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Schmerzmittel & Opioid Tapentadol (Palexia®, Yantil®) – Wirkung & Nebenwirkungen

„Tapentadol ist ein stark wirksames Opioid. Wie bei vielen anderen Opioiden aber auch, muss bei der Einnahme besonders auf Neben- und Wechselwirkungen sowie das Suchtpotenzial geachtet werden.“ — Dr. Tobias Weigl


Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Tapentadol gilt als stark wirksames Opioidanalgetikum (schmerzstillendes Opioid), das besonders zur Therapie chronischer Schmerzen genutzt wird. Es weist wie Tramadol einen dualen Wirkmechanismus auf, der es erlaubt, Schmerzen auf zwei unterschiedliche Arten zu lindern. Allerdings kommt es wie andere Opioide auch nicht ohne eine Vielzahl an Nebenwirkungen aus und verträgt sich nicht immer mit anderen Arzneistoffen. Worin diese Neben- und Wechselwirkungen bestehen, wie Tapentadol angewendet und dosiert wird und warum die Gefahr einer Abhängigkeit von dem Wirkstoff nicht zu unterschätzen ist, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Heinz nimmt gegen seine Kniegelenksarthrose jetzt schon länger Tramadol. Zu lang, um die Dosierung zu erhöhen, auch wenn er laut Doktor schon bei der maximalen Dosis liegt. Vielleicht gibt es irgendeine Möglichkeit, weniger, aber dafür stärkere Tabletten zu nehmen?

Was ist Tapentadol?

Bei Tapentadol handelt es sich um ein stark wirksames Opioidanalgetikum, das strukturelle Ähnlichkeiten zu Tramadol und Oxycodon aufweist. Der Wirkstoff kommt zum Einsatz bei Patienten mit nicht-tumorbedingten starken Schmerzen. Die Ähnlichkeit zu Tramadol rührt daher, dass beide Wirkstoffe sowohl als Opioide als auch als Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer fungieren. Der Wirkstoff Tapentadol wurde erstmals am 1. Oktober 2010 als Präparat mit dem Handelsnamen Palexia® von der Grünenthal GmbH auf den deutschen Markt gebracht. Ein weiterer Handelsname, unter dem der Wirkstoff zu erhalten ist, ist Yantil®.

Die Wirkweise von Tapentadol

Wie bereits erwähnt ähnelt Tapentadol dem Wirkstoff Tramadol. Genauer gesagt haben die beiden Wirkstoffe ein ähnliches Rezeptorprofil. Denn ihre schmerzlindernde Wirkung ist auf einen sogenannten dualen Wirkmechanismus zurückzuführen. Bei beiden Substanzen handelt es sich sowohl um Opioide als auch um Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.

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Als Opioid wirkt Tapentadol am μ-Rezeptor, wo es die Weiterleitung von Schmerzimpulsen im zentralen Nervensystem (ZNS) vor und nach den Synapsen, also den Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, dämpft. Auf diese Weise wird Schmerzlinderung erzielt.

Als Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer hingegen erhöht Tapentadol die Konzentration von Noradrenalin im synaptischen Spalt. Diesen Spalt müssen bestimmte Überträgerstoffe (sog. ‚Neurotransmitter‘) durchlaufen, um von der präsynaptischen Membran zu den Rezeptoren in der postsynaptischen Membran zu gelangen. Eine durch Tapentadol erzielte, erhöhte Noradrenalin-Konzentration an dieser Stelle führt dazu, dass die vom zentralen Nervensystem in das periphere Nervensystem absteigenden Nervenbahnen gehemmt werden, so die Ausbreitung von Schmerzimpulsen unterdrücken und letztlich die Schmerzen von Patienten lindern.

Als Wirkung von Tapentadol kann man also ganz klar die Schmerzlinderung (sog. ‚Analgesie‘) festhalten. Aber wie immer gilt: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung! Worin diese Nebenwirkungen bestehen und wie häufig es zu diesen kommen kann, können Sie der Tabelle im Folgenden entnehmen.

HäufigkeitNebenwirkungen (unter anderem)
sehr häufigSchwindel, Bewusstseinsstörung (sog. ‚Somolenz‘), Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung (sog. ‚Obstipation‘)
häufigVerminderter Appetit, Angst, depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Nervosität, Zittern, Durchfall, Erbrechen, Müdigkeit, Hautausschlag
gelegentlichGewichtsverlust, Desorientiertheit, Verwirrung, Euphorie, Gleichgewichtsstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Reizbarkeit, Harnverhalt
sehr seltenAbhängigkeit, Krampfanfälle, Atembeschwerden, Gefühl der Trunkenheit, abnormes Denken
Gut zu wissen!
In mehreren Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass Tapentadol bei ähnlicher schmerzlindernder Wirkstärke (sog. ‚analgetische Potenz‘) im Vergleich zu dem strukturähnlichen Oxycodon mit weniger Nebenwirkungen einhergeht. Die für Opioide typischen Nebenwirkungen Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Verstopfung und Schwindel traten in Studien deutlich seltener zum Vorschein.

Einsatzgebiete von Tapentadol

Tapentadol kommt sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen zum Einsatz. Allerdings liegt der Fokus des Wirkstoffs vor allem auf letzterem. So konnten in einer Studie unter 7.000 Schmerzpatienten, mit u. a. Arthrose -Schmerzen, diabetischer Polyneuropathie oder chronischen Rückenschmerzen, vor allem Patienten mit sogenanntem „mixed-pain“ von dem Wirkstoff profitieren.

Gut zu wissen!
Der Mediziner spricht von „mixed-pain“, wenn sich die zwei Schmerzartenarten nozizeptiver Schmerz und neuropathischer Schmerz gleichzeitig vorfinden lassen. Bei nozizeptivem Schmerz sind die für die Schmerzweiterleitung verantwortlichen Nervenstrukturen intakt und körpereigene Schmerzrezeptoren der Haut, Muskeln, Sehnen oder Gelenke leiten Schmerzsignale über das zentrale Nervensystem weiter. Bei neuropathischen Schmerzen hingegen sind Teile des zentralen oder peripheren Nervensystems geschädigt, wodurch sich Schmerzen ergeben.

Generell erfolgt die Gabe von einem Präparat mit dem Wirkstoff Tapentadol dann, wenn es sich bei den Anwendern um Erwachsene handelt, bei denen so starke chronische Schmerzen vorliegen, dass eine Behandlung mit Opioidanalgetika notwendig ist. Dies sollte aber laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erst dann geschehen, wenn Patienten entweder Morphin nicht vertragen oder die Schmerzkontrolle unter Gabe von Morphin nicht ausreichend gewährleistet wird.

Kontraindikationen!
Der Wirkstoff Tapentadol sollte nicht verabreicht werden, wenn

  • der Patient eine Überempfindlichkeit für den Wirkstoff aufweist,
  • gleichzeitig sogenannte MAO-Hemmer verabreicht werden (dies kann zu Störwirkungen des Herz-Kreislaufsystems führen),
  • der Patient an akutem oder starkem Bronchialasthma leidet,
  • der Patient einen erhöhten Kohlendioxidgehalt im Blut aufweist (sog. ‚Hyperkapnie‘),
  • ein Darmverschluss (sog. ‚paralytischer Ileus‘) besteht oder in Verdacht steht,
  • eine akute Intoxikation durch Alkohol, Schlafmittel, zentral wirksame Schmerzmittel oder psychotrope, also die Psyche beeinflussende, Substanzen besteht.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen, auch bekannt als Arzneimittelinteraktionen oder Arzneimittelwechselwirkungen, beschreiben die Veränderung der Wirkweise eines Arzneistoffs, wenn dieser zusammen mit einem oder mehreren anderen Arzneistoffen oder bestimmten Genussmitteln wie bspw. Tabak oder Koffein eingenommen wird. In der Folge kann es zu unerwünschten Wirkungen, einem Verlust der Wirkstärke oder einer Erhöhung ebendieser kommen. Dabei müssen diese Wechselwirkungen nicht immer negativ ausfallen, sondern können sogar therapeutischen Mehrwert bieten. Im Fall von Tapentadol aber kann es zu mitunter gefährlichen Wechselwirkungen kommen, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.

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Es ist z. B. möglich, dass bei der Einnahme von Tapentadol das Risiko steigt, dass die Atmung abflacht (sog. ‚respiratorische Depression‘), wenn es in Kombination mit anderen Substanzen eingenommen wird, die dämpfend auf die Atmung oder das zentrale Nervensystem wirken. Überdies kann es sein, dass Wirkstoffe wie Alkohol, Benzodiazepine oder andere Opioide, die auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirken, die beruhigende (sog. ‚sedative‘) Wirkung von Tapentadol verstärken, wodurch die Aufmerksamkeit vermindert werden kann. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen ergibt sich indes dann, wenn zeitgleich zur Behandlung mit Tapentadol der Beginn oder das Ende einer Behandlung mit Enzyminduktoren ansteht. Des Weiteren sind bei Tapentadol besonders Interaktionen mit sogenannten serotoninergen Stoffen zu beachten. Dabei handelt es sich um Substanzen, die den Neurotransmitter Serotonin enthalten oder auf diesen reagieren. Denn ebendiese Interaktion kann ein sogenanntes Serotonin-Syndrom zur Folge haben.

Gut zu wissen!
Bei dem Serotonin-Syndrom kommt es zu einem erhöhten Serotoninspiegel, der sowohl zentral als auch peripher die synaptische Serotoninwirkung verstärkt. Als Symptome gelten eine schnelle Herzfrequenz, ein instabiler Blutdruck, Erbrechen, Fieber, Muskelzucken und Durchfall. Der Zustand kann mitunter sogar tödlich verlaufen.

Exkurs: Benzodiazepine – Nutzen und Risiken

Benzodiazepine wie Valium, Dormicum oder Tavor gelten als klassische Beruhigungstabletten. Sie wirken

  • angstlösend (sog. ‚anxiloytisch‘),
  • schlaffördernd (sog. ‚hypnotisch‘) und beruhigend (sog. ‚sedativ‘),
  • krampflösend (sog. ‚antikonvulsiv‘),
  • muskelentspannend (sog. ‚muskelrelaxierend‘) und
  • bewirken einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust, wirken also anamnetisch.

Allerdings kommt in der Medizin besonders im Bereich Medikamente kaum ein Wirkstoff oder Präparat ohne Nebenwirkung aus. Und auch Benzodiazepine können mitunter starke Nebenwirkungen verursachen. Zu diesen gehört vor allem das Abhängigkeitspotenzial, das nach einer Einnahme von sechs Wochen stark ansteigt.

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In diesem Beitrag erläutert Schmerztherapeut Dr. Tobias Weigl im Detail die Vor- und Nachteile von Benzodiazepinen und geht besonders auf den wichtigen und gefährlichen Aspekt Abhängigkeit ein.

Weitere Nebenwirkungen von Benzodiazepinen umfassen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Muskelschwäche, Benommenheit, eine verminderte Reaktionsfähigkeit, akute Gedächtnisstörungen, ein Schwindelgefühl, das Nachlassen sexueller Bedürfnisse sowie Verwirrung und ein „Kick-Gefühl“.

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Anwendung und Dosierung von Tapentadol

Üblicherweise wird Tapentadol in Form einer sogenannten Retard-Tablette gereicht. Dabei handelt es sich um eine Darreichungsform, bei welcher der in der Tablette enthaltene Wirkstoff zu einer Art Vorrat im Körper gelagert und langsamer freigesetzt wird als bei normalen Tabletten. Auf diese Weise kann eine gleichbleibende Wirkung des Wirkstoffs über mehrere Stunden erzielt werden. Die Retard-Tablette Palexia® z. B. ist als Tablette mit

  • 50 mg (weiß),
  • 100 mg (blassgelb),
  • 150 mg (blassrosa),
  • 200 mg (blassorange) und
  • 250 mg (braunrot) Wirkstoff erhältlich.

Die Dosierung hängt dabei vom Schweregrad der zu behandelnden Schmerzen ab. Weitere Faktoren, welche die Dosierung beeinflussen, sind die bisherige Behandlungserfahrung sowie die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Überwachung des Patienten während der Behandlung. Generell sollte eine Palexia® Retard-Tablette mit 100 mg Tapentadol aber zwei Mal täglich, also alle 12 Stunden eine Tablette, eingenommen werden.

Zu Therapiebeginn sollten vor allem diejenigen Patienten, die noch nie Opioidanalgetika genommen haben, mit einer zwei Mal täglichen 50 mg Einzeldosis Tapentadol starten. Hat ein Patient, der fortan Tapentadol nehmen soll, bereits Opioidanalgetika eingenommen, so ist möglicherweise eine höhere Dosis nötig.

Hinsichtlich der Erhaltungsdosis muss der Arzt dann den Patienten weiterhin genauestens überwachen und die Dosierung unter Umständen individuell anpassen. Diese Anpassung sollte dahingehend erfolgen, dass durch Tapentadol eine ausreichende Schmerzlinderung sowie minimale Nebenwirkungen bestehen. Die Dosierung wird im Verlauf der Therapie möglicherweise gesteigert.

Gut zu Wissen!
Bei Patienten mit mäßiger bis starker Einschränkung von Leber- oder Nierenfunktion wird die Dosis angepasst und vorsichtiger gewählt. Gleiches trifft auf Patienten ab einem Alter von 65 Jahren zu. Allerdings hängt auch dies damit zusammen, dass in hohem Alter öfter Einschränkungen von Leber- und/oder Nierenfunktion vorliegen. Eine Verabreichung von Tapentadol an Kinder oder Jugendliche ist nicht empfohlen, da dahingehend bisher keine ausreichenden Studien stattgefunden haben.

Haben Sie schon einmal Tapentadol z. B. in Form der Präparate Palexia® oder Yantil® genommen? Kam es bei Ihnen zu Nebenwirkungen? Wenn ja, zu welchen? (Mehrfachnennungen möglich) Mit Ihrer Teilnahme an der Umfrage helfen Sie anderen Menschen dabei, ihre Situation besser einschätzen zu können.

Was sind die Gefahren einer dauerhaften Einnahme von Tapentadol?

Die wohl größte Gefahr einer dauerhaften Einnahme von Tapentadol besteht, wie bei anderen Opioiden auch, in dem erhöhten Abhängigkeitspotenzial. Dahingehend unterscheidet der Mediziner zwischen drei Formen der Abhängigkeit, nämlich:

  • Toleranz: Der Körper gewöhnt sich an Wirkstoff und Dosis und wird im Verlauf der Zeit weniger empfänglich für den Wirkstoff. In der Folge kommt es oft zu einer Dosiserhöhung, die aber in Abhängigkeit zum subjektiven Schmerzempfinden des Patienten zu sehen ist. Eine erhöhte Dosis lindert dann zwar wieder die Schmerzen, dem Körper wird aber mehr Wirkstoff zugeführt, sodass die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Nebenwirkungen steigt.
  • Physische Abhängigkeit: Diese kommt vor allem dann zum Tragen, wenn das Medikament nicht mehr eingenommen wird und es zu Entzugserscheinungen kommt. Damit einhergehende Symptome umfassen u. a. Herzrasen, Zittern, weite Pupillen, Missstimmung und Muskelschmerzen.
  • Psychische Abhängigkeit: Der Körper entwickelt ein Verlangen nach dem verabreichten Wirkstoff, wodurch der psychische Stress betroffener ansteigt und erst dann abnimmt, wenn der Wirkstoff dem Körper zugeführt wird. Aufgrund dieser Art Abhängigkeit ergeben sich die häufigsten Rückfälle.

Da es sich bei Tapentadol um einen sogenannten µ-Agonisten handelt, besteht auch bei diesem Wirkstoff ein Abhängigkeits- bzw. Missbrauchspotenzial, das beim Absetzen Entzugserscheinungen verursachen kann. Daher wird der Arzt den Patienten, der regelmäßig Tapentadol einnimmt, auch engmaschig überwachen und dabei vor allem die Aspekte Missbrauch und Abhängigkeit berücksichtigen.

Verwandte Substanzen von Tapentadol

Als verwandte Substanzen von Tapentadol gelten Oxycodon und vor allem Tramadol. Die Ähnlichkeit zwischen Tapentadol und Tramadol beruht auf dem dualen Wirkmechanismus, der zu Beginn bereits erläutert wurde. Für die weiterführende Schmerztherapie kommen mitunter aber auch stärkere Opioidanalgetika zum Einsatz, je nach Intensität der Schmerzen. Dazu zählen u. a.:

Alle Opioidanalgetika werden gemäß ihrer Wirkstärke (sog. ‚Potenz‘) in Relation zu Morphin betrachtet. Morphin fungiert in diesem Zusammenhang als sogenannte Referenzsubstanz mit dem Wert 1. Der folgenden Tabelle können Sie die Wirkstärke der bisher genannten Opioide entnehmen:

OpioidWirkstärke
Tramadol0,1
Tilidin0,16-0,19
Tapentadol0,3-0,5
Morphin1
Fentanyl100

Exkurs: Die Opioide Tramadol, Tilidin und Fentanyl

Tramadol und Tilidin gelten als schwach wirksame Opioide und werden üblicherweise in der Anästhesiologie (also als Narkose-Medikamente), der Intensiv- und Notfallmedizin, der Schmerztherapie und bei Tumorschmerzen angewendet. So eignen sie sich besonders zur Behandlung Rückenschmerzen oder Schmerzen infolge von bspw. Arthrose.
Mehr über die beiden Opioide erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag, in dem Schmerztherapeut Dr. Tobias Weigl Nebenwirkungen und Nutzen der Wirkstoffe erörtert.

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Wichtig ist aber: Derlei schwache Opioide sollten in keinem Fall mit hochpotenten Opioiden kombiniert werden. Ein Beispiel für ein solches Opioid wäre Fentanyl, das die 100-fache Potenz von Morphin aufweist. Es handelt sich daher um einen sehr starken und nützlichen Wirkstoff. Allerdings hängen mit ihm auch Gefahren zusammen. Im Jahr 2015 belief sich die Anzahl der Tode aufgrund einer Fehldosierung von Fentanyl auf 87 Fälle. Überdies kann Fentanyl stark abhängig machen und wird mitunter als Droge missbraucht, was ebenso gefährlich sein kann.

Worin die Gefahren von Fentanyl bestehen und wie der korrekte Umgang mit dem Wirkstoff aussieht, erklärt Schmerztherapeut Dr. Tobias Weigl im nachfolgenden Beitrag.

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Häufige Patientenfragen

Ist Tapentadol rezeptpflichtig?

Dr. T. Weigl
Ja. Dies ist auf das Sucht-, Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial zurückzuführen, aufgrund wessen Tapentadol der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) unterstellt ist.

Darf ich die Dosis eigenständig anpassen?

Dr. T. Weigl
Das sollten Sie in jedem Fall unterlassen. Denn eine eigenständige Anpassung der Dosis kann schnell zu einer Überdosierung führen – und diese kann schwerwiegende Folgen haben. Zu den Symptomen einer Überdosierung mit Tapentadol gehören eine Pupillenverengung (sog. ‚Miosis‘), Erbrechen, ein Herz-Kreislauf-Kollaps, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Krämpfe sowie eine Abflachung der Atmung bis hin zum Atemstillstand. Besprechen Sie eine nachlassende schmerzlindernde Wirkung daher immer mit Ihrem Arzt, der dann wichtige Schritte für ein schmerzärmeres Leben einleiten kann.

Wo erfahre ich, welche Medikamente für meine Narkose zum Einsatz kommen?

Dr. T. Weigl
Die Medikamente, die bei Ihrer persönlichen Narkose zum Einsatz kommen, können Sie im Aufklärungsgespräch vor Ihrer Operation in Erfahrung bringen. In diesem erfragt der Anästhesist z. B. auch Allergien und Unverträglichkeiten, aufgrund derer bestimmte Wirkstoffe dann vermieden werden. Einen umfassenden Überblick über das Aufklärungsgespräch, auch präoperative Visite genannt, erhalten Sie hier.

 

Heinz hat sich zurückhalten müssen, die Dosis von Tramadol aber nicht in Eigenregie erhöht. Nach einer Woche und zunehmend stärker werdenden Schmerzen konnte er dann endlich den vereinbarten Termin bei seinem Arzt wahrnehmen. Dieser hat sich seine Beschwerden eindringlich angehört und einen Medikamentenwechsel vorgeschlagen. Das neue Präparat soll 3–5 Mal so stark sein wie das Alte! Jetzt kriegt Heinz doch ein bisschen Bammel. Aber ausprobieren muss er es ja schon. Denn auch wenn die Physiotherapie ihm etwas hilft, schafft sie die Schmerzen nicht auf Dauer ab.

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Welche Erfahrungen haben sie mit Tapentadol gemacht? Möchten Sie sich bei uns weiter über das Thema erkundigen? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich mit anderen auszutauschen!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Dr. Tobias Weigl, Tobias Möller
Lektorat: Mathis Gronau
Datum: 20.08.2018

Quellen

  • Adriano Aguzzi et al (2000): Lexikon der Neurowissenschaft. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
  • arznei-telegramm.de (2010): Opioidanalgetikum Tapentadol (Palexia retard). In: a-t 2010;41; 103–4.
  • der-arzneimittelbrief.de (2011): Schmerztherapie mit Opioiden.
  • deutsche-apotheker-zeitung.de (2010): Neues Analgetikum Tapentadol. In: DAZ 40/2010.
  • gelbe-liste.de: Fachinformation: Palexia® retard 100 mg Retardtabletten.
  • gie/aerzteblatt.de (2018): Serotonin-Syndrom: Geringes Risiko bei gleichzeitiger Einnahme von Triptanen und Antidepressiva.
  • Christine Greiner (2009): Interaktionslexikon – Teil 2: Interaktionen. In: Neurotransmitter 11/2009, S. 53–55.
  • Thomas Herdegen (2013): Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, 3. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  • Constanze Rémi, Elisabeth Albrecht (2012): Neues aus der Palliativmedizin. In: Bayerisches Ärzteblatt 11/2012, S. 600–604.
  • Hans Walter Striebel (2002): Therapie chronischer Schmerzen – Ein praktischer Leitfaden, 4. Auflage. Schattauer, Stuttgart.
  • Wirkstoff AKTUELL, eine Information der KBV in Kooperation mit der ARZNEIMITTELKOMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT (2012): Tapentadol.
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28 Antworten
  • Christiane
    13.11.2018 18:07

    Ich nehme Palexia 150 mg dreimal am Tag ein. Zusätzlich hat mein Arzt Palexia 50 mg Filmtabletten verschrieben, die ich nach Bedarf nehmen kann.

    Wird nun der Wirkstoff von den Retardtabletten mit den schnell wirkenden Tabletten zusammen gerechnet? Also wenn ich drei Retardtabletten nehme und beispielsweise drei schnell wirkende, habe ich dann 450 mg Wirkstoff oder 600 mg?
    Gruß Christiane

    • Dr. Tobias Weigl
      13.11.2018 18:34

      Hallo Christiane, danke für die Frage – eine sehr gute und berechtigte Frage: Also es gibt da kein festes Umrechnungsschema aber auf den Tag verteilt kann man die Dosis so zusammenrechnen. Wobei die Retardtabletten sich eher gleichmäßig verteilen nd die Filmtabletten auf einmal Ihren Wirkstoff freisetzen. Viele Grüße
      Dr. Tobias Weigl

    • Patrick
      04.02.2019 19:41

      Ja, natürlich

  • Anette
    20.11.2018 20:33

    Hallo Doc.
    Ich nehme Palexia seid 2012. Mal höher mal weniger hoch dosiert. Ist es eigentlich schlimm dass ich es nicht schaffe, sie nicht alle 12 Stunden nehme? Tagsüber oftmals 8 Stunden. Abends, nachts entsprechend mehr Stunden.
    Und wirkt das Mittel überhaupt noch.
    Mit freundlichen Grüßen
    Anette

  • Anette
    20.11.2018 20:37

    Guten Abend Doc!
    Ich nehme Palexia seid 2012, immer mal mit geänderter Dosierung.
    Hilft es überhaupt noch, nach der Zeit?
    Und ist es schlimm dass ich nicht die 12 Stunden einhalten kann, tagsüber meist 8 Stunden?
    Mit freundlichen Grüßen
    Anette

    • Dr. Tobias Weigl
      20.11.2018 22:14

      Hallo Anette, eine sehr gute Frage: Pinzipiell sollte man die Zeit grob einhalten, d.h. plus/ minus 1 Stunde, um einen kontinuierlichen Wirkspiegel aufrecht zu erhalten.
      Natürlich ist das so nicht immer möglich aber man sollte versuchen sich an den Vorgaben zu halten.
      Seit 2012 ist natürlich eine lange Zeit. Sofern Sie keine (stärkeren) Nebenwirkungen bekommen ist das kein Problem. Ein Gewöhnungseffekt wie zB bei Opioiden ist bei Arcoxia nicht so beschrieben.
      Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

      • Andrea Schmitt
        25.02.2020 22:00

        Ich fürchte, dass ich auf Palexia mittlerweile allergisch reagiere. Ich habe Schweißausbrüche, viel zu hohen Blutdruck und einen Ruhepuls von über 110.
        Meine Schmerztherapeutin hat mir jetzt Etoricixib PUREN 90 mg verschrieben. Ich hatte die Tablette um 7 Uhr am Morgen genommen. Abends um 18 Uhr hatte ich schon wieder starke Schmerzen. Außerdem bekam ich Durchfall auf das darin enthaltene Magnesium.
        Auf Ibuprofen bekomme ich lichttoxische Reaktionen. Nesselsucht bekomme ich auf Tilidin und Novaminsulfon. Aspirin vertrage ich auch nicht. Auf Oxycodon kriege ich Rote Flecken und Juckreiz.
        Ohne Schmerzmittel bin ich kurz davor mich aufzuhängen.

        Was kann ich noch nehmen?
        Oder an wen kann ich mich noch wenden?

        • Dr. Tobias Weigl
          13.04.2020 11:39

          Hallo, dies sind verschiedene Medikamente aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen. Ein Querbeet mischen sollte man auch vermeiden.
          Was empfiehlt denn Ihre Schmerztherapeutin? „Aus der Ferne“, ohne Ihren Krankenakte zu kennen, sollte man da keinen Hinweis bzw. Vorschlag auf ein weiteres Medikament machen. Bitte besprechen Sie das mit Ihrer Schmerztherapeutin.
          Viele Grüße
          Dr. T. Weigl

  • Christine Großer
    24.11.2018 20:58

    Sehr geehrter Herr Dr. Weigel,

    seit Nov. 2016 bekomme ich Palexia retard, zuerst 3 x 100mg, seit etwa 18 Monaten 3 x 50mg täglich.
    Meine Schmerztherapeutin riet mir vor etwa 14 Monaten,dass ich auf 2 x 50 mg versuchen sollte zu reduzieren. Dies wollte ich auch sehr gern. Leider habe ich dies damals aber nicht geschafft und die Schmerzen wurden bedeutend stärker. Auch fand ich die Entzugserscheinungen krass, so dass ich nach einigen Wochen wieder auf 3 x 50 mg erhöhen musste.
    Jetzt möchte ich nochmals einen Versuch starten, da die letzten Monate recht gut verliefen – etwa 3 auf der Schmerzskala. Die Ärztin machte mir auch Mut dazu.
    Meine Fragen:
    1. Was kann man gegen die Entzugserscheinungen tun, was hilfreich mindert?
    2. Wie lange muss man mit diesen Entzugserscheinugen rechnen?

    Meine Ärztin meinte, dass ich auf die ursprüngliche Dosis wieder zurück gehen kann falls die Schmerzen zu stark werden. Ich würde es aber schon sehr gern schaffen.

    Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antwort. Ich finde Ihre Informationen hier sehr hilfreich.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christine

    • Dr. Tobias Weigl
      25.11.2018 11:36

      Liebe Christine,
      natürlich ist dies abhängig von den Arten der Entzugserscheinungen. Nicht Jeder bekommt die Gleichen.
      Zunächst aber grundsätzlich würde ich es langsam ausschleichen also nicht abrupt komplett aufhören.
      In der Regel dauert es dann 2-6 Wochen – aber auch das ist individuell unterschiedlich.
      Tut mir leid, dass ich die Fragen nicht konkreter beantworten kann. Wichtig aber ist das Ausschleichen.
      Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

      • Ch. Großer
        15.01.2019 20:35

        Sehr geehrter Herr Dr. Weigl,
        nun komme ich seit 14 Tagen sehr gut mit 2 x täglich 50 mg Palexia retard zurecht.
        Dafür bin ich sehr dankbar.
        Auch Ihnen vielen Dank für Ihre Antwort.

        Am 04. März bin ich wieder bei meiner Schmerztherapeutin bestellt und bin gespannt, wie die weitere „Ausschleichung“ von Palexia funktionieren kann, da man ja wohl die 50 mg Retard-Tabletten nicht teilen kann…
        Ich nehme zu Zeit noch 3 x täglich je 75 mg Pregabalin.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Christine G.

    • Trixie
      12.08.2019 09:55

      Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Fibromyalgie
      Ich nehme seit 2012 Palexia, 3x 150 mg. 12 Stunden wirkte Palexia nur in den ersten drei Wochen, dann sollte ich auf 8 Stunden gehen. 2017 entdeckte ich CBD-Tropfen für mich und konnte die Palexia runterdosieren, alle 2-3 Wochen 50 mg weniger. Das funktionierte recht gut, 3 Tage Durchfall waren erträglich.
      3×50 mg nehme ich nun weiter, weil Palexia bei mir auch günstig auf meine Depressionen wirkt. Habe ich mal stärkere Schmerzen, nehme ich zusätzlich 50 mg Tilidin. Bis jetzt komme ich klar damit.

  • Annabell
    02.12.2018 12:12

    Sehr geehrter Herr Dr.Weigel

    ich leider seit 8 Jahren an einer Fibromyalgie, sowie chron. Rückenschmerzen (Facenttengelenksentzündung und einer Arachnoydalen Zyste) und werde seither mit einem Norspan Pflaster mit 20ug behandelt.
    Vor einem Jahre hat mein Schmerztherapeut das Pflaster zunächst auf 10 reduziert, weil er es angeblich nicht mehr länger verordnen kann…. Daraufhin nahmen die Schmerzen jedoch so sehr zu dass ich nach einigen Wochen heulend in der Praxis aufgeschlagen bin und ihn gebeten habe das Pflaster bitte wieder zu erhöhen. Das tat er (zwar widerwillig), aber meine chron. Schmerzen haben dennoch im Laufe diesen Jahres enorm zugenommen. Inzwischen gesellten sich auch Ruhe-Schmerzen in Hüften und Kniegelenken hinzu.
    Nun möchte er das Pflaster ganz absetzen und auf Palexia umsteigen…
    Was halten Sie davon?

    • Dr. Tobias Weigl
      03.12.2018 18:42

      Vielen Dank für Ihren Kommentar – und ich bedauere sehr diese „Entwicklung“. Wobei dies nicht selten ist. Dies ist die teufliche Herausforderung dieser Erkrankung: Wir haben bis dato kein Heilmittel (egal was Werbung oder Internet sagen) und Medikamente wiederum dienen auch „Nur“ dazu eine Brücke zu schlagen, denn eine Dauertherapie mit Medis sollte immer vermieden werden – oft geht es aber leider nicht anders. Ja, den Vorschlag Ihres Arztes finde ich sinnig und nachvollziehbar. Besprechen Sie bitte Ihre (verständlicherweise) Bedenken mit Ihrem Arzt.
      Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

  • Iris
    15.12.2018 17:47

    Guten Abend,
    Sehr geehrter Herr Dr. Weigl,
    Seit ca. 8 Wochen
    nehme ich 200 mg Palexia morgens und 100 mg abends ein. (Wirbelsäule/rheumatische Schmerzen) Ab 18.00 ca nach 8 Stunden überkommt mich eine Unruhe und ein Missempfinden. Bis ich ich die nächste Dosis einnehmen kann.
    Ich habe ca. 12 Jahre Tilidin eingenommen, zuletzt im 2 Stunden Takt. Mein Arzt meinte ich könne die Zeit bis zur abendlichen Dosis mit Tilidin Tropfen überbrücken.
    Ich würde gern Ihre Meinung dazu lesen
    Mit freundlichen Grüßen

    • Dr. Tobias Weigl
      16.12.2018 16:20

      Vielen Dank für Ihre Frage. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich dies „von der Ferne“ nicht beurteilen kann.
      Ihre Dosierung ist sehr hoch, insbesondere 12 Jahre lang Tilidin im 2 Stundentakt.
      Ich würde unbedingt den Anweisungen Ihres Arztes folgen und diesen dann auch genau über die Wirkung (Schmerzreduktion) und mögliche Nebenwirkungen berichten.
      Viele Grüße und Ihnen alles Gute
      Dr. T. Weigl

  • Alexander Neumaier
    26.12.2018 14:28

    Grüss Gott Herr Dr. Weigel seit zwei Monate nehm ich Tramadol( Gürtellrose) und abwechselnd Meloxicam,Thomapirin (Prostata,5baypässe Arthrose.knietap)Nichtraucher.seit einemJjahr trocken.ich beabsichtige Palexia flüssig zu nehmen.welche stärke oder welche alternative gäbe es noch? Bin 76 Jahr alt und ich währe ihnen dankbar einen Rat zu bekommen Mit freundlichen Gruss Alex

    • Dr. Tobias Weigl
      27.12.2018 10:32

      Hallo, vielen Dank für Ihre Nachricht. Bedeutet „ich beabsichtige“, dass SIE es möchten oder Ihr Arzt Ihnen empfiehlt? Ich nehme an letztetes…?! Eine Alternative aufgrund der Gürtelrose wären noch Pregabalin (Lyrica) und Gabapentin. Jedoch muss man da vorsichtig sein mit möglichen Nebenerkrankungen bzw. Wechselwirkungen. Aus welchem Grund sollen Sie denn das Tramadol nicht mehr nehmen?
      Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

  • Ramona Bergier
    08.01.2019 00:37

    Guten Tag Herr Doktor…
    ich hatte eine Knie OP…ein künstliches Gelenk….in der Reha wurden plötzlich die Schmerzen stärker…ich erhielt 4 mal 50mg Palexia….einige Tage später 2mal 100 mg…nach einer Woche bekam ich nachts einen Krampfanfall … epileptischen Anfall mit Zungenbiss und längerer Bewusstlosigkeit.Ich hatte Glück,dass mein Manñ dabei war und der Arzt aus der Reha mich in die Klinik überführen konnte. Es soll eine Nebenwirkung von Palexia gewesen sein. Meine Frage, bin ich nun auch für ähnliche Schmerzmittel mit dieser Reaktion gefährdet?

    • Dr. Tobias Weigl
      08.01.2019 21:18

      Sehr gute Frage…man kann es nicht genau sagen aber definitiv muss man genau darauf achten. Also nicht einnehmen wenn Sie alleine sind.
      Es ist nicht damit zu rechnen aber ausschließen kann man es (leider) auch nicht. Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

      • Andrea Schmitt
        25.02.2020 22:08

        Sehr geehrter Herr Weigl,

        Ihren Artikel über Palexia und andere Schmerzmittel habe ich mit sehr viel Interesse gelesen.
        Ich fürchte, dass ich auf Palexia mittlerweile allergisch reagiere und mich langfristig damit töten könnte, denn ich habe Schweißausbrüche, viel zu hohen Blutdruck und einen Ruhepuls von über 110, wenn ich Palexia nehme. Dies war nicht immer so, ja. 2 Jahre hatte ich keine Nebenwirkungen.
        Meine Schmerztherapeutin hat mir jetzt Etoricixib PUREN 90 mg verschrieben. Ich hatte die Tablette um 7 Uhr am Morgen genommen. Abends um 18 Uhr hatte ich schon wieder starke Schmerzen. Außerdem bekam ich Durchfall auf das darin enthaltene Magnesium.
        Auf Ibuprofen bekomme ich lichttoxische Reaktionen. Nesselsucht bekomme ich auf Tilidin und Novaminsulfon. Aspirin vertrage ich auch nicht. Auf Oxycodon kriege ich Rote Flecken und Juckreiz.
        Ohne Schmerzmittel bin ich kurz davor mich aufzuhängen.

        Was kann ich noch nehmen?
        Oder an wen kann ich mich noch wenden?

        • Dr. Tobias Weigl
          13.04.2020 11:39

          Hallo, dies sind verschiedene Medikamente aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen. Ein Querbeet mischen sollte man auch vermeiden.
          Was empfiehlt denn Ihre Schmerztherapeutin? „Aus der Ferne“, ohne Ihren Krankenakte zu kennen, sollte man da keinen Hinweis bzw. Vorschlag auf ein weiteres Medikament machen. Bitte besprechen Sie das mit Ihrer Schmerztherapeutin.
          Viele Grüße
          Dr. T. Weigl

    • Doreen
      16.12.2019 19:32

      hallo Dr Weigl,

      ich nehme seit kurzem 2x 50 mg
      Palexia ist es normal das sich mein ganzer Köroer anfühlt als hätte ich einen extremen Muskelkater?mir tut einfach alles weh….

  • Harald Mohrdiek
    11.02.2019 10:58

    Sehr geehrter Herr Doktor Weigel,
    seit 20 Jahren litt ich unter schweren Schlafstörungen, wie Sie typisch sind für Neuroborreliosekranke. Nach jahrelangen Antibiosen mit immer weniger Wirkung gelang meinem Orthopäden mit Bioresonanz und Beifuss
    die wundersame Heilung – bis auf die Schlafstörungen, die zwar geringer aber immer noch extrem belastend waren (pro Tag zwischen 3 und 5 h in vielen Phasen). In meiner Leidenszeit wurden mir zahllose Schlafmittel verordnet, die in der Regel paradox oder wirkungslos waren. Nach einer Vollnarkose hatte ich vor Kurzem die erste normale Schlafnacht. Das brachte mich auf die Idee, mir ein Narkose-Opiat verschreiben zu lassen. Seit 6 Wochen nehme ich 2x tgl. 50mg Palexia mit phantastischem Ergebnis: 8 h Durchschlafen. Meine Ärzte finden dafür keine physiologische Erklärung.
    Wie mache ich weiter? Sollte ich irgendwann z.B. Tramadol oder Oxcodon probieren? (Nebenwirkungen habe ich bislang keine. Ich bin 69 Jahre alt.) Vielleicht könnte anderen Borr.-Kranken auch geholfen werden?
    Mit besten Grüßen
    Harald Mohrdiek

  • Klaus
    03.07.2019 09:52

    Ich nehme seit knapp 2 Jahren Palexia, nachdem Tramadol, Tilidin für (jahrelange) chronische Schmerzen keine ausreichende Wirkung zeigten. Parallel dazu Novaminsulfon. Die Palexia-Dosis ist 2 x 250mg, die Erfahrungen damit sind eigentlich gut, das Schmerzniveau seither erträglich, passabel.
    Seit einem halben Jahr allerdings treten vermehrt Übelkeit und Bauchkrämpfe auf. Begonnen hatte es mit dem Versuch, parallele chronische Schlafstörungen mit Medikamenten zu bekämpfen, was jedoch nicht erfolgreich war. Die Medikamente sind seit zwei Monaten wieder abgesetzt. Was seither blieb, sind die fast tägliche Übelkeit und Bauchkrämpfe und Blähungen, die ich anfangs nur ganz selten hatte.
    Meine Frage wäre, was aus Ihrer Sicht/Erfahrung hilfreich wäre, weil es immer recht langanhaltend ist? Würden sich Buscopan oder Carmenthin gegen die Bauchschmerzen und MCP gg. Übelkeit eignen? Iberogast hatte ich früher mal, aber das kam wegen dem Schöllkraut ja in Kritik, Volmex habe ich schon versucht, war allerdings nicht überzeugend.
    schöne Grüße
    Klaus

  • Dr Mengele
    14.01.2020 12:35

    Tapentadol ist ein Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer, Tramadol allerdings nicht, das ist ein Serotonin Wiederaufnahmehemmer…bitte Artikel korrigieren…

  • Julia M. Nauhaus
    17.03.2021 13:14

    Sehr geehrter Herr Dr. Weigl,
    ich bin derzeit mit meiner 78j. Mutter in einer geriatrischen Rehaklinik nach einem Oberschenkelhalsbruch. Seit einigen Wochen erhält sie Palexia 150mg, eine Tablette morgens. Damit waren ihre Rückenschmerzena ufgrund einer inoperablen Spinalkanalstenose zum ersten Mal weg. Doch führt das Medikament zu sehr großer Müdigkeit, so dass sie schon nach dem Frühstück fast wieder einschläft, abends geht sie 19 Uhr ins Bett. Diese Müdigkeit beeinträchtigt jegliche Aktivität, was wiederum für die körperliche Mobilisierung, aber auch die Verdauung schlecht ist. Nun wurde das Palexia auf 100 mg reduziert, in der Hoffnung, so die Müdigkeit einzudämmen. Daraufhin traten folgende Entzugserscheinungen/Nebenwirkungen auf: vermehrter Schwindel, Kurzatmigkeit auch bei geringer Anstrengung, Zittern der Hände, Unruhe, kognitive Fehlleistungen im Hinblick auf ihre Demenz, stärkere Inkontinenz in der Nacht. Daher wurde nach 3 Tagen das Palexia wieder hochgesetzt. Dies war am 12. 3. Seitdem ist jedoch der Schwindel fast durchgehend da, sie friert öfter, die Schmerzen im unteren Rücken, die zuvor weg waren, sind wieder da, das Zittern der Hände und die Unruhe halten weiter an. Der Tageszustand wechselt mehrfach, ihr Gesamtzustand hat sich definitiv verschlechtert. Ergänzend ist zu bemerken, dass meine Mutter zahlreiche Krankheiten hat, u. a. Diabetes II (4 x am Tag Insulinspritzen), Demenz, eine unbehandelte Depression, Niereninsuffizienz, Osteoporose, COPD. Für mich sieht es so aus, als wären trotz des Heraufsetzens der Palexia-Dosis die Nebenwirkungen/Entugserscheinungen geblieben. Was ist Ihre Meinung und was könnte man tun, damit es meiner Mutter wieder besser geht? Oder sollte man abwarten, ob sich alles wieder „von selbst reguliert“ auf den Zustand von vorher Es sind jedoch nun seit der Dosis-Heraufsetzung auf die ursprünglichen 150mg 6 Tage vergangen… Ich verstehe nicht, wieso die Rückenschmerzen nicht wieder weggehen und auch die anderen Symptome. Die hiesigen Ärzte erklären es nun mit „Psychosomatik“, was ich etwas zu simpel finde und woran ich nicht glaube. Daher wäre ich sehr dankbar für Ihre Meinung.
    Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße, Julia M. Nauhaus

  • Dieter Schmölders
    06.05.2021 19:53

    Hallo Herr Doktor,
    Ich nehme seit September 2018 Palexia 3x 150mg ein. Darf ich zu dem Tarpentadol gleichzeitig CBD Öl einnehmen, oder zumindest Mal ausprobieren?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
    Mit freundlichen Grüßen
    Dieter

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