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Kopfschmerzen – Wie entstehen sie und was tut man dagegen?

Kopfschmerzen auf einen Blick

  • Schmerzen im Kopfbereich
  • verschiedene Arten von Kopfschmerzen
  • Clusterkopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Migräne

Wer bekommt Kopfschmerzen?

  • grundsätzlich kann jeder betroffen sein

Welche Symptome gibt es?

  • hängen u. a. von der konkreten Art ab
  • Schmerzen können an unterschiedlichen Stellen des Kopfes auftreten
  • bei starken Schmerzen u. a. Übelkeit oder Sehstörungen möglich

Wie werden Kopfschmerzen behandelt?

  • (behutsame) Einnahme von Kopfschmerzmitteln
  • ursächliche Erkrankung Behandlung

Tipps gegen Kopfschmerzen (Auszug)

  • ausreichend Schlaf
  • genügend trinken
  • frische Luft
  • Entspannungsübungen bei Stress, sich Ruhe gönnen
Kopfschmerzen – jeder kennt sie und hatte sie vermutlich schon mehrfach in seinem Leben. Oft sind es einfache Ursachen, die den Kopfschmerz verursachen: Stress, ein plötzlicher Wetterumschwung, Alkohol, zu wenig Schlaf oder auch eine Erkältung. Gönnt man sich ausreichend Ruhe, kann der Körper regenerieren und in vielen Fällen verschwinden dann die Beschwerden von ganz allein. Manchmal können aber auch schwerwiegerende Gründe dafür verantwortlich sein, dass Kopfschmerzen auftreten – gerade in Verbindung mit hohem Fieber oder gar Erbrechen ist dann ein Gang zum Arzt unabdingbar.

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Wie gehen Sie mit Kopfschmerzen um? Informieren Sie sich im folgenden Artikel gerne weiter und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns und anderen Lesern im Kommentarbereich unter dem Artikel.

Was sind Kopfschmerzen?

Kopfschmerzen oder auch Kopfweh sind Schmerzempfindungen, die im Kopfbereich auftreten. Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit: Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft schätzt, dass rund 3 Millionen Menschen in Deutschland an täglichen Kopfschmerzen leiden.

Arten von Kopfschmerzen

Bevor aber genau erklärt werden kann, was Kopfschmerz ist, muss zwischen den Formen, in denen sich diese Krankheit äußert, unterschieden werden. Die International Headache Society (IHS) unterscheidet daher drei Hauptformen:

    1. Primäre Kopfschmerzerkrankungen: Der Kopfschmerz ist die Erkrankung selbst, hat keine andere zugrundeliegende Ursache bzw. Krankheit (wie z. B. Allergien). Die häufigsten primären Kopfschmerzerkrankungen sind Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen.
    2. Sekundäre Kopfschmerzerkrankungen: Diese werden auch als symptomatische Kopfschmerzen beschrieben. Sie treten als Symptom einer anderen Krankheit auf.
    3. Kraniale Neuralgien, zentrale und primäre Gesichtsschmerzen: Sie treten eher selten auf und zeichnet sich durch eine spezielle Erkrankung des zentralen Nervensystems, der Kopf- oder Gesichtsnerven aus.

„Die Ursachen für Kopfschmerzen sind ebenso verschieden und komplex wie die Arten von Kopfschmerzen und ihre Symptome selbst.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Klick um zu Tweeten

Wie entstehen Kopfschmerzen?

Hormonschwankungen, Ernährungsgewohnheiten, Emotionen oder ein sich verändernder Tagesrhythmus – sie alle haben Einfluss auf unser hochsensibles Nervensystem, das unser Schmerzzentrum direkt beeinflusst und damit den Ort der Kopfschmerzen bestimmt, bspw. den Hinterkopf. Die Faktoren zu identifizieren und zu behandeln kann sich als umfangreicher und schwieriger Prozess erweisen, da die Ursachen häufig nicht mit den Kopfschmerzen in Verbindung gebracht werden.

Bei den sekundären Kopfschmerzen ist die Lage eine andere. Die Ursachen sind eindeutiger und leichter zu identifizieren, da die zugrundeliegende Erkrankung oder Verletzung „sichtbar“ ist. Ähnlich verhält es sich bei Kopfneuralgien und Gesichtsschmerzen.

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Ein zusätzlich wichtiger Punkt ist der sog. medikamenteninduzierte Kopfschmerz. In diesem Fall nehmen Betroffene zu viele Schmerzmittel ein, die eigentlich gegen die Beschwerden helfen sollen.

Wer ist von Kopfschmerzen betroffen?

Jeder Mensch jeden Alters und Geschlechts kann davon betroffen sein. Eine Untersuchung der Schmerzklinik Kiel hat ergeben, dass 71 % der Befragten in Deutschland (zeitweise) an Kopfschmerzen leiden. Grundsätzlich lässt sich noch sagen, dass Frauen im Vergleich etwas häufiger von Kopfschmerzen betroffen sind als Männer.

Gut zu wissen!
Unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Göbel wurde an der Scherzklinik Kiel eine therapieunterstützende Migräne-App in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse entwickelt. Möglich wird die Erfassung und Behandlung von chronischen Schmerzen in der App z. B. mit der Apple Watch oder anderen Smartwatches. Seit Dezember 2016 nutzen bereits mehr als 10.000 Menschen diese kostenlose Anwendung. Die App für Apple und Android erfasst den Verlauf der eingegebenen Daten, analysiert sie und ist sogar in der Lage, den Patienten zu informieren und zu reagieren, wenn die analysierten Daten besorgniserregend sind oder sich z. B. eine Migräne-Attacke andeutet. Der App liegt jahrzehntelange Erfahrung von Wissenschaftlern, Experten und betroffenen Patienten zugrunde.

Gibt es Risikofaktoren für Kopfschmerzen?

Es gibt einige Umstände, die das Risiko steigern können, dass Kopfschmerzen auftreten. Dazu gehören u. a.

Was sind die Symptome von Kopfschmerzen?

Die genauen Symptome von Kopfschmerzen sind stark abhängig von der Art des Kopfschmerzes. Eine allgemeine Symptomatik lässt sich daher nur eingeschränkt beschreiben. Die primären Kopfschmerzen unterteilen sich in Spannungskopfschmerz, Migräne und Clusterkopfschmerz.
Ähnlich verhält es sich bei den sekundären Kopfschmerzen, da die Symptome von der jeweiligen zugrunde liegenden Erkrankung abhängen.
Abseits dieser Einordnung lässt sich aber sagen, dass der Kopfschmerzen je nach Ursache teilweise nur in bestimmten Kopfbereichen auftreten können. Es kann aber auch der ganze Kopf schmerzen. Wie die Intensität der Schmerzen wahrgenommen wird, hängt vom individuellen Schmerzempfinden der Betroffenen ab. Häufiger werden Kopfschmerzen als

  • dumpf,
  • stechend,
  • pochen oder
  • bohrend

beschrieben. In heftigen Fällen kann es sein, dass der Patient Übelkeit empfindet und/oder Sehstörungen erleidet. Zudem kann die Licht- und Geräuschempfindlichkeit steigen. Treten gemeinsam mit den Kopfschmerzen Bewusstseinstrübungen, Erbrechen und hohes Fieber hinzu, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen.

Machen Sie den Selbsttest – Von welcher Art von Kopfschmerzen sind Sie betroffen?
Wie genau kann ich meine Kopfschmerzen bestimmen und beschreiben? Woher weiß ich, ob ich „normale“ Kopfschmerzen habe oder gar eine Migräne? Diese und weitere Fragen erklärt Dr. Dr. Tobias Weigl in diesem Video – testen Sie die Art Ihrer Kopfschmerzen.

Selbsttest🖊Habe ich Migräne, "normale" Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen? sogehtgesund Test#3

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Was kann ich selbst gegen Kopfschmerzen tun?

In vielen Fällen lassen sich Kopfschmerzen selbst behandeln. Wichtige Tipps zur Selbsttherapie sind u. a.:

  • genug Schlaf
  • frische Luft – gehen Sie ruhig etwas spazieren und vergessen Sie nicht, ihre Wohnung ausreichend zu lüften
  • trinken Sie genug (mind. 2 Liter)
  • akut können kalte Umschläge auf der Stirn oder die Massage bestimmter Kopfpartien helfen
  • auf Alkohol verzichten
  • Koffein- und Nikotinkonsum reduzieren
  • Entspannungsübungen bei Stress
  • Ruhe

Ein wichtiges Mittel, auf das Sie sicher schon einmal zurückgegriffen haben, sind die sogenannten Kopfschmerztabletten. Dabei existieren eine Reihe nicht-verschreibungspflichtiger Medikamente, die Sie leicht in der Apotheke erwerben können. Für Kopfschmerzen kommen z. B. in Frage

In leichteren Fällen lassen sich mit diesen Medikamenten ihre Schmerzen gut behandeln. Wichtig ist aber: Nehmen Sie nicht mehrere verschiedene Schmerzmittel gleichzeitig an. Wenn Sie zeitgleich noch andere Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie sich unbedingt darüber informieren, welche Kontraindikationen und Wechselwirkungen bestehen. Kontraindikationen beschreiben Umstände, in denen ein Medikament auf keinen Fall eingenommen werden sollte, da ansonsten schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen auftreten können. Als Wechselwirkung bezeichnen Ärzte die gegenseitige Beeinflussung von Medikamenten, wodurch die Wirkung eines Arzneimittels verstärkt, abgeschwächt oder sogar ganz aufgehoben werden kann. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall ihren Arzt.

Außerdem sollten Sie aufpassen, nicht zu oft solche Kopfschmerzmittel einzunehmen. Prinzipiell gilt die sog. 10–20-Regel, dass also nicht öfter als 10 mal pro Monat eine Kopfschmerztablette eingenommen werden sollte. Zudem kann paradoxerweise Kopfschmerz unter Umständen auf die übermäßige Einnahme ebendieser Medikamente zurückgeführt werden. Führen Sie sich immer vor Augen: Tabletten sind keine (Dauer-)lösung, sondern eine Notbremse in akuten Fällen.

Kopfschmerzen lassen sich häufig mit kleineren Maßnahmen oder Hausmittelchen bekämpfen. Welche Tipps haben Ihnen schon geholfen? (Mehrfachnennungen möglich)

Aktuelle Forschung – Kopfschmerzen können nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma bis zu 3 Jahre bestehen bleiben

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden infolge eines leichten Schädel-Hirn-Trauma. Bei vielen Patienten klingen die Beschwerden innerhalb eines Jahres nach der Verletzung wieder ab. Bei einigen Betroffenen bestehen aber noch deutlich längere mittelschwere bis schwere Kopfschmerzen.

Vor Kurzem hat eine koreanische Forschergruppe eine Studie veröffentlicht, in der sie 259 Patienten über drei Jahre nachverfolgt haben. Die Patienten hatten jeweils ein leichtes Hirntrauma mit mittelgradigen bis schweren Kopfschmerzen. Durchschnittlich waren die Patienten 38 Jahre alt und mehr als die Hälfte hatte das Trauma infolge eines Verkehrsunfalls erlitten. Die Schwere der Kopfschmerzen wurde anhand des NRS-Scores (numeric rating scale) festgestellt, bei dem ein Score von 4 gleichbedeutend mit mittelschweren bis schweren Kopfschmerzen war. Direkt nach dem Unfall lag der durchschnittliche Wert bei 8,37.

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Kopfschmerzen haben sich nicht bei allen Patienten verbessert

Nach 12 Monaten gaben knapp 60% der Betroffenen an, dass ihre Schmerzen weniger stark seien und gaben beim NRS durchschnittlich den Wert 3 an. Die übrigen rund 40% klagten immer noch über relativ ausgeprägte Schmerzen nach einem Jahr. Nach drei Jahren gaben fast 87% der Patienten an, dass sich ihre Schmerzen deutlich gelindert hätten. Bei 13% hingegen traten immer noch stärkere Kopfschmerzen auf.

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel hob hervor, dass die Studie zeige, dass die Begutachtung und die Behandlung posttraumatischer Kopfschmerzen wichtig sei, um die Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern. Die Behandlung müsse von Beginn an langfristig angesetzt werden, um die Patienten optimal behandeln zu können. Zudem sei dies für die Patientenaufklärung von großer Bedeutung.

Quellen:

  • Ronald D. Gerste (2017): Kopfschmerzen: Symptome persistieren bis zu 3 Jahre nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma. In: Deutsches Ärzteblatt 114(42): A-1931 / B-1633 / C-1599.
  • Hong CK u. a. (2017): The course of headache in patients with moderate-to-
    severe headache due to mild traumatic brain injury: a retrospective cross-sectional study. The Journal of Headache and Pain 18(1): 48.

Was tut der Arzt? Teil 1: Diagnose

In vielen Fällen sind Kopfschmerzen harmlos und vergehen von selbst. Meistens wird ein Arzt dann aufgesucht, wenn die Schmerzen außergewöhnlich stark sind oder die Beschwerden schon länger bestehen.

Bei einem Gang zum Arzt führt dieser zuallererst eine Anamnese durch. In diesem Gespräch nimmt er ihre Krankheitsgeschichte auf und fragt Sie dabei u. a. nach Folgendem:

  • Wie lange bestehen die Beschwerden schon?
  • Sind die Schmerzen episodisch? Treten Sie unter bestimmten Umständen auf?
  • Wie fühlt sich der Schmerz an?
  • Wo genau tritt der Schmerz auf?
  • Gibt es noch andere Symptome?
  • Stehen Sie in letzter Zeit unter großem Stress?
  • Trinken und schlafen Sie ausreichend?
  • Gibt es Vorerkrankungen wie Bluthochdruck?
  • Nehmen Sie Medikament ein? Wenn ja, welche und seit wann? Nennen Sie hier auch nicht-verschreibungspflichtige Mittel, die Sie eingenommen haben!

Falls Sie angesichts ihrer Beschwerden zum Arzt gehen möchten, ist es empfehlenswert, sich vorher Gedanken und Notizen zu machen, damit Sie beim Arzt-Patienten-Gespräch nichts vergessen. Eine gute Möglichkeit ist das Führen eines Schmerztagebuches. Falls Sie ihre Beschwerden digital dokumentieren möchten, gibt es mittlerweile Apps, die Ihnen verschiedene Möglichkeiten hierfür bieten. Eine dieser Apps ist Pain Tracer, die wir für Sie getestet haben. Auf jeden Fall können solche Dokumentation die Diagnose unterstützen und wertvolle Hinweise liefern.

Führt die Anamnese zu keinem klaren Ergebnis und bestehen die Schmerzen noch länger, sind weitere Untersuchungen vonnöten. So lassen sich ggf. schwerwiegerende Erkrankungen ausschließen. Hierfür spielen radiologische Untersuchungen wie das MRT oder das CT eine wichtige Rolle. Ebenso wichtig ist, dass genau abgeklärt wird, welche Form von Kopfschmerzen vorliegt. Die Behandlung der unterschiedlichen Kopfschmerzarten unterscheidet sich z. T. erheblich.

Faktenbox

Schmerzempfindungen im Kopfbereich

Was sind Kopfschmerzen?

  • Schmerzen im Kopfbereich
  • verschiedene Arten von Kopfschmerzen
  • primäre und sekundäre Kopfschmerzen

Wer bekommt Kopfschmerzen?

  • jeder kann betroffen sein

Symptome

  • abhängig von der Kopfschmerzart
  • Schmerzen treten je nach Art an verschiedenen Stellen auf
  • häufig beschrieben als dumpf, stechend, pochen oder bohrend
  • bei starken Kopfschmerzen sind z. B. Übelkeit oder Sehstörungen möglich
  • suchen Sie den Arzt auf, wenn weitere Symptome wie hohes Fieber mit den Kopfschmerzen auftreten

Tipps gegen Kopfschmerzen

  • genug Schlaf
  • frische Luft – gehen Sie ruhig etwas spazieren und vergessen Sie nicht, ihre Wohnung ausreichend zu lüften
  • trinken Sie genug (mind. 2 Liter)
  • akut können kalte Umschläge auf der Stirn oder die Massage bestimmter Kopfpartien helfen
  • auf Alkohol verzichten
  • Koffein- und Nikotinkonsum reduzieren
  • Entspannungsübungen bei Stress
  • Ruhe
  • Kopfschmerzmittel sind möglich – Achtung bei Kontraindiktionen, Wechselwirkungen und Einnahmedauer!

Was tut der Arzt? Teil 2: Behandlung

Die Kopfschmerzen vieler Betroffener klingen in der Regel von selbst ab und lassen sich gut selbst behandeln. Ist die Ursache der Kopfschmerzen auf eine andere Erkrankung oder gar eine Kopfverletzung zurückzuführen, muss diese behandelt werden, damit die Kopfschmerzen verschwinden. Liegt bspw. Bluthochdruck vor, muss der Blutdruck durch Medikamente entsprechend eingestellt werden. Dann klingen die Kopfschmerzen ab bzw. die Häufigkeit reduziert sich deutlich.

Häufige Patientenfragen

Wann sollte ich mit meinen Beschwerden zum Arzt gehen?

Dr. Dr. T. Weigl
Leichte, gelegentliche Kopfschmerzen sind meist unproblematisch. Treten diese jedoch regelmäßig an immer mehr Tagen im Monat auf, werden die Attacken häufiger und stärker oder zeigen Schmerzmittel keine Wirkung mehr, dann sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Können Kopfschmerzen Symptome einer ernsthaften Krankheit sein?

Dr. Dr. T. Weigl
Ja, in diesem Fall spricht man von sekundären Kopfschmerzen, die durch eine andere Verletzung oder Erkrankung, wie z. B. Kopfverletzungen, Stoffwechselerkrankungen, Hirnblutungen oder ein Schädelhirntrauma, ausgelöst werden. Da es sich hier mitunter um Erkrankungen handelt, die einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen können, empfiehlt es sich, bei entsprechenden Symptomen zügig einen Arzt zu konsultieren.

Wie können und müssen Kopfschmerzen behandelt werden?

Dr. Dr. T. Weigl
In den allermeisten Fällen lässt sich Kopfweh schnell und unkompliziert behandeln. Für eine erste Schmerzlinderung helfen Kopfschmerztabletten, wobei auch da darauf geachtet werden sollte, um welche Art der Kopfschmerzen es sich handelt.

Kann ich Kopfschmerzmittel vorbeugend einnehmen?

Dr. Dr. T. Weigl
Wenn Betroffene merken, dass sich Kopfschmerzen anbahnen, klingt es natürlich verlockend, direkt eine Tablette einzuwerfen, damit der Schmerz gar nicht erst auftritt. Da allerdings bei zu regelmäßiger Einnahme derartiger Medikamente medikamenteninduzierte Kopfschmerzen auftreten können, kann ein solches Vorgehen sogar kontraproduktiv sein. Nehmen Sie Tabletten nur als Notlösung ein, wenn andere Maßnahmen – genügend Schlaf oder ausreichend Flüssigkeit z. B. – nicht helfen.

Typisches Patientenbeispiel

Nach einer erneuten unruhigen und viel zu kurzen Nacht fühlte sich Susanne schon nach dem Aufstehen schlapp – wie schon die Wochen zuvor. Auf der Arbeit angekommen verschlechtere sich ihr Zustand bei stickiger Büroluft zunehmend. Erholung versprach sich Susanne von einem Spaziergang an der frischen Luft in der Mittagspause, doch ihr Kopf fühlte sich an, als drücke ein Schraubstock ihn zusammen. Der Schmerz legte sich dumpf und drückend auf ihre Stirn, dass ihr die weitere Arbeit am Computer kaum möglich war. Da sie sich ansonsten jedoch gesund fühlte, hoffte Susanne, dass die Kopfschmerzen wie sonst auch schnell vergehen würde. Nach weiteren 2 Stunden verließ sie das Büro an diesem Tag trotzdem früher und beschloss zum Arzt zu gehen, Nach einem ausführlichen Gespräch diagnostizierte ihr der Arzt Spannungskopfschmerzen aufgrund von Schlafmangel, möglichem Stress und Muskelverspannungen aufgrund ihrer sitzenden Tätigkeit am Computer.

Susanne hat sich nun vorgenommen, regelmäßig und ausreichend zu schlafen. Auch hat sie beschlossen, es am Wochenende ruhig angehen zu lassen, damit sie Zeit hat, sich zu erholen. Die Kopfschmerztabletten, die ihr Arzt ihr empfohlen hat, helfen, den Schmerz zügig abzumildern. Die Ursachen aber für dauerndes Kopfweh muss sie nun selbst in Angriff nehmen, was in ihrem Fall kein schwieriges Unterfangen ist. Für die nächste Woche hat Susanne einen Termin mit dem Betriebsarzt vereinbart, um zu überlegen, ob ein neuer Schreibtischstuhl helfen könnte, die stetigen Verspannungen zu vermeiden.

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Haben auch Sie Erfahrungen mit Kopfschmerzerkrankungen? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!
Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt. Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Katharina Mraz, Sebastian Mittelberg
Redaktion: Dr. Dr. Tobias Weigl
Veröffentlicht:
23.03.2018, zuletzt aktualisiert: 11.10.2019

Quellen

  • Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. (Hg.) (2012): Kopfschmerzen.
  • Hartmut Göbel (2016): Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne: Ursachen beseitigen, gezielt vorbeugen, Strategien zur Selbsthilfe. Springer Berlin Heidelberg.
  • Ronald D. Gerste (2017): Kopfschmerzen: Symptome persistieren bis zu 3 Jahre nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma. In: Deutsches Ärzteblatt 114(42): A-1931 / B-1633 / C-1599.
  • Svenja Happe und Stefan Evers (2016): Kopfschmerz & Schlaf. In: Schlaf 1/2016.
  • hil/aerzteblatt.de (2019): Kopfschmerzpatienten greifen vielfach zu leichtfertig zur Schmerztablette.
  • Hong CK u. a. (2017): The course of headache in patients with moderate-to-severe headache due to mild traumatic brain injury: a retrospective cross-sectional study. The Journal of Headache and Pain 18(1):48.
  • internisten-im-netz.de (Hg.): Was sind Kopfschmerzen?
  • Matthias Keidel (Hg.) (2006): Kopfschmerz-Management in der Praxis. Georg Thieme Verlag: Stuttgart, New York.
  • W. Karges und S. Al Dahouk (2009): Innere Medizin… in 5 Tagen. Springer Medizin Verlag, Heidelberg.
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1 Kommentar
  • Kira N.
    09.12.2021 20:03

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Kopfschmerzen. Der Hinweis, ein Schmerztagebuch zu führen, ist sehr gut. Ich hab bald einen Termin beim Internisten wegen meiner Kopfschmerzen und hoffe, dass sie diagnostiziert werden können.

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