Ein aktiver Stoffwechsel trägt dazu bei, dass wir uns gesund, stark und beweglich fühlen. Auch beim Abnehmen ist er von allergrößter Wichtigkeit.
— Dr. Tobias Weigl
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Quellen ansehenJeder hat den Begriff Stoffwechsel schon einmal gehört, aber nur die wenigsten wissen, was dabei in unserem Körper wirklich vor sich geht. Je aktiver der Stoffwechsel, desto mehr passiert im Organismus: Schädliche Stoffe werden abtransportiert, Vitamine und Mineralstoffe (z.B. Magnesium, Calcium) werden abgebaut oder im Gewebe angereichert, der Körper entschlackt: Vor allem beim Abnehmen spielt ein aktiver Stoffwechsel eine wichtige Rolle, denn das Körpergewicht steht in einem engen Zusammenhang mit dem Stoffwechsel. Wie aktiv der Stoffwechsel ist, wird jedoch auch durch Faktoren wie Alter, Geschlecht und Ernährung bestimmt. Zum Glück haben Sie viele Faktoren selbst in der Hand – ein träger Stoffwechsel lässt sich nämlich durch gezielte Maßnahmen in Schwung bringen und in seiner Effektivität steigern.
Der Stoffwechsel – Motor für den Organismus
Damit die Körperfunktionen reibungslos funktionieren, müssen sie auf eine ganze Reihe von biochemischen Prozessen zurückgreifen. Diese sorgen dafür, dass der Organismus „rundläuft“, also gesund ist. Von der Atmung über die Verdauung bis hin zum Abbau von Alkohol, Fett oder anderen Substanzen ist der Körper darauf angewiesen, dass körpereigene und von außen zugeführte Stoffe verarbeitet, umgewandelt und abtransportiert werden. Verantwortlich dafür ist der sog. Metabolismus, der Stoffwechsel.
Der Metabolismus hat verschiedene Aufgaben, die er mithilfe von Enzymen und Hormonen umsetzt:
- die Aufnahme nicht körpereigener Stoffe
- den Transport körpereigener sowie nicht körpereigener Stoffe zu Zellen und Organen
- die Umwandlung der Stoffe
- die Abgabe bzw. den Abtransport von Stoffwechselendprodukten
All diese Prozesse laufen durch biochemische Funktionen ab. Somit fällt dem Metabolismus die Aufgabe zu, die Funktionen des Organismus am Laufen zu halten, Körpersubstanz aufzubauen und den Organismus mit Energie zu versorgen.
Damit die biochemischen Prozesse aber überhaupt anlaufen können, muss dem Körper zunächst Energie zugeführt werden. Dies geschieht in Form von Nahrung und Flüssigkeit. In diesem Zusammenhang spielt der sog. Grundumsatz eine wesentliche Rolle: Dieser Begriff umschreibt die Energiemenge, die der Körper im Ruhezustand verbraucht. Damit der Stoffwechsel nicht unterbrochen wird, muss dem Organismus täglich mindestens so viel Energie zugeführt werden, wie dieser im Ruhezustand benötigt. Berechnet wird der Grundumsatz in Abhängigkeit von der Körpergröße nach dieser Formel:
(Körpergröße (in cm) – 100) x 24
Zusätzlich können auch die sog. Indifferenztemperatur und ein nüchterner Magen als Voraussetzungen für die Bestimmung des Grundumsatzes hinzugezogen werden.
Als Indifferenztemperatur bezeichnet man die Außentemperatur, bei welcher der Organismus nur ein Minimum an Wärmeregulation betreiben muss. Bei einem gesunden Erwachsenen liegt diese bei etwa 27–32° C.
Die Symptome: Woran erkennt man, ob der Stoffwechsel nur träge ist oder eine Stoffwechselerkrankung vorliegt?
Nicht immer ist eine Krankheit verantwortlich dafür, dass der Stoffwechsel nicht so recht funktionieren will. Einige Menschen haben einen sehr aktiven, andere dagegen einen eher trägen Metabolismus. Erkennbar ist dies häufig schon an Körperbau und Gewicht – der Stoffwechsel hängt eng mit dem Gewicht zusammen:
- Menschen mit einem aktiven Stoffwechsel sind häufig sehr dünn und nehmen nur schwer zu.
- Menschen mit einem trägen Stoffwechsel dagegen nehmen leicht zu und haben Schwierigkeiten damit, Gewicht zu verlieren.
Symptome, die auf einen verlangsamten Stoffwechsel hinweisen, sind:
- Übergewicht
- Energielosigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Verstimmungen
- Verdauungsprobleme
- schwächelndes Immunsystem
Auswirkungen auf die Aktivität des Metabolismus haben vor allem das Geschlecht und das Alter: Bei jüngeren Menschen ist der Stoffwechsel aktiver als bei älteren, und ebenso bei Männern im Gegensatz zu Frauen: Weil Männer in der Regel einen höheren Anteil an Muskelmasse besitzen als Frauen, kann ihr Körper mehr Energie verbrennen.
Weitere Faktoren, die einen trägen Stoffwechsel begünstigen, sind:
- eine ungesunde Ernährungsweise
- zu viel Zucker
- Diäten sowie Fasten
- zu wenig Sport
In diesem Video geht Dr. Tobias Weigl auf die Gefahr des Bauchfetts ein. Gerade bei einem trägen Stoffwechsel entsteht schnell der sog. Bauchspeck. Warum gerade dieser so gefährlich ist, dass erklärt Dr. Weigl in diesem Video.
Neben diesen individuellen Ursachen, die sich oftmals mithilfe von ein bisschen Disziplin und Achtsamkeit ändern lassen, können jedoch auch Krankheiten dafür verantwortlich sein, dass der Stoffwechsel langsamer abläuft als üblich. Sogenannte Stoffwechselerkrankungen können genetisch verursacht sein oder im Laufe des Lebens erworben werden. Sind diese Erkrankungen diagnostiziert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Stoffwechselaktivität beeinträchtigt ist, vergleichsweise hoch.
Zu den genetisch verursachten Stoffwechselerkrankungen gehören u. a.
- Morbus Fabry: Ein seltener, vererbbarer Gendefekt, der auf einem teilweisen oder vollständigen Mangel an dem Enzym alpha-Galaktosidase beruht. Intensive Schmerzen in Händen und Füßen, vermindertes Schwitzen und Magen-Darm-Probleme zählen zu den typischen Symptomen der Erkrankung.
- Morbus Gaucher: Zählt zu den sog. Speicherkrankheiten. Bedingt durch einen Enzymdefekt können Fettstoffe nicht abgebaut werden. Dies führt zu einer Vergrößerung von Milz und Leber sowie Blutarmut und Knochenveränderungen.
- Porphyrie: Beschreibt eine Gruppe von Stoffwechselstörungen, in deren Zentrum immer die sog. Porphyrine stehen. Das sind chemische Verbindungen, häufig mit Metallen, die einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Organismus bilden. Sind Enzyme, die an ihrer Verarbeitung beteiligt sind, in ihrer Funktionalität gestört, treten Bauchschmerzen, Herz-Kreislauf-Störungen oder neurologische Störungen auf.
- Mukoviszidose: Eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen der hellhäutigen Weltbevölkerung. Durch eine Genmutation bilden die Drüsen einen zähflüssigen Schleim, der nur schlecht abfließt bzw. abgebaut werden kann. Zu den Symptomen zählen eine chronische Bronchitis, Verdauungsstörungen sowie eine Mangelfunktion der Bauchspeicheldrüse. Die Lebenserwartung der bislang unheilbaren Krankheit liegt bei frühzeitiger Diagnose bei rund 40 Jahren.
- Störung des Aminosäurestoffwechsels: Aminosäuren übernehmen im Stoffwechsel die Aufgabe, Eiweiße zusammenzubauen. Doch auch im Nervensystem und beim Wachstum spielen sie eine wichtige Rolle. Einige Aminosäuren können mit der Nahrung zugeführt werden, andere dagegen muss der Körper selbst herstellen. Können diese nicht erzeugt werden, kommt es zu einer Schädigung einzelner Organe oder des Gewebes.
Später erworben werden dagegen Stoffwechselerkrankungen wie
- Diabetes mellitus: Eine chronische Krankheit, die auch als Zuckerkrankheit bezeichnet wird. Typisches und namensgebendes Symptom ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Lesen Sie hier über 5 Lebensmittel gegen einen hohen Blutzucker
- Schilddrüsenunterfunktion: Fachsprachlich als Hypothyreose bezeichnet, zeichnet diese Erkrankung sich dadurch aus, dass die Schilddrüse weniger oder gar keine Hormone produziert. Zu den Symptomen gehören Verstopfung, leichtes Frieren, eine verminderte Leistungsfähigkeit sowie Zyklusstörungen (bei der Frau) und Erektionsstörungen (beim Mann).
Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das der Organismus zum Leben braucht. Trotzdem ist es nicht selten, dass Patienten an Zinkmangel leiden. Eine einseitige Ernährung und Bewegungsmangel senken den Zinkspiegel im Körper, der auch für den Stoffwechsel benötigt wird. In diesem Video erklärt Dr. Tobias Weigl, wie Zinkmangel entsteht und welche Erkrankungen daraus resultieren können.
Wer ist betroffen?
Dass der Stoffwechsel gestört oder verlangsamt ist, kann viele verschiedene Ursachen haben. Da diese im Rahmen einer individuellen Diagnose erörtert werden müssen, lässt sich nicht eindeutig bestimmen, wer besonders betroffen ist.
An einem trägen Stoffwechsel kann grundsätzlich jeder leiden, unabhängig vom Alter, dem Geschlecht oder bestimmten Vorerkrankungen. So steigt die Wahrscheinlichkeit eines verlangsamten Stoffwechsels bspw. mit zunehmendem Alter oder bei Gewichtszunahme. Auch der Lebenswandel kann den Stoffwechsel beeinflussen: Eine ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Alkohol oder Rauchen können Stoffwechselprobleme begünstigen – an sich gesunde Menschen können mit einer Veränderung ihrer Lebensumstände also positiven Einfluss auf die Stoffwechselaktivität nehmen.
Ist dagegen eine Stoffwechselerkrankung ursächlich für den trägen Metabolismus, variiert die Bestimmung der Risikogruppe je nach der Stoffwechselerkrankung, die dafür verantwortlich ist. Genauere Informationen entnehmen Sie den Beiträgen zu den jeweiligen Grunderkrankungen.
Ohne die Stoffwechselaktivität wäre unser Körper nicht in der Lage, den Organismus mit der notwendigen Energie zu versorgen. Zwar wird diese in Form von Kilokalorien oder Kilojoule durch die Nahrung in den Organismus hineingebracht, jedoch muss sie dort mithilfe von Enzymen und Hormonen verarbeitet werden. Ohne diesen Vorgang wäre der Körper nicht in der Lage, die zugeführte Energie auch umzusetzen.
Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose
Da die Symptome eines verlangsamten Stoffwechsels, je nachdem welche Ursache diesem zugrunde liegt, sehr verschieden sein können, kann sich die Diagnose über einen langen Zeitraum hinziehen. Unter Umständen haben die Betroffenen bereits eine lange Odyssee bei verschiedensten Medizinern hinter sich, bis die Diagnose einer bestimmten Stoffwechselerkrankung gestellt werden kann. Schwierig ist die Diagnosestellung auch im Hinblick darauf, dass einige der Symptome zu vielen Erkrankungen passen und nicht eindeutig zugeordnet werden können.
Um die Symptome verlässlich einschätzen zu können, ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt nicht zu allgemeingültig denkt, sondern auch möglicherweise zunächst abwegig erscheinende Erkrankungen als mögliche Ursache in Betracht zieht. Nur dann kann er im Rahmen einer Differentialdiagnose einzelne Erkrankungen ausschließen und schließlich zu dem Schluss gelangen, ob „nur“ der Lebenswandel des Patienten die Stoffwechselstörung verursacht hat, oder ob eine schwerwiegendere Stoffwechselerkrankung vorliegt, die eine spezifische Behandlung erfordert.
Gerade bei Erkrankungen mit unspezifischen Symptomen kommt der Anamnese eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich dabei um ein einleitendes Gespräch zwischen Arzt und Patient, in dem der Patient von seinen Symptomen und/oder Beschwerden berichtet. Der Arzt erfragt in diesem Zusammenhang die Vorgeschichte, ob vergleichbare Beschwerden früher schon aufgetreten sind oder wie lange die Symptome bereits bestehen.
Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung, die aber häufig nur in Kombination mit einer Laboruntersuchung des Blutes aussagekräftig ist. Aufgrund der Blutwerte lassen sich vor allem die spezifischen Symptome einzelner Stoffwechselerkrankungen erkennen oder ausschließen, z. B. bei einem Diabetes mellitus. Besteht der Verdacht einer Erkrankung der Schilddrüsen oder der Lymphknoten, kann der Arzt zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung anordnen, um seine vorläufige Diagnose zu untermauern.
Träger/verlangsamter Stoffwechsel
- kann grundsätzlich bei jedem auftreten
- ursächlich sind entweder Lebensumstände (Ernährung, Bewegung, Gewicht) oder Stoffwechselerkrankungen (Morbus Fabry, Porphyrie u. a.)
Symptome
- leichte Gewichtszunahme
- Probleme bei der Gewichtsreduktion
- Leistungsminderung
- Verstimmungen bis hin zur Depression
- Konzentrationsprobleme
- Verdauungsprobleme
- schwaches Immunsystem
- bei Stoffwechselerkrankungen: krankheitsspezifische Symptome
Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung
Stellt sich im Rahmen der Diagnose heraus, dass eine Stoffwechselerkrankung für den trägen Stoffwechsel verantwortlich ist, wird der behandelnde Arzt die Symptomatik beobachten und ggf. durch weitere Tests oder Untersuchungen seine Diagnose verfeinern. Erst nach einer gesicherten Diagnose kann er gemeinsam mit dem Patienten einen Therapieansatz entwickeln. Dieser orientiert sich an der jeweiligen Grunderkrankung, geht in der Regel aber über das reine Aktivieren des Stoffwechsels hinaus.
Anders sieht es dagegen aus, wenn die Trägheit des Stoffwechsels auf den persönlichen Lebensumständen oder dem Lebenswandel beruht. In diesem Fall wird der Arzt seinen Patienten dazu beraten, wie er durch Veränderungen des Tagesablaufs, eine andere Ernährungsweise oder mehr Bewegung selbst an der Aktivierung seines Stoffwechsels arbeiten kann.
Nachfolgend finden Sie einige Tipps für den Alltag, wie Sie Ihren Stoffwechsel wieder ankurbeln können.
Stoffwechsel durch Essverhalten anregen
Der Metabolismus reagiert extrem auf unser Essverhalten. Werden dem Organismus über den Tag zu wenig Kalorien zugeführt, stellt er auf „Hungern“ um und speichert Nahrung in den Fettzellen – für schlechte Zeiten. Mit Fasten oder strengen Diäten erreichen Sie in vielen Fällen daher genau das Gegenteil von dem, was Sie beabsichtigt haben: Der Stoffwechsel verlangsamt sich und Sie nehmen eher an Gewicht zu als ab.
Doch auch große, schwere Mahlzeiten bremsen den Stoffwechsel, da sie nicht so schnell verarbeitet werden können wie nötig. Sinnvoller ist es, über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die dem Stoffwechsel im wahrsten Sinne des Wortes „etwas zu tun geben“. Als kleinere oder größere Snacks zwischendurch eignen sich Obst, Gemüse und Salate, Samen und ungeröstete sowie ungesalzene Nüsse. Weniger verbreitet, aber mindestens ebenso gesund, sind Hirse und Quinoa.
Stoffwechsel durch eine gesunde Ernährung anregen
Mit der Ernährung steht und fällt unsere Gesundheit. Wer sich von Fastfood, verarbeiteten Lebensmitteln und schweren, großen Mahlzeiten ernährt, wird über kurz oder lang gesundheitliche Probleme bekommen. Doch auch strenge Diäten und Fastenkuren können den Stoffwechsel beeinträchtigen, weil er nicht genug zu tun bekommt. Als gesunde Ernährung gelten Ernährungsweisen, die einerseits ballaststoffreich sind, viel Gemüse und basische Produkte enthalten, die aber andererseits auch auf eine ausgewogene Verteilung von Nährstoffen und Vitaminen achten.
Gut für den Stoffwechsel sind z. B. lösliche Ballaststoffe wie Pektin, das in Obst enthalten ist. Sie können Wasser binden und quellen im Darm auf – für den Stoffwechsel ein Signal, aktiver zu arbeiten. Nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide, aber auch fettarmes Fleisch bzw. Fisch helfen ebenfalls dabei, den Stoffwechsel anzuregen.
Ein wichtiger Stoff für einen aktiven Metabolismus ist zudem Vitamin C: Ist der Körper ausreichend damit versorgt, kann auch der Stoffwechsel effektiver arbeiten.
Vitamin-C-reiches Obst, Spinat, Broccoli oder Paprika sorgen für einen hohen Vitamin-Level.
Stoffwechsel anregen durch Bewegung
Die beste Methode, um den Stoffwechsel anzukurbeln, ist Bewegung. Vom täglichen Spaziergang bis hin zum Ausdauer- oder Kraftsport gibt es viele Möglichkeiten, den Körper fit und den Stoffwechsel aktiv zu halten. Bereits ein halbstündiger Spaziergang reicht aus, um den Stoffwechsel anzuregen.
Noch effektiver ist dagegen Sport, denn dabei wird Energie verbrannt, während gleichzeitig die Muskulatur aufgebaut wird. Und eine verbesserte Muskulatur steigert den täglichen Grundumsatz des Energieverbrauchs. Regelmäßige, leichte Kraftübungen helfen dabei, Muskulatur aufzubauen. Diese Art der Stoffwechselaktivierung hat auch noch einen weiteren positiven Effekt: Problemzonen am Bauch, an den Hüften oder den Oberschenkeln werden gekräftigt.
Anstelle von Kräftigungsübungen eignet sich auch Ausdauersport, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Joggen, Radfahren und Schwimmen erhöhen den Kalorienverbrauch ebenso wie regelmäßige Bewegung im Alltag: Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto oder ein kurzer Pausenspaziergang haben eine positive Auswirkung auf den Metabolismus.
Hinter einem verlangsamten Stoffwechsel können sich schwerwiegende, zum Teil unheilbare Stoffwechselerkrankungen verbergen. Um in einem solchen Fall eine frühzeitige Diagnose und damit eine wirksame Therapie zu ermöglichen, ist ein Arztbesuch bei Störungen des Stoffwechsels unbedingte Pflicht!
Häufige Patientenfragen
Wie wichtig ist der Stoffwechsel eigentlich wirklich?
Dr. T. Weigl
Der Begriff Stoffwechsel wird zwar häufig gebraucht, jedoch oft auf Diäten und das Abnehmen reduziert. Tatsächlich kann der Stoffwechsel aber viel mehr und besitzt für den menschlichen Organismus eine lebenswichtige Funktion – denn er versorgt jede einzelne Körperzelle mit allem, was sie braucht. Vitamine, Hormone und Enzyme sind ein wesentlicher Bestandteil des Stoffwechsels – funktionieren sie nicht oder nur eingeschränkt oder fehlen einzelne Bausteine des Stoffwechselprozesses, kann dieser den Organismus nicht vollständig versorgen.
Warum nehme ich trotz Diät nicht ab?
Dr. T. Weigl
Gewicht zu reduzieren ist sowohl für Menschen mit Übergewicht als auch für schlanke Menschen immer ein Thema. Viele quälen sich mit Diäten und Fastenkuren, um gesünder zu werden oder einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Dass Diäten jedoch häufig nicht anschlagen, hängt eng mit dem Stoffwechsel zusammen: Wird dem Organismus die Nahrungsaufnahme verweigert oder diese unter den Grundumsatz heruntergefahren, stellt der Körper sich auf eine Hungerperiode ein. Selbst kleinste und gesündeste Mengen an Nahrung, die ihm dann zugeführt werden, werden nicht abgebaut und ausgeschieden, sondern im Fettgewebe eingelagert, um die vermeintliche Hungersnot zu überdauern und Fettreserven anzulegen.
Was hat Schlaf mit dem Stoffwechsel zu tun?
Dr. T. Weigl
Mehr als die meisten Menschen denken. Wer zu wenig schläft, sorgt nämlich unbewusst dafür, dass sein Stoffwechsel langsamer abläuft als im Normalfall. Tatsächlich trifft dies auf viele zu, denn die meisten Menschen schlafen im Durchschnitt weniger als 7 Stunden. Die wenigsten Menschen schlafen heutzutage durch: Harndrang und Mahlzeiten, die schwer im Magen liegen, halten uns in der Nacht wach, aber auch äußere Einflüsse, etwa ein Neugeborenes oder ein Partner, der schnarcht, können die erholende Wirkung des Schlafes negativ beeinflussen.
Muss man eine Stoffwechselstörung behandeln?
Der Stoffwechsel ist vergleichbar mit einem Automotor: Läuft er nicht richtig, ist die Batterie schwach oder treten Störfaktoren auf, ist die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs eingeschränkt. Dasselbe gilt für den menschlichen Organismus. Kann der Stoffwechsel nicht alle Zellen erreichen oder fehlen ihm Hormone, Enzyme oder schlicht der Antrieb, kommen wir ebenfalls nicht so richtig ins Rollen. Die Folge sind die vorgestellten Symptome wie Übergewicht, Konzentrationsstörungen oder Verdauungsprobleme. In schwerwiegenden Fällen ergibt die Diagnose sogar eine Stoffwechselkrankheit, die in jedem Fall behandelt werden muss. Doch auch leichtere Formen der Stoffwechselbeeinträchtigung sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Je mehr Sie Ihren Stoffwechsel aktivieren, desto besser ist das (auch langfristig) für Ihre Gesundheit.
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt. Autoren: Dr. Tobias Weigl, Christine PepersackLektorat: Tobias Möller
Veröffentlicht: 26.09.2018
Quellen
- Anja Leitz (2017): Fett. Das Handbuch für einen optimierten Stoffwechsel: Warum unser Körperfett ein lebenswichtiges Organ ist. Wie Fettsäuren uns nutzen oder schaden. Welche Rolle Licht und Lebensstil dabei spielen. Riva, München.
- Gertrud Rehner, Hannelore Daniel (2010): Biochemie der Ernährung. 3. Auflage. Heidelberg. Spektrum Verlag.
- Rudolf Schweitzer (2018): Die Heilpraktiker-Akademie. Endokrinologie mit Stoffwechsel. Elsevier Verlag, München.
- Giatgen A. Spinas, Stefan Fischli et al. (2011): Endokrinologie und Stoffwechsel kompakt. 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
Joachim Hussing
20.03.2020 22:30Mein Onkel hat mich letztens zum Thema Stoffwechselaktivierung etwas gefragt, aber ich wusste darüber nichts. Er hat sich Sorgen um seine Gesundheit gemacht, weil er sich in den letzten Wochen ein wenig unwohl gefühlt hat. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.