Fentanyl ist eine gefährliche Droge. Es ist des Heroins tödlicherer Cousin.
— Dr. Tobias Weigl
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Quellen ansehenWas ist Fentanyl?
Fentanyl ist ein sehr starkes Opioid, das in der Schmerztherapie von großer Bedeutung ist. Im Jahre 1960 wurde es von dem belgischen Chemiker Paul Janssen erstmals synthetisch hergestellt und auf den Markt gebracht. Im Verlauf der Zeit wurden verschiedene Verbindungen hergestellt, welche dieselbe Grundstruktur wie Fentanyl besitzen, aber eine abgeleitete Form dessen darstellen (sog. ‚Derivate‘). Damit verfolgte man die Entwicklung besser steuerbarer Substanzen mit der gleichen Wirkung. Insbesondere schmerzlindernde Substanzen unterliegen einem Ranking in ihrer Potenz (sog. ‚Wirkstärke‘). Aufgrund der hohen Potenz von Fentanyl zählt es zur Kategorie 3. Grades, dem höchsten Grad im Rangsystem.
Wussten Sie schon?
Wussten Sie schon, dass Fentanyl tödlich sein kann?
Eine Überdosis Fentanyl kann, wie bei anderen Substanzen auch, tödlich sein. Dies hat ein berühmter US-amerikanischer Musiker am eigenen Leib erfahren. Die Rede ist von Prince, der am 21.04.2016 an einer Fentanyl-Überdosis starb.
Wussten Sie schon, dass die Wirkung von Medikamenten durch andere Substanzen verstärkt werden können?
Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Alkohol. Die Folgen einer Wechselwirkung zwischen Alkohol und Fentanyl sind schwere Kreislauf-Probleme und Atemstörungen.
Wussten Sie schon, dass Fentanyl-Derivate durch ihre starken Wirkungen auf eine Verwendung als chemische Kampfwaffe hin untersucht wurden?
Angeblich soll es bei einer Geiselbefreiung im Moskauer Dubrowka-Theater im Jahre 2002 benutzt worden sein. Dabei kamen mehr als 100 Menschen ums Leben.
Wirkweise
Der Wirkungsmechanismus von Fentanyl kann grob als eine Blockade der Signalweiterleitung im Inneren unserer Zellen beschrieben werden. Dabei dockt das Fentanyl an einen Proteinkomplex im Körper (sog. ‚Schmerzrezeptoren‘) an und hindert Signalmoleküle daran, den Schmerz weiterzuleiten. Dadurch kommt es zu einer Schmerzlinderung und anderen Wirkungen sowie Nebenwirkungen.
Wirkungen
- schmerzlindernd (sog. ‚analgetisch‘)
- beruhigend (sog. ‚sedierend‘)
- euphorisierend
- hustenlindernd (sog. ‚antitussiv‘)
- Harndrang wird gelindert (sog. ‚antidiuretisch‘)
Nebenwirkungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Atemstillstand (sog. ‚Atemdepression‘)
- Verengung der Pupillen (sog. ‚Miosis‘)
- Bewusstseinsstörungen (sog. ‚Somnolenz‘)
- Verstopfung (sog. ‚Obstipation‘)
Einsatzgebiete
Fentanyl wird meist in der Schmerztherapie zur Schmerzlinderung eingesetzt. Dabei gibt es zahlreiche Darreichungsformen, um sowohl akute als auch chronische Schmerzen zu behandeln. Besonders bei chronischen Schmerzen der Gelenke werden typischerweise Fentanyl-Pflaster eingesetzt (sog. ‚transdermale Pflaster‘).
Auch bei Tumorschmerzen (sog. ‚Durchbruchschmerzen‘, die man aufgrund von Krebserkrankungen hat) findet eine Gabe von Fentanyl statt, als Nasenspray, Lutschpastille oder transdermales System. Zudem wird Fentanyl in der Palliativmedizin eingesetzt.
Des Weiteren findet es aufgrund seiner sedierenden Wirkweise als Narkosemittel Verwendung in der Anästhesie. Dies ist daher von Vorteil, da es gut fettlöslich (sog. ‚lipophil‘) ist und sich schnell im Körper ausbreitet. Dadurch erhält es im Durchschnitt eine Wirkzeit von ca. 5 Minuten.
Mehr Informationen zu Fentanyl in diesem Video
Was ist Fentanyl? Was bewirkt es im Körper? Wie stark ist dieses Opioid und wo wird es typischerweise eingesetzt? Die wichtigsten Fragen beantwortet Dr. Tobias Weigl im folgenden Video.
Anwendung und Dosierung
Aufgrund der verschiedenen Gebiete, in denen Fentanyl eingesetzt wird, entstanden im Verlauf der Zeit unterschiedliche Darreichungsformen. Die intravenöse Verabreichung stellt eine Form der Gabe dar. Diese Form ist wichtig in Anästhesie bzw. Notfallmedizin, um (a) den Wirkstoff schnell in den Blutkreislauf zu befördern und seine Wirkung schnell freizusetzen, aber auch (b) eine etwas bessere Dosierbarkeit zu erzielen, da der Wirkstoff annähernd komplett in den Körper angelangt.
Bei oraler Gabe, beispielsweise als Lutschtablette, ist es so, dass nicht 100 Prozent des Wirkstoffs auch effektiv in die Blutbahn gelangt. Dies ist zurückzuführen auf den Stoffwechsel im menschlichen Körper, dem sog. ‚Metabolismus‘. Hierbei werden Teile des Wirkstoffs, noch bevor sie die Blutbahn erreichen und ihre Wirkung freisetzen können, chemisch umgewandelt, wodurch ein Teil verloren geht. Eine weitere Möglichkeit der Verabreichung von Fentanyl findet durch transdermale Pflaster statt. Das nennt sich dann ‚transdermales therapeutisches System‘. Hierbei wird der Wirkstoff über die Haut freigesetzt und über diesen Weg in den Körper geleitet.
Medikamenten-Check
In der nachfolgenden Tabelle werden Medikamenten-Beispiele (inkl. Handelsnamen) für verschiedene Darreichungsformen aufgelistet. Wichtig ist hier, dass die unten genannten Präparate nicht die einzige Wahl darstellen und eine Vielzahl von Alternativ-Präparaten vorhanden ist. Der Hauptwirkstoff Fentanyl ist zwar gleich, doch die Zusatzstoffe unterscheiden sich je nach Präparat und Firma. Die Auswahl des Präparates sollte in jedem Fall mit dem zuständigen Arzt geklärt werden.
Medikament/Handelsname | Darreichungsform | Dosierung (mg) | Wirkdauer (h) |
---|---|---|---|
Durogesic | Lutschtablette | 0,4–1,2 | 0,5–1 |
Actic | Intravenös | 0,05–3 | 0,5–1 |
Pflaster | 25–100 µg/h | 70–100 |
Was sind die Gefahren einer dauerhaften Einnahme von Fentanyl?
Bei einer dauerhaften Einnahme von Fentanyl sollte mit äußerster Vorsicht vorangegangen werden. Mit der Zeit entstehen viele Gefahren, welche sich durch regelmäßige Überprüfung des Arztes vermeiden lassen. Nachfolgend sind genau diese Gefahren kurz erläutert.
Eingeteilt werden diese in drei Kategorien:
- Toleranz (Gewöhnung)
- Physische Abhängigkeit
- Psychische Abhängigkeit
Toleranz (Gewöhnung)
Mit der Zeit entwickelt der menschliche Körper eine Art absinkender Empfindlichkeit gegenüber dem Medikament. Nimmt man regelmäßig dieselbe Dosierung eines Wirkstoffs, so korreliert nach subjektivem Empfinden die Wirkstärke nicht mehr mit dem Gefühl der ersten Einnahme. Das heißt, die Dosis muss erhöht werden, damit die gleiche Wirkung, an die man gewöhnt ist, erzielt wird.
Bei näherer Betrachtung und beim Vergleich der schmerzlindernden Wirkung von Fentanyl wird schnell klar, dass dies je nach Dosierung sehr gefährlich ist. Es wirkt 100 Mal stärker als Morphin oder Heroin. Im Grunde genommen kann eine kleine Dosiserhöhung schon für Schäden sorgen. Da Fentanyl eine euphorisierende Wirkung besitzt, findet immer wieder ein Missbrauch der Droge statt. Es kommt damit verbunden zur Suchtgefahr.
Doch warum ist gerade das so gefährlich? Weil Fentanyl eine geringe therapeutische Breite besitzt. Das heißt, dass die Schwelle zwischen ‚positiver‘ und ‚negativer‘ Wirkung sehr klein ist. Ein Beispiel dafür wäre folgendes:
Die Handlungsweise eines Drogenkonsumenten verläuft typischerweise nach einem bestimmten Muster. Er kauft beispielsweise ein Fentanyl-Pflaster von einem Schmerzpatienten. Sodann viertelt er diese Pflaster und kocht den Wirkstoff auf. Nun kann es aber sein, dass der Wirkstoff ungleichmäßig verteilt ist und somit in einem Viertel des Pflasters mehr Wirkstoff steckt als erwartet. Damit kann man ganz leicht eine Überdosierung erzielen und den Nebenwirkungen des Wirkstoffs unterliegen.
Physische Abhängigkeit
Das Stichwort in diesem Abschnitt ist Entzugserscheinung. Nach einer dauerhaften Einnahme und einer subsequenten Absetzung des Wirkstoffs treten typischerweise Entzugserscheinungen auf, da der Körper den Wirkstoff als ‚benötigt‘ einstuft. Diese manifestieren sich in folgenden Formen:
- schlechte Stimmung
- Muskelschmerzen
- Herzrasen
- weite Pupillen
- Zittern
Psychische Abhängigkeit
Hier ist das Stichwort „Craving“. Dabei handelt es sich um einen Effekt, der nach Absetzung eines Medikaments auftritt. Der Körper ist so stark an den Wirkstoff gewöhnt, dass er immer mehr davon will. Die Sehnsucht danach kann nicht gestoppt werden. Besonders gefährlich ist der damit verbundene Effekt mit dem Namen „Rebound“. Setzt man das Medikament zu schnell ab, hat der Körper nicht die Chance, sich an die neue Situation zu gewöhnen und es findet ein Rückfall während des Entzugs statt. Mögliche Begleiterscheinungen eines Rebounds sind Angstzustände und Panikattacken.
Verwandte Substanzen bzw. weitere Opioide
Fentanyl ist nicht der einzige Wirkstoff, der in der Schmerztherapie zum Einsatz kommt. Auch andere Opioide finden dort Verwendung. Diese wären:
- Morphin
- Oxycodon
- Hydromorphon
- Bubrenorphin
Die chemische Grundstruktur ist zwar bei allen dieselbe. Doch ihre Wirkweisen bzw. -stärken sind unterschiedlicher Natur. Beim Vergleich fällt auf, dass Fentanyl eine 100-fach höhere Wirkstärke (sog. ‚Potenz‘) als Morphin besitzt. Selbst im Vergleich zum hier nicht aufgelisteten Opioid Heroin weist Fentanyl eine 16 Mal stärkere Wirkung auf. Dies ist auch der Grund, aus dem Drogenkonsumenten eher zum Fentanyl greifen als zum Heroin.
Opioid | Therapeutische Potenz |
---|---|
Morphin | 1 |
Oxycodon | 1,5–2 |
Hydromorphon | 7,5 |
Burprenorphin | 30 |
Fentanyl | 100 |
Mehr Informationen zu Opioiden in diesem Video
Was sind Opioide? Was bewirken Opioide und welche Medikamente sind opioidhaltig? Wo kommen diese typischerweise zum Einsatz und können niedrige Dosen schon zu einer Art Abhängigkeit führen? Die wichtigsten Fragen beantwortet Dr. Tobias Weigl im folgenden Video.
Exkurs aus der Natur
Ein Blick in die Natur zeugt, dass es auch Alternativen zu den oben genannten Wirkstoffen gibt. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um Äquivalente zu den Medikamenten. Jedoch können mit Hilfe von kleinen Tricks aus der Natur schmerzstillende Wirkungen auf den Körper erzielt werden.
Im Folgenden gehen wir auf zwei 2 dieser Alternativen näher ein:
- Kurkuma
Jeder kennt diese Pflanze. Neben dem Gewürznamen wird sie auch als Gelbwurz bezeichnet. Sie findet überwiegend Verwendung in der indischen und iranischen Küche. Doch viele kennen die Heilkräfte von Kurkuma nicht. Denn das Gewürz hilft gegen Verdauungsbeschwerden und unzureichende Gallenproduktion. - Thymian
In der antike wurde Thymian für Räuchermittel verwendet. Man wollte damals eine Anregung von Geist und Körper erzielen. Der Verwendungszweck von Thymian änderte sich aber über die Zeit. Zum einen wird er als Gewürz in vielen Gerichten benutzt. Zum anderen entfaltet er seine heilende Wirkung bei Atemwegsentzündungen, welche bei einer Erkältung ganz typisch sind.
Häufige Patientenfragen
Wie wird Fentanyl auf dem Markt verkauft?
Dr. T. Weigl:
Wie bereits erwähnt hat Fentanyl als Medikament verschiedene Darreichungsformen. Nun ist es aber so, dass nicht jeder, der Fentanyl möchte, auch ein Fertigpräparat, das diesen Wirkstoff beinhaltet, erhält. Grund dafür ist das Suchtpotential, das von Fentanyl ausgeht. Dadurch unterliegt es in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und kann nur auf Anordnung des Arztes gekauft werden.
Ist Fentanyl bei Schmerzen, insbesondere Gelenkschmerzen, das einzige Mittel, das hilft?
Dr. T. Weigl:
Nein. Zwar ist die Wirkungsstärke von Fentanyl sehr hoch, dies schließt jedoch andere Medikamente bei Schmerzsymptomen nicht aus. Zumal die Wirkung des Medikaments auch von den physiologischen, anatomischen und genetischen Eigenschaften des Menschen abhängt und dadurch variiert. Das heißt, dass viele Patienten bspw. Fentanyl gar nicht vertragen und deshalb zu einer Alternative greifen müssen.
Zu dem Thema haben wir einen Nachrichtenartikel zur aktuellen Forschungslage verfasst: Aktuelle Forschung – Opioide sind nicht effektiver bei Rücken- oder Arthroseschmerzen als andere Schmerzmittel
Was ist, wenn die vorgeschriebene Dosis des Medikaments nicht zur Schmerzlinderung führt?
Dr. T. Weigl:
Wichtig ist, dass keine Selbstexperimente durchgeführt werden. Wie bereits erwähnt ist der Grad zwischen positiver und negativer Wirkung sehr gering. Das heißt, dass schon kleine selbst vorgenommene Dosisänderungen schwere negative Auswirkungen haben können. Um derlei zu vermeiden, wird empfohlen, sich umgehend mit einem Facharzt in Verbindung zu setzen, die Lage exakt zu schildern und nach einer optimalen Lösung zu suchen.
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Haben auch Sie Erfahrungen mit Medikamenten, die Fentanyl enthalten? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!
Autoren: Schajan Salahijekta und Dr. Tobias Weigl
Redaktion: Tobias Möller
Veröffentlicht am: 04.06.2019, zuletzt aktualisiert: 07.01.2019
Quellen
- Klaus Aktories u. a. (Hg.) (2009) : Repetitorium Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 2. Auflage. Urban & Fischer, München.
- Ursel Bühring u. a. (2012): Heilpflanzen in der Kinderheilkunde, 2. Auflage. Haug Verlag, Stuttgart.
- Enno Freye (2016): Opioide in der Medizin, 9. Auflage, Pabst Verlag, Lengerich.
- gelbe-liste.de: Fentanyl.
- Thomas Herdegen (2014): Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, 3.Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Rolf Rossaint u. a. (2012): Die Anästhesiologie, 3. Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg.
- Heinz Schilcher u. a. (2016): Leitfaden Phytotherapie, 5. Auflage. Urban & Fischer, München.
Ulrike Gwinner
21.07.2018 14:54Guten Tag, aufgrund starker Schmerzen (inoperables Bauchspeicheldrüsencarzinoms)bekomme ich Fentanyl 800 mg, nachdem die Wirkung von 400 mg nach kurzer Zeit nachließ. Auch die Dosis von 800 mg hält nur max. 3 Stunden. Ich stelle mir die Frage, wie es weiter geht, wenn auch diese Dosis 5 x 800 mg + Schmerzpflaster 100 nicht mehr ausreicht ?
Andrea Klinke
29.12.2018 12:38Liebe Ulrike,
mein Vater hat leider die gleiche Diagnose und seit gestern auch wieder sehr starke Schmerzen, trotz eines 75-hier Fentanylpflasters. Leider konnte ich hier auf Ihre Frage, wie es weitergeht, keine Antwort.
Haben Sie auf einem andern Weg eine Antwort bekommen? Es würde mich sehr interessieren, da ich meinem Vater diese Schmerzen auch sehr gerne ersparen möchte.
Ihnen wünsche ich alles erdenklich Gute und eine wirklich schmerzfreie Zeit.
Viele Grüße
Andrea Klinke
Dr. Tobias Weigl
29.12.2018 12:55Hallo Frau Klinke, ähnliches wie oben beschrieben gilt auch in Ihrem Fall. Man wird die Schmerzmitteldosierung schrittweise weiter erhöhen. Dabei kommt es auch darauf an, ob Ihr Vater derzeit noch ambulant behandelt wird oder bereits (vollständig) im Krankenhaus.
Ich habe schon oft Patientengespräche geführt und weiß, wie hilflos Sie sich in dieser Situation fühlen (müssen). Bitte vertrauen Sie Ihren Ärzten. Meine Empfehlung ist immer frühzeitig einen guten Palliativarzt ins Boot zu holen. Dieser weiß am besten die Balance zwischen Schmerzreduktion und Sedierung.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für 2019. Herzliche Grüße
Dr. T. Weigl
Dr. Tobias Weigl
29.12.2018 12:51Sehr geehrte Frau Gwinner, vielen Dank für Ihre Frage und entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Die Herausforderung Ihres Vaters ist eine „Extremsituation“ und letztlich wird schrittweise die Dosis immer weiter erhöht bzw. auf weitere Präparate gewechselt…insbesondere dann in der Palliativversorgung. Ziel sollte dann sein eine wenn möglich erreichbare Schmerzfreiheit.
Alexandra Keim
05.02.2019 12:33Hallo ich nehme seit Jahren Fentanyl habe schon einen Entzug hinter mir fenta+ Opiate und Morphium nur ich wollte dieses Mal zu Hause es machen mit meiner Hausärztin ich hatte 10,7 Jahre einen offenen Bauch durch sehr viele Bauch OP und dadurch höllische Schmerzen , letztes Jahr musste ich leider wieder Fentanyl 75 Pflaster nehmen nur komme ich von dem Teufelszeug nicht so richtig weg ab morgen soll ich wieder etwas erhöhen im moment bin ich auf 50 und ab heute Abend oder ab morgen plus 12,5 meine Frage ist was kann ich gegen den Lauf Drang und gegen den Schlaf Mangel tun gegen das schwitzen weiß ich was zu tun ist ist das eigentlich normal das man den Drang hat aus dem Fenster zu hüpfen nur um das Gefühl zu haben man fliegt ??
Brigitta Kreilkamp
12.03.2019 15:15Ich habe eine schwere, fortgeschrittene Osteoporose mit etlichen Wirbelbrüchen und damit verbunden allerstärkste Schmerzen. Seit 3 Jahren nehme ich deshalb auch starke bis stärkste Schmerzmittel. Angefangen mit Tillidin, später Buprenorphin, Morphin, Hydromorphin…. bei all diesen doch eigentlich starken Schmerzmitteln hatte ich nie! eine ausreichende Schmerzlinderung. Dann kam als ich und meine Schmerzärzte gar keinen Rat mehr wussten das Fentanylpflaster hinzu. Das 1.Pflaster mit 50 ng half wirklich und ich dachte jetzt ist endlich das Matyrium vorbei (Ich bin inzwischen so zermürbt, schwer depressiv bis lebensmüden von den ständigen Schmerzen am Tage und in der Nacht oft ohne Pause und wenn dann nur ganz kurze. Also ich klebt mir ein Pflaster Fentanyl und bekam wieder Hoffnung das ich doch nicht den Rest meines Lebens mit Schmerzen verbringen müsse. Leider hielt es nicht lange an. Zunächst stellte ich fest das die Wirkung des Fentanylpflasters keineswegs wie es eigentlich sollte 3 Tage anhielt. Nahm ich es an einem Tag morgens hielt es zunächst sogar bis abends an mit der schmerzlindernden Wirkung. Doch wenn ich dann am nächsten Morgen aufstand waren die starken Schmerzen wie gewohnt wieder da und ich musste schon am 2.Tag noch ein Pflaster nehmen. Bald reichte 1 nicht mehr aus und ich fragte meinen Schmerztherapeuten ob ich auch 2 nehmen könnte, was er bejahte. Also nahm ich 2 die aber auch nur für einen Tag wirkten, manchmal war allerdings die Wirkung am selben Tag abends aber auch schon wieder vorbei. Ich versuchte dennoch bei den 2 Pflastern a 50 ng zu bleiben und ließ anfangs auch zumindest 1 Pflaster drauf. Die Schmerzen steigerten sich wieder bis ins unerträgliche ich bekam von meinem Shmerztherapeuten 100 ng Pflaster, das half zunächst aber auch nicht lange. Jetzt frag ich mich wie soll das weiter gehen. Das Fentanylpflaster ist offensichtlich auch nicht die geeignete Schmerzbehandlung für mich, es wirkt nicht zuverlässig und nicht ausreichend. Ich muss auch sagen das ich mich nicht nur auf Schmerzmittel verlassen habe zur Linderung meiner Schmerzen sondern gerade in den ersten Jahren seit Entstehen der Erkrankung ziemlich viel in Sachen Bewegung gemacht, bis mir beim Kiesertraining an der Rückenmaschine wieder ein Lendenwirbel einbrach und in von da an Angst hatte vor zuviel Bewegung und nur noch leichte Übungen meist zu Hause mache. Wollte eine multimodale Schmerztherapie in einem hiesigen Krankenhaus machen, diese wurde jedoch kurz vor Beginn abgesagt. Weiter weg trau ich mich nicht, da ich kein Auto habe und nur noch mühsam am Rollator laufen kann. Bin 61 Jahre alt und eigentlich noch zu jung für diese schlimme Krankheit. Wenn es so weiter geht möchte ich aber nicht viel älter werden und vor allem kein Pflegefall werden. Wissen Sie Rat was ich noch tun kann um die Schmerzen einzuschränken, mich wieder besser bewegen zu können und mehr Lebensqualität bekommen kann. So kann es für mich nicht weiter gehen Ich wäre für eine hilfreiche Antwort sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen B.K.
Heiko Fiedler
08.08.2024 12:18Hallo ich habe eine chronische Rheuma Erkrankung nehme seit Jahren Fentanylflaster 75 Mikrogramm pro Stunde Pflaster mit einer größe von 31,5 cm² und mit 17,34 mg Fentanyl habe andere Fentanylflaster bekommen 75 Mikrogramm pro Stunde und eine Größe von 30 cm² und 8,25 mg Fentanyl meine Frage bekomme ich weniger Medikamente da durch? Ich würde mich sehr freuen auf eine Antwort.