Viele Pflanzenliebhaber dürften bei dem Namen wissend mit dem Kopf nicken, für die meisten ist die Gynura aber höchstwahrscheinlich ein dunkler Fleck auf der botanischen Landkarte. In Deutschland kennt man sie auch unter dem Namen Samtpflanze, einige Floristen bewerben sie ebenfalls als „Lila Leidenschaft“. Doch auch wenn die Pflanze aktuell noch weitgehend unbekannt ist, die Forschung hat jetzt Erstaunliches entdeckt.
In der traditionellen asiatischen Medizin wird die Pflanze schon sehr lange für vielfältige Arzneien genutzt. So findet man sie in Medikamenten gegen Diabetes und Bluthochdruck, wirklich auf dem Prüfstand war die Pflanze bisher aber nicht. Das ändert jetzt eine neue Studie, die sich mit der blutdrucksenkenden Wirkung der Samtpflanze auseinandersetzt.
Der Begriff „kardiorenales Syndrom“ beschreibt in der Medizin eine Erkrankung, die sowohl das Herz als auch die Nieren schädigt. So führt die Funktionseinschränkung des einen Organs zur Schädigung des anderen. Die Forscher untersuchten nun, ob eine dreiwöchige Einnahme von konzentriertem Gynuraextrakt bei Ratten eine Besserung bringt.
Die Ergebnisse dabei sind vielversprechend. Im Vergleich zu den anderen Gruppen, zeigte sich eine Besserung des kardiorenalen Syndroms in den Gruppen, die Gynura erhielten. Durch die Samtpflanze sank der Blutdruck und es trat schon nach kurzer Zeit eine messbare Zustandsverbesserung ein. Damit kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Gynura Potenzial zeigt, zukünftig eine Therapiemöglichkeit für Betroffene von Bluthochdruck zu werden.
- Mi Hyeon Hong u. a. (2020): Antihypertensive Effects of Gynura divaricata (L.) DC in Rats with Renovascular Hypertension. In: Nutrients 11/20.
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