Auf einen Blick – Bluttest für zu Hause
Was ist ein Bluttest für zu Hause?
- ein nadelfreies Bluttest-Set für eine eigenständige Blutabnahme
- online oder in der Apotheke erhältlich
- verschiedene Blutwerte (in Kombination) überprüfbar
Welche Werte kann ich damit überprüfen? (Auszug)
- Mineralstoffe und Vitamine
- Hormonstatus
- Allergien und Unverträglichkeiten
Wie führe ich einen Bluttest durch? (Auszug)
- mit einer beigefügten Lanzette 2–3 Tropfen Blut aus der Fingerkuppe entnehmen
- Blut in Blutröhrchen füllen und per Post an das vorgesehene Labor verschicken
- Ergebnis nach ca. 5–10 Tagen online abrufen
Wann ist ein Bluttest für zu Hause sinnvoll?
- bei Verdacht auf Nährstoffmangel und Allergien
- zur Ernährungsumstellung oder vor einer Diät
- um Werte zu ermitteln, die bei einem ärztlichen Blutbild nicht grundsätzlich überprüft werden
Tipps
- führen Sie den Test werktags durch, damit die Probe noch am selben Tag verschickt wird
- müssen Sie die Probe doch zwischenlagern: bei Raumtemperatur (nicht im Kühlschrank!) und ohne direkte Sonneneinstrahlung aufbewahren
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenEine Blutabnahme ist für Ärzte das Mittel der Wahl, um bestimmten Krankheiten, Mangelerscheinungen oder hormonellen Irregularitäten ihrer PatientInnen auf die Schliche zu kommen. Als Alternative zur Blutentnahme beim Arzt gewinnen aber Bluttest-Sets für die eigenen vier Wände immer mehr an Popularität. Diese ermöglichen die eigenständige Entnahme einer Blutprobe von zu Hause aus, die dann in einem Labor auf ausgewählte Werte überprüft wird.
Doch wie zuverlässig sind diese Tests? Welche Werte lassen sich damit überprüfen und welche Vor- und Nachteile gibt es? Tatsächlich lässt die Fülle an wissenschaftlich fundierten Studien und Überblicksartikeln hinsichtlich dieser Fragen sehr zu wünschen übrig. Wir haben uns daher für den folgenden Artikel kritisch mit den Angaben verschiedener Bluttest-Anbieter auseinandergesetzt, um Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen eines Bluttests für zu Hause zu verschaffen.
Was ist ein Bluttest für zu Hause?
Wer sich einen Bluttest für die eigenen vier Wände online bestellt oder einen solchen in der Apotheke ersteht, erhält ein ganzes Set, das alle nötigen Utensilien für eine hygienische und eigenständige Blutabnahme enthält. Keine Sorge: Eine Nadel gehört natürlich nicht dazu! Stattdessen sind im Lieferumfang eine Gebrauchsanleitung, 2–3 Lanzetten, ein Blutauffang- und ein Transportröhrchen, Desinfektionstücher, Pflaster sowie anonymisierte Angaben und ein beschrifteter Umschlag für das Labor enthalten.
Dieses Zubehör ermöglicht es Ihnen, sich ein paar Tropfen Blut aus der Fingerkuppe zu entnehmen. Anschließend wird diese Probe in einem Labor hinsichtlich bestimmter Biomarker – also Parameter wie Hormone, Stoffwechselprodukte und Proteine sowie gewisser Nährstoff– und Allergiewerte im Blut – überprüft.
Verschiedene Test-Kombinationen möglich
Die Testkits sind je nach Anbieter in verschiedenen Größenordnungen bzw. sortiert nach bestimmten Themengebieten erhältlich. So werden bspw. medizinische Selbsttests zu Themenkomplexen wie ‚Immunsystem‘, ‚Allergien‘ oder ‚Kopfschmerzen‘ angeboten, die die jeweils dafür relevanten Blutwerte und Biomarker abdecken. Ebenfalls können Sie Einzeltests für nur einen Wert z. B. zur Kontrolle ihres Hämoglobinwerts bestellen.
Zusätzlich finden Sie eine Reihe an ‚Lifestyle-Sets‘, die Sie bspw. bei der Gewichtskontrolle und -abnahme und der Optimierung Ihrer Fitness und Leistungsfähigkeit unterstützen sollen.
Was sagt der Hämoglobinwert eigentlich aus und wie lässt sich ein niedriger Wert behandeln? Diese und weitere Fragen klärt Dr. Dr. Tobias Weigl im folgenden Video.
Welche Werte kann ich mit einem Bluttest für zu Hause überprüfen lassen?
Die Auswahl an Blutwerten, die Sie mit den Testsets überprüfen können, ist riesig. Besonders häufig werden die Tests für zu Hause aber bezüglich folgender Werte zu Rate gezogen:
- Vitamine (z. B. Vitamin D, Vitamin B12)
- Aminosäuren (z. B. Lysin, Glutamin)
- Fette (z. B Cholesterin, Tryglyzerid)
- Mineralstoffe (z. B. Zink, Magnesium)
- (Lebensmittel-)Unverträglichkeiten (z. B. Gluten, Laktose)
- Allergien (z. B. Tierhaar– und Pollenallergie)
- Hormonstatus (z. B. Testosteron, Cortisol)
All diese Werte können natürlich auch beim Arzt getestet werden, einige gehören jedoch nicht zum regulären Umfang eines kleinen oder großen Blutbildes. Hier werden vor allem die Menge, der Anteil und das Volumen bestimmter Blutbestandteile wie den weißen Blutkörperchen (sog. ‚Leukozyten’), den roten Blutkörperchen (sog. ‚Erythrozyten’) und dem roten Blutfarbstoff (sog. ‚Hämoglobin‘) ermittelt. Dadurch lassen sich zwar Rückschlüsse auf mangelbedingte Blutveränderungen wie eine Anämie bei Eisenmangel ziehen, es werden jedoch nicht die Werte der einzelnen Nährstoffe, Vitamine und Aminosäuren „durchgetestet“. Auch Hormon- und Allergiewerte werden nur bei einem konkreten Verdacht auf Unregelmäßigkeiten bestimmt.
Sind Sie gesetzlich versichert? Dann haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf die Kostenübernahme für eine Blutuntersuchung beim Hausarzt. Auch bei akuten Symptomen trägt die Krankenkasse die Kosten. Wollen Sie hingegen innerhalb der zwei Jahre „einfach so“ ein Blutbild erstellen oder bestimmte Werte überprüfen lassen, müssen Sie zahlen.
Wie führe ich den Bluttest durch?
Um einen Bluttest sicher und korrekt durchzuführen, ist es in erster Linie wichtig, die beigefügte Anleitung des Bluttest-Anbieters zu befolgen. Normalerweise kommen Sie in wenigen Schritten zu Ihrer Blutprobe, indem Sie zunächst eine Fingerkuppe, bei Rechtshändern in der Regel die des linken Zeigefingers, desinfizieren. Anschließend piksen Sie mit der beigefügten, lediglich wenige Millimeter breiten Lanzette vorsichtig in den Finger und lassen 2–3 Bluttropfen austreten, die Sie dann mit dem vorgesehenen Blutröhrchen auffangen.
Wohin wird die Blutprobe geschickt?
Lassen Sie sich beim Arzt Blut abnehmen, schickt dieser Ihre Blutprobe in ein zertifiziertes Fachlabor. Genau das ist nun auch Ihr nächster Schritt: Der beiliegende Umschlag zum Versenden der Blutprobe ist in der Regel bereits mit der Adresse eines solchen Labors beschriftet und kann einfach per Post dorthin geschickt werden.
Im Labor angekommen, werden die angeforderten Werte ermittelt und an den Test-Anbieter weitergeleitet, sodass Sie diese wiederum ein paar Werktage später (ca. 5–10 Tage, abhängig vom Testumfang) online abrufen können. Je nach Anbieter erhalten Sie auf der Grundlage ihrer Werte Handlungsempfehlungen oder eine individuelle Ernährungs-, Sport– und Fitnessberatung, jedoch ausdrücklich keine Therapieempfehlungen! Das bedeutet, dass Sie sich zur Behandlung auffälliger Werte in ärztliche Obhut begeben müssen.
Die „normale“ Blutabnahme beim Arzt wird als venöse Blutabnahme bezeichnet, weil hier ausschließlich Blut aus den Venen, die das sauerstoffarme Blut transportieren, entnommen wird. Den Piks mit der Lanzette bezeichnet man als kapillare Blutabnahme. Hier werden die haarfeinen Kapillargefäße punktiert, in denen der Stoff- und Gasaustausch stattfindet.
Wie zuverlässig ist ein Bluttest für zu Hause?
Wie zuverlässig die Bluttests sind, ist nicht ganz eindeutig zu beantworten. Bisher gibt es keine unabhängigen, groß angelegten Studien, die die Aussagekraft herkömmlicher Blutproben mit der von Selbsttests vergleichen. Die verschiedenen Anbieter werben mit der Zuverlässigkeit ihrer Kits und auch in anderen medizinischen Bereichen (siehe ,Aktuelle Forschung‘) werden die kapillaren Blutproben als Alternative für die venöse Blutabnahme gehandelt. Allerdings setzt das eine korrekte Testdurchführung voraus.
Schon Kleinigkeiten wie zu viel Druck auf die Fingerkuppe während der Blutentnahme können das Ergebnis beeinflussen, da dadurch zu viel Gewebswasser austreten kann – das verdünnt wiederum das Blut und verfälscht somit potenziell die Probe. Auch akute Infektionen können zu unzutreffend hohen Werten führen.
Tipps für ein zuverlässiges Ergebnis
Um ein möglichst zuverlässiges Ergebnis zu erzielen, gibt es einige Empfehlungen, die Sie berücksichtigen sollten:
- Bleiben Sie nüchtern: Vor dem Test sollten Sie 12 Stunden nichts gegessen haben. Idealerweise nehmen Sie am frühen Abend die letzte Mahlzeit ein und führen den Bluttest zwischen 6 und 10 Uhr morgens am Folgetag durch.
- Testen Sie an einem Werktag: Eine Blutprobe ist nur begrenzt haltbar. Damit sie möglichst rasch das Labor erreicht, sollten Sie den Test werktags durchführen und die Probe noch am selben Tag verschicken.
- Lagern Sie die Blutprobe richtig: Sollte doch ein wenig mehr Zeit zwischen Blutentnahme und Versand verstreichen, lagern Sie die Probe bei unter 25 °C Raumtemperatur und ohne Sonneneinstrahlung, jedoch nicht im Kühlschrank.
- Regen Sie Ihre Durchblutung an: Gelegentlich kommt es vor, dass nach dem Stich mit der Lanzette kein Blut austritt. Damit Sie nicht zu stark piksen oder drücken müssen, ist es sinnvoll, im Vorhinein die Durchblutung ihrer Finger anzuregen. Dazu können Sie die Hände kreisen lassen, sie unter warmes Wasser halten und die Finger massieren.
Wann ist es sinnvoll, zu Hause einen Bluttest durchzuführen?
Generell sind Bluttests von zu Hause dafür gedacht, sich einen Überblick über den gesundheitlichen Ist-Zustand zu verschaffen und ggf. an ein paar Stellschrauben zu drehen, um die eigene Fitness und die Leistungsfähigkeit zu optimieren.
Grundsätzlich sollten Sie sich für einen Test, so paradox es klingt, nur dann entscheiden, wenn Sie generell gesund sind. Treten bei Ihnen dann z. B. Symptome eines Nährstoffmangels auf, können Sie in erster Instanz auf einen Selbsttest zurückgreifen und ggf. gegen den Mangel vorgehen, wenn die Ergebnisse Ihren Verdacht bestätigen. Fällt das Ergebnis hingegen unauffällig aus, liegt die Ursache Ihrer Beschwerden entweder woanders oder der Test war fehlerhaft. In diesem Fall ist es besser, nicht weiter auf eigene Faust Ursachenforschung zu betreiben, sodass spätestens jetzt ein Arztbesuch fällig wird.
Aus diesem Grund sind solche Selbsttests bei einer bekannten (chronischen) Grunderkrankung mit besonderer Vorsicht zu genießen. Zumindest Werte, die in direktem Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung stehen und wichtig für z. B. Ihre Medikation sind, sollten Sie durch Ihren Arzt/Ihre Ärztin ermitteln lassen, um Messfehler auszuschließen bzw. um bei auffälligen Werten eine unmittelbare Therapieempfehlung zu erhalten.
Bei Mangelerscheinungen und Unverträglichkeiten
Nützlich kann ein Bluttest also wie bereits erwähnt sein, wenn Sie bei sich eine Unverträglichkeit oder Mangelerscheinungen vermuten. Bestätigt sich Ihre Annahme, erhalten Sie vom Anbieter zusammen mit den ausgewerteten Ergebnissen eine individualisierte Beratung, wie Sie den Mangel ausgleichen bzw. der Unverträglichkeit begegnen können und ob ein Arztbesuch notwendig wird.
Zur Bestimmung des Hormonstatus
Beliebt sind die Blutabnahmesets für zu Hause auch, um den Hormonstatus zu bestimmen. Vor allem für Sportler kann der Testosteronwert interessant sein. Auch Paare mit Kinderwunsch verschaffen sich gerne einen Überblick über ihren Hormonhaushalt. Liegt hingegen schon eine Schwangerschaft vor, sollten Sie sowohl zur regulären Kontrolle der Blutwerte als auch bei Auffälligkeiten immer den Gang zum Gynäkologen wählen.
Bei Ernährungsumstellungen
Sie wollen Ihre Ernährung umstellen und/oder abnehmen? Mit einer Blutprobe können Sie überprüfen, ob die Blutwerte, die mit dem Stoffwechsel und der Fettverbrennung zusammenhängen, noch optimierbar sind.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Bluttest für zu Hause?
Im Großen und Ganzen erscheinen Bluttests für zu Hause in bestimmten Situationen als Alternative, zumindest aber als sinnvolle Ergänzung zu einer Blutabnahme beim Arzt. Gleichzeitig bergen sie aber auch gewisse Risiken. Zum Abschluss möchten wir die Vor- und Nachteile dieser Methode noch einmal aufführen.
Vorteile des Bluttests
Vorteilhaft an den „Do-it-yourself-Kits“ ist vor allem die Zeitersparnis, die Sie im Vergleich zum Arztbesuch inklusive Wartezeit haben. Leiden Sie unter der Angst vor Nadeln, ist der Bluttest für zu Hause unter Umständen auch stressfreier. Außerdem können Sie die Ergebnisse bequem online von zu Hause abrufen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die anfallenden Kosten. Die Auswertung vieler Nährstoff-, Hormon- und Allergiewerte wird von den Krankenkassen nur im konkreten Verdachtsfall gezahlt. Wollen Sie also unbegründet bestimmte Werte testen lassen, fahren Sie vor allem mit den Kombi-Paketen der Bluttest-Anbieter in der Regel günstiger.
Zudem können sie die Pakete oder Einzeltests individuell auf Ihre Wünsche abstimmen und so Werte überprüfen, die nicht Teil des kleinen und großen Blutbildes beim Arzt sind. Hinzu kommt eine personalisierte Handlungsempfehlung und ggf. Ernährungs- und Fitnessberatung.
Nachteile des Bluttests
Die Nachteile liegen weniger an dem Bluttest an sich, als an dessen falscher Verwendung. Berücksichtigen Sie immer, dass ein solcher Test keinen Arztbesuch ersetzt und die Möglichkeit für Messfehler besteht.
Fakten-Box – Verschiedene Bluttestsets für zu Hause
Durchführung:
- Entnahme einiger Tropfen Blut aus der Fingerkuppe
- Versand der Probe per Post an ein zertifiziertes Labor
Überprüfbare Werte:
- Vitamine und Mineralstoffe
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Hormone
Vorteile:
- Zeitersparnis
- individuelle Auswahl der zu testenden Werte
- personalisierte Beratung
Nachteile:
- Messfehler möglich
- kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose
Fazit
Anbieter selbst durchführbarer Bluttests punkten mit einem flexiblen und individuellen Angebot an Testkits, die im Vergleich zum routinemäßigen Blutbild beim Hausarzt breiter aufgestellt, leider jedoch auch fehleranfälliger sind. Ein Bluttest für zu Hause ist daher vor allem gesunden Menschen zu empfehlen, die sich ohne viel Aufwand einen Überblick über bestimmte Blutwerte verschaffen oder bestimmten (leichten!) Symptomen nachgehen wollen. Vor allem bei einer bestehenden Grunderkrankung sollten Sie den Nutzen eines Selbsttests zuvor mit Ihrem Arzt abwägen und die Ergebnisse im Nachhinein besprechen. Egal ob gesund oder vorerkrankt – es gilt: Ein Blutselbsttest ersetzt weder die Routineuntersuchung noch im Krankheitsfall die konkrete Diagnosestellung eines ausgebildeten Mediziners, kann aber sinnvolle Anreize bieten und zur Ergänzung oder zur weiterführenden Beratung in Ernährungsfragen etc. dienen.
Aktuelle Forschung – Bluttests zum therapeutischen Drug Monitoring bei Epilepsie
Blutproben lassen sich nicht nur auf vielzählige Nährstoff-, Vitamin- und Hormonwerte hin überprüfen, man kann auch die Konzentration einiger Medikamente im Blut bestimmen. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um herauszufinden, ob ein Medikament unterdosiert oder – gefährlicher – überdosiert verabreicht wird. So lassen sich potenzielle Folgeschäden eventuell vermeiden. Auf diese Art wird bspw. mit antiepileptischen Medikamenten wie Carbamazepin und Lamotrigin verfahren. In der Regel ist dafür die Entnahme einer venösen Blutprobe beim Arzt notwendig. In einer Studie wurde nun jedoch überprüft, ob die Untersuchung von Trockenblutproben ähnlich zuverlässig ist.
Ähnliche Ergebnisse
Zu diesem Zweck wurde 46 Kindern, die Medikamente zur Behandlung ihrer Epilepsie einnahmen, eine kapillare und gleichzeitig eine venöse Blutprobe entnommen. Anschließend wurden die Proben hinsichtlich der Medikamentenkonzentration untersucht. Es zeigte sich, dass eine starke Korrelation zwischen den venösen und kapillaren Proben bestand. Das Forscherteam schlussfolgerte, dass Trockenblutproben eine sinnvolle, kostengünstige und stressfreie Alterative zur venösen Blutentnahme – besonders für Kinder – sein können.
Quelle: Camilla Linder, Katarina Wide u. a. (2016): Comparison between dried blood spot and plasma sampling for therapeutic drug monitoring of antiepileptic drugs in children with epilepsy: A step towards home sampling. In: Clinical Biochemistry 50, S. 418–424.
Häufige Patientenfragen
Tut die Entnahme einer Blutprobe weh?
Dr. Dr. T. Weigl:
Nein, in aller Regel tut der kleine Stich mit der Lanzette nicht weh. Natürlich hat jeder Mensch ein individuelles Schmerzempfinden, die meisten Anwender berichten jedoch höchstens von einer leichten Gereiztheit um die Einstichstelle, die jedoch im Laufe des Tages wieder abklingt.
Gibt es neben Bluttests noch weitere Selbsttest-Angebote?
Dr. Dr. T. Weigl:
Ja, besonders in den letzten Jahren ist das Angebot an unterschiedlichen Selbsttests stark angestiegen. So sind online bspw. Speichel-, Urin-, Stuhl-, Sperma- und Atemselbsttests erhältlich. Bevor Sie bei einem der Anbieter eine Bestellung aufgeben, sollten Sie gut abwägen, ob ein Selbsttest in ihrem Fall sinnvoll ist oder Sie doch einen Arztbesuch vorziehen sollten.
Beeinflussen meine Medikamente das Ergebnis?
Dr. Dr. T. Weigl:
Ja, grundsätzlich kann eine Medikamenteneinnahme zu abweichenden Blutwerten führen. Wenn Sie ein Medikament nur vorübergehend einnehmen (z. B. ein Antibiotikum), empfiehlt es sich, die Blutprobe erst einige Zeit nach Absetzen des Arzneimittels zu entnehmen. Sind Sie hingegen auf eine dauerhafte Medikation angewiesen, können Sie Kontakt mit dem Kundendienst des jeweiligen Bluttest-Anbieters aufnehmen und sich individuell beraten lassen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Dr. Dr. T. Weigl:
Nein, derzeit müssen Sie die Kosten für einen Bluttest von zu Hause selbst tragen.
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Clara Spottke
Lektorat: Tobias Möller
Hochgeladen am: 15.10.2020
Quellen
- Medizinische Datenbank AMBOSS (2020): Aufbau und Funktion der Blutgefäße. In: amboss.com.
- Deutsche Apotheker Zeitung (2010): Was zeigt eigentlich … das Blutbild? In: deutsche-apotheker-zeitung.de.
- Camilla Linder, Katarina Wide u. a. (2016): Comparison between dried blood spot and plasma sampling for therapeutic drug monitoring of antiepileptic drugs in children with epilepsy: A step towards home sampling. In: Clinical biochemistry 50, S. 418–424.
- Kai Witzel, Cornelia Kaminski (2007): Die venöse Blutentnahme im klinischen Alltag. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 132 (47), S. 2495–2499.
Rudi Sterzer
24.02.2023 18:56Also eine eigenständige Blutabnahme kommt für mich nicht in Frage. Genau dafür gibt es doch Ärzte. Zumal es meistens nicht schwer ist, einen Termin bei einer Hausarztpraxis zu bekommen.
Sterihörnchen
25.02.2024 01:33Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Dr. Dr. T. Weigl:
Nein, derzeit müssen Sie die Kosten für einen Bluttest von zu Hause selbst tragen.
Hallo und schönen Abend
Ok, muss ich akzeptieren, Was passiert denn wenn ich mir den Test beim Arzt vornehmen lass?