Brustkrebs ist eine der am meisten diagnostizierten Krebsformen überhaupt. Wichtig ist, den Tumor möglichst früh zu erkennen – dann ist das Mammakarzinom gut behandelbar und Metastasen sind unwahrscheinlich.
— Dr. Tobias Weigl
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Quellen ansehenBrustkrebs (sog. ‚Mammakarzinom‘) ist die häufigste Krebserkrankung der Frau – etwa 12 Prozent aller Frauen erkranken (mindestens) einmal im Laufe ihres Lebens. Als begünstigende Faktoren werden eine lange Fruchtbarkeitsperiode – also ein frühes Einsetzen der Monatsblutung und eine durchgehende Periode bis ins hohe Alter – angesehen, aber auch ein bestimmtes Hormonmilieu sowie genetische Faktoren. Dabei tritt der Tumor meist erst nach vielen Jahren als tastbare Verhärtung im Bereich des Brustkörpers oder in Form einer Veränderung der Brustwarzen bzw. des Warzenvorhofs in Erscheinung. Therapie der Wahl ist meist die chirurgische Entfernung mit anschließender Bestrahlung, Hormon- und/oder Chemotherapie. Auch die Lymphknoten der Achselregion werden in der Regel anteilig mit entfernt, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob der Tumor bereits metastasiert hat oder nicht. Auch nach erfolgreicher Behandlung haben ehemalige Brustkrebspatientinnen ein erhöhtes Risiko für ein neuerliches Auftreten der Erkrankung.
Was versteht man unter der Krankheitsbezeichnung „Brustkrebs“?
Als Brustkrebs oder Mammakarzinom werden grundsätzlich Wucherungen im Bereich der Brust bezeichnet. Diese treten bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern, im Verhältnis von etwa 100:1, und stellen die häufigste Krebsform wie auch Todesursache des weiblichen Geschlechts dar. Weltweit erkrankt etwa jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei sind gutartige (sog. ‚benigne‘) Wucherungen, sogenannte Adenome, von bösartigen (sog. ‚malignen‘), meist im Verlauf auch metastasierenden Tumoren, zu unterscheiden. Allerdings gehen primär gutartige Veränderungen des Brustgewebes häufig in maligne Tumoren über oder begünstigen die Entstehung eines Mammakarzinoms, weshalb sie als „Risikoläsionen“ bezeichnet werden und ebenfalls möglichst früh entfernt bzw. behandelt werden sollten.
Risikofaktoren für Brustkrebs oder „Wen kann es betreffen“?
Obgleich auch der erbliche Faktor bei der Entwicklung eines Mammakarzinoms eine Rolle spielt, sind die Entstehungsursachen meist vielschichtig und auf unterschiedliche, besonders hormonelle Einflüsse zurückzuführen. Konkret zu den Risikofaktoren zählen:
- (mehrere) Familienmitglieder mit Brust- und/oder Eierstockkrebs
- Einsetzen der Periode vor dem 12. Lebensjahr
- Menopause nach dem 55. Lebensjahr
- 1. Geburt nach dem 30. Lebensjahr
- Kinderlosigkeit
- Übergewicht
- üppiges Brustgewebe
- Alkoholismus
- dauerhafte Hormontherapien (z. B. Kontrazeptiva, die „Anti-Baby-Pille“)
- Strahlenbelastung (besonders in jungen Jahren)
Genetische Ursachen
Besonders Mutationen in zwei spezifischen Genen mit der Bezeichnung BRCA1 und BRCA2 erhöhen nachweislich das Risiko, an Brust- bzw. Eierstockkrebs (Prostatakrebs beim Mann) zu erkranken. Beide sind sogenannte Tumorsuppressorgene, die normalerweise für
DNA-Reparatur und Kontrolle des Zellteilungszyklus zuständig sind. Ist eins der beiden Gene bereits verändert und ggf. inaktiv, z. B. wenn von einer Mutter mit Brustkrebs ein Chromosom mit defektem Gen weitervererbt wurde, bedarf es lediglich einer zweiten Mutation auf dem – in diesem Fall väterlichen – anderen Chromosom, um einen völligen Funktionsverlust der Kontrollgene herbeizuführen und damit ungebremstes Zellwachstum zu ermöglichen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, von erblichem Brustkrebs betroffen zu sein, umso größer, je näher das Verwandtschaftsverhältnis zu Patienten mit Brustkrebs ist und je früher das Erkrankungsalter dieser Verwandten war.
Sind in der nahen Verwandtschaft sowohl Brust- als auch Eierstockkrebs aufgetreten, vielleicht sogar beidseits und in jungen Jahren, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, eine genetische Prädisposition für erblichen Brustkrebs zu tragen. Bei entsprechend „auffälligem“ Familienbild sollte zusammen mit dem Gynäkologen in Kooperation mit einer humangenetischen Beratungsstelle ein Familienstammbaum erstellt und ggf. ein Gentest veranlasst werden. Frauen mit positivem Testbefund sollten deutlich früher, spätestens ab dem 25. Lebensjahr, in entsprechende Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen eingebunden werden und bereits ab dem 30. Lebensjahr regelmäßig ein Mammographie-Screening in Anspruch nehmen. Auch ist eine prophylaktische Entfernung des Brust- und Eierstockgewebes überlegenswert. Vorsorge ist hier der sicherste Weg, um eine Gewebeveränderung frühzeitig erkennen und behandeln zu können!
Die Symptome – Wie erkennt man ein Mammakarzinom?
Das Tückische an dieser Krebsform ist, dass sie jahrzehntelang unentdeckt bleiben kann und Patientinnen erst tastbare Veränderungen bemerken, wenn Tumorwachstum und -stadium bereits fortgeschritten sind. Typische Zeichen im Bereich der Brust können sein:
- fühlbare, unverschiebliche Verhärtungen
- Veränderungen der Brustwarzen (z. B. sind diese eingezogen, scheinbar nach innen gekehrt) oder Austritt von Flüssigkeit
- Veränderungen des Warzenvorhofs (Eindellungen, deutliche Unebenheiten)
- Schwellungen und dauerhafte Rötungen
- Orangenhaut
- Größenveränderungen und deutliche Asymmetrien der Brüste
- Lymphknotenschwellungen im Achselbereich
In fortgeschrittenen Stadien kann es zu allgemeinen Krankheitssymptomen und Gewichtsverlust kommen. Begleitend können auch Brustschmerzen auftreten.
In frühen Stadien ist das Mammakarzinom meist gut operabel und oft bereits durch eine anschließende Bestrahlung in Kombination mit z. B. Hormon- oder Antikörpertherapie heilbar. Deshalb kommt der Früherkennung eine solch immense Bedeutung zu! Frauen ab dem 30. Lebensjahr sollten eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust vornehmen bzw. ärztlich vornehmen lassen. Hierzu sollten die Brüste im Seitenvergleich gründlich abgetastet und mit kreisenden sowie ziehenden Bewegungen in alle Richtungen auf Verhärtungen untersucht werden. Des Weiteren ist bei Veränderungen der Brustwarzen oder des Warzenvorhofs ein Gynäkologe aufzusuchen. Ab dem 50. Lebensjahr – bei Patientinnen mit familiärer Vorbelastung ggf. auch früher – empfiehlt sich ein regelmäßiges Mammographie-Screening. Dies ist aktuell die sicherste Methode zur Feststellung signifikanter Veränderungen des Brustgewebes.
Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose
Die Erstdiagnose „Mammakarzinom“ wird meist im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wie zum Beispiel einer Krebsvorsorge gestellt. Der Arzt tastet hierbei mit kreisenden sowie ziehenden Bewegungen die Brust auf Verhärtungen und unverschiebliche Gewebeveränderungen ab. Ebenso untersucht er die Achselregion, um ggf. Schwellungen der dortigen Lymphknoten festzustellen. Eine ausführliche Befragung nach Lebensgewohnheiten, Schwangerschaften, Hormontherapien sowie Familienstammbaum können einen auffälligen Tastbefund vervollständigen, meist folgt primär jedoch die Abklärung mittels Sonographie oder Mammographie. Auch oben beschriebene „Risikoläsionen“, die erst im Verlauf von Jahren oder Jahrzehnten entarten können, lassen sich mit Hilfe des Mammographie-Screenings gut darstellen. Ist die Diagnose noch nicht gesichert, kann auch ein Kontrastmittel-MRT der Brust sinnvoll sein.
Mittels Stanzbiopsie wird im Folgenden eine Gewebeprobe entnommen, um anhand der gewonnenen Zellen den „Entartungsgrad“ bzw. das Tumorstadium abschätzen zu können. Da die meisten Mammakarzinome operativ entfernt werden, bevor weitere Therapieschritte erfolgen, findet zusätzlich eine Markierung des Tumorgewebes statt. Hier werden abhängig von Art und Ausbreitung des Tumors höchst individuelle Methoden angewendet.
Eine umfassende Sicherung der Diagnose „Mammakarzinom“ beinhaltet vor allem aber auch den Ausschluss anderer Erkrankungen der Brust bzw. des Haut- und/oder Brustgewebes. Hierzu zählen:
- Entzündungen des Brustgewebes (z. B. Mastitis)
- Abszesse (eitrige Beulen) und Ekzeme (entzündliche Hautareale mit Pustel- und Krustenbildung)
- Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume oder Aufwerfungen)
- Mastopathien und Fibroadenome (gutartige Veränderung des Brustgewebes, ebenfalls mit Knotenbildung)
- Schwellungen (zyklus- oder schwangerschaftsbedingt)
Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung
Ist die Diagnose „Mammakarzinom“ durch bildgebende Verfahren und Gewebeproben gesichert, folgt in der Regel die chirurgische Entfernung des entarteten Areals. Grundsätzlich wird dabei eine brusterhaltende Operation angestrebt – ist der Tumor zu groß oder besteht eine genetisch gesicherte familiäre Vorbelastung, kann eine vollständige Brustentfernung sinnvoll sein, um das Risiko eines Rezidivs oder einer weiteren Entartung zu minimieren. Im Rahmen der chirurgischen Intervention wird der sogenannte „Wächterlymphknoten“ (sog. ‚Sentinel-Lymphknoten‘) in der Achselregion ebenfalls entfernt und untersucht, da bösartige Mammakarzinome meist auf dem Lymphweg metastasieren und Tumorgewebe sich am ehesten in diesem Sammellymphknoten finden ließen, wenn das Karzinom bereits Metastasen gesetzt hat.
Die Lymphe fließt aus dem Brustgewebe primär in die Achselregion ab. Die dortigen Lymphknoten lassen sich in drei sogenannte „Level“ einteilen, welche die Lymphe nacheinander passieren muss, bis sie in die großen Lymphstämme gelangen kann und von dort Anschluss an das Blutsystem gewinnt. Da bösartige Tumore der Brust meist auf dem Lymphweg metastasieren, lassen sich entartete Zellen in den Lymphknoten der Achselregion nachweisen. Zuvorderst ist dabei der Sentinel-Lymphknoten bzw. Level 1 betroffen. Von hier würde das Tumorgewebe in die Lymphknoten des Levels 2, von dort weiter in den Achsel-Brust-Übergang und Level 3 geschwemmt, anschließend in das Blutsystem getragen und im Körper verteilt werden. Ist der Wächterlymphknoten frei von Tumorgewebe, ist eine Metastasierung weitgehend ausgeschlossen. Sind hingegen Metastasen vorhanden, korreliert die statistische Überlebenswahrscheinlichkeit direkt mit dem Befall der oben bezeichneten Level. Für Level 1 ist ein statistischer Wert von 60 Prozent ermittelt, bei Lymphknotenbefall des Levels 2 liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit noch im Bereich von 30–40 Prozent und bei Befall von Level 3 sind auf dem Blutweg verschleppte Fernmetastasen z. B. in Knochen, Lunge, Gehirn und Leber anzunehmen, sodass die Überlebenswahrscheinlichkeit auf
ca. 10–15 Prozent sinkt.
Auf die chirurgische Intervention folgt eine individuell auf die Patientin abgestimmte Therapie. Je nach Ausstattung des Tumors (mit z. B. Hormonrezeptoren) kann eine Antikörper- oder Anti-Hormontherapie parallel zur Bestrahlung oder Chemotherapie erfolgen. Dem Tumor werden durch z. B. Blockade der Hormonrezeptoren (HER2) einerseits Wachstumssignale entzogen, andererseits findet durch die Strahlen- bzw. Chemotherapie eine Zerstörung des Gewebes sowie Unterbrechung des raschen Zellteilungszyklus statt.
Besonderes Augenmerk bei der Erforschung weiterer Therapieoptionen für Patientinnen mit Brustkrebs liegt auf der natürlichen Erkennung und Eliminierung der Tumorzellen. Forschungen der Universität Louisiana konnten zeigen, dass durch die Gabe von
Vitamin-E-Derivaten der Selbstzerstörungsmechanismus, der normalerweise für die gezielte Ausschaltung entarteter Zellen sorgt, auch in Brustkrebszellen Wirkung zeigte.
An der Universität München konnte hingegen nachgewiesen werden, dass die Brusttumorzellen durch Anlockung regulatorischer Immunzellen und den vermehrten Einbau bestimmter Rezeptoren eine Herunterregulation des Immunsystems im Tumorareal erreichen und damit den natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers entgehen können. Im Mausmodel konnte diese Stimulation bereits erfolgreich umgangen bzw. unterbunden werden, sodass das körpereigene Immunsystem (ordnungsgemäß) die mutierten Zellen erkennt und in den Zelluntergang zwingt – die Hoffnung des Instituts liegt nun auf der Wirksamkeit beim Menschen.
Häufige Patientenfragen
Ich habe gelesen, das Mammographie-Screening könne gefährlich sein. Was sind die Risiken?
Dr. T. Weigl
Die Strahlendosis, der man beim Mammographie-Screening ausgesetzt ist, ist derart gering, dass sie nicht als verursachend für ein (weiteres) Tumorleiden angesehen werden kann. Besonders für Frauen ab dem 50. Lebensjahr liegen ggf. durch das Screening angeregte Gewebeveränderungen weit unter dem natürlichen Erkrankungsrisiko (die Datenlage bei jüngeren Patientinnen ist hingegen nicht ganz so eindeutig). Seit Einführung des Screenings in Kombination mit stetig weiterentwickelten therapeutischen Möglichkeiten konnte die Anzahl der an Brustkrebs Versterbenden deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig nehmen zahlreiche internationale Gremien den Nutzen und etwaigen „Schaden“ des Vorsorgeprogramms in den Fokus. Je nachdem, welche Daten berücksichtigt wurden, können durch das Vorsorge-Screening eine bis elf von 1.000 Frauen vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt werden. Als Kehrseite gelten sogenannte „Überdiagnosen“ – Gewebeauffälligkeiten, die im Rahmen des Screenings entdeckt und im Nachgang prophylaktisch behandelt werden, zu Lebzeiten der Patientin jedoch nie klinische Relevanz erlangt hätten.
In meiner Familie ist Brust- und Eierstockkrebs aufgetreten. Wie kann ich mich am besten schützen?
Dr. T. Weigl
Besonders bei der Kombination aus Brust- und Eierstockkrebs (oder Brustkrebs in jungen Jahren) ist eine genetische Komponente (z. B. eine Mutation im BRCA1/2-Gen) wahrscheinlich. Regelmäßige Früherkennungsmaßnahmen und die Teilnahme an einem Mammographie-Screening sind ratsam, um Gewebeveränderungen möglichst früh zu erkennen. Wenn Sie sicher gehen wollen, ob Sie tatsächlich Trägerin der Mutation sind, empfiehlt sich ein Gentest. Aber auch hier: Selbst bei negativem Testergebnis kann dennoch eine familiäre Prädisposition vorliegen, da lange nicht alle verursachenden Genkombinationen bekannt und hinreichend erforscht sind. Ist Ihre Familienplanung bereits abgeschlossen, sollten Sie außerdem über die Möglichkeit der chirurgischen Entfernung des Brust- und Eierstockgewebes nachdenken. Dies wäre der sicherste Weg, Ihr Brustkrebsrisiko zu minimieren.
Meine Mutter hat Brustkrebs – wie kann ich sie am besten unterstützen?
Dr. T. Weigl
Bestrahlung und/oder Chemotherapie kosten viel Kraft – Brustkrebspatientinnen brauchen oft vor allem Zeit für sich. Verschiedene Forschungsarbeiten haben aber auch zeigen können, dass künstlerische Tätigkeiten und Maßnahmen zur Stressreduktion das Rezidivrisiko senken und langfristig zu mehr Lebensqualität für die Patientinnen führen. Ermutigen Sie die Patientin, die eigenen Bedürfnisse mehr in den Vordergrund zu stellen und zu leben! Auch sportliche Aktivitäten und ein gesunder Lebensstil (falls die Patientin z. B. rauchen oder oft Alkohol konsumieren sollte) sind gewissermaßen Schutzfaktoren und können das natürliche innere Gleichgewicht wieder herstellen helfen. Besonders wichtig ist auch die konsequente Nachsorge, sodass eine neuerliche Zellentartung möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.
„Ändern Sie Ihr Leben, Ihre Gewohnheiten, Ihr Umfeld. Tun Sie, was Ihnen gut tut. Suchen Sie ich ein neues Hobby, verwirklichen Sie einen Traum – die psychischen und stressbedingten Komponenten können bei dieser Erkrankung nicht genug berücksichtigt werden!“, rät die behandelnde Oberärztin.
Anja nimmt sich vor, öfter mit Freundinnen auszugehen und einen Meditationskurs zu besuchen. Auch die Nachsorgetermine lässt Sie sich für die nächsten Jahre im Voraus geben – der beste Weg, um das erneute Auftreten eines Tumors zu verhindern oder früh genug zu erkennen, wie Ihr die Oberärztin versichert.
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.Autoren: Dr. Tobias Weigl, Anna-Alice Ortner
Lektorat: Tobias Möller
Veröffentlicht: 05.09.2018
Quellen
- Uwe Fischer, Friedemann Baum (2014): Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Hella Fügemann, Vanessa Kääb-Sanyal (2016): Mammographie-Screening: Nutzen-Schaden-Abwägung im internationalen Vergleich. In. Deutsches Ärzteblatt 2016; 113(3): A-74 / B-67 / C-67.
- Sascha Haubner (2017): Expression der regulatorische-T-Zell-rekrutierenden Chemokine CCL22 und CCL28 im humanen Mammakarzinom. Ludwig-Maximilian-Universität zu München.
- Edith A. Perez et al (2017): Trastuzumab emtansine with or without Pertuzumab versus Trastuzumab plus Taxane for Human Epidermal Growth Factor receptor 2-positiv, advanced breast cancer. In: Journal of Clinical Oncology (American Society of Oncology), 10;35(2) Seite 141–148.
- Christian P. Schaaf, Johannes Zschocke (2008): Basiswissen Humangenetik, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg.
- Roshan V. Tiwari, Parash Parajuli, Paul W. Sylvester (2014): γ-Tocotrienol-induced autophagy in malignant mammary cancer cells. In: Experimental Biology and Medicine, 239, Seite 33–44.
- Tumorzentrum München (Hrsg.) (2017): Mammakarzinome: Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. CCC, München.
Kyra
09.01.2019 09:18Besonders da das Mammakarzinom die häufigste Krebserkrankung der Frau ist, ist Brustkrebsvorsorge wichtig. Ich selbst gehe regelmäßig zum Screening. Nützlich ist auch, dass man auch weiterführende Tests machen kann, sollte man Fälle davon in der Familie haben.
Mailin Dautel
22.05.2019 09:20Bei meiner Schwägerin haben sich sogenannte Knoten in der Brust gebildet. In ihrer Familie sind viele Frauen an Brustkrebs verstorben, was ihr etwas sorge gemacht hat. Auch sie hat gleich Früherkennungsmaßnahmen durchgeführt und sich den Knoten entfernen lassen. Nun geht sie immer Mal wieder zum Gynäkologen zur Beobachtung.
nina
13.03.2023 13:02Ich gehe immer einmal im Jahr zur Mammographie. Daher finde ich den Beitrag toll, da er gut auf das Thema Brustkrebs. Je früher etwas entdeckt wird, desto besser kann man dagegen steuern.
"Flat Friend"
11.06.2023 23:55Bei den Risikofaktoren fehlt die Mastopathie, die zwar selbst keinen Brustkrebs auslöst, aber aufgrund des sehr dichten (und oft auch schmerzhaften) Gewebes dazu führt, dass Veränderungen lange übersehen und ggf. zu spät erkannt werden. Bin selbst regelmäßig im jährlichen Wechsel zur Sono und Mammo gegangen, wurde von der Frauenärztin ständig trotz aufgefallener verkalkter Areale „beruhigt“ und erhielt – erst nachdem ich darauf gedrängt hatte, an die Uniklinik überwiesen zu werden – letztlich dort die Diagnose DCIS (duktales Carcinoma in situ, eine Art Krebsvorstufe). Erst in der nachfolgenden Operation fiel im Rahmen der histologischen Untersuchung der abgenommenen Brust auch ein invasiver Krebs auf, der glücklicherweise soweit vollständig (mit tumorfreiem Rand) entfernt werden konnte. Nehme nun Tamoxifen, da er Hormonrezeptor-positiv ist, und erwarte vor dem Hintergrund einer positiven Familienanamnese eine humangenetische Beratung.
Frauen mit ausgeprägter fibrozystischer Mastopathie sind gefährdet und sollten ermutigt werden, sich für ihre eigenen Belange einzusetzen. Ohne das von der Uniklinik vorgeschlagene MRT mit anschließender Stanzbiopsie hätte mir wohl der niedergelassene Radiologe einfach zum x-ten Mal gesagt, „Das müssen wir mal beobachten“.
Schlimm fand ich, dass man als Betroffene gegen den eigenen Willen genötigt wird, sich brusterhaltend operieren bzw. eine Plastikbrust einsetzen zu lassen. Der Kampf mit Krankenkasse und MDK gestaltete sich extrem nervenaufreibend und erschöpfend, aber am Ende wurde die beidseitige Ablatio mammae genehmigt – und ich bin froh, den radikalen Schritt gegangen zu sein.
Möchte an dieser Stelle noch die wunderbare Organisation AMSOB („Ablatio mammae – selbstbewusst ohne Brust“) erwähnen, die sich für das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Frauen einsetzt und gegen Vorurteile kämpft, und mich bei den rührigen Näherinnen und Strickerinnen von Herzkissen und Strickbrüsten bedanken. Mir hat die erwiesene Frauensolidarität viel bedeutet: Ich bin nicht allein.