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Medi-Apps im Test: „Pain Tracer – Ihr persönliches Schmerztagebuch“

Auf einen Blick – Pain Tracer

Was ist Pain Tracer?

  • App zur Schmerzdokumentation

Was lässt sich mit dem Pain Tracer machen? (Auszug)

  • Schmerzempfinden, Schmerzstärke abbilden
  • Lebensqualität erfassen
  • Stimmung aufnehmen
  • Medikation dokumentieren

Was ist gut an der App? (Auszug)

  • leichte Bedienbarkeit
  • Anfertigung eines individuellen Verlaufsprotokolls
  • unmittelbare Eintragungen möglich

Was ist schlecht an der App? (Auszug)

  • direkte Möglichkeiten für Einträge zu Sport, Ernährung oder bestehenden Diagnosen sind nicht gegeben
  • keine Angaben zur Schmerzhäufigkeit möglich

Für wen empfiehlt sich der Pain Tracer?

  • Schmerzpatienten allgemein
  • Schmerzpatienten, die viel unterwegs sind
  • ältere Menschen
  • Betreuungspersonal

Der nachfolgende Artikel stellt die persönliche Meinung der Autoren dar und versucht, den Gegenstand des Artikels nach bestem Gewissen objektiv zu bewerten.
„Pain Tracer – Ihr persönliches Schmerztagebuch“ ist eine App, die der Schmerzdokumentation dient. Die App erlaubt das Protokollieren chronischer Schmerzen über einen längeren Zeitraum, es lassen sich aber auch akute Schmerzspitzen abbilden. Die Ergebnisse können Sie sich als Report in PDF-Form zusammenfassen lassen, sodass Sie Ihr individuelles Protokoll auch bei Ihrem nächsten Arztbesuch zur Hand haben. Die von der Firma Grünenthal entwickelte App soll Ihnen und Ihrem Arzt dabei helfen, den Effekt Ihrer Behandlung einzuschätzen, um letztlich eine individuelle Anpassung vornehmen zu können. Was die App im Detail kann und worin Ihre Vor- sowie Nachteile bestehen, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel. Haben Sie schon Erfahrungen mit dieser oder einer vergleichbaren App gemacht? Sie können sich diesbezüglich gerne weiter unten im Kommentarbereich mit uns oder anderen Patienten austauschen.

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Was ist „Pain Tracer – Ihr persönliches Schmerztagebuch“?

„Der Pain Tracer ist das Schmerztagebuch für eine einfache und präzise Dokumentation Ihrer Schmerzen und der damit verbundenen Lebensqualität“ – so wird die App im Google PlayStore beworben.

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei Pain Tracer um eine Anwendung für Smartphones, die es Schmerzpatienten erlaubt, ihre Schmerzen bzw. ihr Schmerzempfinden über einen längeren Zeitraum abzubilden.

Die von der Firma Grünenthal entwickelte App ist erhältlich im Google PlayStore sowie im AppleStore. Grünenthal ist bekannt dafür, die Initiative Change Pain ins Leben gerufen zu haben. Diese Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern, orientiert am aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie den individuellen Bedürfnissen der Patienten. Letzten Endes soll so eine verbesserte Schmerzversorgung erfolgen können.

Pain Tracer bildet einen Baustein ebendieser verbesserten Kommunikation. Patienten können in der App täglich Angaben zu ihrem Befinden und ihren Schmerzen machen. Diese Angaben lassen sich dann mithilfe diverser Funktionen auch über einen längeren Zeitraum abbilden und in einem Report zusammenfassen. Dieser Report dient dann als Orientierung beim nächsten Arztbesuch, bei dem auf Grundlage der durch Pain Tracer ermittelten Werte eine individuelle Anpassung der Behandlung stattfinden kann.

Was sind eigentlich chronische Schmerzen?

Chronischen Schmerzen liegt die sogenannte neuronale Plastizität zugrunde. Diese ist dafür verantwortlich, dass wir Schmerzen „lernen“ und diese chronisch werden. Man kann sich diesen Vorgang vereinfacht am Beispiel von normalem Lernen vor Augen führen. Wenn eine Person bspw. für ihr Studium lernt, führt die ständige und sich wiederholende Konfrontation mit dem Informationsmaterial dazu, dass sich ebendiese Informationen immer weiter in unsere Nervenbahnen im Gehirn eingraben.

Bei (chronischen) Schmerzen kommt der gleiche Mechanismus zum Tragen. Empfinden wir einen Schmerz immer wieder – bspw. können wir durch zu langes Sitzen Rückenschmerzen bekommen –, kann sich unser Gehirn diesen sich immer wiederholenden Prozess merken. Dann kann es sogar dazu kommen, dass wir Schmerzen verspüren, wenn wir eigentlich keiner Belastung ausgesetzt sind. Der Mediziner spricht dann von einem sogenannten Schmerzgedächtnis.

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Wenn Sie mehr über die Entstehung von Schmerzen erfahren möchten, können Sie sich den nachfolgenden Video-Beitrag von Dr. Dr. Tobias Weigl anschauen, in dem er detailliert über alle wichtigen Aspekte der Schmerzentstehung aufklärt.

Was ist chronischer Schmerz? Wie durch Langzeitpotenzierung im Gehirn ein Schmerzgedächtnis entsteht

Wozu sollte ich ein Schmerztagebuch anlegen?

Sowohl für den Patienten als auch den behandelnden Arzt ist es stets von Vorteil, Informationen zum Auftreten der Schmerzen zu erhalten, und zwar in Hinblick auf ihre Häufigkeit sowie ihre Stärke. Dies dient einem besseren Verständnis der Schmerzsymptomatik. Am einfachsten ist es in diesem Zusammenhang, eine Art standardisiertes Formular zu haben, sodass sich besser Vergleiche ziehen lassen.

Auf diese Weise kann der Arzt dann den Verlauf der Symptome in Zusammenhang mit der Behandlung beurteilen. In der Regel werden Schmerztagebücher nach Möglichkeit schon vier Wochen vor Behandlungsbeginn angelegt. Sie als Patient sind dabei dazu angehalten, die Eintragungen täglich oder sogar mehrmals täglich vorzunehmen, und zwar unabhängig vom vorangegangenen Eintrag. Nur so lassen sich zu allgemeine Angaben vermeiden.

Gut zu wissen!
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. rät derzeit noch davon ab, auf Apps zurückzugreifen. Sie begründet dies damit, dass momentan noch „nicht sicher ist, welche zusätzlichen personengebundenen Daten hierbei an welcher Stelle gespeichert und weiterverarbeitet werden“. Es stünden ausreichend standardisierte Schmerztagebücher verschiedener Anbieter gratis zur Verfügung oder man könne sich ein solches Tagebuch vom Arzt o. Ä. herausgeben lassen. Für den Pain Tracer gilt allerdings, dass alle Daten lediglich auf dem Endgerät gespeichert und in den individuellen Report übernommen werden. Nichtsdestoweniger werden wir uns den Pain Tracer im Folgenden einmal genauer anschauen und ergründen, inwiefern chronische Patienten von dieser komfortablen Lösung profitieren können.

Pain Tracer unter der Lupe – Was kann die App?

Die Einrichtung des Profils verläuft kurz und schmerzlos, die Angabe des Vornamens reicht aus. Im Anschluss sehen Sie sich dann schon einer kalendarischen Präsentation der Tage eines Monats gegenüber.

Die Auswahl des Tages, für den Sie eine Eintragung vornehmen möchten, gestaltet sich übersichtlich. Quelle: Eigener Screenshot der App „Pain Tracer“, herausgegeben von der Grünenthal GmbH

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Von diesem Punkt an werden Sie schrittweise durch das Schmerzprofil für einen Tag geführt. Angefangen wird dabei mit einer generalisierten Angabe für das Schmerzempfinden für verschiedene Tageszeiten samt Schmerzstärke.

Wann haben Sie Schmerzen? Wie stark sind Ihre Schmerzen zu bestimmten Tageszeiten? An welcher Stelle haben Sie die Schmerzen? Quelle: Eigener Screenshot der App „Pain Tracer“, herausgegeben von der Grünenthal GmbH

In den weiteren Schritten können Sie dann noch die Schmerzqualität, also die Art des Schmerzes, angeben und außerdem Ihre Lebensqualität für den jeweiligen Tag bewerten.

Wie fällt Ihr Schmerz aus? Ist es ein stechender oder eher ein bohrender Schmerz? Hatten Sie an diesem Tag andere körperliche Beschwerden? Quelle: Eigener Screenshot der App „Pain Tracer“, herausgegeben von der Grünenthal GmbH

Medikamente, eigene Notizen und ein Verlaufsprotokoll

In einem letzten Schritt geben Sie dann noch an, wann und ob Sie Medikamente zur Behandlung Ihrer Schmerzen eingenommen haben. Außerdem bietet Ihnen die App anschließend noch die Möglichkeit, eigene Notizen anzulegen, anhand derer sich möglicherweise auch wertvolle Zusammenhänge ablesen lassen.

Welche Medikamente haben Sie zur Behandlung Ihrer Schmerzen an diesem Tag eingenommen? Möchten Sie noch weitere Aspekte vermerken, die sich Ihrer Meinung nach als wichtig erweisen könnten? Quelle: Eigener Screenshot der App „Pain Tracer“, herausgegeben von der Grünenthal GmbH

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Im Ergebnis können Sie sich ihre Angaben, die Sie über einen längeren Zeitraum (hier 1 Woche) gemacht haben, dann in einem Protokoll darstellen lassen. Diese Statistik veranschaulicht farblich alle von Ihnen vorgenommenen Eintragungen.

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Wie ist Ihr Schmerzverlauf für diese Woche? Besteht ein Zusammenhang zwischen den Schmerzen und Ihrer Stimmung am jeweiligen Tag? Quelle: Eigener Screenshot der App „Pain Tracer“, herausgegeben von der Grünenthal GmbH

Nutzen Sie Pain Tracer? Wenn ja: Welche Funktionen haben Ihnen besonders gefallen? (Mehrfachnennungen möglich)

Was sind die Vorteile von Pain Tracer?

Grundlegend lässt sich zunächst sagen, dass der Pain Tracer viele Ansprüche an ein Schmerztagebuch, die wir weiter oben formuliert haben, erfüllt.

Als Nutzer der App sind Sie dazu in der Lage, Ihre Schmerzen pro Tag im Detail für vier verschiedene Tageszeiten anzugeben und können darüber hinaus die Schmerzqualität bestimmen. Habe ich heute eher einen bohrenden oder doch eher einen stechenden Schmerz verspürt? In diesem Zusammenhang lässt sich leider nicht die Häufigkeit, wohl aber die Stärke der Schmerzen festlegen.

Außerdem können Sie pro Tag auch Ihre jeweilige Stimmung dokumentieren, sodass sich daraus letztlich eventuell Zusammenhänge erschließen lassen.

Der große Vorteil von Pain Tracer bzw. einer Schmerztagebuch-App im Allgemeinen besteht natürlich darin, dass Eintragungen immer unmittelbar vorgenommen werden können, da wir unser Smartphone eigentlich immer bei uns haben.

Diese Digitalisierung erlaubt natürlich auch weitere komfortable Funktionen. So können Sie sich bspw. ein Verlaufsprotokoll erstellen lassen, das je nach ausgewählter Funktion verschiedene Schwerpunkte wie Schmerzen, Gemütszustand, Schwindel, Müdigkeit oder Beweglichkeit abbildet. Dieses Protokoll kann dann auch direkt über verschiedene Kommunikationswege als PDF-Datei verwendet werden. Diese Datei bietet eine gute Grundlage für die Arzt-Patienten-Kommunikation.

Zu guter Letzt soll an dieser Stelle noch die gute Bedienbarkeit erwähnt werden. Diese ergibt sich letztlich auch durch die gute Übersicht, die Nutzern geboten wird. Die interne Wegführung ist logisch aufgebaut und bringt schnell und effizient Ergebnisse.

Was sind die Nachteile von Pain Tracer?

Einen Nachteil haben wir im vorigen Kapitel bereits angesprochen: Es ist nicht möglich, neben der Stärke der Schmerzen auch deren Häufigkeit anzugeben.

Des Weiteren besteht keine direkte Möglichkeit, diverse Aspekte einzutragen, die im Zusammenhang mit Schmerzen oder der Kommunikation zwischen Arzt und Patient wichtig wären. Dazu gehören bspw.:

  • Ernährung
  • Aktivitäten, bspw. Sport
  • vorangegangene Operationen
  • bestehende Diagnosen
  • anstehende Arzttermine

Diese Informationen müssten jeweils unter Notizen vermerkt werden.

In der Kommentar-Sektion im Store finden sich noch weitere Kritikpunkte, die aber teilweise behoben worden sind. So hat die bemängelte Erinnerungsfunktion im Test bspw. einwandfrei funktioniert. Ebenso erlaubt die App mittlerweile das Eintragen von Minus-Graden bei der Temperaturangabe. Weiterhin bemängeln kann man aber die geringe Auswahl bei der Angabe der Stimmung. Lediglich die Bewertungen „gereizt“, „wechselhaft“ und „zufrieden“ können ausgewählt werden. Einige User bemängeln ausbleibenden Komfort, bspw. werden die Wetter-Daten nicht automatisch übernommen. Dies ginge aber wahrscheinlich auch damit einher, dass der App mehr Zugriffsberechtigungen wie z. B. die Standortbestimmung erlaubt werden müssten.

Für wen empfiehlt sich der Pain Tracer?

Wir haben bis hierher bereits aufgeführt, worin die Vor- und Nachteile des Pain Tracers bestehen. Dadurch, dass er viele Aspekte eines herkömmlichen Schmerztagebuchs abdeckt, können also vor allem Schmerzpatienten von seinem Gebrauch profitieren. Allerdings handelt es sich hierbei um eine App, die immer griffbereit auf dem Handy oder dem Tablet abrufbar ist, sodass vor allem Patienten, die viel unterwegs sind, aber dennoch unmittelbare Eintragungen vornehmen möchten, in den Genuss der Vorteile kommen. In diesem Zusammenhang kann die App auch als Protokoll funktionieren, wenn man unterwegs Eintragungen macht und diese zu Hause in das möglicherweise umfassendere Schmerztagebuch überträgt. Auf diese Weise kann auch einer schwammigen Erinnerung vorgebeugt werden.

Zu guter Letzt seien an dieser Stelle auch noch ältere Patienten erwähnt. Der Pain Tracer ist leicht bedienbar und ermöglicht durch seine simple Weg- bzw. Menüführung schnell und leicht wichtige Eintragungen, die in angemessener Größe auf dem Bildschirm dargestellt werden. So können auch weniger technikaffine Personen von seinem Gebrauch profitieren. Es wäre sogar vorstellbar, dass bestehendes Betreuungspersonal für ältere, vielleicht sogar demente Menschen, die erforderlichen Daten täglich zu bestimmten Zeitpunkten abfragt und in die App überträgt.

Fazit

Der Pain Tracer ist ein nützliches Tool, das dabei hilft, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern. Die App ermöglicht eine detaillierte Schmerzbeschreibung und Angaben zur Befindlichkeit sowie Intensität der Schmerzen zu unterschiedlichen Tageszeiten und an unterschiedlichen Tagen. Alle dort getätigten Angaben lassen sich dann in einem Protokoll zusammenfassen, das als PDF-Datei so übersichtlich gestaltet ist, dass sich eine gute Ausgangsposition für ein Arzt-Patienten-Gespräch ergibt. Auf der Grundlage der durch die App erhobenen Daten kann ein ausgewähltes Behandlungskonzept bewertet und bei Bedarf überholt werden.

Die Kritikpunkte sind nachvollziehbar, überwiegen aber aus unserer Sicht nicht den Nutzen. Zumal sich einige Aspekte wie bspw. die Häufigkeit der Schmerzen recht leicht in die Anwendung implementieren ließen.

Alles in allem können wir Schmerzpatienten den Pain Tracer empfehlen, da dieser rund um die Uhr zur Verfügung steht und Daten so unmittelbar und daher weniger anfällig für die persönliche Einschätzung erhebbar macht. Die App ist leicht bedienbar und übersichtlich und eignet sich so auch für Menschen, die nicht technikaffin sind, da eine gute Wegführung vorhanden ist. Nichtsdestoweniger muss man an dieser Stelle festhalten: Der Pain Tracer ist auch nicht mehr als das. Er ist ein Tagebuch, das möglicherweise einen wichtigen Baustein der Schmerztherapie ausmacht, diese aber anderweitig nicht unterstützt.

Häufige Patientenfragen

Was ist der Unterschied zwischen akuten und chronischen Schmerzen?

Dr. Dr. T. Weigl
Dieser Unterschied lässt sich am einfachsten anhand diverser Charakteristika erläutern. Akute Schmerzen halten in der Regel weniger als 12 Wochen an, chronische Schmerzen länger. Außerdem sind akute Schmerzen immer an eine Ursache gebunden, bspw. eine Hand auf der heißen Herdplatte, während chronische Schmerzen für ihr Fortbestehen keine Ursache benötigen. Nimmt man das Beispiel aus dem vorherigen Satz, so wird auch klar, dass akute Schmerzen einen Nutzen haben – sie haben eine Warnfunktion. Chronische Schmerzen haben diesen Nutzen nicht. Außerdem geht die Stärke der Schmerzen mit dem Grad der Schädigung einher – eine kleine Macke tut nicht so sehr weh wie ein gebrochenes Bein. Dieser Zusammenhang lässt sich bei chronischen Schmerzen nicht beobachten. In Bezug auf die Ursache lässt sich bei akuten Schmerzen sagen, dass diese in der Regel verschwinden, wenn die Ursache behoben ist. Chronische Schmerzen können indes länger bestehen. Ein letzter Punkt ist das Schmerzgedächtnis. Dieses wurde am Eingang des Artikels schon erläutert. Bei akuten Schmerzen bildet sich kein (langfristiges) Schmerzgedächtnis, bei chronischen Schmerzen „lernen“ wir den Schmerz sozusagen.

Welche Erkrankungen können chronische Schmerzen verursachen?

Dr. Dr. T. Weigl
Es gibt viele Erkrankungen, die letztlich chronische Schmerzen verursachen können. Beispielhaft nennen kann ich an dieser Stelle etwa:

  • die Arthrose (Gelenkknorpelerkrankung mit Gelenkverschleiß)
  • die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus mit ihren Folgeschäden, bspw. Diabetische Polyneuropathie
  • die Fibromyalgie (multidimensionale Erkrankung mit dauerhaft verhärteter Muskulatur)
  • rheumatoide Arthritis bzw. Rheuma (chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung mit Schwellungen an Händen und Füßen)

Können Entspannungstechniken helfen, chronische Schmerzen zu behandeln? Welche Techniken gibt es?

Dr. Dr. T. Weigl
Entspannungstechniken können ein wichtiger Baustein der Behandlung chronischer Schmerzen sein. Dadurch sollen Sie als Patient es schaffen, einerseits Ihren Geist so zu entspannen, dass Sie nicht immer auf das Thema Schmerz konzentriert sind. Andererseits können Sie durch entsprechende Techniken auch lernen, Ihre Muskeln zu entspannen, da verspannte Muskulatur bspw. bei Arthrose zu verstärkten Schmerzen führen kann. Die möglichen Techniken, die Sie anwenden können, sind zahlreich und umfassen unter anderem Meditation, progressive Muskelentspannung, Biofeedback, Yoga, Qi Gong und einige weitere. Sie sollten sich aus den Entspannungstechniken diejenige aussuchen, die Ihnen am besten gefällt und diese regelmäßig durchführen.

Helfen mir Medikamente bei chronischen Schmerzen?

Dr. Dr. T. Weigl
Zum Thema Schmerzmedikamente lässt sich sagen, dass diese vor allem bei akuten Schmerzen sinnvoll sind, wenn ihr Einsatz zielgerichtet erfolgt. Denn auf diese Weise kann man dafür sorgen, dass sich Schmerzen erst gar nicht „einfressen“. Mittelfristig versucht man in der Behandlung eher darauf zu achten, die Medikamente zu reduzieren. Oft ist das nur dadurch möglich, dass die reduzierte Medikamenten-Gabe sozusagen von anderen therapeutischen Maßnahmen flankiert wird. Dann wird die Eigeninitiative der Patienten wichtig. Denn diese Maßnahmen gehen über das Einnehmen einer Tablette hinaus und bestehen bspw. – abhängig von der jeweiligen Erkrankung – in Kräftigungs- und Dehnungsübungen, Krankengymnastik, Massagetechniken, Thermotherapie, Elektrotherapie und einigen weiteren.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

 

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl, Tobias Möller
Redaktion: Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht am: 09.08.2019

Quellen

  • Google PlayStore: Das Schmerztagebuch – Pain Tracer.
  • Grünenthal GmbH: Homepage „Change Pain® – Gemeinsam für ein Ziel“. In: change-pain.de.
  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (2018): Fibromyalgie. In: gesundheitsinformation.de.
  • Wolfgang Richter: Schmerztagebücher. In: dgss.org.
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