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Demenzrisiko bei Fussballer*innen erhöht?

Wenn wir an Verletzungen im Fussball denken, fallen uns sicher einige ein: Muskelverletzungen, Kreuzbandrisse, Sehnenverletzungen, Schürfwunden und viele weitere größere und kleinere Probleme. Woran viele aber vermutlich nicht denken: Kopfbälle im Fussball erhöhen auf Dauer das Risiko, an Demenz zu erkranken. Diesen Zusammenhang haben in der Vergangenheit bereits mehrere Studien untersucht, nun hat aber eine schottische Studie diese Ergebnisse auf einer breiten Datengrundlage erneut geprüft, ob Fussballer*innen ein höheres Demenzrisiko haben.

Forscher*innen der University of Glasgow haben das Demenzrisiko bei gut 7.700 ehemaligen Fussballprofis in den schottischen Fussballigen untersucht. Die Profis waren zwischen den 1930ern und 1990ern aktiv. Verglichen wurde das Risiko der Fussballer mit dem von knapp 23.000 Nicht-Fussballern verglichen. In diesen Gruppen wurden nur Personen miteinander verglichen, die im gleichen Jahr geboren wurden und einen vergleichbaren sozioökonomischen Status besaßen. Wichtige Kernpunkte der Analyse waren, ob das Demenzrisiko allgemein erhöht sei und ob es Unterschiede zwischen den Spielpositionen gibt.

Deutliches höheres Demenzrisiko bei Verteidigern

Und die Zahlen belegen deutlich, was bereits im Raum stand: von 7676 ehemaligen Profis erkrankten 386 an Demenz, während von den 23.028 Personen der allgemeinen Bevölkerung lediglich 366 Personen daran erkrankten. Ein 5 Mal höheres Risiko haben Verteidiger, da diese mit Abstand am häufigsten den Ball köpfen müssen. Doch auch die andere Feldspieler haben durchschnittlich ein 4 Mal höheres Risiko, abgesehen die Torhüter, die nur selten mit Köpfbällen zu tun haben. Am höchsten war das Risiko insgesamt bei jenen Profis, die 15 Jahre oder länger aktiv waren. Die Autor*innen fordern deshalb, den Einsatz von Kopfbällen zumindest zu diskutieren. Für den Jugendfussball wird mittlerweile von anderen Instanzen gefordert, diese abzuschaffen oder zumindest das Pensum zu reduzieren.

In England, wo diese Zusammenhänge schon länger diskutiert werden, sind für Unter-Elfjährige Kopfballtrainings mittlerweile untersagt. Auch für die englischen Profiligen hat der englische Fussballverband empfohlen, intensives Kopfballtraining drastisch zu reduzieren. Man darf gespannt, welche Konsequenzen diese Studie das für unseren Fussball in Deutschland haben wird.

Quelle: Emma R. Russell u. a. (2021): Association of Field Position and Career Length With Risk of Neurodegenerative Disease in Male Former Professional Soccer Players. In: JAMA Neurology.

Forschungsübersicht zu Demenzrisiko

Stand unserer Recherche 2021

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In dieser Forschungstabelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum Thema Demenzrisiko geben, damit Sie sich selbst einen Eindruck über die derzeitige Forschungssituation machen können. Selbstverständlich erheben wir aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern können hier nur einen kleinen Einblick geben. Die Tabelle zeigt, welche Supplemente sich auf die Abnahme kognitiver Fähigkeiten womöglich positiv auswirken können.

Kognition Demenz Demenzvorstufe Sport körperliche Aktivität mangelnde Bewegung Demenzrisiko

Studienauswahl


In der linken Spalte finden Sie den Evidenzgrad. Der Evidenzgrad zeigt an, welche Qualität die analysierten Studien haben. Man könnte sagen: Je höher der Evidenzgrad desto aussagekräftiger ist auch das Studienergebnis. In der zweiten Spalte finden Sie das Organ, das Körperteil, den Vorgang im Körper usw., für den die jeweilige Stoffwirkung untersucht wurde. Möglich ist auch der umgekehrte Fall, dass in der zweiten Spalte ein Supplement aufgelistet wird. Wie stark die Wirkung dieses Stoffes von der Forschung eingeschätzt wird, zeigt die dritte Spalte. In der vierten Spalte zeigen wir Ihnen, wie viele Studien wir uns für Sie angeschaut haben. In der letzten Spalte geben wir Ihnen noch kurze Anmerkungen mit auf dem Weg, damit Sie die Studienlage etwas besser einschätzen können.

Abschließend möchten wir noch darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaft und Forschung ständigem Wandel unterliegen. Neue Erkenntnisse können bspw. eine Überarbeitung bestehender Leitlinien erfordern und medizinische Behandlungsmaßnahmen verändern. Wir versuchen mit unseren Artikeln, Sie auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten und geben die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen wertungsfrei wider. Im Folgenden finden Sie außerdem noch eine Auswahl der Studien, die wir für Sie analysiert haben. Gerne können Sie sich diese Studien selbst ansehen.

R. Ihl u. a. (2012): Efficacy and tolerability of a once daily formulation of Ginkgo biloba extract EGb 761® in Alzheimer's disease and vascular dementia: results from a randomised controlled trial. In: Pharmacopsychiatry 45/2:41–46.

L. Israel u. a. (1994): Drug therapy and memory training programs: a double-blind randomized trial of general practice patients with age-associated memory impairment. In: International Psychogeriatrics 6/2:155–170.

Cheng-Hwang Perng u. a. (2018): The treatment of cognitive dysfunction in dementia: a multiple treatments meta-analysis. In: Psychopharmacology 235/5: 1571–1580.

Robert Krikorian u. a. (2010): Blueberry supplementation improves memory in older adults. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry 58/7:3996–4000.

Karin Yurko-Mauro u. a. (2010): Beneficial effects of docosahexaenoic acid on cognition in age-related cognitive decline. In: Alzheimer's & Dementia 6/6:456-64.
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