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Gesundheitliche Probleme sollte man ernst nehmen

Auf einen Blick – Gesundheitliche Probleme früh erkennen und ernst nehmen

Berufsbedingte gesundheitliche Probleme?

  • körperliche wie psychische Faktoren spielen eine Rolle
  • Prävention und Gesundheitsbewusstsein sind wichtig
  • ein häufiges Problem sind Verschleißerscheinungen
  • typisch: Volkskrankheit Rückenschmerzen durch starke Belastungen und Fehlhaltungen

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

  • viele Behandlungskosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen
  • die Krankenleistungen unterscheiden sich aber von Kasse zu Kasse, längst nicht jede Behandlung wird übernommen
  • je nach individueller Situation kann es daher sinnvoll sein, zu einer privaten Krankenkasse zu wechseln

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Menschen werden in jedem Alter krank oder haben mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen. Dies betrifft bereits Kinder, die sich beim Spielen verletzen oder eine aufwendige Zahnkorrektur benötigen. Bei Senioren und Seniorinnen treten in der Regel verschiedene Symptome auf, die auf das fortgeschrittene Alter zurückzuführen sind – sog. Alterserkrankungen. Anders sieht es allerdings bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen aus. Bei ihnen sind Schmerzen häufiger auf ihre Berufstätigkeit zurückzuführen, unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Handwerkerin oder einen Büroangestellten handelt. Werden die Schmerzen länger ignoriert, drohen zahlreiche Arztgänge, die mit erheblichen Kosten verbunden sein können. Wichtig ist es deshalb, sich über die Leistungen der eigenen Krankenkasse zu informieren.

Wie kann Arbeit meine Gesundheit belasten?

In fast allen Berufen kann es aus verschiedenen Gründen zu körperlichen wie psychischen Problemen kommen. Die gesundheitliche Belastung hängt vom jeweiligen Beruf ab und ist von vielen Faktoren abhängig – auch vom eigenen Umgang damit. Körperliche Belastungsfaktoren entstehen durch die Arbeitsumgebung oder durch die Tätigkeit selbst. Dazu gehören bspw.

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  • Kälte und Hitze,
  • Strahlung,
  • Chemikalien,
  • monotone Körperhaltungen (Fließbandarbeit, stundenlanges Sitzen am Schreibtisch),
  • Nacht- und Schichtarbeit,
  • lange Arbeitszeiten und hohes Arbeitstempo,
  • Tragen und Heben schwerer Lasten.

Diese Faktoren können zu einer erhöhten Herz-Kreislauf-Belastung beitragen, durch schwere körperliche Arbeit werden v. a. die Muskeln und Gelenke der Schultern, des Nackens, der Arme und des Rückens intensiv belastet. Typische psychische Belastungsfaktoren sind u. a.

  • Termindruck, viel Stress,
  • monotone Arbeiten,
  • fließende Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit,
  • Angst vor einem Jobverlust,
  • hohe Arbeitsbelastung,
  • wenig Möglichkeiten zum sozialen Austausch,
  • Personalmangel.

Problematisch ist für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, dass sich manche Belastungen nicht oder nur kaum umgehen lassen. Schließlich lässt es sich bspw. in der Pflege kaum vermeiden, Personen zu transportieren und umzubetten oder in einer Behörde einen Großteil der Arbeitszeit am Computer zu verbringen – Rückenschmerzen scheinen dann vorprogrammiert, weswegen präventive Maßnahmen wie z. B. Rückenschulen, Yoga- und Fitnesskurse wichtig sind. Abseits Ihres Betriebes bieten gesetzliche und private Krankenkassen solche Kurse meist regelmäßig an.

Langfristige Folgen für Ihre Gesundheit

Langfristig kann es fast unausweichlich zu gesundheitlichen Folgen kommen. Typischerweise treten, je nach Berufsfeld, z. B.

  • Muskelzerrungen,
  • Gelenkblockaden,
  • Burnout,
  • chronische Dauerschäden wie Bandscheibenverschleiß oder Muskelverspannungen,
  • Gelenkarthrosen
  • Karpaltunnelsyndrome und starke Schmerzen im Rückenbereich

auf.

Rücken Rückenschmerzen

Gerade letzteres ist in den letzten Jahren zu einer wahren Volkskrankheit geworden. Das Tückische daran ist, dass man infolge dieser Schmerzen meist eine Schonhaltung einnimmt. Infolgedessen kann es aber zu frühzeitigem Verschleiß von Gelenken, Sehnen und Muskeln kommen. Gleichzeitig können sich körperliche und geistige Faktoren wechselseitig verstärken: Stress kann bspw. bereits bestehende Rückenschmerzen verstärken, ebenso kann Rückenschmerz ein starker Stressfaktor sein.

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All die oben genannten Faktoren müssen nicht zwingend bei Ihnen auftreten. Ein frühzeitiges Erkennen der Probleme und deren Behebung sind aber essentiell für einen gesunden Berufsalltag. Besonders Männer erscheinen hier zurückhaltender als Frauen: Fast alle Beschwerden, gleich jeder Art, werden häufiger von Frauen berichtet als von Männern. Männer neigen nachweislich häufiger dazu, Krankheitssymptome zu ignorieren und trotzdem arbeiten zu gehen – mit langfristig möglicherweise fatalen Folgen für die Gesundheit.

Weiterführende Therapien sind manchmal unvermeidlich

Problematisch ist für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, dass sich manche Belastungen nicht oder nur kaum umgehen lassen. Schließlich lässt es sich bspw. in der Pflege kaum vermeiden, Personen zu transportieren und umzubetten oder in einer Behörde einen Großteil der Arbeitszeit am Computer zu verbringen – Rückenschmerzen scheinen dann vorprogrammiert, weswegen präventive Maßnahmen wie z. B. Rückenschulen, Yoga- und Fitnesskurse wichtig sind. Abseits Ihres Betriebes bieten gesetzliche und private Krankenkassen solche Kurse meist regelmäßig an. Nichtsdestoweniger kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Deshalb sollten Sie unbedingt wissen, welche Leistungen Ihre Krankenkasse übernimmt und welche nicht.

Hilft dies nicht mehr, sind für viele Betroffene (zahlreiche) Arztgänge unvermeidbar. Oftmals müssen Sie dann bspw. Medikamente einnehmen. Eine Therapie kann durch weiterführende Untersuchungen oder eine spezielle Krankengymnastik ergänzt werden.

Gesetzliche Krankenkassen tragen nicht alle Kosten

Unabhängig von der individuellen Erkrankung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht die gesamten Behandlungskosten. Werden zusätzliche Leistungen angewandt, die nicht im Katalog festgeschrieben sind, müssen Sie als Versicherte/r die anfallenden Mehrkosten selbst bezahlen. Deshalb sollten Sie sich über zusätzliche Absicherungen informieren.

Bei der Auswahl sollten Sie auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten, denn eine zuverlässige private Krankenversicherung übernimmt frühzeitig die Kosten für neue Behandlungsmethoden. Ferner sind die vereinbarten Leistungen während der gesamten Vertragslaufzeit wirksam. Sie können zwischen unterschiedlichen Tarifen den für sie passenden Typ aussuchen. Wichtig ist zudem, dass Sie den Versicherungsfall schnell und unbürokratisch abwickeln können.

Sich vorab über Krankenkassenleistungen ausführlich zu informieren kann viele böse Überraschungen vermeiden.
— Dr. Dr. Tobias Weigl

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Welche Berufsgruppen haben einen Anspruch auf Absicherung?

Diejenigen, die eine private Krankenzusatzversicherung abschließen möchten, sind in der Regel Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse. Diese kann mittlerweile nahezu frei ausgewählt werden.

In die Pflichtversicherung werden sämtliche Bevölkerungsgruppen sowie alle Arbeitnehmer und Arbeitsnehmerinnen aufgenommen, die ein Einkommen in einem festgelegten Rahmen erzielen. In einer gesetzlichen Krankenversicherung befinden sich derzeit rund 73 Millionen Bürger und Bürgerinnen.

Beschäftigte, die nur einen geringen Verdienst haben, müssen sich nicht anmelden. Gehört man einer höheren Gehaltskategorie an, hat man die Wahl, ob man sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung anmeldet oder ob der Vertrag mit einem privaten Unternehmen die bessere Alternative ist.

Sorgfältiges Abwägen der Optionen ist wichtig

Der Umfang der Erstattungen unterscheidet sich teilweise erheblich. Auch die Vorgehensweise bei einem Krankheitsfall wird bei beiden Systemen unterschiedlich gehandhabt. Denn bei der gesetzlichen Krankenversicherung gilt das Solidaritätsprinzip. Hier werden alle Menschen aufgenommen, die die Voraussetzungen erfüllen. Dabei spielt der ausgeübte Beruf keine Rolle, weil jedes Mitglied die gleichen Leistungen erhält. Auch Selbstständige können sich bei diesen Institutionen anmelden. Was die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen müssen, ist im Sozialgesetzbuch geregelt und lässt sich in folgenden Kategorien zusammenfassen:

  • Leistungen zur Verhütung von Krankheiten
  • Leistungen zur Früherkennung von Krankheiten
  • Leistungen bei akuten Krankheiten
  • Leistungen bei der Rehabilitation
  • Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft

Die geleisteten Aufwendungen werden direkt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abgerechnet, eventuelle Mehrkosten müssen sie selbst tragen oder durch eine private Zusatzversicherung begleichen lassen.

Im Gegensatz dazu schließen Privatkassen mit jedem zukünftigen Versicherten einen gesonderten Vertrag ab. Meistens müssen die Personen vor dem Abschluss sich ärztlich untersuchen lassen, um den aktuellen Gesundheitszustand feststellen zu lassen. Nach einer Untersuchung erhalten Sie den Beleg vom Arzt/von der Ärztin, den Sie vorab selbst bezahlen müssen. Anschließend erhalten Sie den Betrag von seiner Gesellschaft erstattet. Rechnungen mit hohen Summen können nach Vereinbarung mit dem Sachbearbeiter unter Umständen direkt eingereicht werden.

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Aktuelle Forschung – Wie lässt sich die Gesundheit bei älteren Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen unterstützen?

Gerade bei älteren Menschen, bei denen neben der Arbeitsbelastung auch typische Alterserkrankungen auftreten können, ist ein gesundheitsfördernder Arbeitsplatz essentiell. In einer Übersichtsarbeit haben die Autor*innen deshalb zusammengetragen, welche Maßnahmen es bisher gibt und wie wirksam diese sind.

In diesem Zusammenhang wurden drei Hauptfelder zur Verbesserung der Gesundheit ausgemacht: Gesundheitschecks und individuelle Beratung, Screenings und Verbesserungen des Arbeitsumfelds oder der Arbeitsorganisation. So profitierten Patient*innen mit leichten kognitiven Probleme von entsprechenden Trainingsprogrammen erheblich und waren wesentlich weniger erschöpft. Ebenso waren Schulungen für Vorgesetzte effektiv, um das Bewusstsein für mögliche Problemen älterer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verbessern. Ergänzende Angebote wie kostenloses Obst oder offene Beratungssitzungen konnten sich ebenfalls positiv auf die Betroffenen auswirken.

Insgesamt monieren die Studienautor*innen aber, dass es noch zu wenige Studien gibt, die sich auf ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen konzentrieren, und fordern deshalb weitere Untersuchungen.

Quelle: Tina Söderbacka u. a. (2020): Workplace interventions that support older employees‘ health and work ability – a scoping review, in: BMC Health Services Research 20/1, S. 472.

Häufige Patientenfragen

Welche Leistungen übernimmt meine Krankenkasse?

Dr. Dr. T. Weigl
Welche Leistungen Ihre Krankenkasse im Detail übernimmt, variiert von Kasse zu Kasse und lässt sich nicht pauschal beantworten. In der Regel kann man für bestimmte Bereiche noch Zusatzversicherungen abschließen, um das Leistungsspektrum zu erweitern. Typisch hierfür ist eine Zahnzusatzversicherung. Bei Zusatzversicherungen werden häufig verschiedene Pakete angeboten, die sich in Preis und Leistung unterscheiden.

Kann ich meinen Arbeitsalltag schonender gestalten?

Dr. Dr. T. Weigl
Seit einigen Jahren etabliert sich mehr und mehr das sog. „betriebliche Gesundheitsmanagement“, mit dessen Hilfe potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und angegangen werden sollen. Im Rahmen dessen kann man viele Hilfsangebote wahrnehmen, wobei es von der betrieblichen Situation abhängt, welche unterstützenden Maßnahmen sinnvoll sind. Das können so banal klingende Angebote wie kostenloses Wasser oder Obstteller am Arbeitsplatz sein, aber auch eine ergonomische Arbeitsplatzausstattung, um Erkrankungen wie z. B. einen Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Dazu zählt aber bspw. auch ein betriebliches Stressmanagement oder Schulungen zu Gesundheitsthemen wie Work-Life-Balance. Gesetzliche wie private Krankenkassen bieten entsprechende Kurse ebenfalls an.

Wie kann ich mich gesundheitsfördernd verhalten?

Dr. Dr. T. Weigl
Das hängt von Ihrem Beruf ab, aber es gibt verschiedene Aspekte, von denen sich einige leicht umsetzen lassen. Gerade bei Bürotätigkeiten ist es wichtig, hin und wieder die Position zu wechseln, aufzustehen und einige Schritte im Büro zu gehen, sich etwas strecken. So vermeiden Sie schmerzende Muskelverspannungen. Wichtig ist es ebenso, sich selbst gegenüber Verantwortung zu übernehmen – nicht zu jeder Anfrage „ja“ zu sagen und die eigene Belastungsgrenzen zu kennen. Dazu gehört ebenfalls, dass Sie ihr Stressmanagement kritisch hinterfragen und ausreichend Pausen und Erholungsphasen einplanen.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht am: 15.02.2022

Quellen

  • Arbeitsrechte.de (Hg.) (2022): Ein echtes Problem: Physische Belastung am Arbeitsplatz. In: arbeitsrechte.de.
  • Arbeitsrechte.de (Hg.) (2022): Wie sich psychische Belastung am Arbeitsplatz bemerkbar macht. In: arbeitsrechte.de.
  • Bundesministerium für Gesundheit (Hg.) (2021): Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). In: bundesgesundheitsministerium.de.
  • Bundesministerium für Gesundheit (Hg.) (2021): Versicherte in der gesetzlichen Krankenkrasse. In: bundesgesundheitsministerium.de.
  • Robert-Koch Institut (Hg.) (2014): Gesundheitliche Lage der Männer in Deutschland. In: rki.de.
  • Robert-Koch Institut (Hg.) (2020): Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland. In: rki.de.
  • test.de (2018): Gesetzliche Krankenversicherung – Alle Infos zum Thema Krankenkassen – Zahnarzt – was die Kasse zahlt. In: test.de.
  • Tina Söderbacka u. a. (2020): Workplace interventions that support older employees‘ health and work ability – a scoping review, in: BMC Health Services Research 20/1, S. 472.
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1 Kommentar
  • Dietrich Schneider
    16.03.2023 16:54

    Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Gesundheit. Gut zu wissen, dass manchmal auch weiterführende Therapien unvermeidlich sind. Ich denke, dass ich mich mal an einen Physiotherapeuten wenden werde.

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