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Pandemiemanagement: Welche vorbeugenden Maßnahmen gegen COVID-19 gibt es?

Auf einen Blick – Pandemiemanagement

Welche Maßnahmen gegen Corona sind wichtig?

  • Maske tragen
  • Lockdown
  • Impfschutz
  • Kontaktreduktion
  • Handdesinfektion
  • regelmäßiges Lüften
  • Corona-Tests

Welche Maßnahmen sind wirklich effektiv?

  • Die Impfung ist die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Corona
  • Die Kombination mehrerer dieser Maßnahmen hat sich als effektiv erwiesen

Mundschutz, Kontaktreduzierung, Impfungen – es gibt eine große Menge an Ideen und Empfehlungen, die helfen sollen, die Verbreitung des SARS-CoV2-Virus zu verhindern. Eine Infektion, die nicht stattfindet, ist auf jeden Fall besser als eine Infektion, die man mit teuren und aufwändigen Mitteln behandeln muss und schlimmstenfalls die Kapazitäten unseres Gesundheitssystem arg belasten.

So oder so können wir für zukünftige Pandemien und Epidemien mit Atemwegserkrankungen – wie zum Beispiel auch der Grippe – Lehren ziehen. Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt beobachten und bewerten in aufwändigen Studien, welche Maßnahmen wie gut helfen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Mundschutz tragen

Die wahrscheinlich sichtbarste Maßnahme ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Hier gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen und die gute Nachricht ist: Jedes Bisschen hilft. Selbstgenähte Masken aus einfachem Stoff sind die simpelste Lösung, bei Verwendung mehrlagiger hochwertiger Materialien lässt sich dies sogar optimieren. Ein professioneller Hygiene-Mundschutz, wie er im OP-Bereich getragen wird, hilft noch besser – wenn er gut am Gesicht anliegt. Noch effektiver schützen FFP2-Masken, die die höchste übliche Filterklasse aufweisen und Viruspartikel wirksam aus der Atemluft entfernen.

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Auch wenn die Maske nicht perfekt eingestellt ist, bietet sie noch einen gewissen Schutz, aber lieber sollte man sich mit der richtigen Verwendung und Nutzung des Nasenbügels vertraut machen, um eine gute Dichtigkeit an den Wangen und am Kinn zu erreichen. So wird die ausgeatmete Luft vollständig gefiltert. Zu Anfang der Corona-Pandemie wussten wir noch nicht genau, wie hilfreich dieses Werkzeug ist. Mittlerweile gilt es als sehr verlässlich und umfassend erforscht.

Virus

Kontakte mit anderen Menschen reduzieren

Zu den allerersten Maßnahmen, die beim ursprünglichen Ausbruch in China zur Anwendung kamen, gehörte die strikte Einschränkung der menschlichen Kontakte. Mittlerweile haben zahlreiche Staaten auf der ganzen Welt ähnliche Verordnungen erlassen und dabei sorgsam abgewogen, wie sehr man die Bewegungsfreiheit von Menschen einschränken sollte und welcher Schutzeffekt angestrebt werden sollte. Die erfolgreiche Bekämpfung von Infektionen in China ging mit erheblichen Einschnitten in die Grundrechte einher, die streng kontrolliert und bei Verstoß hart bestraft wurden. In anderen Ländern setzte man auf Freiwilligkeit oder später auf Zutrittsbeschränkungen zum Beispiel für Menschen mit Schnelltest oder Impfung. So oder so haben sich Kontakteinschränkungen als wirksames Mittel zur Pandemieeindämmung bewährt und werden uns vermutlich noch eine Weile begleiten.

Achtung: Bleiben Sie bei Symptomen zu Hause!
Wenn Sie Symptome haben, die auf eine COVID-19-Erkrankung hinweisen könnten, sollten Sie zum Schutz anderer vorsorglich zu Hause bleiben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über das weitere Vorgehen.

Impfungen

Es gibt viele Tipps und Empfehlungen zur Stärkung des Immunsystems. Doch sofern Menschen nicht unter einer echten Immunschwäche leiden, gibt es keine Unterschiede in der Aktivität des Immunsystems. Viel mehr ist dieses darauf angewiesen, potenziellen Gefahren zu kennen, um diese frühzeitig zu bekämpfen und Infektionen zu verhindern. Die einzige Methode, dies ohne eine durchgemachte Infektion zu erreichen, bleibt die Impfung. Sie ist die effektivste Vorsorgemethode, die wir besitzen.

Manche Menschen können bei der Impfung unerwünschte Nebenwirkungen erleiden, im Verhältnis zu den Schäden, die eine Coronainfektion anrichten könnte, sind diese allerdings um Größenordnungen weniger wahrscheinlich und größtenteils wesentlich ungefährlicher. Eine Einstichstelle am Arm, die ein paar Tage schmerzt, kann Ihnen monatelanges Leiden an Langzeitfolgen der Corona-Infektion ersparen.
Impfung Corona

„Selbst, wenn es zu Impfdurchbrüchen kommen sollte, verhindert die Impfung sehr wahrscheinlich einen schweren COVID-19-Verlauf“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Klick um zu Tweeten

Weitere Maßnahmen

Regelmäßiges Lüften

Aerosole sind ein möglicher Übertragungsweg von SARS-CoV-2, dies gilt besonders für schlecht durchlüftete Innenräume. Dadurch steigt das Infektionsrisiko. Deshalb kann das regelmäßige Stoß- und Querlüften oder eine entsprechende Belüftungstechnik dazu beitragen, das Infektionsrisiko erheblich zu reduzieren. Das liegt daran, dass durch die Frischluft die Aerosolkonzentration gesenkt wird. Regelmäßiges Lüften allein ersetzt keine der anderen Maßnahmen, kann diese aber sinnvoll ergänzen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, ca. 10–15 Minuten zu stoßlüften. Noch besser ist aber das Querlüften, wodurch die Raumluft i. d. R. binnen weniger Minuten völlig ausgetauscht wird.

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Technische Hilfsmittel: Corona-Warn-App

Mit der Corona-Warn-App werden Nutzer*innen informiert, sobald sie sich über einen Zeitraum, der für eine Infektion ausreichen würde, in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Die App hilft auf diesem Wege, Infektionsrisiken zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen.

Hygiene-Regeln

Regelmäßiges Händewaschen reduziert generell das Risiko einer Infektion. Am besten waschen Sie Ihre Hände immer dann, wenn Sie nach Hause kommen, nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten, vor der Zubereitung von Speisen und nach Möglichkeit nach dem Anlegen und Ablegen der Maske. Achten Sie darauf, Ihre Hände gründlich für gut 20–30 Sekunden mit Seife zu waschen. Niesen und husten Sie außerdem in die Armbeuge. Der routinemäßige Einsatz von Handdesinfektionsmitteln in privaten Haushalten ist bisher noch nicht empfohlen worden, die Handreinigung mit Seife reicht aus.

Abstand halten und auf Händeschütteln/Umarmungen verzichten

Nach wie vor ein wichtiger Baustein zur Reduktion des Infektionsrisikos ist, im öffentlichen Raum auf einen Abstand von 1,5 m zu achten. Dies gilt besonders in Innenräumen, aber auch im Freien. Verzichten sollten Sie darauf, zum Abschied oder zur Begrüßung sich zu umarmen oder die Hände zu schütteln.

Corona-Tests

Regelmäßige Corona-Tests sind eine weitere nützliche Maßnahme, um Infektionen oder sogar einen Ausbruch rasch zu erkennen und zu reagieren. Überwiegend werden derzeit diese Testverfahren eingesetzt:

  • PCR-Test: Medizinisches Personal entnimmt diesen Test und wertet ihn im Labor aus. Der Test weist das Erbmaterial des Erregers nach.
  • Antigen-(Schnell-)Test: Er reagiert auf ein spezifisches Eiweiß-Fragment des Virus.
  • Selbsttest: Dieser reagiert wie der Antigen-Test auf ein bestimmtes Eiweiß-Fragment. Falls ein Selbsttest positiv ist, braucht es eine Bestätigung durch einen PCR-Test.

Arbeitgeber sind darüber hinaus verpflichtet, allen Mitarbeiter*innen, die nicht komplett im Home Office arbeiten, mind. 2 Mal wöchentlich einen kostenlosen Selbst- oder Schnelltest anzubieten. Allerdings gilt diese Pflicht nicht, wenn der Arbeitgeber einen gleichwertigen Schutz nachweisen bzw. sicherstellen kann.

Aktuelle Forschung – Welche Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 helfen am besten?

Maske tragen, Lockdown, Kontaktreduktion, Lüften, Abstand halten – diese Maßnahmen waren in den vergangenen knapp 2 Jahren ständige Begleiter für uns alle. Doch welche dieser Maßnahmen waren am effektivsten? Dies haben britische Forscher*innen in einer vor Kurzem veröffentlichten Studie anhand der ersten Corona-Welle untersucht.

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Die Wissenschaftler*innen kommen zu dem Schluss, dass einzelne Vorgaben unterschiedlich effektiv sein könnten. Das Tragen von Masken und die regelmäßige Handdesinfektion konnten dazu beitragen, dass das Virus sich nicht mehr so effizient verbreiten konnte. So waren Schulschließungen und harte Lockdowns besonders erfolgreich in der Senkung der Inzidenz, Abstandsregeln allein dagegen hätten nur einen geringen Rückgang der Infektionszahlen erreicht. Das Tragen von Masken und die regelmäßige Handdesinfektion konnten ebenfalls dazu beitragen, dass das Virus sich nicht mehr so effizient verbreiten konnte. Die Wirkung von Maßnahmen wie Grenzschließungen und Reisebeschränkungen hingegen lasse sich nur schwer beurteilen, da diese meist erst zu spät eingesetzt wurden, um wirklich effektiv Erkrankungswellen verhindern zu können.

Die besondere Herausforderung für Regierungen, die sich um die öffentliche Gesundheit bemühen, sei deshalb, die richtige Kombination all dieser unterschiedlichen Herangehensweisen zu finden. Sie können sich gegenseitig verstärken und den Schutz vulnerabler Gruppen erhöhen.

Quelle: Stella Talic u. a. (2021): Effectiveness of public health measures in reducing the incidence of covid-19, SARS-CoV-2 transmission, and covid-19 mortality: systematic review and meta-analysis. In: BMJ 375.

Häufige Patientenfragen

Gibt es Nebenwirkungen bei der Corona-Impfung?

Dr. Dr. T. Weigl
Wie bei allen Impfstoffen kann es auch bei den COVID-19-Impfstoffen zu Nebenwirkungen kommen. Es können vorrübergehende Reaktionen wie Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen an der Einstichstelle sowieso eine erhöhte Temperatur, Fieber, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome auftreten. Meist treten diese Beschwerden innerhalb von zwei Tagen nach der Impfung auf, halten aber meist nur wenige Tage an. In seltenen Fällen kann es zu über leichte Nebenwirkungen hinausgehende Impfkomplikationen kommen. In diesem Zusammenhang bedeutet „selten“, dass solche Reaktionen bei 10 von 10.000 geimpften Menschen auftreten. Bei sehr seltenem Auftreten ist gar nur weniger als 1 Person pro 10.000 Geimpften betroffen.

Wieso brauche ich eine Booster-Impfung?

Dr. Dr. T. Weigl
Booster- oder Auffrischungsimpfungen dienen dazu, einem nachlassenden Impfschutz entgegenzuwirken. Diese Auffrischungsimpfungen kennen Sie bereits aus anderen Kontexten, bspw. bei Tetanus muss die Impfung alle paar Jahre aufgefrischt werden. Durch die Corona-Booster-Impfung sollen besonders schwere Verläufe einer Infektion verhindert sowie die Übertragung von SARS-CoV-2 auf andere Personen reduziert werden. Derzeit ist es nicht auszuschließen, dass es weitere Booster-Impfungen geben wird.

Kann ich das Virus trotz Impfung noch übertragen?

Dr. Dr. T. Weigl
Infolge von Impfdurchbrüchen besteht trotz Impfung das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren und das Virus weiterzutragen. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission, auch nach einer Impfung die Schutzmaßnahmen wie Kontaktreduktion, Lüften, Maske tragen usw. weiterhin einzuhalten.

Was können die Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion sein?

Dr. Dr. T. Weigl
Langzeitfolgen treten nicht zwingend bei jeder infizierten Person auf. Zudem variiert die Form und Intensität von Long COVID, nicht jede/r ist gleich stark betroffen. Bisher wurden häufig Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen oder auch Gelenkschmerzen. In einigen Studien wurde sogar darauf verwiesen, dass auch weitere Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege, aber sogar der Nieren oder des Gehirns möglich sein können. Vermutlich wird sich erst in den Jahren nach der Pandemie zeigen, welche Symptome noch auftreten und wie sie optimal behandelt werden können.

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Verwandte Themen

Möchten Sie sich bei uns weiter über den Nutzen der Corona-Maßnahmen informieren? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht am: 04.01.2022

Quellen

  • Hossein Akbarialiabad u. a. (2021): Long COVID, a comprehensive systematic scoping review. In: Infection.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2021): Alltag in Zeiten von Corona: Schutz durch AHA+L+A? In: infektionsschutz.de.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2021): Was tun bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2? In: infektionsschutz.de.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung u. a. (2021): Corona-Schutzimpfung: So sicher sind die Impfstoffe gegen COVID-19. In: zusammengegencorona.de.
  • rme/aerzteblatt.de (2021): COVID-19: Welche Public Health-Maßnahmen wirken am besten? In: aerzteblatt.de.
  • Robert Koch Institut (2021): COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen. In: rki.de.
  • Robert Koch Institut (2021): Können Personen, die vollständig geimpft sind, das Virus weiterhin übertragen? In: rki.de.
  • Stella Talic u. a. (2021): Effectiveness of public health measures in reducing the incidence of covid-19, SARS-CoV-2 transmission, and covid-19 mortality: systematic review and meta-analysis. In: BMJ 375.
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