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Endometriose: Wie gefährlich sind die ständigen Schmerzen im Unterleib? Kann ich schwanger werden?

Endometriose ist eine Krankheit, an der viele Frauen leiden. Häufig wird sie jedoch erst nach Jahren diagnostiziert, was mit einem großen Leidensdruck einhergeht.
— Dr. Tobias Weigl


Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Endometriose ist eine chronische Unterleibserkrankung bei Frauen. Sie beschreibt die Ansiedlung von endometriumähnlichen Zellen außerhalb der namensgebenden Gebärmutterschleimhaut (sog. ‚Endometrium‘). Betroffene können vor allem unter starken Menstruationsbeschwerden leiden, doch auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr gehören zu den Leitsymptomen. Je nach Position der Endometriose-Herde kann auch Kinderlosigkeit eine Folge der Krankheit sein. Die Therapie kann sowohl medikamentös als auch operativ erfolgen. Mehr zu Beschwerden, Therapie und Behandlung erfahren Sie im folgenden Artikel.

Regina legt frustriert den Hörer beiseite. Ihr Chef war gar nicht begeistert, dass sie sich schon wieder bei der Arbeit krank gemeldet hat. Aber die Unterleibsschmerzen sind heute wieder so schlimm, dass sie kaum etwas zustande bringt. Selbst die Schmerztablette, die sie eingenommen hat, scheint kaum zu helfen. Regina ist es so leid – jeden Monat, wenn sie ihre Tage hat, durchleidet sie furchtbare Schmerzen. Sie kann sich nicht vorstellen, dass solche Schmerzen bei der Menstruation normal sein sollen. Und nicht nur das, auch während und nach dem Sex tut es weh. „Vielleicht versuchst du es doch noch einmal bei einer Frauenärztin“, schlägt ihr Mann Jochen vor, als sie sich stöhnend zurück ins Bett legt. „Da gibt es doch das neue Ärztehaus bei uns um die Ecke.“ – „Meinst du wirklich, das bringt was? Seit Jahren kann mir keiner helfen!“, klagt Regina. Einmal, als sie es nicht mehr ausgehalten hat, war Regina wegen der starken Regelschmerzen sogar im Krankenhaus, aber dort hat man sie fast sofort wieder heim geschickt. Den wenig hilfreichen Kommentar, manche Frauen hätten bei der Periode nun einmal stärkere Schmerzen, hat sie schon von mehreren Ärzten gehört. „Naja, einen Versuch ist es doch wert.“, ermuntert Jochen sie. „Vielleicht findet die Ärztin ja etwas heraus.“

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine Erkrankung, bei der sich endometriumähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutterschleimhaut (sog. ‚Endometrium‘) finden. Dies kann prinzipiell im gesamten Körper passieren. Meist geschieht es jedoch an den Eileitern, den Eierstöcken, am Darm, an der Blase oder am Bauchfell, selten auch außerhalb des Bauchraums (also ‚extraabdominell‘), wie etwa an der Lunge.
Diese Zellansammlungen werden bezeichnet als sogenannte Endometrioseherde und folgen, ebenso wie die Schleimhaut in der Gebärmutter, dem hormonellen Zyklus. Also wachsen und bluten auch sie im Rahmen des Menstruationszyklus. Doch im Gegensatz zur Gebärmutterschleimhaut können Zellreste und Blut der Endometrioseherde nicht regulär ausgeschieden werden. Manchmal kann der Körper diese unbemerkt abbauen. Ist das jedoch nicht der Fall, kommt es durch Entzündungen, Zystenbildung oder Verwachsungen zu Schmerzen, deren Intensität unterschiedlich ausfallen kann.

Gut zu wissen!
Endometriose ist keine neue Erkrankung. Allgemein wird Karl Freiherr von Rokitansky als derjenige genannt, der die Endometriose 1861 erstmals beschrieb. Doch bereits im Jahr 1690 findet sich eine erste morphologische (also strukturelle) Beschreibung von Endometriose in der Doktorarbeit von Daniel Schroen aus Jena.

Man unterscheidet verschiedene Arten der Endometriose nach der Lokalisation des Auftretens.

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Endometriosis genitalis interna

Bei dieser Form finden sich Endometrioseherde entweder innerhalb der Gebärbutter (sog. ‚Cavum uteri‘), jedoch außerhalb der Gebärmutterschleimhaut (sog. ‚Adenomyosis uteri‘). Eine Folge der Adenomyosis uteri kann eine verlängerte oder verstärkte Regelblutung sein.
Auch zu der Endometriosis genitalis interna zählt die Endometriose des unteren Bereichs der Eileiter (sog. ‚Endometriosis tubae‘).

Endometriosis genitalis externa

Bei dieser Form finden sich Endometrioseherde in den weiteren weiblichen Geschlechtsorganen und im Bauchfell (sog. ‚Peritoneum‘). Bei der Endometriosis genitalis externa können sowohl in Eileitern, Eierstöcken, Gebärmutterbändern (sog. ‚Sakrouterinbänder‘), im Douglas-Raum (Taschenförmige Aussackung des Bauchfells zwischen Gebärmutter und Mastdarm), in der Vagina, der Vulva sowie im Damm (sog. ‚Perineum‘) Endometrioseherde auftreten.

Endometriosis extragenitalis

Bei dieser Form treten Endometrioseherde außerhalb der Geschlechtsorgane auf. Beispiele dafür sind Endometrioseherde in der Harnblase, dem Darm, dem Bauchnabel, dem Zwerchfell oder der Lunge.

Gut zu wissen!
Auch wenn sie bei Betroffenen unter Umständen große Schmerzen verursachen und zu Verwachsungen, Zysten etc. führen können, sind Endometrioseherde an sich gutartig. Gutartig (sog. ‚benigne‘) meint hier im medizinischen Sinne, dass sie keine Metastasen bilden, wie etwa Krebszellen.

Ursachen

Die konkrete Ursache für Endometriose ist nicht bekannt. Es gibt jedoch verschiedene Theorien, welche die Endometriose unter anderem als eine Störung des Zusammenspiels der Hormone oder als eine Autoimmunerkrankung beschreiben. Der Verschleppungstheorie nach Sampson zufolge gelangt Menstruationsblut über den Eileiter rückwärts in die Bauchhöhle. Dabei transportiert es lebensfähige Gebärmutterschleimhautzellen mit, welche sich dann im Bauchfell festsetzen. Doch diese Theorie weist, ebenso wie andere, Mängel und Lücken auf, sodass die Ursache von Endometriose wissenschaftlich noch ungeklärt ist.

Wer ist betroffen?

Von Endometriose sind etwa 2 bis 10 Prozent aller Frauen betroffen. Sie ist somit eine häufige Erkrankung. Jedoch wird sie wegen der umfangreichen und unspezifischen Symptome manchmal nie und oft erst nach Jahren erkannt, was die genaue Einschätzung der Verbreitung erschwert. Besonders Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind betroffen, allgemein also vor allem Frauen im gebärfähigen Alter. Zudem tritt Endometriose familiär gehäuft auf.

Achtung!
Endometriose ist eine chronische Erkrankung. Da sie hormonabhängig ist, treten Symptome jedoch nicht vor der ersten Regelblutung auf und Beschwerden bessern sich nach der Menopause.

Mögliche Risikofaktoren für Endometriose sind:

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  • Die genetische Disposition (also die familiäre Veranlagung in Bezug auf die Erkrankung)
  • Kurze Menstruationszyklen
  • Eine späte erste Schwangerschaft
  • Eine frühe erste Regelblutung (sog. ‚Menarche‘) und eine späte Menopause

Symptome

Endometriose hat eine ganze Reihe von Symptomen. Es ist jedoch wichtig, zu erwähnen, dass Endometriose eine komplexe Erkrankung ist, die Symptome können einzeln oder in diversen Kombinationen auftreten. Es gibt allerdings eine Reihe von Leitsymptomen:

  • Bauchschmerzen (abdominelle Schmerzen), die sowohl abhängig vom Menstruationszyklus als auch unabhängig von diesem auftreten können
  • Schmerzhafte Regelblutungen (sog. ‚Dysmenorrhö‘)
  • Schmerzen bei und nach dem Geschlechtsverkehr (sog. ‚Dyspareunie‘)
  • Beschwerden des Magen-Darm-Traktes (bspw. Schmerzen bei der Darmentleerung)
  • Beschwerden der Blase
  • Unfruchtbarkeit (sog. ‚Infertilität‘)

Weitere Symptome sind:

  • Starke und unregelmäßige Regelblutungen
  • Schmerzen während des Eisprungs
  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  • Ohnmachtsanfälle im Rahmen der Menstruation
  • Blutungen aus Blase oder Darm entsprechend des Menstruationszyklus
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Vermehrte Allergien und andere Autoimmunerkrankungen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation
  • Zysten
  • Verwachsungen und Narben in den betroffenen Bereichen

Ein weiteres Element ist die psychische Belastung, die durch die starken, immer wiederkehrenden Schmerzen und die häufig lange Zeit ohne Diagnose (im Schnitt ca. 10 Jahre) hervorgerufen werden kann.

Gut zu wissen!
Endometriose kann auch vollkommen symptomfrei verlaufen. In dem Fall wird sie meist nur zufällig entdeckt. Die Beschwerden müssen nicht in direktem Verhältnis zum Grad der Erkrankung stehen – Große Endometrioseherde können beschwerdefrei sein, während kleine Herde große Schmerzen verursachen können.

Ist bei Ihnen Endometriose diagnostiziert worden? Welche dieser Symptome traten bei Ihnen auf? (Mehrfachnennungen möglich) Damit helfen Sie anderen Lesern, ihre Symptome besser einzuschätzen.

Fakten-Box

Endometriose

  • Erkrankung, bei der sich endometriumähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutterschleimhaut (sog. ‚Endometrium‘) finden
  • Betroffen sind circa 2 bis 10 Prozent aller Frauen
  • Tritt familiär gehäuft auf
  • Besonders Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren sind betroffen
  • Hormonabhängig, Beschwerden bessern sich nach der Menopause
  • Ursache ist unbekannt

Leitsymptome

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  • Bauchschmerzen, die sowohl abhängig vom Menstruationszyklus als auch unabhängig von diesem auftreten können
  • Schmerzhafte Regelblutungen
  • Schmerzen bei und nach dem Geschlechtsverkehr
  • Beschwerden des Magen-Darm-Traktes (bspw. Schmerzen bei der Darmentleerung)
  • Beschwerden der Blase
  • Unfruchtbarkeit

Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose

Endometriose wird häufig über einen langen Zeitraum nicht erkannt. Eine Diagnose erfolgt oft erst dann, wenn die Behandlung gegen andere vermutete Ursachen erfolglos bleibt oder eine erwünschte Schwangerschaft ausbleibt. Ist die Endometriose beschwerdefrei, so ist die Diagnose häufig ein Zufallsbefund im Rahmen anderer Untersuchungen.
Endometriose gehört in der Regel zu den gynäkologischen Erkrankungen. Bei einem Verdacht auf Endometriose ist daher der Frauenarzt oder die Frauenärztin der richtige Ansprechpartner bzw. die richtige Ansprechpartnerin. Zunächst erfolgt das Anamnesegespräch, also das ausführliche Gespräch mit dem Arzt bzw. der Ärztin. Dabei werden Fragen geklärt wie:

  • Welcher Art sind die Beschwerden?
  • Wo treten die Beschwerden auf?
  • Wann treten die Beschwerden auf? Besteht ein zeitlicher Zusammenhang zum Menstruationszyklus?
  • Haben Sie die Beschwerden schon einmal genau dokumentiert, etwa mit Hilfe eines Kalenders?
  • Wie lange leiden Sie schon an den Beschwerden?
  • Ist die Erkrankung Endometriose in Ihrer Familie schon einmal aufgetreten?

Tast- und Ultraschalluntersuchung

Im Anschluss wird der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen, um Endometrioseherde, Narben, Verwachsungen oder Zysten zu erkennen. Dazu werden Sie einer gynäkologischen Untersuchung unterzogen, in Form einer gründlichen Tast- und Ultraschalluntersuchung. Insbesondere bei der Tastuntersuchung werden auch der Enddarm, der Douglas’sche Raum (der Bereich hinter der Gebärmutter) sowie die Gebärmutterbänder abgetastet. Das kann, wenn eine Endometriose vorliegt, sehr unangenehm sein, gibt dem Arzt aber Aufschluss über die Erkrankung. Die transvaginale (also durch die Scheide hindurch) Ultraschalluntersuchung kann beispielsweise sog. „Schokoladenzysten“ nachweisen – Zysten, die durch Endometrioseherde entstehen, mit dem zyklischen Bluten der Herde wachsen und ihren Namen der dunkelbraunen Ansammlung von nicht abgebautem Blut verdanken.
Bei der Diagnose von Endometriose steht im Vordergrund, andere Erkrankungen als Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Unter Umständen sind daher weitere Untersuchungsverfahren sinnvoll, wie etwa:

  • Bildgebende Verfahren wie ein CT
  • Darmspiegelung

Sicheren Aufschluss gibt ein operatives Verfahren, vor allem die sog. Laparoskopie, also die Bauchspiegelung. Allerdings sind operative Verfahren meist das letzte Mittel der Wahl, wenn zuvor unternommene Diagnoseschritte nicht erfolgreich waren. Bei der Laparoskopie wird eine Gewebeprobe entnommen, welche Aufschluss darüber geben kann, ob es sich um Endometriose handelt. Zudem soll die Laparoskopie auch die Lage, ebenso wie den Schweregrad und den Wachstumstyp der Endometrioseherde oder der Zysten feststellen. Bei einer Bestätigung der Endometriose kann bei diesem Eingriff auch bereits eine Entfernung der Endometrioseherde bzw. eine Ausschälung der Schokoladenzysten vorgenommen werden.

Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung

Die Behandlung einer Endometriose kann medikamentös oder auch operativ erfolgen.

Medikamentöse Behandlung

Ziel ist hier die Schmerzbehandlung und die Unterbrechung des Wachstums der Endometrioseherde. Mögliche Behandlungsmittel sind hier:

  • Verabreichung von NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika, also schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente) zur Schmerztherapie.
  • Therapie mit Gestagenen (quasi „Schwangerschaftshormone“), beispielsweise in Form der „Pille“. So wird die Produktion von Östrogenen (der weiblichen Geschlechtshormone, die den Zyklus steuern) blockiert und der Zyklus unterbrochen, was das Wachstum der Endometrioseherde stören soll.
  • Eine Antiöstrogene Therapie, die gezielt gegen die zyklusregelnden Hormone wirkt. Diese Therapie wirkt jedoch noch stärker in den natürlichen Hormonhaushalt ein und kann eine Menge an Nebenwirkungen mit sich bringen. Daher ist sie niemals das erste Mittel der Wahl.

Operative Behandlung

Das Ziel von operativen Behandlungen ist es, möglichst alle Endometrioseherde zu beseitigen. Eine Operation ist stets erst anzuwenden, wenn andere Therapieversuche erfolglos bleiben. Operationen können bei schweren Beschwerden nötig werden oder dann, wenn die Endometriose Unfruchtbarkeit bewirkt. Auch Zysten sowie Endometrioseherde, die die Funktion von Darm oder Blase stören, können eine Operation notwendig machen. Mögliche Verfahren sind hier:

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  • Die laparoskopische Entfernung der erreichbaren Endometrioseherde bzw. die Ausschälung der Schokoladenzysten. Wie oben bereits erwähnt, kann diese im Idealfall direkt bei der diagnostisch durchgeführten Laparoskopie durchgeführt werden, damit ein zweiter Eingriff nicht erforderlich ist.
  • Eine Laparotomie (die operative Öffnung der Bauchhöhle) kann bei ausgedehnten Endometrioseherden notwendig sein.
  • Eine Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter), wenn die Endometriose verstreut innerhalb der Gebärmutter auftritt. Dieses Verfahren wird erst nach abgeschlossener Familienplanung eingesetzt.

Nach der Operation können zusätzlich Gestagene verabreicht werden oder auch GnRH-Analoge (synthetische Form von körpereigenen Hormonen, die die Bildung von Östrogenen und Progesteron regulieren). So soll ein Wiederauftreten der Endometriose verhindert werden.

Achtung!
Die Wahl der Therapiemittel richtet sich im Rahmen der Möglichkeiten nach Ihren Zielen, also danach, was Ihnen wichtig ist. Das kann sowohl das Erreichen eines schmerzfreien Zustandes als auch die Erfüllung eines Kinderwunsches sein.

Bei der Therapie der Endometriose kann es auch notwendig sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da Betroffene meist einem großen Leidensdruck ausgesetzt sind.

Ist bei Ihnen auch Endometriose diagnostiziert worden? Mit welchen Methoden wurde die Endometriose bei Ihnen behandelt? (Mehrfachnennungen möglich) Damit helfen Sie anderen Lesern, ihre Krankheit besser einzuschätzen.

Häufige Patientenfragen

Ist Endometriose ansteckend oder vererbbar?

Dr. T. Weigl
Zum ersten Teil der Frage ein klares Nein: Endometriose ist nicht ansteckend. Allerdings besteht durchaus eine familiäre Häufung der Erkrankung, eine genetische Disposition (also die erblich bedingte Anlage oder auch Prädisposition) liegt also bei Endometriose vor. Daher ist es hilfreich, im Falle des Verdachtes, an einer Endometriose erkrankt zu sein, auch nachzuforschen, ob bereits andere Familienmitglieder (beispielsweise die Mutter oder Schwestern) an Endometriose erkrankt sind.

Was ist eine Zyste genau?

Dr. T. Weigl
Eine Zyste ist ein abgekapselter Hohlraum im Gewebe, der mit Epithel (oberste Zellschicht von Haut- oder Schleimhautgewebe) ausgekleidet ist. Dieser Hohlraum ist mit Flüssigkeit gefüllt. Er kann beispielsweise Blut, Gewebeflüssigkeit oder auch Eiter enthalten. Zysten können im gesamten Körper auftreten, die Entfernung einer Zyste bezeichnet man als sog. Zystektomie.

Ich habe häufige Bauchschmerzen, besonders im Unterleib – Muss es Endometriose sein?

Dr. T. Weigl
Nein, das muss es nicht. Daher ist es sinnvoll, bei einem Verdacht auf Endometriose einen Arzt aufzusuchen, auch um etwaige andere Erkrankungen abzuklären. Es gibt viele Erkrankungen, die Bauchschmerzen auslösen. Besonders im (weiblichen) Unterleib gehören dazu beispielsweise Entzündungen von Eileitern und Eierstöcken (sog. ‚Adnexitis‘), Abszesse oder Zysten an den Eierstöcken, oder auch Schwangerschaften, die sich außerhalb der Gebärmutter ereignen (bspw. eine Eileiterschwangerschaft).
Und es gibt noch eine ganze Reihe an weiteren Erkrankungen, die Unterbauchschmerzen, sowohl rechts– als auch linksseitig, verursachen und sich nicht auf die weiblichen Geschlechtsorgane beziehen. Dazu zählen etwa Blinddarmentzündungen, Schleimhautentzündungen des Magen-Darm-Traktes (sog. ‚Gastroenteritis‘), Tumoren der ableitenden Harnwege, oder auch Morbus Crohn.

Mehr Informationen zu der mysteriösen Darmerkrankung Morbus Crohn finden Sie in diesem Video

In diesem Beitrag geht Dr. Tobias Weigl auf die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn ein und erklärt, warum bis heute keine Ursachen für die Erkrankung ausgemacht werden konnten, welche Risikofaktoren bestehen, wie die Diagnose der Erkrankung erfolgt und welche Therapieansätze im Vordergrund stehen.

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Regina ist erleichtert. Auf Jochens Betreiben ist sie tatsächlich einmal zu der neuen Frauenärztin gegangen. Sie hat ihre lange Leidensgeschichte geschildert, die Ärztin hat ihr viele Fragen gestellt, eine Tast- und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt und ihr tatsächlich eine mögliche Diagnose gestellt: Endometriose. Auch wenn die Krankheit chronisch ist, so ist Regina doch sehr froh, endlich einen möglichen Grund für ihre Schmerzen zu kennen. Nun kann sie gemeinsam mit der Ärztin entscheiden, welche Therapiemöglichkeiten sie hat. Dass ihr letztendlich nur eine Operation Gewissheit geben kann, ob sie wirklich an Endometriose leidet, weiß Regina auch. Aber eine solche möchte sie erst als letztes Mittel in Anspruch nehmen. Fürs Erste hat die Ärztin ihr empfohlen, die Pille unter ihrer Betreuung für 3 bis 6 Monate zu nehmen, um zu sehen, ob dadurch eine Besserung erzielt wird.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt. Autoren: Dr. Tobias Weigl, Sarah Sodke
Lektorat: Tobias Möller
Veröffentlicht: 29.10.2018

Quellen

  • Banaure et al. (2007): Innere Medizin. Springer-Verlag, Heidelberg.
  • Ewald Becherer, Adolf E. Schindler (2017): Endometriose. Ganzheitlich verstehen und behandeln – Ein Ratgeber. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart.
  • Andreas D. Ebert (2011): Endometriose: Ein Wegweiser für die Praxis. De Gruyter, Berlin/New York.
  • Kay Goerke et al. (2010): Klinikleitfäden Gynäkologie, Geburtshilfe, 7. Auflage. Urban & Fischer, München.
  • Petra Haag et al. (2012): Gynäkologie und Urologie (2012/13), 6. Auflage. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach.
  • Gülden Halis et al. (2010): Diagnose und Therapie der tief-infiltrierenden Endometriose. In: Dtsch Arztebl Int 2010; 107(25): 446-55; DOI: 10.3238/arztebl.2010.0446.
  • Uwe Andreas Ulrich et al. (2013): S2k-Leitlinie Endometriose: Diagnostik und Therapie. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).
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