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Haben Vegetarier*innen ein höheres Depressionsrisiko?

Eine vegetarische Ernährung gilt nachweislich als gesund. Wie für eigentlich alle Ernährungsweisen gilt aber auch für den Vegetarismus, dass er nicht perfekt ist: Vegetarier*innen haben häufiger bspw. einen niedrigeren Eisen-, Vitamin B12– und Zink-Status. Inwiefern diese möglicherweise defizitären Nährstoffe bei kognitiven Erkrankungen wie Depressionen eine Rolle spielen, ist bisher nicht eindeutig geklärt: einige Studien deuten an, dass Vegetarier*innen ein niedrigeres Depressionsrisiko haben, während andere ihnen ein erhöhtes Risiko attestieren.

Diese unklare Studienlage haben Forscher*innen um Siavash Fazelian zum Anlass genommen, eine Meta-Analyse durchzuführen: insgesamt 16 Studien, die bestimmte, vorher festgelegte Kriterien erfüllten, wurden näher untersucht. Für die Analyse war zun einem wichtig, wie hoch das Depressionsrisiko für Vegetarier*innen und Nicht-Vegetarier*innen im Vergleich ist. Zum anderen, wie der Durchschnittswert auf der Depressions-Skala, die die Stärke der Depression misst, bei beiden Gruppen ist.

Erhöhtes Depressionsrisiko für Vegetarier*innen

Die Wissenschaftler*innen stellten heraus, dass es im Vergleich keine Unterschiede bei der Depressions-Skala gab. Liegt also bereits eine Depression vor, leiden vegetarisch ernährende Menschen nicht an schwereren Depression als omnivor lebende Personen. Anders sieht es beim Erkrankungsrisiko aus: die Untersuchung hat ergeben, dass das Depressionsrisiko um 53 % größer ist.

Das ist ein großer Unterschied, den wir an dieser Stelle aber etwas relativieren müssen: ein Teil der geprüften Studien hat auch Vegetarier*innen aufgenommen, die sich nicht ausschließlich vegetarisch ernähren, sondern situativ auch Fleisch konsumieren. Gleichzeitig merken die Autor*innen auch an, dass den Studien teilweise andere Definitionen von Vegetarismus zugrunde lagen. Beides hat die Daten wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad beeinflusst. Mehr Forschung sei deshalb nötig, da besonders die Gründe für das möglicherweise erhöhte Depressionsrisiko größtenteils noch unklar sind.

Quelle: Siavash Fazelian u. a. (2021): Adherence to the vegetarian diet may increase the risk of depression: a systematic review and meta-analysis of observational studies. In: Nutrition Reviews.

Forschungsübersicht zu Vegetarismus und Zink

Stand unserer Recherchen 2021

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In dieser Forschungstabelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum Thema Zink geben, damit Sie sich selbst einen Eindruck über die derzeitige Forschungssituation machen können. Selbstverständlich erheben wir aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern können hier nur einen kleinen Einblick geben. Da Zink ein Nährstoff ist, der tendenziell häufiger von Vegetarier*innen nicht in ausreichender Menge aufgenommen, zeigen wir Ihnen, worauf Zink in unserem Körper möglicherweise Einfluss nehmen kann.

Forschung Zink Studien Vegetarier Depressionen Vegetarismus


In der linken Spalte finden Sie den Evidenzgrad. Der Evidenzgrad zeigt an, welche Qualität die analysierten Studien haben. Man könnte sagen: Je höher der Evidenzgrad desto aussagekräftiger ist auch das Studienergebnis. In der zweiten Spalte finden Sie das Organ, das Körperteil, den Vorgang im Körper usw., für den die jeweilige Stoffwirkung untersucht wurde. Möglich ist auch der umgekehrte Fall, dass in der zweiten Spalte ein Supplement aufgelistet wird. Wie stark die Wirkung dieses Stoffes von der Forschung eingeschätzt wird, zeigt die dritte Spalte. In der vierten Spalte zeigen wir Ihnen, wie viele Studien wir uns für Sie angeschaut haben. In der letzten Spalte geben wir Ihnen noch kurze Anmerkungen mit auf dem Weg, damit Sie die Studienlage etwas besser einschätzen können.

Abschließend möchten wir noch darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaft und Forschung ständigem Wandel unterliegen. Neue Erkenntnisse können bspw. eine Überarbeitung bestehender Leitlinien erfordern und medizinische Behandlungsmaßnahmen verändern. Wir versuchen mit unseren Artikeln, Sie auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten und geben die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen wertungsfrei wider. Im Folgenden finden Sie außerdem noch eine Auswahl der Studien, die wir für Sie analysiert haben. Gerne können Sie sich diese Studien selbst ansehen.

Studienauswahl


T. Sawada & K. Yokoi (2010): Effect of zinc supplementation on mood states in young women: a pilot study. In: European Journal of Clinical Nutrition 64/3:331–333.

Marcin Siwek u. a. (2009): Zinc supplementation augments efficacy of imipramine in treatment resistant patients: a double blind, placebo-controlled study. In: Journal of Affective Disorders 118(1–3):187–95.

B. Dreno u. a. (2001): Multicenter randomized comparative double-blind controlled clinical trial of the safety and efficacy of zinc gluconate versus minocycline hydrochloride in the treatment of inflammatory acne vulgaris. In: Dermatology 203/2:135–140.

Raymind C. S. Seet u. a. (2011): Oral zinc supplementation does not improve oxidative stress or vascular function in patients with type 2 diabetes with normal zinc levels. In: Atherosclerosis 219/1:231–239.

Harri Hemilä (2017): Zinc lozenges and the common cold: a meta-analysis comparing zinc acetate and zinc gluconate, and the role of zinc dosage. In: Journal of the Royal Society of Medicine Open 8/5.
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