Unser Körper ist die Heimat von zahlreichen Bakterien und anderen Mikroorganismen. Gerade Darmbakterien lassen sich in großer Anzahl finden. Schon seit längerer Zeit wird untersucht, ob und wie sich diese Bakterien auf die Verwertung von Medikamenten auswirken. In einem jüngst veröffentlichten Laborexperiment konnte offenbar nachgewiesen werden, dass sich einige Medikamente auch in den Bakterien selbst anreichern – womöglich mit Konsequenzen für die Bioverfügbarkeit der Patient*innen.
Dr. Tobias Weigl
Lungenkrebs bei Nichtraucher*innen: verantwortliche Gensignaturen entdeckt
Typischerweise denken wir bei Lungenkrebs an Raucher*innen, die über lange Jahre täglich viele Zigaretten geraucht haben. Nichtsdestoweniger ist das Auftreten von Lungenkrebs auch bei Nichtraucher*innen hoch, zwischen 10–25 % aller Lungenkrebse betreffen Menschen, die in ihrem Leben nie eine Zigarette im Mund hatten. Da seit Jahren immer weniger Menschen rauchen, steigt somit der Anteil der Leute, die nie geraucht haben und dennoch erkranken. Welche Ursachen das haben könnte, hat eine Forschungsgruppe nun näher untersucht.
Malaria: WHO empfiehlt ersten Impfstoff zur breiten Anwendung
Schon seit langer Zeit wird intensiv an Impfstoffen gegen Malaria geforscht. Malaria, die bekannte parasitär-tropische Infektionskrankheit, die durch Protozoen-Parasiten der Gattung ‚Plasmodium‘, ist in Afrika jährlich für den Tod von rund 435.000 Menschen verantwortlich, wovon die meisten Opfer Kinder sind. Vor Kurzem hat nun die Weltgesundheitsorganisation WHO die breite Anwendung des weltweit ersten Impfstoffs gegen Malaria zur Immunisierung von Kindern empfohlen.
Adipositas in der Schwangerschaft – niedrigerer IQ beim Kind?
Adipositas ist vor allem in den Industriestaaten ein großes und zunehmendes Problem. Immer mehr Menschen sind stark übergewichtig und auch Frauenärzt*innen beobachten immer häufiger, dass schwangere Frauen Probleme mit ihrem Gewicht haben. Ein großes Übergewicht während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für viele Komplikationen wie Frühgeburten, Gestationsdiabetes oder Präeklampsie.
Strahlentherapie & Brustkrebs – Risiko für koronare Herzkrankheit?
Brustkrebs ist mit großem Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, rund 30,5 % der auftretenden Krebsarten sind Brustkrebs. Eine häufige und gute Behandlungsmethode ist die Strahlentherapie. Allerdings hat jetzt eine Studie nahegelegt, dass eine Bestrahlung eines linksseitigen Brustkrebses Folgen für das Herz haben kann. Ein Nachteil der Strahlentherapie ist, dass durch die Bestrahlung strahlensensibles Gewebe geschädigt wird, wozu auch die Koronararterien des Herzens gehören. Dementsprechend könne eine Bestrahlung das Risiko für eine koronare Herzkrankheit erhöhen.
„Pille“ – höheres Thromboserisiko auch bei jungen Frauen
Die Anti-Baby-Pille ist mit Abstand das beliebteste Verhütungsmittel: knapp 50 % der 18–49 Jährigen Frauen nehmen sie zum Schutz vor einer Schwangerschaft. Gleichzeitig erhöht die Einnahme der Pille auch das Thromboserisiko. Erst kürzlich wurde in einer neuen Studie bestätigt, dass auch für Frauen unter 19 Jahren das Risiko leicht steigt.
Niedrigeres Herz-Kreislauf-Risiko für Milchtrinker*innen?
„Milch macht müde Männer munter“ – diesen und andere Sprüche kennen Sie sicher. Milch gehört für viele vor allem beim Frühstück mit auf den Tisch, sei es beim Müsli oder doch das Glas Milch. Das gilt besonders für Schweden, das eines der Länder mit dem höchsten Verzehr von Milch(-produkten) ist. Deshalb haben sich Forscher*innen näher angeschaut, ob der Milchkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Herzinfarkt erhöht.
Flavonoide hilfreich gegen kognitiven Abbau im Alter?
Das Obst und Gemüse gesundheitliche Vorteile bieten, wissen vermutlich die meisten Menschen. Sprüche wie „An apple a day keeps the doctor away“ sind weithin bekannt. Tatsächlich könnten Obst und Gemüse, die reich an Flavonoiden – die man z. B. auch in dunkler Schokolade findet – sind, dazu beitragen, den kognitiven Abbau im Alter zu verlangsamen. Der mögliche gesundheitliche Nutzen von Flavonoiden wird bereits seit einiger Zeit intensiver beforscht.
Long COVID – was können die Langzeitfolgen einer Coronainfektion sein?
Mittlerweile sind in Deutschland über 60 % aller Menschen vollständig geimpft. Es ist also vermutlich absehbar, dass in den nächsten Monaten – vor allem, wenn ein Impfstoff für Kinder zugelassen wird – die Corona-Pandemie Stück für Stück weiter zurückgedrängt wird, mit einem hoffentlich baldigen Ende dieser Ausnahmesituation. Das Virus wird uns aber weiter begleiten, vor allem diejenigen, die sich infiziert haben und (möglicherweise) unter Langzeitfolgen der Erkrankung leiden. Bisher gibt es insgesamt noch relativ wenig grundlegende Daten zu ‚Long COVID‘, weshalb jüngst eine Forschungsgruppe den aktuellen Stand der Dinge zusammengefasst hat.
Soja- oder Wheyproteine – geringerer Leistungsabfall bei hochintensiven Ausdauereinheiten?
Bei hochintensiven Trainingseinheiten wie wiederholten Sprintübungen ist aufgrund verschiedener körperlicher Prozesse rasch ein Leistungsabfall zu erkennen. Kann eine Supplementierung mit Proteinen diesen Abfall aber verringern?