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Schuppenflechte Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Schuppenflechte, oder Psoriasis, ist mittlerweile fast jedem ein Begriff. Allein in Deutschland leiden über zwei Millionen Menschen an der chronisch-entzündlichen Erkrankung. Auch wenn die äußerlichen Symptome besonders auffällig sind, ist Psoriasis aber keinesfalls eine reine Hautkrankheit. Sie befällt den ganzen Körper, der häufig noch von schwerwiegenden Begleiterscheinungen geplagt wird, wie Rheuma oder Diabetes.

Risikofaktor Psoriasis

Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass viele Menschen, die an Schuppenflechte leiden, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) veröffentlichte kürzlich einen Bericht darüber, dass die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Psoriasis-Patienten signifikant größer ist. Speziell bei Betroffenen mit durch die Krankheit verursachten Gelenkproblemen ist dies der Fall. Deshalb sollten Blutdruck und -werte bei ihnen unbedingt im Blick behalten werden. Regelmäßige ärztliche Kontrollen werden empfohlen.

Wie zeigt sich Psoriasis?

Psoriasis ist meist in Form von silbrig schuppenden, rötlichen Flecken an Ellenbogen, Knien und Haaransätzen sichtbar. Den Großteil der Krankheit kann man jedoch nicht sehen, weshalb der Anordnung des Arztes stets Folge geleistet werden sollte, auch wenn sich die äußerlichen Erscheinungen verbessern. Die typischen Gelenkbeschwerden treten bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen auf, auch „Psoriasis-Arthritis“ genannt. Die häufigsten Begleiterkrankungen von Schuppenflechte zählen zum sogenannten metabolischen Syndrom und umfassen zum Beispiel Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus. Positiv beeinflussen kann man die entsprechenden Risiken vor allem mit einem gesunden Lebensstil.

Wie wird Psoriasis für gewöhnlich behandelt?

Schuppenflechte kann auf viele Arten behandelt werden, v. a. aber durch Medikamente. Diese unterteilt man wiederum in Medikamente zum Auftragen und Medikamente zum Einnehmen oder Spritzen. Die sog. topischen Therapien, bei denen medizinische Cremes verwendet werden, sind für eine leichte Psoriasis in der Regel völlig ausreichend. Wirkstoffe, die dabei zum Einsatz kommen, sind Kortison und Vitamin-D3-Analoga. In härteren Fällen kommen dann Medikamente zum Einsatz, die die Abwehrreaktion unseres Immunsystems hemmen. Dazu zählen u. a. die Wirkstoffe Apremilast, Ciclosporin oder Methotrexat.

Licht & Pflege gegen Schuppenflechte

Ebenso kommen bei schweren Fällen Lichttherapien zum Einsatz. Dabei wird ultraviolettes Licht verwendet, um die Plaques zu bestrahlen. Mit dem UV-Licht lassen sich Entzündungen innerhalb der Haut hemmen und die Zellteilung wird verlangsamt.

Essenziell ist aber die Pflege bei Psoriasis. Die veränderten Hautstellen sollten mit rückfettenden Salben, Cremes o. Ä. geschmeidig gehalten werden, sodass der Juckreiz minimiert und die Haut vor weiteren Verletzungen geschützt wird.

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Die IPART-Studie: Zusammenhänge aufgedeckt

Das International Psoriasis and Arthritis Research Team (IPART) veröffentlichte zu diesem Thema kürzlich die Ergebnisse seiner Studie. Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Kollegen haben im Rahmen dieser über 2.500 Menschen mit Schuppenflechte untersucht, von denen die meisten auch unter Gelenkbeschwerden litten. Im Alter von 52 Jahren litten die Betroffenen meist bereits seit mehr als 20 Jahren unter Psoriasis, davon 14 zusätzlich mit Arthritis. Die Mehrheit der Patienten klagte außerdem über weitere gesundheitliche Beschwerden: 75 Prozent litten unter Übergewicht, davon wies mehr als die Hälfte eine bedenkliche Menge an Bauchfett auf. Bei fast der Hälfte der Probanden waren der Blutdruck und die Blutfette zu hoch, obwohl nur 17 Prozent angaben zu rauchen. 13,3 Prozent hatten bereits Typ-2-Diabetes und 6,5 Prozent verengte Herzkranzgefäße.

Für fast die Hälfte der Patienten Anfang 60 beträgt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko innerhalb der folgenden zehn Jahre somit über zehn Prozent, berichten die Wissenschaftler. Von den untersuchten Patienten wussten über 30 Prozent nicht einmal von ihren schlechten Blutfettwerten und 20 Prozent nicht von ihrem Bluthochdruck. Es ist somit zukünftig von großer Bedeutung die Begleiterkrankungen von Schuppenflechte regelmäßig medizinisch zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln, um Schlimmeres zu verhindern. Dafür ist es aber erst einmal wichtig, in diesem Bereich mehr Aufklärungsarbeit zu leisten und Betroffene über die Krankheiten des metabolischen Syndroms zu informieren und sie durch rheumatologische Betreuung bei der Prävention zu unterstützen.

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