Für operative Eingriffe eignen sich verschiedene Narkose- bzw. Anästhesieverfahren. Während die ‚Vollnarkose‘ vor allem bei größeren Operationen das Mittel der Wahl darstellt, greifen Anästhesisten bei oberflächlichen bzw. kleineren Operationsarealen eher auf eine Regionalanästhesie zurück.“. — Dr. Tobias Weigl
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Quellen ansehenEin chirurgischer Eingriff bedarf in beinahe allen Fällen einer bestimmten Form von Anästhesie, die das Schmerzempfinden des Patienten für die Operation ausschaltet. In diesem Zusammenhang besteht vorrangig eine Unterscheidung zwischen Allgemeinanästhesie, besser bekannt als „Vollnarkose“, und Regionalanästhesie. Bei der Wahl eines geeigneten Anästhesieverfahrens für einen Eingriff müssen diverse Aspekte wie Risikofaktoren, die Kooperationsbereitschaft des Patienten sowie operative Erfordernisse mit eingeplant werden. Der folgende Artikel widmet sich daher den unterschiedlichen Narkoseverfahren und veranschaulicht, zu welchem Zeitpunkt sich welche Form der Anästhesie am besten eignet.
Welche Anästhesieverfahren gibt es? Worin bestehen ihre jeweiligen Vor- bzw. Nachteile?
Ein Anästhesieverfahren muss immer individuell ausgewählt werden. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, nämlich:
- Der Patientenwunsch
- Der Gesundheitszustand des Patienten
- Die operativen Erfordernisse (Dauer der Operation, Lagerung während des Eingriffs)
- Die Kooperationsbereitschaft des Patienten
Die einzelnen Anästhesieverfahren, die zum Einsatz kommen können, sind:
- Allgemeinanästhesie, auch bekannt als „Vollnarkose“, unterteilt in balancierte Anästhesie und total intravenöse Anästhesie (TIVA)
- Regionalanästhesie, unterteilt in Oberflächen- und Infiltrationsanästhesie, periphere Nervenblockaden und Verfahren nahe des Rückenmarks
Die Allgemeinanästhesie
Unter Allgemeinanästhesie versteht man diejenige Form von Anästhesie, bei der das Bewusstsein und das Schmerzempfinden des Patienten im gesamten Körper ausgeschaltet werden, sodass sich der Patient von Anfang bis Ende des Eingriffs in einem dem Schlaf ähnlichen Zustand befindet. Die meisten der größeren operativen Eingriffe verwenden die Allgemeinanästhesie als Narkoseform, da diese Eingriffe voraussetzen, dass
- das Bewusstsein,
- das Schmerzempfinden,
- die Reflexe,
- die Muskelspannung und
- die Erinnerung ausgeschaltet werden.
Um eine wirksame Narkose zu erzielen, werden in der Regel sowohl inhalative als auch intravenöse Anästhetika verabreicht, die also über die Atemwege und das Blut vom Körper aufgenommen werden. Ebenso zum Einsatz kommen verschiedene Opioide, also Schmerzmittel, und Muskelrelaxanzien. Letztere sorgen während einer Operation für eine Erschlaffung der Skelettmuskulatur, also der Muskulatur unseres Bewegungsapparates. Das ist notwendig um einen problemlosen Zugang zum jeweiligen Operationsgebiet zu erhalten. Dem Erhalt der Atmung und somit der Sauerstoffversorgung des Körpers wird bei Bedarf durch eine künstliche Beatmung im Rahmen einer Allgemeinanästhesie höchste Priorität zuteil.
Muskelrelaxanzien führen zu einer Erschlaffung sämtlicher Skelettmuskulatur des Körpers. Dazu gehören auch die Muskeln, welche unsere Atmung ermöglichen. Muskelrelaxanzien führen deshalb allesamt zu einer Apnoe, also einem Atemstillstand bzw. einer Atemlähmung. Daher muss, wenn diese verabreicht wurden, während einer Operation eine Intubation in Kombination mit einer unterstützenden Beatmung erfolgen. Bei einer Intubation wird eine Hohlsonde (sog. ‚Tubus‘ oder ‚Beatmungsschlauch‘) in die Luftröhre oder den Rachen eingeführt, um die Atmung und somit die Sauerstoffversorgung des Operierten zu gewährleisten.
Weitere Formen der Beatmung bei einer Allgemeinanästhesie sind die Maskenbeatmung oder die Beatmung via Larynxmaske.
Zwei Formen der Allgemeinanästhesie
Im Rahmen der Allgemeinanästhesie unterscheidet man zwischen einer balancierten Anästhesie und einer total intravenösen Anästhesie.
Von einer balancierten Anästhesie spricht man bei jeder Narkose, bei der sowohl Inhalationsanästhetika als auch intravenöse Wirkstoffe eingesetzt werden. Sie ist das häufigste Verfahren der Allgemeinanästhesie. Ihre Vorteile bestehen darin, dass sie mit intravenösen Narkotika eingeleitet und mit inhalativen Anästhetika aufrechterhalten werden kann. Auf diese Weise kann zum einen das sogenannte Exzitationsstadium (Exzitation = Erregungszustand des Organismus) einer Narkose umgangen werden.
Bei der reinen Gasnarkose durchläuft der Patient verschiedene Stadien (insgesamt 4) bis die gewünschte Narkosetiefe und somit der Bewusstseinsverlust in Kombination mit Schmerzfreiheit und Amnesie erreicht wird. Eines dieser sog. Narkosestadien ist das Exzitationsstadium.
Im Exzitationsstadium einer Narkose werden Reize von außen übersteigert beantwortet, weshalb der Patient von diesen abgeschirmt werden sollte. Es kommt zu einer Weitung der Pupillen, es wird mehr Speichel produziert, ein Schlucken sowie Atemstörungen inklusive Unregelmäßigkeiten und Husten setzen ein. In seltenen Fällen kommt es zu Erbrechen.
Zum anderen ermöglicht diese Anästhesie aber auch eine gute Steuerbarkeit der Anästhesietiefe. Wann eine Narkose zu flach oder zu tief ist, erfahren Sie weiter unten.
Bei der total intravenösen Anästhesie (TIVA) hingegen wird auf den Einsatz inhalativer Anästhetika verzichtet, es kommen lediglich Substanzen zum Einsatz, die direkt in die Venen über einen venösen Zugang (Venenverweilkanüle) eingespritzt werden. Die Vorteile bestehen hier darin, dass es nicht zu den typischen Nebenwirkungen von inhalativen Anästhetika kommt, bspw. Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg bei Anwendung von Desfluran, und auch postoperative Übelkeit und Erbrechen deutlich seltener auftreten. Die bei einer TIVA eingesetzten Substanzen müssen eine gute Steuerbarkeit der Anästhesietiefe aufweisen, weshalb sich vor allem Propofol als Schlafmittel (sog. ‚Hypnotikum‘), Remifentanil als Opioid zur Schmerzbekämpfung und Mivacurium als Muskelrelaxanz eignen.
Wann ist eine Narkose zu flach oder zu tief?
Eine zu flache Narkose lässt sich an einer erhöhten Herzfrequenz (sog. ‚Tachykardie‘) und einem erhöhten Blutdruck (sog. ‚Hypertonie‘) erkennen. Außerdem weisen eine Weitstellung der Pupille (sog. ‚Mydriasis‘) und Tränenfluss auf eine zu flache Narkose hin. Als weitere Indikatoren gelten Abwehrbewegungen des Patienten sowie vermehrtes Schwitzen.
Zu tief ist die Narkose, wenn die Herzfrequenz abfällt (sog. ‚Bradykardie‘) und der Blutdruck zu niedrig ist (sog. ‚Hypotonie‘). Außerdem ist bei einer zu tiefen Narkose zunächst eine Engstellung der Pupille (sog. ‚Miosis‘) und dann eine Weitstellung zu beobachten.
Was sind die Risiken einer „Vollnarkose“?
Im Rahmen einer Allgemeinanästhesie kann es zu diversen Beschwerden kommen. Dazu zählen im Anschluss an die Anästhesie vor allem Übelkeit und Erbrechen, Beschwerden ähnlich einer Erkältung in Form von Halsschmerzen, Venenreizungen, Missempfindungen sowie Entzündungen und Blutergüsse an Einstichstellen. In der Regel verschwinden diese Beschwerden aber recht schnell.
Die Zahl tatsächlicher Zwischenfälle während der Narkose hat sich indes durch eine ständige Überwachung durch den Anästhesisten unter Zuhilfenahme technischer Geräte stark verringert. Selten kann es dazu kommen, dass Mageninhalt in die Lunge übertritt (sog. ‚Aspiration‘), was die Gefahr einer Lungenentzündung erhöht. Dies ist auch der Grund dafür, dass Patienten vor Operationen weder essen noch trinken sollten. Ebenso kann es zu Problemen von Herz, Kreislauf oder Beatmung kommen, die mit Allergien zusammenhängen. Gefühlsstörungen in Extremitäten können das Ergebnis eines ausgeübten Drucks auf bestimmte Nerven während des Eingriffs sein.
In äußerst seltenen Fällen kann es zum „Narkosefieber“ (sog. ‚maligne Hyperthermie‘) kommen, das in etwa 70–80 Prozent der Fälle zum Tod des Patienten führt. Das Narkosefieber ist aber keine direkte mögliche Folge einer Allgemeinanästhesie, sondern wird von dieser lediglich ausgelöst. Denn der malignen Hyperthermie liegt eine Disposition, also eine familiäre Veranlagung, zugrunde, sie wird also vererbt. Schwere Krisen maligner Hyperthermie ereignen sich Untersuchungen zufolge bei 1 von 50.000 erwachsenen
Patienten.
Video-Exkurs: Das Aufklärungsgespräch
Vor einer Operation wird jeder Patient zur präoperativen Visite, zum Aufklärungsgespräch, gebeten. In diesem wird der bevorstehende Eingriff detailliert mit dem Patienten besprochen. Warum dieses Gespräch so wichtig ist und auf welche Fragen Sie sich gefasst machen müssen, erklärt Ihnen Dr. Tobias Weigl in folgendem Beitrag.
Die Regionalanästhesie
Den Gegensatz zu einer Allgemeinanästhesie bildet die Regionalanästhesie, bei der lediglich die Betäubung einer einzelnen Körperregion im Vordergrund steht. Wie das funktioniert?
Schmerzreize entstehen an einzelnen Stellen des Körpers und werden über die Nerven und das Rückenmark an das Gehirn weitergeleitet, wo sie dann vom Betroffenen erstmalig erlebt, verortet und bewertet werden. Ebendiese Schmerzsignale können auf verschiedenen Ebenen blockiert werden, bspw. am Entstehungsort, bei der Weiterleitung oder beim Bewusstwerden.
Je nachdem, wie es um den Zustand des Patienten steht, welche Operation ansteht und wie lange diese dauert, wer der Operateur ist und wie die operative Nachsorge aussieht, wird in jedem Fall ein individuelles Anästhesieverfahren gewählt. Im Rahmen der Regionalanästhesie kommen zwei verschiedene Verfahren infrage:
- Rückenmarksnahe Verfahren, darunter Periduralanästhesie, Spinalanästhesie und eine kombinierte Spinal- und Epiduralanästhesie
- Periphere Verfahren, darunter Oberflächen- und Infiltrationsanästhesie und periphere Nervenblockaden
In den folgenden Unterkapiteln wird im Detail auf die Einzelheiten der unterschiedlichen Verfahren eingegangen.
Rückenmarksnahe Verfahren
Zu diesen Verfahren zählen
- die Periduralanästhesie (PDA),
- die Spinalanästhesie sowie
- die kombinierte Spinal- und Epiduralanästhesie.
Mithilfe einer Periduralanästhesie kann man Schmerzfreiheit bei Eingriffen unterhalb der Schlüsselbeine an Oberkörper, Bauch, Becken, Unterleib und Beinen ermöglichen. Dies erfolgt, indem die Nervenwurzeln der abgehenden Rückenmarksnerven betäubt werden. Diese befinden sich im sogenannten Periduralraum. Eine Hohlnadel, in der sich ein dünner Kunststoffschlauch befindet, wird unter örtlicher Betäubung in ebendiesen Periduralraum eingeführt. Nach dem Entfernen der Hohlnadel verbleibt der Schlauch an der Stelle zwischen zwei Wirbeln, sodass über diesen das lokale Betäubungsmittel gegeben werden kann. Bei längeren Operationen ermöglicht dieser Schlauch die fortwährende Gabe von Medikamenten. Daher findet die Periduralanästhesie breite Anwendung im Bereich der Schmerzerleichterung und kann schon vor Eingriffen angelegt werden. Des Weiteren kann sie den Schmerzmittelbedarf bereits während der Operation senken und Nebenwirkungen vorbeugen, indem die Dosierung anderer Schmerzmittel reduziert werden kann. Im Rahmen der Periduralanästhesie spricht man von sogenannten „walking epidurals“, da, anders als bei der Spinalanästhesie, die Motorik des Patienten nicht beeinträchtigt wird. Je nach Höhe der Punktion, also dem Ort, an dem die Nadel gesetzt wird, kann bestimmt werden, welcher Bereich anästhesiert wird.
Die Periduralanästhesie ermöglicht auch nach dem Eingriff eine gezielte Schmerzlinderung in dem Bereich, in dem der Eingriff stattgefunden hat, ohne dabei körperliche Funktionen einzuschränken. Überdies begünstigt sie eine frühere Mobilisation des Patienten und geht mit weniger Komplikationen einher, was einen günstigen Heilungsverlauf zur Folge hat. Des Weiteren senkt sich durch diese Form der Schmerzbekämpfung der Opioidbedarf, der Darm kann besser arbeiten und die Gefahr einer Abhängigkeit ist reduziert.
Eine Spinalanästhesie hingegen ist indiziert, wenn Eingriffe im Bereich des Beckens, am
Unterbauch oder an den Beinen stattfinden sollen. Ähnlich wie bei der Periduralanästhesie wird auch hier eine Hohlnadel in den Periduralraum eingeführt. Allerdings verbleibt diesen nicht dort, sondern dringt weiter in den sogenannten Liquorraum ein, der mit Nervenflüssigkeit (sog. ‚Liquor‘) gefüllt ist. In ebendiesen Liquorraum wird dann ein lokales Betäubungsmittel gegeben. Die Menge und die Beschaffenheit des Anästhetikums sowie die Lagerung des Patienten bestimmen dabei das Ausmaß der Wirkung. Eine Spinalanästhesie kann sich bspw. bis in den Brustbereich ausweiten, sodass sie sich auch für Eingriffe wie einen Kaiserschnitt eignet.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch die kombinierte Spinal- und Epiduralanästhesie erwähnt. Diese kommt vor allem im Rahmen der Geburtshilfe und Orthopädie zum Einsatz und vereint die Vorteile von Peridural- und Spinalanästhesie, nämlich eine ordentliche Schmerztherapie nach der Operation und einen schnellen Wirkungseintritt in puncto Schmerzhemmung.
Periphere Verfahren
Zwei untergeordnete Verfahren der Anästhesie, die zum Ziel die Betäubung sensibler Nervenendigungen haben, sind die Oberflächen- und die Infiltrationsanästhesie.
Bei einer Oberflächenanästhesie wird das Lokalanästhetikum direkt auf den zu betäubenden Bereich aufgebracht, meist in Form einer Creme. Hierbei werden die sensiblen Nervenendigungen mittels Diffusion über die Haut erreicht. Üblicherweise wird eine Creme namens EMLA® aufgetragen. Dies ermöglicht kleinere Eingriffe wie das Einführen von Nadeln, die Haarentfernung mittels Laser oder Hauttransplantationen.
Bei der Infiltrationsanästhesie hingegen wird der Bereich, der betäubt werden soll, infiltriert. Sie kommt vorwiegend zum Einsatz bei kleineren Eingriffen an Haut oder Muskeln. Soll eine solche Infiltration vorgenommen werden, wird zunächst eine künstliche Hautquaddel (sog. ‚intradermale Anästhesie‘) in der Größe einer 1-Cent-Münze gesetzt, zur Markierung. Sodann wird das zu betäubende Gebiet infiltriert. Der Arzt nimmt dabei mehrere Einstiche vor, je nachdem, wie groß das Areal ist, das betäubt werden soll.
Während die zwei hier beschriebenen Verfahren die Betäubung der Nervenendigungen zum Ziel haben, setzt man bei den peripheren Nervenblockaden auf die Betäubung der Leitungsbahnen. Dies eignet sich besonders dafür, untere sowie obere Extremitäten zu anästhesieren. Eine Interskalenusblockade ermöglicht bspw. das Ausschalten des Schmerzempfindens an Oberarm oder Schulter, während sich eine supraklavikuläre Plexusblockade vor allem für Eingriffe am mittleren Oberarm eignet.
Was sind die Risiken von Regionalanästhesien?
Möglicherweise kommt es infolge einer Peridural- oder Spinalanästhesie kurzzeitig zu Beschwerden. Diese umfassen eine Blasenentleerungsstörung und somit die Notwendigkeit eines Blasenkatheters, Übelkeit und Juckreiz verursacht durch die Opioide, Blutdruckabfall und niedrige Herzfrequenz sowie stärkere Kopfschmerzen.
Vorübergehende Beschwerden im Zusammenhang mit einer Plexusblockade können bspw. ein Wärmegefühl im Gesicht, ein Hängen eines Augenlids, eine minimal erschwerte Atmung sowie Heiserkeit sein. Dies ist die Folge einer Injektion des Betäubungsmittels oberhalb des Schlüsselbeins zum Zweck einer Anästhesie im Bereich der Schulter oder des Oberarms.
Im Allgemeinen gelten schwere Folgen im Zusammenhang mit einer Regionalanästhesie als extrem selten. In Ausnahmefällen kann es zu Herz-Kreislauf-Problemen inklusive Atemstillstand kommen, meist als allergische Reaktion auf verwendete Medikamente. Des Weiteren selten sind Infektionen oder Blutergüsse an Einstichstellen, bleibende Lähmungen, Nervenverletzungen, eine Verschlechterung von Seh- und Hörvermögen sowie eine Hirnhautentzündung.
Häufige Patientenfragen
Kann man während der Narkose aufwachen?
Dr. T. Weigl
Da Ihre Anästhesie während eines Eingriffs ständig von einem Narkoseteam aus Anästhesist und Fachpflegekraft überwacht wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie während der Operation aufwachen, verschwindend gering. Denn Ihr Anästhesist überwacht Sie während des Eingriffs stetig und kann anhand verschiedener Parameter stets die Narkosetiefe bestimmen und regulieren. Sie regeln indes auch, wann Sie wieder aufwachen.
Patientenfragen in Bezug auf die Zeit nach der Operation beantwortet? In folgendem Beitrag
widmet sich Dr. Tobias Weigl den Fragen, die Patienten bzgl. operativer Eingriffe haben.
Wieso reagiere ich allergisch auf die Medikamente?
Dr. T. Weigl
Das kann Ihnen wahrscheinlich am ehesten Ihr Arzt oder Ihr Anästhesist erklären. Es ist aber möglich, dass Sie im Aufklärungsgespräch zur Anästhesievorbereitung eine Allergie unerwähnt ließen oder Ihnen diese nicht bekannt war. Im Regelfall achten die betreuenden Ärzte darauf, Substanzen zu vermeiden, auf die Sie allergisch reagieren könnten und verabreichen beizeiten sogar vorsichtshalber antiallergische Substanzen.
Exkurs: Das Opioid Fentanyl
Bei Fentanyl handelt es sich um ein stark wirksames Opioid, das synthetisch hergestellt wird. Es kommt sowohl als Schmerz- sowie als Narkosemittel zum Einsatz gilt als standardmäßig eingesetztes Medikament in der Anästhesie und der Notfallmedizin. Allerdings birgt es auch Gefahren. Worin diese bestehen, erklärt Schmerztherapeut Dr. Tobias Weigl in folgendem Beitrag.
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.
Autoren: Dr. Tobias Weigl, Tobias Möller
Lektorat: Claudia Scheur
Veröffentlicht: 16.07.2018
Quellen
- deutschesapothekerportal.de: Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SmPC) – EMLA®.
- Jochen Hinkelbein et al. (2014): Kurzlehrbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Eberhard Kochs et al. (2008) (Hrsg): Anästhesiologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Franz-Josef Kretz, Frank Teufel (2006) (Hrsg.): Anästhesie und Intensivmedizin. Springer-Verlag, Heidelberg.
- Reinhard Larsen (2014): Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege. Springer-Verlag, Heidelberg.
- Rolf Rossaint et al. (2012) (Hrsg): Die Anästhesiologie: Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin. Springer-Verlag, Heidelberg.
- Jochen Schulte am Esch et al. (2011) (Hrsg): Anästhesie – Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Sebastian Schulz-Stübner (): Regionalanästhesie und -analgesie: Techniken und Therapieschemata für die Praxis; mit 68 Tabellen. Schattauer, Stuttgart.
- sichere-narkose.de: Die Allgemeinanästhesie (Narkose).
- sichere-narkose.de: Die Regionalanästhesien.
- Hans Walter Striebel (2009): Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin für Studium und Ausbildung: mit 69 Tabellen. Schattauer, Stuttgart.
- Universitätsklinikum Heidelberg: Die verschiedenen Anästhesieverfahren.
Reiner
05.09.2021 10:36Danke für den Beitrag zum Narkoseverfahren. Interessant, wie so eine Anästhesie mit der künstlichen Beatmung funktioniert. Erst neulich wurde ich operiert und musste ebenfalls in Narkose gehen. Ich wusste nicht, dass dabei die Reflexe, Muskelspannung und Erinnerung ausgeschaltet werden!
Hannes Bartschneider
28.10.2021 16:47Ich möchte bei einer Zahnarztpraxis eine Narkosebehandlung bekommen. Ich wusste gar nicht, dass es auch eine Möglichkeit gibt eine Anästhesie durch Creme gibt. Das fände ich interessant.
Dennis Becker
28.02.2022 22:17Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach einer Vollnarkosebehandlung. Dabei ist es gut zu wissen, dass ein chirurgischer Eingriff fast immer eine Form der Anästhesie bedarf. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.