Die Krankheit, über die man ungern spricht
Es gibt unglaublich viele Krankheiten und über viele spricht man als Betroffener nur ungern. Doch das frühe Behandeln einer Krankheit erhöht die Chance auf Besserung und kann in manchen Fällen sogar lebensrettend sein.
Eine Erkrankung, die häufig bei älteren Menschen auftritt, aber auch junge Menschen belasten kann, ist die Inkontinenz. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Blasenschwäche. Es handelt sich um eine vielseitige Krankheit, die in unterschiedlichen Formen auftreten kann. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, ihren Urin oder Stuhl zu halten. Oft kann die Krankheit Angststörungen oder Depressionen mit sich bringen, da es für Erkrankte sehr unangenehm sein, über ihr Problem zu reden und sie sich in Gesellschaft unwohl fühlen.
Die Formen der Inkontinenz
Wie bereits erwähnt gibt es verschiedene Formen der Inkontinenz . Dazu zählt beispielsweise die Belastungsinkontinenz. Dabei wird Urin verloren, wenn sich der Betroffene beim Husten, Niesen oder anderen Dingen anstrengt. Eine weitere weit verbreitete Form der Krankheit ist die Reflexinkontinenz. Dabei sind die Nervenbahnen zwischen der Blase und dem Gehirn unterbrochen. Das Gehirn erhält also keine Informationen mehr, wann die Blase voll ist und geleert werden sollte. Sie wird also ohne verspürten Harndrang spontan geleert.
Eine dritte beispielhafte Form der Krankheit ist die funktionelle Inkontinenz. Menschen, die normalerweise kontinent sind, können unkontrolliert Urin oder Stuhl verlieren, wenn ihr Wohl durch andere Faktoren eingeschränkt sind. Das kann Demenz oder eine ungewohnte und unangenehme Umgebung wie das Krankenhaus sein.
Ursachen der Inkontinenz
Die Ursachen für Inkontinenz sind so vielseitig wie ihre unterschiedlichen Ausprägungsformen. Eine Ursache, die nur schwer zu bekämpfen ist, sind Querschnittslähmungen. Diese sind allerdings in den wenigsten Fällen verantwortlich für die Inkontinenz. Häufiger liegt die Ursache bei Blasensteinen oder Harnwegsentzündungen. Bei Männern kann auch eine überdurchschnittlich große Prostata zu einer schwachen Blase und ungewollter Urinabgabe führen. Wie bei der Reflexinkontinenz bereits beschrieben, können auch Fehler im Nervensystem vorliegen, sodass die Verbindung zwischen Blase und Gehirn unterbrochen ist und die Signale nur teilweise oder gar nicht übertragen werden können.
Ein weiterer Faktor, der die Kontinenz beeinflussen kann, sind Medikamente. Wassertreibende oder betarezeptorenhemmende Arzneimittel können für eine volle Blase und beeinträchtigte Kontrolle über die Urinabgabe verantwortlich sein.
Kann die Krankheit behandelt werden?
Bei einer Diagnose der Inkontinenz vorgegangen wird, ist abhängig von der Ursache. Bei einem Verdacht auf die Krankheit ist es sehr wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und einen persönlichen Therapieplan zu entwickeln. Die Möglichkeiten sind dabei sehr weitreichend. Bei einer leichten Blasenschwäche können Beckenbodenübungen zu deutlichen Verbesserungen führen. Allerdings dauert es eine Weile, bis sich der Beckenboden ausbildet und stärker wird. Wenn die Beschwerden schwerwiegend sind und die schnelle Besserung sehr wichtig ist, kann auch mit Medikamenten behandelt werden. Liegt stattdessen ein Problem im Nervensystem vor, gibt es zudem die Möglichkeit einen Blasenschrittmacher einzusetzen, der Signale an das Nervensystem weiterleitet und dafür sorgt, dass man das Wasserlassen wieder selbst kontrollieren kann.
Schnelle Abhilfe können speziell für eine schwache Blase entwickelte Slips oder saugfähige Einlagen sein. So hat man ein sichereres und angenehmes Gefühl bis durch die Therapie eine Besserung eintritt.
Nils E.
17.03.2023 17:09Vielen Dank für diesen Beitrag zu Inkontinenz. Interessant, dass auch eine überdurchschnittlich große Prostata zu einer schwachen Blase führen kann. Ich leide seit kurzem unter Inkontinenz und werde meine Prostata mal untersuchen lassen.