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Die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin

Adrenalin & Noradrenalin sind die überlebenswichtigsten Hormone des Menschen, da sie eine adäquate Energiebereitstellung in Stresssituationen ermöglichen. Eine dauerhafte Erhöhung hat meist gravierende Auswirkungen und kann mitverantwortlich sein für die Enstehung eines Herzinfarkts. Regelmäßige Ruhephasen in einem sonst leistungsorientierten Alltag sind immanent.
— Dr. Tobias Weigl

Adrenalin und Noradrenalin gehören sowohl in die Kategorie der Hormone, als auch die der Botenstoffe (Neurotransmitter) und werden allgemein auf „Flucht- und Angstreize“ hin ausgeschüttet. Im Körper sind sie vor allem für die Erhöhung der Herzfrequenz, Verengung der Gefäße und Steigerung des Blutdrucks sowie für die Energiemobilisation verantwortlich – Mechanismen, die in grauer Vorzeit unser Überleben sicherten. Durch dauerhafte „Stressituationen“ oder Störungen der Nebenniere, die den Hauptproduktionsort dieser beiden Hormone darstellt, kann die Hormonbildung aus dem Gleichgewicht geraten – es resultieren meist Herz-Kreislauf-Beschwerden, krankhafte Veränderungen der Herzfrequenz, Unruhe, Zittern, Schwitzen und Müdigkeit.


Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Dieter wippt unruhig auf seinem Bürostuhl hin und her. Auf den fragenden Blick seines Kollegen Klaus hin sagt er sichtlich gequält: „Diese hämmernden Kopfschmerzen machen mich noch verrückt! Ich fühle mich wie meine Frau in den Wechseljahren – ständiges Herzrasen, Schweißausbrüche, Müdigkeit und dazu diese Schmerzen – dabei lebe ich doch so gesund, mache viel Sport… Ich weiß wirklich nicht mehr weiter!“
„Statte Deinem Hausarzt doch mal einen Besuch ab.“, sagt Klaus, „Im schlimmsten Fall hast Du ein paar Stunden grundlos im Wartezimmer vergeudet, im besten Fall hat er eine Erklärung.“

Was sind Adrenalin und Noradrenalin?

Sowohl bei Adrenalin als auch Noradrenalin, handelt es sich um sogenannte „Stresshormone“, die im Körper auf verschiedene Weise agieren.
Zum einen wirken sie als Stresshormone (Botenstoffe, die verschiedene Reaktionen im Körper auslösen) und werden daher bei besonderen Stresssituationen freigesetzt. Hauptproduktionsort dafür ist das Nebennierenmark. Des Weiteren wirken sie auch als Neurotransmitter (Botenstoffe, die die Signale von Zelle zu Zelle weiterleiten) und werden im Zentralnervensystem und einem bestimmten Bereich des Hirnstamms (sog. Locus Caeruleus) produziert.
Betrachtet man die Funktionsweise isoliert, ist die Vereinfachung, dass Adrenalin mehr die Rolle als Hormon übernimmt, während Noradrenalin als Neurotransmitter fungiert, zulässig.
In diesem Video geht Dr. T. Weigl auf die Hormone Adrenalin und Noradrenalin ein – kurz und verständlich erklärt er die Wirkweise und alles Wichtige rundum diese beiden Stresshormone.

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Gut zu wissen!
Wussten Sie schon, dass Adrenalin und Epinephrin das gleiche sind? Der Unterschied liegt nur in der Namensgebung. Adrenalin ist die Bezeichnung für das Hormon, welches in unserem Körper hergestellt wird. Epinephrin ist ebenfalls Adrenalin, bezieht sich jedoch auf die pharmazeutisch hergestellte Variante.

Was bewirken Adrenalin und Noradrenalin im Körper?

Adrenalin:

Als Stresshormon löst Adrenalin verschiedene Reaktionen im Körper aus, die hauptsächlich dem Zweck dienen, in gefährlichen Situationen Energie bereitzustellen. Zu den wichtigsten Funktionen zählen:

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  • Herzfrequenzsteigerung
  • verbesserte Atmung (Erweiterung der Atemwege)
  • Erhöhung des Blutdrucks
  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels (rasche Freisetzung von Glucose)
  • Hemmung des Magen-Darm-Traktes

Ebenso wird die Bereitschaft schnell zu handeln in stressigen Situationen stark gesteigert, was auch auf die Wirkung von Adrenalin zurückzuführen ist.

Gut zu wissen!
Wussten Sie schon, dass Adrenalin und Sport sehr eng miteinander zusammenhängen? Sportler nutzen gerne einen Adrenalinstoß um Höchstleistung zu erbringen. Außerdem hilft Sport, Stress (und damit Adrenalin) abzubauen und den Hormonhaushalt ausgeglichen zu halten. Es gibt aber auch Sportarten, die den Sportler zwingen vermehrt Adrenalin auszuschütten, wie z.B. Skispringen. Sportler solcher Disziplinen stehen durch die regelmäßigen „Adrenalinkicks“ unter einer großen Belastung, was sich letztlich in übermäßiger Erschöpfung und Ermüdung äußert.

Als Neurotransmitter übernimmt Adrenalin eine andere Funktion. Wird eine Situation als stressassoziiert erkannt, leitet Adrenalin dieses Signal an einen bestimmten Bereich im Gehirn (den sog. Hypothalamus) weiter. Nachdem der Hypothalamus das Signal registriert hat, aktiviert er einen Teil des vegetativen Nervensystems (sog. autonomes Nervensystem), den Sympathikus. Als Folge wird im Nebennierenmark vermehrt Adrenalin gebildet und ins Blut-Kreislauf-System ausgeschüttet.

Noradrenalin:

Im Vergleich zu Adrenalin übernimmt Noradrenalin als Hormon ebenfalls verschiedene Funktionen. Zum einen löst es eine Fight-or-Flight-Reaktion aus mit den typischen Anpassungsreaktionen wie:

Weiterhin hat es Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Sexualverhalten.
Als Neurotransmitter leitet es Stresssignale besonders schnell zum Gehirn und regt die Adrenalinbildung und Adrenalinfreisetzung über Aktivitätssteigerung des Sympathikus an. Dadurch kommt es zur erhöhten bzw. fokussierteren Aufmerksamkeit (sog. Vigilanz), die uns in „stressigen“ Situationen rasch handeln lässt und damit evolutiv potenziell vor Fressfeinden etc. bewahrte.

Welche Rolle spielen Adrenalin und Noradrenalin bei Krankheiten?

Die Ausschüttung von Adrenalin soll den Menschen bei Stress auf die jeweilige Situation vorbereiten, weshalb man auch von einer „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ (sog. fight-or-flight response) spricht. So kommt es ebenfalls bei psychischer Belastung zu erhöhter Adrenalin-Bildung, damit das Herz-Kreislauf-System und der Stoffwechsel der neuen Situation gewachsen und an mögliche Gefahren besser angepasst sind. Prinzipiell wird Adrenalin schnell wieder abgebaut – bei lang anhaltendem Stress kann es jedoch zur Adrenalin- und Noradrenalin-Überproduktion und einer dauerhaften Belastung des Herz-Kreislauf-Systems kommen.

Weitere Faktoren die zu hohen Adrenalinwerten im Körper führen:

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  • Alkohol
  • Medikamente (siehe unten)
  • Kaffee
  • Stress
  • Unterzuckerung (sog. Hypoglykämie)

Die permanente Adrenalin-Ausschüttung äußert sich auf lange Sicht in folgenden Beschwerden:

Wichtig ist ebenfalls, dass durch hohe Adrenalinspiegel im Blut Organe wie z.B. der Darm dauerhaft schlecht durchblutet und damit unterversorgt werden, da der Körper sie in einer Kampf-oder-Flucht Situation nicht benötigt. Die Folgen können Nährstoffmangel, Verstopfung und Durchfälle sein. Des Weiteren wird auch das Immunsystem zunehmend geschwächt, da der Körper es für die Dauer einer „Fluchtsituation“ zwecks Energieeinsparung herunterfährt. Die Patienten sind somit anfälliger für Infektionen.

Krankheiten in Verbindung oder als Folge eines gestörten Adrenalin/Noradrenalin-Haushalts sind:

ADHS

Beim sogenannten Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom gilt der Betroffene als unruhig und übermäßig bewegungsaktiv. Störungen im Bereich der Impulsivität, aber auch der Aufmerksamkeit und Konzentration sind typische Symptome. Primär ist der Grund des Syndroms ein Defizit der Dopaminausschüttung. Doch auch eine verminderte Noradrenalin- und Adrenalinausschüttung ist vermutlich (mit)verantwortlich. Verallgemeinert kann man sagen, dass durch die beschriebenen hormonellen Defizite bzw. Neurotransmitterdysbalancen die Signalübertragung gemindert wird und ein Aufmerksamkeits-Defizit entsteht.

In diesem Video geht Dr. T. Weigl auf das erhöhte Risiko für die Entstehung von ADHS bei Kindern ein, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen hat. Ein sehr interessanter Beitrag im Zusammenhang zu ADHS.

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Videoexkurs: Die Langzeitfolgen von Ritalin

Ritalin ist ein sehr häufig genommenes Medikament bei ADHS, wird aber auch zur Leistungssteigerung verwendet. Es gibt nur sehr wenige Untersuchungen bzgl. des Langzeiteffektes, doch die wenigen vorhandenen Studien legen nahe, dass es womöglich zu negativen Veränderungen im Hirnstoffwechsel kommen kann. In diesem Video klärt Dr. Tobias Weigl darüber auf.

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Depression

Das Krankheitsbild der Depression zeichnet sich durch den verringerten Antrieb und fehlende Motivation aus. Mutmaßlich steht die Ausbildung einer Depression mit dem (Nor)adrenalinhaushalt in folgendem Zusammenhang:

  • Aufmerksamkeitsprobleme
  • Herzfrequenz sinkt
  • Motivationsnachlass und Antriebslosigkeit
  • Motorische Reaktionszeit wird verlängert
  • Desinteresse an äußeren Reizen (sog. Apathie)

Da Adrenalin und Noradrenalin für die Regulation von Emotionen wie z.B. dem Empfinden von Freude mit verantwortlich sind, wirkt sich eine Änderung der Konzentration bzw. eine Verringerung dieser Hormone negativ auf das körperliche und vor allem seelische Befinden aus. Das Abflachen, besonders positiver Emotionen, bereitet letztlich den Weg für Antriebslosigkeit und Demotivation und damit auch für das Entstehen einer Depression.

In diesem Video geht Dr. T. Weigl auf die Bedeutung von Antidepressiva ein – nicht nur zur Behandlung einer Depression, sondern auch von (chronischen) Schmerzen.

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Panikattacke

Bei einer Panikattacke zeigt der Betroffene eine langanhaltende Fight-or-flight-Reaktion, ohne dass ein äußerer Reiz dies ausgelöst hätte. Durch die erhöhte Adrenalin/Noradrenalinausschüttung und die daraus resultierenden Effekte auf körperlicher Ebene (siehe oben: Was bewirken Adrenalin/Noradrenalin im Körper), interpretiert das Gehirn die Situation als eine Art Bedrohung und löst weiter Panik aus (sog. Panik-Teufelskreis). Die Symptome können sowohl physischer (z.B. Atemnot, Hyperventilation, Schweißausbrüche, Zittern, Übelkeit), als auch psychischer (z.B. Angstgedanken, Derealisation, Depersonalisation) Natur sein.

Nebenniereninsuffizienz

Die Unterfunktion der Nebenniere hat für gewöhnlich großen Einfluss auf den Hormonhaushalt des Körpers. In der Nebenniere werden verschiedene Hormone gebildet, die unterschiedliche Effekte vermitteln – dementsprechend können die Symptome einer Nebenniereninsuffizienz je nachdem welche „Hormonbildungsschicht“ am stärksten betroffen ist, sehr variabel ausfallen und die korrekte Diagnose erschweren. Ist die Störung auf Adrenalin beschränkt, resultiert aus der Nebennierenunterfunktion ein generalisierter Adrenalinmangel. Eine besondere Form eines solchen Funktionsdefizits ist die der Morbus Addison. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die das Nebennierengewebe zerstört und damit insbesondere die Adrenalinproduktion verringert.

Phäochromozytom

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Nebennierenmarks. Es kommt zur Bildung von hormonproduzierenden Tumoren (z.B. Noradrenalin, Adrenalin, Metanephrin, Dopamin). Durch eine erhöhte Produktion und Konzentration dieser Hormone kommt es zu Beschwerden wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Unterzuckerung und anderen nicht spezifischen Symptomen (z.B. Kopfschmerzen, Unruhe, Müdigkeit).

Therapie und Adrenalin/Noradrenalin als Medikament

Eine hohe Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin ist stets mit einer Stresszunahme für den Körper verbunden. Maßnahmen, um Stress zu regulieren sind:

  • Sport, Yoga und Entspannungskuren (z.B. Meditation)
  • psychische Entlastung, durch Dankbarkeitsübungen oder das Eingestehen von unterdrückten Emotionen
  • bewusste Lebensstilgestaltung mit Fokus auf positiven Aktivitäten

Dennoch gibt es Situationen in denen die medikamentöse Behandlung eines gestörten Adrenalinspiegels nötig wird. Wichtig bei solchen Medikamenten ist, dass schon geringe Dosen starke Wirkungen auf den Körper haben. Die Dosierung des Präparats ist somit insbesondere abhängig von der Darreichungsform. Als Arzneimittel kann Adrenalin/Noradrenalin subkutan, intramuskulär, intravenös oder inhalativ verabreicht werden.

Verwendung findet Adrenalin bzw. Noradrenalin:

  • in der Notfallmedizin bei Herz-Kreislauf-Schocks oder zur Reanimation
  • in der Anästhesie bzw. Narkose sowie in der Intensivmedizin zur Steuerung des Blutdruckes
  • als Nasensprays bei Asthma (aufgrund der bronchienrelaxierenden Wirkweise); wurden jedoch durch das FCKW-Verbot im Jahre 2002 in Deutschland vom Markt genommen
  • bei Blutungen zu lokalen Blutgefäßverengung (sog. lokalen Vasokonstriktion)
  • als Gegengift (sog. Antidot) bei Betablockervergiftungen
  • bei allergischen Reaktionen des Immunsystems (sog. Anaphylaxie)
  • bei der Lokalanästhesie als Zusatz für eine verlängerte Wirkungsdauer des Anästhetikums

Medikamentöse Nebenwirkungen können insbesondere dann auftreten, wenn dem Körper zu viel Adrenalin/Noradrenalin zugeführt wurde. Diese wären:

Außerdem sollte beachtet werden, dass die Einnahme von Adrenalin als Arzneimittel zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen kann. Wechselwirkungen wurden bei der gleichzeitigen Einnahme von folgenden Medikamenten beschrieben:

  • Trizyklische Antidepressiva
  • Mao-Hemmer (sog. Monoaminooxidase-Hemmer)
  • Reserpin
  • L-Thyroxin
  • Theophyllin
  • blutdrucksenkende Arzneimittel
  • Antidiabetika
Gut zu wissen!
Wussten Sie schon, dass eine bestimmte Gruppe der Psychopharmaka (sog. Benzodiazepine) die Wirkung von Noradrenalin senken können? Diese hemmen nämlich die Aktivität des Locus Caeruleus und reduzieren damit den Transport von Noradrenalin zum Vorderhirn.

Häufige Patientenfragen

Wenn Adrenalin Energiereserven bereitstellt, hilft es dann auch beim Abnehmen?

Dr. Tobias Weigl
Prinzipiell sorgt Adrenalin für die Freisetzung bzw. die „Verwertung“ von Glukose und kurbelt die Fettverbrennung an. Der Verbrauch überzähliger Reserven bei körperlichen Anstrengungen ist insbesondere auf die Wirkung dieses Hormons zurückzuführen. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass es besonders in langanhaltenden Stresssituationen zusätzlich zur Ausschüttung von Cortisol kommt. Dieses wiederum hemmt die Fettverbrennung. Eine Balance zwischen Belastungs- und Ruhephasen ist somit immanent.

Zur Reduktion von Angstzuständen nehme ich regelmäßig Beruhigungsmedikamente in Form von Benzodiazepinen ein. Wie wirken sich diese Medikamente auf den Adrenalin- und Noradrenalinhaushalt aus?

Dr. Tobias Weigl
Arzneimittel aus der Klasse der Benzodiazepine werden aufgrund der sich rasch entwickelnden starken Abhängigkeit meist nicht mehr dauerhaft eingesetzt! Sie senken allgemein die „aktivierenden Reaktionen“ unseres Körpers, verringern den Blutdruck und die Herzfrequenz, weiten die Gefäße und wechselwirken mit weiteren Hormonen und Botenstoffen (wie zum Beispiel Serotonin) was letztlich die oft nach der Einnahme beschriebene Schläfrigkeit hervorruft.

Mehr zur Wirkung von Serotonin erfahren Sie in folgendem Artikel:

Der Neurotransmitter Serotonin

Klaus besucht seinen Freund im Krankenhaus. So wirklich verstanden hat er nicht, was die Ursache für Dieters Symptome gewesen ist. Dieter erklärt ihm: „Das nennt sich Phäochromozytom – ist bei mir wohl eine gutartige Wucherung des Nebennierenrinde und steigert die Produktion von Stresshormonen. Besonders Adrenalin, sagt der Arzt. Deshalb stand ich auch so unter Strom! Jetzt haben sie mir den Tumor entfernt und ich fühle mich wieder viel besser!“
Zur Überwachung der körpereigenen Hormonproduktion und einem ggf. auftretenden Rezidiv muss Dieter im Folgenden noch einige Male in die Klinik. Sein Zustand hat sich aber mittlerweile dauerhaft stabilisiert.

Umfrage

Haben Sie Erfahrungen mit der Einnahme von (Nor)adrenalinpräparaten? Und wenn ja, welche? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion, um sich mit uns und anderen auszutauschen!

Autoren: Dr. Tobias Weigl, Schajan Salahijekta
Lektorat: Anna-Alice Ortner

In diesem Artikel ist zusammengefasst, was der Autor für wichtig und beachtenswert hält.
Er erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt nicht den Arztbesuch!

Quellen:

  • Harald Schütz: Benzodiazepines A Handbook. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 1982
  • W. Oelkers, S. Diederich, V. Bähr: Diagnostik der Nebennierenrindeninsuffizienz
  • G. H. Williams, R. G. Dluhy (dtsch. von M. Berger): Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus Addison)
  • Graeme Eisenhofer: Biochemical Diagnosis of Pheochromocytoma – Is it Time to Switch to Plasma-Free Metanephrines?
  • Werner E.https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_E._Gerabek
  • Gerabek: Anaphylaxie. In: Werner E. Gerabek u.a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005
  • Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, 3.Auflage, Thieme Verlag
  • Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York
  • Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
  • Lehrbücher der Physiologie des Menschen
  • Kleine, B., Rossmanith, W.G.: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag, Berlin 2010
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7 Antworten
  • cornelia
    04.02.2019 11:32

    Hallo, ich leide immer wieder unter starken Panikattaken, die durch negativen Stree, Reizüberflutung, zuviel Lärm und Hektik ausgelöst werden. Das führt bis zur Derealisation, Herzrasen, Schwindel, Gangunsicherheit etc.

  • Charlotte Eichholz
    20.02.2019 00:13

    Ein seit vielen Jahren bestehender hoher Blutdruck (ca. 95 / 170) lässt sich duch kein Medikament aus den zur Verfügung stehenden
    fünf Wirkstoffgruppen oder deren Kombinationen senken. Auch die Einnahme von Rasilez 150/12,5 mg führt zu keiner
    nennensweren Besserung.

    Mehrere Messungen der Neurotransmitter haben einen Noradrenalinlevel weit über der Normgrenze ergeben und ein Cortisonprofil, das völlig von dem normalen Tagesablauf abweicht
    (morgens eher niedrig, im Tagesverlauf schwankend und vor allem abends hoch).

    Eine Genuntersuchung hat gezeigt, dass die Met/Met- Variante des Comt-Gens vorliegt, die dafür steht, dass nach dem Abbau von Östrogen und Giftstoffen das Noradrenalin langsam abgebaut wird. Das MAO- Enzym funktioniert regelrecht.

    Kann der hohe Noradrenalinspiegel die Ursache für den hohen Blutdrucks sein und gibt es ggf. ein Enzym oder sonstiges Medikament, dass den Noradenalinspiegel senkt?

    • Dr. Tobias Weigl
      21.02.2019 10:46

      Vielen Dank. Puh, also JA der Noradrenalin-Spiegel kann definitiv ein Grund sein. Eine gezielte Therapie nur dieses Neurotransmitters ist schwierig bzw. mir jetzt auch nicht bekannt.
      Was haben denn die Ärzte gesagt, die diesen erhöhten Nor-Spiegel festgestellt haben? Würde mich auch einmal interessieren.
      Viele Grüße
      Dr. T. Weigl

  • Julia Müller
    03.03.2020 18:51

    Zu viel Noradrenalin stresst stark und kann zu viel Dopamin auslösen/verursachen (macht der Körper um sich zu schützen/abzuschirmen). Das würde die beschriebenen Probleme erklären. Oder eben Hormone, Cortisol (Nebenniere, Schilddrüse, Herz, Trauma), (zu engbeieinanderliegende Gefäße in den Schläfen, oder sogar unentdecktes Gewächs im Gehirn, das nicht unbedingt gefährlich sein muß- wie bei den Nebennieren auch möglich. Oft schwer zu entdecken).
    Evtl. helfen: Rosea Produkte (Kapseln/Öl) und Borretsch-Öl, Fisch -> Krill-Öl, Lebertran, Lavendelpulver/Öl o. Kapseln, B12, B6, B3, MSM Kapseln (Schwefelprodukt) etc.
    Alles abklären lassen, Dr. Hollerbach (Heidelberg, BW) hat noch gute und richtige u. wichtige Infos. Viel Glück (und gute Besserung).

  • Minea
    10.05.2021 00:01

    Ich bekomme selbst aufgrund einer ausgeprägten Anaphylaxie des Öfteren Adrenalin uA auch i.v. verabreicht und kann nur an jeden Arzt appellieren, dies mit Bedacht und langsam zu machen. Immer wieder treffe ich auf Ärzte, die, vielleicht aufgrund von fehlender Erfahrung oder aber Nervosität in der Situation, das Suprarenin so unfassbar schnell verabreichen, dass ich jedes Mal denke die/meine letzte Sekunde hätte geschlagen. Also, falls das hier jemand liest, der selbst als Arzt Adrenalin verabreicht: Bitte bitte langsam. Es fühlt sich sowieso schon wirklich nicht gut an, das kann aber so sehr durch die Injektionsgeschwindigkeit beeinflusst werden.

  • Ulrich Brennecke
    21.12.2021 01:11

    Toll, danke für die Aufklärungsarbeit. Wichtig: ADHS´gibt es auch ohne Hyperaktivität/Impulsivität, nämlich mit überwiegender Unaufmerksamkeit (ADS) – der Träumerle-Subtyp. 60 mg/Tag als Höchstgrenze ist nur bei Normalverstoffwechslern richtig. 15 % sind Schnellverstoffwechsler, bei denen MPH doppelt so schnell umgesetzt wird und daher halb so lang wirkt. Diese Betroffenen vertragen meist auch deutlich mehr, ohne Nebenwirkungen. Dauerhafte Veränderungen im Gehirn durch MPH sind nicht belegt, ebensowenig wie Toleranzentwicklungen. Was belegt ist; die Veränderung der DAT geht nach dem Absetzen wieder zurück. Und: MPH kann man sofort absetzen, von einem Tag auf den anderen, von der vollen Dosis auf Null, ohne dass es eine psychische Abhängigkeit gäbe. Das tun tausendem, zigtausende von Ad8h9s-Betroffenen, die MPH bedarfsgerecht unter der Woche nehmen und am Wochenende nicht oder weniger, Das versuche mal jemand mit Antidepressiva… (nein, bloss nicht!). Die Feststellung, dass die (positive) Wirkung eines Medikaments nicht mehr gegeben ist, ist keine psychische Abhängigkeit. Sonst gäbe es die – im gleichen Maße – auch bei Zuckerkranken bei Insulin. Die Darstellung ist insofern leider schlicht und ergreifend falsch !

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