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Zöliakie – häufig Veränderungen der Darmflora im Vorfeld

Die entzündliche Darmerkrankung und Autoimmunerkrankung Zöliakie zwingt Betroffene dazu, sich möglichst glutenfrei zu ernähren, um Beschwerden zu vermeiden. Die genaueren Ursachen und Zusammenhänge, wie sich diese Erkrankung entwickelt, sind bisher noch unklar. Eine neue Studie liefert aber nun Hinweise zur Pathogenese der Zöliakie.

Bereits seit geraumer Zeit gibt es Belege, dass es Unterschiede bei der Darmflora zwischen gesunden und von Zöliakie betroffenen Menschen gibt. Die CDGEMM-Studie („Celiac Disease, Genomic, Microbiome and Metabolomic“) liefert nun erste Details dafür, dass die Veränderungen in der Darmflora sogar bereits dann bestehen, bevor die Krankheit klinisch gesehen überhaupt ausbricht. Das hebt die Bedeutung dieser Veränderungen für die Entstehung der Krankheit deutlich hervor.

Die Forscher*innen haben hierfür 500 Kinder seit der Geburt begleitet. All diese Kinder hatten ein erhöhtes Zöliakie-Risiko, da sie mindestens einen Verwandten 1. Grades haben/hatten, der erkrankt war. Von den 500 Kinder sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 10 Kinder erkrankt. Bei regelmäßigen Untersuchungen wurde auch der Stuhl geprüft und dessen mikrobielle Zusammensetzung analysiert.

Veränderte Darmflora kündigt wohl Zöliakie an

Die 10 erkrankten Kinder wurden mit 10 gesunden verglichen. Hier fiel auf, dass sich bei den Erkrankten bereits 18 Monate vor dem Ausbruch die Darmflora veränderte. Konkret bedeutete dies, dass Bakterien wie Dialister invisus oder Lachnospiraceae vermehrt vorkommen. Diesen Bakterien sollen entzündungsfördernd wirken und wurden auch bei anderen Autoimmunerkrankungen beobachtet. Zudem stieg u. a. die Anzahl der Aminosäuren Serin und Threonin bei den betroffenen Kindern an. Potenziell entzündungshemmende Bakterien wie Clostridium clostridioforme kamen hingegen in verminderter Zahl vor.

Im Detail muss in Zukunft noch erforscht werden, wie diese Bakterien an der Entstehung der Zöliakie beteiligt sind. Die Studie liefert aber erste, sehr wichtige Ansätze für die Forschung.

Quelle: Maureen M. Leonard u. a. (2021): Microbiome signatures of progression toward celiac disease onset in at-risk children in a longitudinal prospective cohort study. In: PNAS.

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rme/aerzteblatt.de (2021): Einer Zöliakie gehen häufig Veränderungen der Darmflora voraus. In: aerzteblatt.de

Forschungsübersicht zu Glutenintoleranz/Zöliakie

Stand unserer Recherchen 2021

In dieser Forschungstabelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum Thema Zöliakie geben, damit Sie sich selbst einen Eindruck über die derzeitige Forschungssituation machen können. Selbstverständlich erheben wir aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern können hier nur einen kleinen Einblick geben. Die Tabelle zeigt, auf welche Vorgänge im Körper oder Krankheiten Zöliakie Einfluss haben könnte und umgekehrt.

Glutenintoleranz Zöliakie Forschung Studien

Studienauswahl


In der linken Spalte finden Sie den Evidenzgrad. Der Evidenzgrad zeigt an, welche Qualität die analysierten Studien haben. Man könnte sagen: Je höher der Evidenzgrad desto aussagekräftiger ist auch das Studienergebnis. In der zweiten Spalte finden Sie das Organ, das Körperteil, den Vorgang im Körper usw., für den die jeweilige Stoffwirkung untersucht wurde. Möglich ist auch der umgekehrte Fall, dass in der zweiten Spalte ein Supplement aufgelistet wird. Wie stark die Wirkung dieses Stoffes von der Forschung eingeschätzt wird, zeigt die dritte Spalte. In der vierten Spalte zeigen wir Ihnen, wie viele Studien wir uns für Sie angeschaut haben. In der letzten Spalte geben wir Ihnen noch kurze Anmerkungen mit auf dem Weg, damit Sie die Studienlage etwas besser einschätzen können.

Abschließend möchten wir noch darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaft und Forschung ständigem Wandel unterliegen. Neue Erkenntnisse können bspw. eine Überarbeitung bestehender Leitlinien erfordern und medizinische Behandlungsmaßnahmen verändern. Wir versuchen mit unseren Artikeln, Sie auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten und geben die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen wertungsfrei wider. Im Folgenden finden Sie außerdem noch eine Auswahl der Studien, die wir für Sie analysiert haben. Gerne können Sie sich diese Studien selbst ansehen.

Valentina Talarico u. a. (2021): Iron Deficiency Anemia in Celiac Disease, in: Nutrients 13/5, S. 1695.

Maria Erminia Camarca u. a. (2012): Celiac disease in type 1 diabetes mellitus, in: Italien Journal of Pediatrics 38, S. 10.

Giovanni Casella u. a. (2016): Neurological disorders and celiac disease, in: Minerva Gastroenterologica e Dietologica 62/2, S. 197–206.

Hugh James Freeman (2016): Endocrine manifestations in celiac disease, in: World Journal Gastroenterology 22/38, S. 8472–8479.

Chiara Maria Trovato u. a. (2021): COVID-19 and celiac disease: A pathogenetic hypothesis for a celiac outbreak, in: International Journal of Clinical Practice 75/9.
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