
- Unausgewogene Ernährung
- Autoimmunerkrankungen
Als weitere spezifische Ursachen kommen in Frage:
- HIV
- Borreliose-Erkrankungen
- Trigeminus-Neuralgie
- Postzoster-Neuralgie, also Nervenschmerzen infolge einer Gürtelrose
- Feine Vernarbungen nach einer Operation
- Diabetes
- Alkohol
- Chemotherapie
Als Ursachen für zentrale Nervenschmerzen gelten bspw.:
- Multiple Sklerose
- Rückenmarksverletzungen
- Schlaganfälle
In einem Drittel der Fälle gilt die Ursache trotz umfangreicher Untersuchungen als unbekannt.
Mehr Informationen zu Nervenschmerzen in diesem Video
Wie entstehen Nervenschmerzen? Wie äußern sich diese und warum fühlt es sich an, als würde auf der Haut ein Feuer brennen? Diese und weitere Fragen beantwortet Dr. Tobias Weigl in folgendem Video.
Die Symptome: Welche Beschwerden treten im Zusammenhang mit Nervenschmerzen auf?
Ein typisches Symptom von Nervenschmerzen ist eine mechanische Überempfindlichkeit (sog. ‚Allodynie‘). In der Folge wird ein Reiz, der normalerweise als angenehm empfunden wird, z. B. das Streicheln des Handrückens, als unangenehm, gar schmerzhaft empfunden. Das dabei entstehende Gefühl kann ein Kribbeln, gleich Ameisen, die sich auf der Haut bewegen, ein Stechen oder ein Brennen sein. Hinzu kommen ein Schwäche- oder Taubheitsgefühl, häufig in den Extremitäten. Derlei Beschwerden äußern sich häufig bei Ruhe oder werden durch minimale Berührungsreize ausgelöst.
Die Symptome werden oft spontan ausgelöst, halten dann aber ständig an. Dies sind die sogenannten spontanen Dauerschmerzen, welche für die Neuropathie charakteristisch sind.
Folgende Symptome sind also typisch für eine Neuropathie, treten aber nicht bei allen Betroffenen in derselben Kombination auf:
- mechanische Überempfindlichkeit
- schmerzhaftes Empfinden bei Berührung
- Kribbeln, Stechen oder Brennen bei Berührung der Haut
- Schwäche-/Taubheitsgefühl in den Extremitäten
- häufiges Auftreten im Ruhezustand
- ggfs. spontaner Dauerschmerz
Patienten mit Nervenschmerzen haben oft auch mit psychischen Begleitstörungen zu kämpfen, welche sich vor allem in Form von Schlafstörungen, Depression oder Angst äußern. Die dadurch entstehenden Wechselwirkungen sind zahlreich. Zum einen verursachen die Nervenschmerzen die psychischen Begleiterscheinungen und zum anderen sorgen diese Begleiterscheinungen dafür, dass der Schmerz stärker wird, indem sie die Schmerzschwelle erniedrigen.
Wer ist betroffen?
In Deutschland leiden knapp 5 Millionen Menschen an Nervenschmerzen. Hinzu kommt, dass rund 35 Prozent aller weiteren Schmerzerkrankungen ebenfalls eine neuropathische Schmerzkomponente haben.
Generell hängt die Häufigkeit neuropathischer Schmerzen mit der jeweiligen Ursache zusammen. Neuropathische Schmerzen liegen vor bei
- 8 Prozent der Schlaganfallpatienten,
- 20 Prozent der Diabetiker,
- 28 Prozent der Multiple-Sklerose-Patienten,
- 33 Prozent aller Tumor-Erkrankungen,
- 37 Prozent der Rückenschmerz-Patienten,
- 60 Prozent aller Amputationen und
- 67 Prozent der Patienten mit Rückenmarksverletzungen.
Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose
Im Zusammenhang mit Nervenschmerzen gilt das Anamnesegespräch, also das Gespräch zwischen Arzt und Patient, als unabdingbar. Der Arzt erfragt in diesem, seit wann die Beschwerden bestehen, wie stark diese sind und wie sie sich äußern, bspw. in Form des sogenannten Ameisenlaufens. Ebenso wird der Patient dazu angehalten, einen Schmerzfragebogen auszufüllen, was auch schon im Wartezimmer vor der eigentlichen Untersuchung geschehen kann.
In einem zweiten Schritt erfolgt dann die neurologische Untersuchung. Dabei werden die sogenannten positiven und negativen Symptome untersucht. Unter positiven Symptomen versteht man jene Symptome, die sich bei Stimulation verstärken, bspw. das Streichen über den Handrücken, das der Patient schmerzempfindlicher wahrnimmt. Ebenso fallen darunter eine erhöhte Temperatur- und/oder Vibrationsempfindlichkeit. Bei negativen Symptomen ist das Gegenteil der Fall, Stimulationen werden weniger wahrgenommen. Diese Beschwerden werden durch den Arzt zum einen erfragt, zum anderen aber auch geprüft. Dies erfolgt durch den Einsatz unterschiedlicher Instrumente, bspw. Stimmgabeln oder Wattestäbchen, je nach Symptom, das untersucht werden soll.
Eine neurologische Untersuchung am Beispiel
Bei einer Patientin mit Postzoster-Neuralgie werden einzelne Punkte des Nackens mit Hilfe eines Wattestäbchens leicht berührt, bis die Patientin eine Schmerzreaktion zeigt. Die Stelle, an der das Schmerzempfinden ausgelöst wurde, wird dann mit einem Stift farbig markiert. Diesen Vorgang wiederholt der Arzt mehrere Male, bis er anhand der Markierungen den Verlauf des geschädigten Nervs nachvollziehen kann.
Der Arzt kann zur Sicherung der Diagnose zudem auf weitere Mittel zurückgreifen. Ein Neurographiegerät dient bspw. dazu, die Nervenleitgeschwindigkeit zu messen und mithilfe von SEPs (somatosensibel evozierte Potenziale) wird die allgemeine Funktionsfähigkeit der Nervenbahnen geprüft. Bei letzterem Verfahren wird anhand von Reizen, die auf die Haut gesetzt und infolgedessen über das Rückenmark zum Gehirn weitergeleitet werden, geprüft, ob eine Schädigung der Nervenfasern vorliegt.
Zu guter Letzt kann der Arzt noch bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) veranlassen. Diese können Schädigungen der Nerven direkt sichtbar machen.
Es ist sehr wichtig, dass durch die Diagnose eine Abgrenzung zu anderen chronischen Schmerzen erfolgt, z. B. Entzündungsschmerzen durch Arthrose, da neuropathische Schmerzen auf eine spezifische Art und Weise behandelt werden müssen.
Nervenschmerzen / Neuropathische Schmerzen / Neuropathie
Etwa 5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an neuropathischen Schmerzen
Mehr als die Hälfte der Amputierten und Patienten mit Rückenmarksverletzungen sind betroffen
35 Prozent der chronischen Schmerzerkrankungen haben eine neuropathische Schmerzkomponente
Symptome
- Mechanische Überempfindlichkeit
- Brennen
- Stechen
- Kribbeln (sog. ‚Ameisenlaufen‘)
- Bohren
- Taubheitsgefühl
- Schwäche
- Stärkere Schmerzen in Ruhephasen (bspw. nachts)
- Spontane Dauerschmerzen
Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung
Grundsätzlich gilt, dass eine effektive Therapie nur dann möglich ist, wenn diese möglichst früh und möglichst intensiv erfolgt. Allerdings können neuropathische Schmerzen nicht komplett kuriert werden. Gemäß der Leitlinie zur Therapie neuropathischer Schmerzen der Deutschen Schmerzgesellschaft gelten die folgenden Punkte als realistische Ziele der Behandlung:
- Schmerzlinderung um bis zu 50 Prozent
- Verbesserung von Lebens- und Schlafqualität
- Erhalt sozialer Aktivitäten, Beziehungen und der Arbeitsfähigkeit
Daher sollte zunächst eine angemessene Erwartungshaltung erzielt werden. Die Ziele der Therapie sowie die Erwartungen an diese sollten in einem Gespräch zwischen Arzt und Patient geklärt werden. Es sollte nicht zu unerfüllbaren Erwartungen bzw. Enttäuschungen kommen.
Zweitens muss eine Therapie ganzheitlich, d. h. multimodal erfolgen. Dabei wird einerseits ein ursächlicher Ansatz verfolgt, bei dem die Faktoren, die die Nervenschmerzen verursachen, angegangen werden. Bei einem Diabetes, der eine diabetische Polyneuropathie auslöst, sollte also eine optimale Einstellung des Blutzuckers erfolgen. Zum anderen wird aber auch ein symptomatischer Ansatz verfolgt, bei dem einzelne Beschwerden gezielt behandelt werden. Dies kann bspw. in Form von Physio-, Ergo- oder Elektrotherapie geschehen. Aber auch die sogenannte Small Fiber Matrix Stimulation (SFMS) kann zum Einsatz kommen. Bei dieser Behandlungsmethode werden ganz gezielt die dünnen Nervenfasern (small fibers), die infolge der Neuropathie geschädigt worden sind, stimuliert.
Der medikamentöse Ansatz
Im Rahmen der Therapie von Nervenschmerzen können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Gängige Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac erwiesen sich im Rahmen der Behandlung neuropathischer Schmerzen oftmals als nicht wirksam, weshalb Alternativen eingesetzt werden. Diese sind:
- Antidepressiva: Diese beeinflussen die Aktivität von Nervenzellen und wirken einer Depression, die bei neuropathischen Schmerzen nicht selten ist, entgegen.
- Antikonvulsiva: Diese wirken auf neuronale Kalzium- und Natriumkanäle und kommen vor allem bei einschießenden Schmerzen zum Einsatz.
- Opioide: Diese wirken stark schmerzlindernd und können zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Vor allem im Zusammenhang mit den zuletzt genannten Opioiden müssen Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekte berücksichtigt werden, weshalb regelmäßige und kontinuierliche Kontrollen Pflicht sind.
Zu guter Letzt wird der Patient im Rahmen einer sogenannten Patientenedukation über den Umgang mit den neuropathischen Schmerzen geschult. In diesem Zusammenhang kann der Arzt auch eine Psychotherapie verordnen.
Mehr Informationen zum Einsatz von Antidepressiva in der Schmerztherapie in diesem Video
In diesem Beitrag erklärt Dr. Weigl, wie und warum sich Antidepressiva zur Schmerztherapie eignen und warum man im Zusammenhang mit neuropathischen Schmerzen durch die Gabe von Antidepressiva „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ kann.
Häufige Patientenfragen
Kann man bei Nervenschmerzen auch operiert werden?
Dr. T. Weigl
Grundsätzlich ist dies möglich. Allerdings haben viele der Eingriffe selbst chronische Schmerzerkrankungen zur Folge, weil sie Teile des Nervensystems zerstören, die für die Schmerzverarbeitung zuständig sind. Generell wird ein solcher Eingriff nur als letztes Mittel in Betracht gezogen.
Was ist Morbus Sudeck?
Dr. T. Weigl
Morbus Sudeck ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das sogenannte Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (CRPS), eine Sonderform der neuropathischen Schmerzen. Dabei handelt es sich um eine chronische neurologische Erkrankung, deren Ursachen bisher noch ungeklärt sind und für die auch keine eindeutige Prognose besteht. 5 Prozent der Fälle von CRPS lassen sich auf eine Verletzung an Armen oder Beinen zurückführen. Die Erkrankung geht mit vielen Symptomen einher, darunter anhaltender Schmerz, der durch die vorangegangene Verletzung nicht mehr ausreichend erklärt wird, verstärkte Wahrnehmung von Schmerzreizen, motorische Überempfindlichkeit, Veränderung der Hautfarbe, Schwellungen und reduzierte Beweglichkeit. Bei der Therapie von CRPS wird ein multimodaler, ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der, wenn möglich, die Aspekte Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie und Schmerzpsychotherapie kombiniert.
Mehr Informationen zu CRPS bzw. Morbus Sudeck in diesem Video!
In diesem Beitrag widmet sich Dr. Tobias Weigl der Erkrankung CRPS und erklärt mögliche Ursachen, typische Symptome sowie in Frage kommende Behandlungsmöglichkeiten.
Haben auch Sie Erfahrungen mit Nervenschmerzen? Möchten Sie sich bei uns über Neuropathie erkundigen? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich mit anderen auszutauschen!
Autoren: Tobias Möller & Dr. Tobias Weigl
Lektorat: Christine Pepersack
Quellen
- Eberhard Aulbert (2012): Lehrbuch der Palliativmedizin. Schattauer Verlag, Stuttgart.
- Helge Beck et al (2002): Anästhesiologie: 429 Tabellen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- R. Baron, T. R. Tölle: Deutscher Forschungsverband Neuropathischer Schmerz: Pathophysiologie, Prävention und Therapie.
- Ralf Baron (2009): Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen. Deutsches Ärzteblatt CME Kompakt 2009; 1(2).
- Robert Reining, Anita Schweiger (2006): Endlich weniger Schmerzen: Ihre Schmerzen besser verstehen; Schritt für Schritt chronische Schmerzen verlernen; Bekannte und neue Therapien: was sie wirklich leisten. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Deutsche Schmerzgesellschaft e. V., Roman Rolke: Nervenschmerz.
- Prof. Dr. Gunnar Wasner (2012): Diagnostik neuropathischer Schmerzen,
S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). Kiel.
Hans Stellmacher
14.08.2018 14:43Hallo Herr Weigl
Mein Name ist Hans Stellmacher
Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem linken Bein.
Ich hatte einen Bandscheiben Vorfall wobei die Bandscheibe im Bereich S1>L5? auf die Nervenwurzel drückte
2013 hatte ich schon einmal eine OP an der Bandscheibe nach einem Wirbel Deckplatten Bruch..
Nun in 2018 der erneute Vorfall.
Mein linkes Bein macht nun nicht mehr richtig mit. Wie in Ihrem Beitrag laufen 1000de Ameisen in meinem Bein und vor allem im Fuß.
Könnten Sie mir einen Rat geben.
Zur Vorgeschichte in einem Krankenhaus gab man mir Schmerzmittel die eigentlich nach einer Operation gegeben werden (Palexia) diese nahm ich von Ende Mai bis Ende Juli. ob der Zusammenhang da zu suchen ist?
Derzeit gehe ich zur Physiotherapie und ab dem 28.08 gibt es eine Reha.
Aber nachdem ich Ihr Video sah kommen mir einige Zweifel ob ich die Schmerzen in den Griff bekomme.
Langes sitzen ist oder laufen ist ein großes Problem
Mit freundlichen Grüßen
Hans Stellmacher
Dr. Tobias Weigl
22.08.2018 09:53Sehr geehrter Herr Stellmacher,
Vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ihrer Beschreibung nach zu urteilen spricht dies tatsächlich für sog. neuropathische Schmerzen. Wie diese bedingt sind ob direkt durch den Bandscheibenvorfall oder das Medikament kann ich so nicht sagen.
Meine Empfehlung: Suchen Sie einen Neurologen auf. Dieser klärt ab, ob es sich um neuropathische Schmerzen handelt. Falls ja, so kann er Sie dagegen therapieren und es gibt eine gute Chance, dass die Schmerzen dann auch wieder zurückgehen.
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Eddy
31.08.2018 12:00Hallo,
ich habe seit 2004 nach einer Kreuzband-OP starke kalt empfindliche Sensiblitätstörung, die brennt aber fühlt sich kalt am Fuß und an den gesamten Fußsohlen. Nach der Knie-OP 2004, brannte das ganze Unterschenkel, in dieser Zeit wurde bei mir Retropatella-Arthrose des 4.Grades diagnostiziert. Seitdem lebe ich mit diesen starken brennenden Schmerzen, die sich am gesamten Fuß, an Fuß-und Zehenrücken verteilen, besonders im längeren Sitzen und kurzen Gehen meisten in Rühe. Es brennt nur mein Fuß im Schuh, aber sehr eiskalte Empfindung. Ich weine fast jeden Tag. Ich bin gelernter Speditionskaufmann, den Beruf habe ich hingeschmissen, da ich im Sitzen diese kalte brennende Empfindung nicht aushalten konnte.
Nun bin ich wieder in einer beruflichen Umschulung zum Fachinformatiker-Systemintegration, auch hier kann ich mich aufgrund diesen Schmerzen nicht konzentrieren, aber einigermaßen kann ich mich ein wenig bewegen. Das Einzige, was mir hilft, die kalte Empfindung zu lindern, ist eine Wärmeflasche, auf der ich immer den betroffenen Fuß stelle, wenn ich am PC arbeiten muss. Auch das Ausdauertraining im Fitnessstudio hilft nicht lange.
Bitte helfen Sie mir Dr. Weigl, ich möchte mich nach 14 Jahren schmerzhaftes Leben wieder wie ein Mensch fühlen. Ich habe keine Lebensqualität mehr, Aufgrund dieser dauernden Schmerzen leide ich unheimlich viel darunter. Bitte helfen Sie mir ! Ich danke Ihnen im Voraus !
Mit freundlichen Grüßen
Eddy
Jürgen
08.01.2019 21:20Hallo Herr Dr. Weigl,
mein Hauarzt sagt, die Gangunsicherheit, das taube Gefühl, die Schmerzen in meinen Unterschenkeln sei eine Polyneuropthie und sei auch nicht zu heilen, bzw, zu lindern.
Da ich weder weder dem Alkohol zugeneigt bin oder eine Diabetis diagnostisiert wurde, mein Arzt auch sagt, dass die Polyneupathie nicht zu heilen sei, bin ich nicht zufrieden und denke, vielleicht haben Sie eine Methode, womit diese Erkrankung gemildet oder ganz geheit werden kann?
Freue mich, wenn sie mir hier eine Hilfe anbieten können.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen
Doris
31.01.2019 16:25Hallo Herr Dr. Weigl,
ich leide seit vielen Jahren an Herpes Zoster, der früher immer zyklisch (immer wenn ich meine Periode bekam) kam und mir Probleme im rechten Bein machte. Seit der Menopause hatte ich eine ganze Weile Ruhe, aber seit ca. 2 Jahren ist es ganz extrem und kommt immer wieder mit Problemen im rechten Bein, der rechten Gesichtshälfte, Sehstörungen und ich habe beim gehen das Gefühl wie betrunken zu gehen. Je mehr ich mich bewege, desto schlimmer wird es. Ich kann keinen BH und keine eng anliegenden Kleidungsstücke mehr tragen.
Jetzt sagte mir mein HA es gibt einen neuen Impfstoff namens Shingrix. Gibt es da schon Erfahrungswerte? Würde mich freuen, wenn Sie mir etwas dazu „sagen“ könnten.
Mit herzlichen Grüßen
Doris, 59 Jahre
Günter
04.03.2019 20:49Hallo Herr Dr. Weil,
bei mir wurde eine schwere sensomotorische PNP festgestellt.
Die klinischen Symptome halten sich in Grenzen (taube Füsse). Ich mache ohne Einschränkungen sehr viel Sport.
Die Ursache für die PNP ist exotoxisch (Alkohol und/oder Chemo).
Beide Gifte sind seit 1,5 Jahren völlig abgesetzt.
Gibt es ErfahrungsWerte, ob bzw. wie die PHP langfristig, das heisst im Laufe von 2 Jahrzehnten fortschreitet, wenn keinerlei Gifte mehr zugeführt werden.
Herzlichen Dank
Dr. Tobias Weigl
05.03.2019 11:27Hallo, vielen Dank für Ihre Frage.
Eine eindeutige Aussage kann man nicht machen aber prinzipiell ist sowohl eine Verbesserung als auch eine weitere Verschlechterung möglich. Wahrscheinlicher aber, wenn tatsächlich die auslösenden Noxen nicht mehr bestehen, ist eine Verbesserung. Meist bleibt jedoch das Symptom konstant noch lange Zeit weiterbestehen, da es sich ja um „geschädigte Nerven“ handelt und diese „regenerieren“ sich höchstens ganz langsam.
Viele Grüße
Dr. T. Weigl
Sabine
10.05.2019 19:22Hallo Herr Dr. Weigl,
seit März 2018 habe ich sehr starke Schmerzen und Übelkeit im Oberbauch, die 24h anhalten. Die Schmerzen empfinde ich als reißend, brennend und elektrisierend, als ob Raketen im Oberbauch explodieren. Seit Mai’18 auch noch Taubheitsgefühle in den Händen und Zunge. Mehrere Magen- und Darmspiegelungen, MRT, CT und Ultraschall blieben ohne Befund. Blutuntersuchungen ergaben erhöhte Leberwerte und Lipasewerte, für die es zunächst keine Ursache gab. Nach einem Hausarztwechsel dieses Jahres im April kam heraus, dass ich Hepatitis-E hatte. Ich werde mit Tramal und Amitryptilin therapiert. Die Scherzen haben sich gebessert, der elektrisierende Reiz und die Übelkeit bestehen weiterhin. Der Gastroentrologe vermutet eine Nervenschädigung im Gastrobereich. Ist das wirklich möglich? Wie groß sind die Chancen, dass die Nerven sich wieder regenerieren und wie lange kann das dauern?
Viele Grüße
Sabine
Jakob Zeiß
06.07.2021 21:06Guten Abend Herr Dr. Weigl,
Ich habe seit einer Trainingseinheit im Brazilian-Jiu-Jitsu im September 2019 eine komplexe Symptomatik: „unreale Wahrnehmung“, dauerhafte Schmerzen direkt unter dem linken Ohr (nicht immer gleich stark), Schluckbeschwerden eher linksseitig, Globusgefühl im Rachen auch eher linksseitig, oft ist auch das linke Nasenloch zu, unregelmäßige linksseitige Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, sehr stark wahrgenommenes „Herzpochen“, gelegentlich Tinnitus auf dem linken Ohr, dauerhaft geschwollene Lymphknoten links neben dem Kehlkopf und öfters Lichtempfindlichkeit auch eher auf dem linken Auge. Es gab bei dieser Trainingseinheit keinen konkreten Vorfall/Unfall an den ich mich erinnere, jedoch musste ich mich nach dem Training übergeben, mir war schwindelig und ich war sehr lichtempfindlich. Seitdem bestehen diese Symptome und sind phasenweise besser oder schlechter. Nicht immer sind alle davon präsent und es kann auch gut möglich sein, dass manche nichts mit der Sache zu tun haben. Bei folgenden Untersuchungen bin ich bisher gewesen: 2x MRT vom Schädel, 1x MRT der Halsweichteile, Ultraschall der Halsgefäße, Besuch beim HNO-Artzt, Ultraschall der Schilddrüse, CT der Schädelbasis (wegen Verdacht Eagle-Syndrom) und mehrmals wurde Blut abgenommen. Da bei diesen Untersuchungen (bei denen ich oft Initiator war) nichts feststellbar war, meinte Mein Hausarzt es muss nervlich bedingt sein. Daher bin ich als nächstes zu einem Orthopäden und einem Neurologen. Der Orthopäde hat sich nicht viel Zeit genommen und meinte nur aufgrund der Anamnese ich sollte meine Halsmuskulatur stärken und ohne Kissen schlafen, da die Symptome von der HWS kommen würden. Danach verschrieb er mir noch Krankengymnastik. (Dort war ich bisher 3/6 mal und es tut gut aber fühlt sich nicht an als würde es die Ursache bekämpfen). Beim Neurologen hatte ich heute meinen Termin. Sein erster Eindruck nach Schilderung meiner Symptomatik war, dass die Symptome psychosomatisch bedingt wären, was ich von mir aus nicht bestätigen kann (sofern ich das beurteilen kann/darf).
Natürlich informiert man sich auch online wenn einen solche Symptome so lange Zeit plagen und ich bin auf neurovegetative Störung, Glossopharyngeusneuralgie, Trigeminusneuralgie und Schädigung/Reizung des Nervus Vagus gestoßen. Der Neurologe meinte ich und er könnten diese Vermutungen nicht beweisen, weil man so etwas auch sehr oft auf MRT-Bildern nicht erkennen kann. deshalb rät er dringend von einem Eingriff ab. Er hat dann eine Medikamentöse Behandlung vorgeschlagen mit Pregabalin für 3 Monate. Ich bin leider etwas enttäuscht davon, da mir diese Behandlung keine Ursache aufzeigen kann und schon gar keine Ursache beseitigt.
Ich hoffe Sie können mir einen Rat geben oder mir jemanden empfehlen, an den ich mich wenden kann, denn die Symptome beeinträchtigen mich, meinen Alltag und mein Wohlbefinden sehr. Vielen Dank.
PS: Ich bin 19 Jahre alt und männlich.
Katja Hartgerink
05.11.2022 13:30Hallo Herr Weigel! Seit 1 Woche habe ich einschiessende Schmerzen aussen am Hals, links, die bis ins Ohr strahlen. Diese Anfälle, wie ich sie nenne, treten mehrmals täglich auf und gehen nach ca. 60 Sekunden vorbei. Ibu, Myditin und Celebrex brachte keine Besserung. nun nehme ich Pregabalin, 3x 50 mg, spüre aber noch keine Besserung. Vor diesem ganzen Mist hatte ich Probleme mit der linken Schulter, Frozen Shoulder und arbeitsbedingt Verspannungen im Nacken beidseits.