Im Alter wird man schwächlicher, manche nahezu gebrechlich – zumindest, wenn wir nichts dagegen tun. Gerade im Alter bauen wir altersbedingt Muskeln ab. Diesen Muskelverlust im Alter nennt man auch Sarkopenie, von der wir letztlich alle betroffen sein werden. Ein häufiges Symptom dieser Alterserscheinung sind bspw. Stürze, die die Gesundheit der Betroffenen auch langfristig beeinträchtigen können. Deswegen wird älteren Menschen empfohlen, sich so gut wie möglich regelmäßig zu bewegen, um diesem Abbauprozess entgegenzuwirken. Gleichzeitig wird in der Wissenschaft intensiv daran geforscht, inwiefern verschiedene Supplementierungen alte Menschen dabei unterstützen können. Gerade Proteine spielt hierbei eine größere Rolle.
Deshalb haben Forscher*innen rund um Di-Ya Tu untersucht, ob eine Protein-Supplementierung bei der altersbedingten Sarkopenie hilft. Für diese Frage wurden in einer vor Kurzem erschienenen Meta-Analyse 12 randomisiert kontrollierte Studien ausgewertet, die bereits in der Vergangenheit stattgefunden haben. Die Wissenschaftler*innen haben u. a. untersucht, inwiefern sich eine Supplementierung auf die Stärke des Handgriffs (‚handgrip strength test‘), die Mobilität (‚chair raise test‘) oder die Muskelmasse bei älteren Sarkopenie-Patient*innen auswirkt.
Protein-Supplementierung hilft nicht gegen Sarkopenie
Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Eine Protein-Supplementierung hatte keinen positiven Effekt auf Faktoren wie die Mobilität. Allerdings schränkten die Wissenschaftler*innen die Aussagekraft ihrer Analyse selbst etwas ein, da die Gruppen in den analysierten Studien zum einen relativ klein waren – nur drei hatten mehr als 100 Teilnehmer*innen. Zum anderen waren die gegebenen Dosierungen der Proteine-Supplemente zu unterschiedlich, um pauschale Rückschlüsse ziehen zu können. Letztlich ist hier mehr Forschung nötig, vor allem mit größeren Kohorten, um fundierte Aussagen machen zu können. Insgesamt zeigt sich bei dieser Studie aber erneut, dass Supplementierung wie z. B. mit Protein-Shakes oder dergleichen keine ‚Wunderwaffen‘ sind, die individuell und in bestimmten Kontexten aber sehr sinnvoll sein können.
Quelle: Di-Ya Tu u. a. (2021): Sarcopenia among the Elderly Population: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. In: Healthcare 9/6.
Forschungsübersicht zu Sojaproteinen
Stand unserer Recherche 2021
In dieser Forschungstabelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum Thema Sojaproteine geben, damit Sie sich selbst einen Eindruck über die derzeitige Forschungssituation machen können. Selbstverständlich erheben wir aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern können hier nur einen kleinen Einblick geben. Die Tabelle zeigt, worauf sich Sojaproteine möglicherweise positiv auswirken können.
Studienauswahl
Studienauswahl
Tingyan Kou u. a. (2017): Effect of soybean protein on blood pressure in postmenopausal women: a meta-analysis of randomized controlled trials. In: Food & Function 8/8:2663–2671.
Mark Messina u. a. (2018): No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. In: International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism 28/6:674–686.
Kelli S. George u. a. (2020): Is soy protein effective in reducing cholesterol and improving bone health? In: Food & Function 11/1:544–551.
Maedeh Moradi u. a. (2020): The effects of isolated soy protein, isolated soy isoflavones and soy protein containing isoflavones on serum lipids in postmenopausal women: A systematic review and meta-analysis. In: Critical Reviews in Food Science and Nutrition 60/20:3414–3428.
Massimiliano Ruscica u. a. (2018): Effect of soy on metabolic syndrome and cardiovascular risk factors: a randomized controlled trial. In: European Journal of Nutrition 57/2:499–511.
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