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Taping bei Rückenschmerzen – eine sinnvolle Therapieergänzung

Auf einen Blick – Taping

Was ist Taping?

  • Behandlung von Beschwerden mit Verbänden
  • unterstützende Therapie
  • Wirksamkeit muss im Detail noch nachgewiesen werden

Wie wirken Tapes?

  • Schutz durch Fixierung
  • Entlastung entsprechender Körperregionen
  • leicht massierend

Wie funktionieren Tapes? (Auswahl)

  • konkrete Funktionsweisen müssen z. T. noch untersucht werden
  • Hemmung der Schmerzvermittlung
  • Faszienstimulation

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen
Das japanische Kinesio-Taping wurde als Behandlungsergänzung bei Schmerzen, zunächst für Sportler, entwickelt. Dabei handelt es sich um elastische Bänder, die in bestimmter Weise auf die schmerzenden Stellen geklebt werden. Aber wie genau funktioniert Taping und wie wirkt es? Und hilft es tatsächlich dabei, die eigenen Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen? Dies und mehr erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist Taping?

Der Begriff Taping kommt aus den USA, wo dieser die Abkürzung von „adhesive tape“ ist, was Verbandpflaster bedeutet. Dabei handelt es sich um die Behandlung von Beschwerden mit Verbänden. Es handelt sich hierbei um eine unterstützende Therapie. Kinesio-Tapes, wie wir sie beispielsweise vor allem aus dem Spitzensport kennen, sind funktionelle Verbände. Sie wirken auf mehreren Ebenen.

  • Schutz – Durch die Fixierung werden empfindliche oder bereits geschädigte Körperteile vor weiteren Schäden geschützt.
  • Entlastung – Durch das Anbringen des Tapes entlang von Muskeln oder Sehnen werden die entsprechenden Körperregionen entlastet. Das ist gerade bei Beschwerden nützlich, die nicht einer kompletten Ruhigstellung bedürfen.
  • Keine vollständige Einschränkung – Durch die gezielte Unterstützung, aber auch Einschränkung der Muskeln, Gelenke und Bänder erlauben Kinesio Tapes eine funktionelle Mobilität. Das bedeutet, dass Getapte nicht prophylaktisch im Bett bleiben sollten, sondern Bewegung in einem schmerzfreien Maße möglich ist.
  • Massage – Ein weiterer Vorteil der Kinesio-Tapes ist, dass der Träger dauerhaft leicht massiert wird. Dies stimuliert die Muskeln, was Verspannungen und Schmerzen entgegenwirkt. Das funktioniert so: Durch die dauerhafte Massage entstehen Reize, die die Nerven weiterleiten. Eine Druckentlastung stellt sich ein und die Muskeln entspannen sich, wodurch der Schmerz reduziert wird.

Wichtigstes Merkmal der bunten Kinesio-Tapes ist, dass sie schmerzfreie Bewegung und somit Mobilität im zu schonenden Körperteil erlauben. Erfunden wurden Kinesio-Tapes ursprünglich aus genau diesem Grund: Dr. Kenzo Kase, Chiropraktiker aus Japan, hat speziell für Sportler diese Bänder entwickelt, die Bewegungsfreiheit ermöglichen. Gängige Sportbänder erlauben hingegen keine Bewegungen.

Rückenschmerzen umfassen schwache oder starke Schmerzen im Rücken – sowohl Schmerzen im unteren Rücken als auch im oberen Rücken – völlig unabhängig von deren Ursache. Um den Nutzen ergänzender Therapiebestandteile wie Taping zu verstehen, ist es wichtig, den Schmerz und dessen Ursachen zu verstehen. Im folgenden Videobeitrag erklärt Ihnen deshalb Dr. Dr. Tobias Weigl, welche Ursachen Rückenschmerzen haben können und wie eine Behandlung aussieht.

Wie funktionieren Tapes?

Bevor es an die Wirkungsweise von funktionellen Verbänden geht, ist ein Blick auf das Material sinnvoll. Gute Tapes – auch hier gibt es Unterschiede in Preis und Qualität – bestehen aus 100 Prozent Baumwolle mit Acrylkleber, sind atmungsaktiv, wasserfest und 30 bis 40 Prozent dehnbar. Darüber hinaus halten sie zwischen drei bis sieben Tagen an der Haut.
Wie funktionelle Tapes letztendlich funktionieren, ist nicht vollständig geklärt. Es bedarf noch einige Untersuchungen zu dem Thema. Darüber hinaus fehlt es auch an Studien zur Funktionsweise. Nichtsdestotrotz existieren einige Ideen darüber, wie Tapes funktionieren. Die gängigsten Modelle werden im Folgenden vorgestellt.

Faszienkonzept

Tapes stimulieren das unter der Haut liegende Bindegewebe (sog. ‚Faszie‘): Dieses ist allkörperumspannend und wirkt als Stoßdämpfer bei Bewegungen. Sie entlasten und schonen damit Gelenke. Faszien reagieren somit empfindlich auf etwaige Verletzungen und Schmerzeinwirkungen, beispielsweise mit Ödemen. Tapes nehmen direkt Einfluss auf die neuromuskulären Reaktionen der Faszien.

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Exkurs: Der Hype ums Faszientraining
Ähnlich wie beim Kinesio-Taping kann man auch beim Faszientraining von einem Hype sprechen. Gerade dann, wenn eine Methode außergewöhnlich viele Versprechungen liefert, sollte man aufpassen.Bei Faszien handelt es sich um Strukturen des Bindegewebes, die unseren ganzen Körper durchziehen. Sie ummanteln alle körpereigenen Strukturen, z. B. Sehnen, Muskeln, Organe und Knochen. So bilden sie ein Netzwerk mit vielfältigen Aufgaben und ermöglichen u. a. muskuläre Kraftübertragungen. In vielen medizinischen Bereichen, vor allem in der Sportmedizin, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung.

Fakt ist aber: Bisher wurde noch kein wissenschaftlicher Nachweis für den Nutzen von Faszientraining erbracht. Das Verhältnis zwischen Versprechen und tatsächlichem Nutzen ist stark unausgeglichen. Denn im Rahmen vieler Untersuchungen, die sich mit dem Faszientraining befassen, wurden zwar Besserungen wie ein schwächerer Muskelkater o. Ä. nachgewiesen. Aber es ist nicht hinreichend erklärt, dass diese Erfolge in direktem Zusammenhang mit den Faszien und Training stehen. Denn es ist kaum möglich, die Faszien zu trainieren, ohne auch bspw. Muskeln zu beanspruchen.

Überdies birgt das Faszientraining, bspw. mithilfe einer sogenannten Faszienrolle, gar Gefahren. So begünstigt ein inkorrekt durchgeführtes Training mit einer solchen Rolle bspw. die Entstehung von Krampfadern. Weitere Risikofaktoren, die vor dem Faszientraining berücksichtigt werden sollten, sind:

Schmerzkonzept

Ein weiteres Wirkungsfeld bezieht sich auf die Schmerzwahrnehmung des Menschen. So sollen Kinesio-Tapes die Schmerzvermittlung der WDR-Neuronen (sog. ‚Wide-Dynamic-Range-Neuronen‘), die im Rückenmark die Reize der Nerven an der schmerzenden Stelle verarbeiten, hemmen. Diese Hemmung ist durch die Stimulation durch Massage möglich.

Mikrozirkulationskonzept

Die Wellenbildung beim Tragen des Kinesio-Tapes ermöglicht eine Mikrozirkulation im unter der Haut liegenden Gewebe. Dies bedeutet, dass entzündungsfördernde Stoffe aus den Gewebe verschwinden können.

Hautkonzept

Dreh- und Angelpunkt der erfolgreichen Behandlung der Schmerzen mit Kinesio-Band ist der Hautkontakt. Als empfindliches Organ ist es mit sehr vielen Nervenbahnen ausgestattet: Man schätzt, dass sie zusammen genommen ungefähr eine Länge von 80 km haben. Diese Nerven verfügen über Rezeptoren, die auf Reize reagieren. Die positive Stimulation der Rezeptoren hat die Entspannung der Muskeln und somit das Ende der Schmerzen zu Folge.

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Gut zu wissen!
Bereits im 19. Jahrhundert existierte ein Vorläufer der uns bekannten, bunten Bänder. Die Firma Beiersdorf hat bereits 1892 ein Patent für das sogenannte Guttaplast angemeldet. Es handelte sich um Mull, welches mit Guttapercha angereichert wurde. Guttapercha ist eine kautschukähnliche Substanz, der Milchsaft des in Malaysia beheimateten Guttaperchabaums.

Was macht der Arzt? – Vor dem Anbringen

Wie bei allen ärztlichen Behandlungen wird zunächst ein Gespräch geführt, die sogenannte Anamnese. Ziel ist es, die Beschwerden genau zu lokalisieren und sie einzuschätzen. Wo befinden sich die Schmerzen? Wie lange bestehen die Beschwerden? Gibt es Vorerkrankungen?
Im Hinblick auf das Taping wird im Rahmen eines Bodyreadings der Körper, vor allem aber auch das Hautbild, betrachtet: Gibt es irgendwo Narben oder verhärtetes Gewebe (sog. ‚Fibrose‘)? Doch auch die Haut- und Bindegewebsstruktur werden eingehend untersucht, bevor es zum eigentlichen Taping geht. Da das Tape mehrere Tage halten soll, sollte die entsprechende Hautstelle gereinigt und enthaart werden.

Was macht der Arzt? – Anbringen des Tapes

Taping ist immer im Rahmen einer allumfassenden Behandlung zu betrachten. Es wirkt unterstützend zu weiteren Therapiemaßnahmen wie einer Physio- oder Wärmetherapie.

Die Enden des zu verwendenden Tape-Bandes sollten abgerundet abgeschnitten werden. Eckige Enden erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass beispielsweise Kleidung daran hängen bleibt. Es gibt verschiedene Schnitt- und Anbringtechniken, die auf verschiedene Probleme individuell zugeschnitten sind. Um eine längere Haltbarkeit des Tapes zu gewährleisten, sollte das Band nach dem Ankleben mehrmals glatt gestrichen werden. Das Band ist dann richtig, wenn Sie es während der Bewegung nicht spüren. Beginnt der Muskel zu brennen oder zu ziehen, wurde das Kinesio-Tape nicht korrekt angebracht.

Neben Medikamenten, Massagen und anderen Behandlungsmethoden ist es wichtig, dass Rückenpatienten im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst aktiv werden, um Rückenschmerzen zu bekämpfen oder sie zu lindern. Dafür ist eine gestärkte Rückenmuskulatur von großer Bedeutung. Im folgenden Video erklärt Ihnen Dr. Dr. Tobias Weigl effektive Rückenübungen für zu Hause.

Wann sollte ich auf Taping verzichten?

Ein enger Kontakt zwischen Tape und Haut ist essentiell, damit der Verband seine Wirkung entfalten kann. Im Fokus sollte also auch die Beobachtung der Hautreaktion auf das Band sein. Reagiert Ihre Haut mit Juckreiz? Es könnte sich um eine allergische Reaktion auf das Band handeln – nehmen Sie es am besten sofort ab! Sie können vorher auf einfachem Wege testen, ob Ihre Haut Kinesio-Tapes verträgt: Kleben Sie ein kleines Quadrat auf Ihren Unterarm. Zeigen sich allergische Reaktionen, wissen Sie: Kinesio-Taping ist keine Option für Sie.
Grundsätzlich sollten Sie vom Taping absehen, wenn Sie Neurodermitis, offene Wunden oder Ödeme, die die Folgen von Krampfadern oder Herzproblemen sind, haben. Gleiches gilt auch für Schwangere.

Taping auf einen Blick

Kinesio-Tapes sind elastische Bänder, die auf eine bestimmte Art und Weise auf die schmerzenden Stellen geklebt werden.

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Taping als Behandlungsmethode

  • unterstützende Therapie
  • Behandlung von Beschwerden mit Verbänden
  • Wirksamkeit muss im Detail noch nachgewiesen werden

Wirkung von Tapes

  • Schutz durch Fixierung
  • Entlastung entsprechender Körperregionen
  • leicht massierend
  • ermöglichen funktionelle Mobilität, also Bewegung in einem schmerzfreien Maße

mögliche Funktionsweisen von Tapes

  • konkrete Funktionsweisen müssen teilweise noch untersucht werden
  • Hemmung der Schmerzvermittlung
  • Faszienstimulation
  • Nervenbahnen der Haut werden stimuliert, die Stimulation der entsprechenden Rezeptoren entspannt die Muskeln
  • Mikrozirkulation des unter der Haut liegenden Gewebes, wodurch entzündungsfördernde Stoffe aus dem Gewebe verschwinden können

Kontraindikationen von Taping

Wie ist Kinesio-Taping aus wissenschaftlicher Perspektive zu beurteilen?

Während sich die Versprechen im Zusammenhang mit dem Kinesio-Taping häufen, ist die Wissenschaft dahinter noch damit beschäftigt, stichhaltige Nachweise über die Wirksamkeit des Tapings zu erbringen. Das Kinesio-Taping soll helfen bei Verletzungen von Muskeln und Bändern, Veränderungen des Muskeltonus, es soll einen positiven Einfluss auf die Gelenkbeweglichkeit haben, Schmerzen lindern können, sich zur Behandlung von Schwellungen und Blutergüssen eignen, Störungen des Lymphabflusses beheben und vieles mehr.

Tatsächlich sind aber bisher nur minimal Nachweise über die Wirksamkeit des Kinesio-Tapings erbracht worden. Die Olympiade 2012 sowie die Fußball-EM im gleichen Jahr haben aber scheinbar den Anstoß geliefert, in diesem Gebiet vermehrt Forschung zu betreiben. Schon damals waren laut dem DFB-Chef-Physiotherapeut Klaus Eder 30–40 Prozent aller Olympia-Teilnehmer mit den bunten Bändern ausgestattet.

In der Folge hat es zahlreiche wissenschaftliche Übersichtsarbeiten gegeben, die sich mit dem Thema Kinesio-Taping befassten.
Die meisten Studien, die den Einfluss des Kinesio-Tapings auf muskuloskelettale, also die Muskulatur sowie das Skelett betreffende Verletzungen untersuchten, konnten hinsichtlich einer Schmerzreduktion nur geringe, für den klinischen Alltag nicht relevante Verbesserungen durch das Taping feststellen.

So haben 2012 bereits Forscher um Mehran Mostafavifar geschlussfolgert, dass ein ausreichender Nutzen zum Bestehen im klinischen Alltag für das elastische Taping noch erbracht werden müsste. Sie sprachen der Behandlungsmethode allerdings nicht den wahrgenommenen Nutzen im Rahmen der Schmerzlinderung ab.

Auch das Team des britischen Physiotherapeuten D. Morris konnte ein Jahr später feststellen, dass das elastische Taping einen positiven Einfluss auf die Schmerzreduktion im Zusammenhang mit Platarfasziitis hat. Allerdings sei dieser so gering, dass er kaum ins Gewicht fiele.

Taping ist seit einiger Zeit ein Trend, der nicht nur durch verschiedene Sportevents angekurbelt wurde. Haben Sie schon einmal Kinesio-Tapes verwendet? Wenn ja, wie sind Sie darauf aufmerksam geworden? (Mehrfachnennungen möglich)

Möglicher Nutzen von Taping

2016 kam Nelson in ihrer Arbeit zu dem Schluss, dass Kinesio-Taping nicht als Alternative zu Physiotherapie und Training betrachten werden dürfe, es allerdings durchaus denkbar sei, das Taping als ergänzenden Therapiebaustein einzusetzen, um Bewegungsumfang sowie muskuläre Ausdauer zu verbessern.

Durch die massierende und stimulierende Wirkung der dehnbaren und atmungsaktiven Bänder können Beschwerden gelindert und eingedämmt werden.
— Dr. Dr. Tobias Weigl


Ein Jahr später schlussfolgerte Ismail Saracoglu von der türkischen Dumlupinar-Universität ebenso, dass sich das Kinesio-Taping vor allem in der Anfangsphase der Behandlung des Schulter-Impingement gut als zusätzlicher Therapiebaustein eignen könnte. Nichtsdestoweniger sei aber weitere Forschung vonnöten.
Und in ebendiesem Punkt sind sich die Forscher allesamt einig: Es bedarf mehr Forschung in Bezug auf das Kinesio-Taping. Bisher ist der Nutzen aus wissenschaftlicher Perspektive als minimal einzustufen. Dennoch zeigen viele Forschungsansätze mögliche positive Effekte der Behandlungsmethode auf, wenngleich deren klinische Relevanz wiederum umstritten ist.

Aktuelles aus der Forschung – Kinesio-Taping mehr als nur Placebo?

Athleten, Athletiktrainer und viele andere Menschen benutzen Kinesio-Tapes, um Schmerzen zu begegnen und sie zu reduzieren. Eine amerikanische Studie hat nun vor Kurzem versucht herauszufinden, ob das Taping und sein schmerzlindernder Effekt über ein Placebo hinausgehen oder nicht. Untersucht wurden dabei neun gesunde Erwachsene, bei denen jeweils vier Tests durchgeführt wurden. Pro Test wurde der rechte Unterarm des Teilnehmers Druckschmerz- und Hitzeschmerzwellen ausgesetzt. Im ersten Durchgang wurden die Teilnehmer zunächst ohne Kinesio-Tapes getestet. Nach einer fünfminütigen Pause hat man den Testpersonen dann jeweils Kinesio-Tapes mit unterschiedlichen Stärken angelegt:

  • 0% (Placebo)
  • 25% (low tension)
  • 75% (high tension)
  • kein Tape

Nach einer ebenfalls fünf Minuten andauernden Pause wurde der Versuch erneut durchgeführt. Danach wurden die Tests miteinander verglichen.
Das Ergebnis des Vergleichs war, dass eine hohe Spannung des Tapes die Schmerzempfindung sowohl beim Druckschmerz- als auch beim Hitzewellenschmerz lindern konnte. Der Effekt steigerte sich, wenn Tapes mit höherer Spannung angebracht wurden. Aufgrund der geringen Größe der Studie müssen diese Tests mit einer deutlich größeren Teilnehmerzahl durchgeführt werden, um klinisch relevante Ergebnisse zu liefern. Dass Kinesio-Taping zumindest ein unterstützender Therapieteil bei Schmerzen sein kann, bestätigt diese Untersuchung jedoch.

Quelle: D. Aqeel et al. (2017): Kinesio Tape for Pain Reduction: More than a Placebo Effect?, in: The Journal of Pain 449, S. 86.

Häufige Patientenfragen

Wie lange halten Tapes?

Dr. Dr. T. Weigl:
Tapes, die qualitativ hochwertig hergestellt werden, können maximal eine Woche halten. Eine längere Tragezeit ist erforderlich, können Kinesio-Tapes erst durch längerfristiges Tragen ihre Wirkung entfalten. Dadurch, dass die Baumwollbänder wasserundurchlässig und atmungsaktiv sind, können sie problemlos so lange getragen werden. Danach sollten sie jedoch entfernt werden.

Wie entferne ich Kinesio-Tapes?

Dr. Dr. T. Weigl:
Sind die sieben Tage verstrichen, sollten Sie Ihre Kinesio-Band entfernen. Dies geht am einfachsten, wenn sie es zunächst mit Wasser anfeuchten. Alternativ können Sie auch Speiseöl zum Abtragen verwenden!

Sind Kinesio-Tapes nur für Sportler?

Dr. Dr. T. Weigl:
Klares nein! Zwar wurden die bunten Bänder zunächst im Zusammenhang mit Profisportlern entwickelt. Mittlerweile werden sie aber unabhängig vom Spitzensport in der Therapie als unterstützende Maßnahme eingesetzt.

Haben die unterschiedlichen Bandfarben eine Bedeutung?

Dr. Dr. T. Weigl:
Es gibt zwar Ansätze der Farbenlehre in der Medizin, doch die Farben der Kinsesio-Bänder haben an und für sich keine Bedeutung oder unmittelbare Auswirkung auf die Behandlung. Meistens können Sie als Patient sich tatsächlich eine Farbe auswählen – vielleicht Ihre Lieblingsfarbe?

Wieviel kostet Taping?

Dr. Dr. T. Weigl:
Die Kosten für die funktionellen Verbände werden von Ihnen getragen. Die Preise könne je nach Hersteller variieren. Da jedoch auch hier die Qualität von immenser Bedeutung ist, sollten Sie an dieser Stelle nicht sparen! Sie sollten das Band nicht selbstständig anbringen, demnach ist ein Gang zum Physiotherapeuten notwendig. Diese Sitzung kostet allerdings auch noch einmal.

Typisches Patientenbeispiel

„Übrigens hätte ich da etwas für Sie.“ Mathilde sieht ihre Physiotherapeutin Birgit irritiert an. Ihre Rückenschmerzen sind der Grund, warum die 45-Jährige nun einmal wöchentlich die Physiotherapiepraxis aufsucht – zu lange schon muss sie sich damit herumplagen. Eigentlich wandert Mathilde gerne in der Natur, was mit den Schmerzen aber kaum möglich ist. „Sie haben über die Schmerzen im Alltag geklagt. Ich hätte vielleicht eine Lösung für Sie – zusätzlich zur Therapie. Das ist natürlich kein Wundermittel, aber wenn es Ihnen helfen sollte, ist das ja super!“ Birgit kramt einige bunte Bändchen heraus, Mathilde schaut skeptisch. „Das sind Tapes, davon haben Sie vielleicht schon gehört. Damit kann man im Idealfall die Schmerzen besser in den Griff bekommen.“ „Ja gut, schaden kann es ja nicht“, denkt sich Mathilde und Birgit beginnt, die Tapes anzubringen.

„So, fertig! Nun bewegen sie sich etwas.“ Skeptisch reckt sich Mathilde und streckt den Rücken durch. Völlig schmerzfrei ist sie nicht, aber anstelle des stechenden Schmerzes, der sie nun einige Zeit begleitet, spürt sie erheblich weniger. „Das ersetzt natürlich nicht unsere gemeinsame Arbeit hier und wir haben ja einige Übungen besprochen, die sie, wenn es geht, zu Hause machen sollten. Aber ich bin optimistisch, dass wir das hinkriegen“, erklärt Birgit Mathilde.

Verwandte Themen

Haben auch Sie Erfahrungen mit Kinesio-Tapes? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Andrea Lorenz, Dr. Dr. Tobias Weigl, Sebastian Mittelberg
Redaktion: Dr. Dr. Tobias Weigl
Veröffentlicht am: 22.03.2018, zuletzt aktualisiert: 17.07.2019

Quellen

  • D. Aqeel et al. (2017): Kinesio Tape for Pain Reduction: More than a Placebo Effect?, in: The Journal of Pain 449, S. 86.
  • Hans Jürgen Montag; Peter D. Asmussen (2003): Taping-Seminar. Funktionelle Verbände am Bewegungsapparat, 5. Auflage. Spitta-Verlag, Balingen.
  • D. Morris u. a. (2013): The clinical effects of Kinesio® Tex taping: A systematic review, in: Physiotherapy Theory and Practice 29/4, S. 259–270.
  • Sascha Seifert (2015): Kinesiologisches Taping in Osteopathie und Manueller Therapie. Haug Verlag, Stuttgart.
  • Mehran Mostafavifar et al. (2012): A systematic review of the effectiveness of kinesio taping for musculoskeletal injury, in: The Physician and sportsmedicine 40/4, S. 33–40.
  • Nicole L. Nelson (2016): Kinesio taping for chronic low back pain: A systematic review, in: Journal of Bodywork and Movement Therapies 20/3, S. 672–681.
  • Ismail Saracoglu et al. (2018): Does taping in addition to physiotherapy improve outcomes in subacromial impingement syndrome? A systematic review, in: Physiotherapy Theory and Practice 34/4, S. 251–263.
  • Daniel Weiss (2014): Taping. Selbsthilfe bei Muskelschmerzen und anderen Beschwerden. GU-Verlag, München.

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