Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.

Rosazea – Gesichtsrötungen und was Sie dagegen tun können

Auf einen Blick – Rosazea

Was ist Rosazea?

  • chronisch-entzündliche Hauterkrankung
  • typisch sind teils heftige Gesichtsrötungen
  • betrifft häufiger Frauen
  • eine Heilung ist bisher nicht möglich

Welche Symptome verursacht Rosazea?

  • hängt vom Krankheitsstadium ab
  • einfache Rötungen im Gesichtsbereich
  • Entwicklung von Papeln und Pusteln
  • entzündete Knoten, ‚Knollennase‘

Was kann ich gegen Rosazea tun?

  • Trigger vermeiden, um Schübe zu minimieren
  • schonende Hautpflege
  • fett- und zuckerarme Ernährung
Akne, Neurodermitis, Lippenherpes und vieles mehr: Viele von uns haben Probleme mit ihrer Haut. Einige dieser Probleme lassen sich mit einfachen Mitteln behandeln, andere dagegen lassen sich nicht endgültig heilen und bringen u. U einen hohen Leidensdruck mit sich. Dazu gehört auch die Rosazea, eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die durch bestimmte Trigger schubweise ausgelöst wird. Was Rosazea genau ist, welche Symptome und Ursachen es gibt und was Sie dagegen tun können, klären wir jetzt im folgenden Artikel.

Was ist Rosazea?

Rosazea (auch Rosacea geschrieben) ist eine häufige, nicht ansteckende chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Typischerweise sind bei der Erkrankung die Äderchen der Gesichtshaut besonders im Bereich von Wangen, Nase, Kinn und Stirn erweitert. Diese Hautpartien sind dann gerötet. Weitere Anzeichen sind Knötchen und Pickel im Gesicht, die in Schüben auftreten. Teilweise kann es im Krankheitsverlauf auch dazu kommen, dass sich eine knotige Verdickung der Nase bildet, ein sog. „Rhinophym“. Umgangssprachlich kennen Sie eine solche Nase vielleicht als Knollen- oder ‚Säufernase‘.

Anzeigen

Rosazea tritt meistens im Alter zwischen 30–50 Jahren das erste Mal auf, wobei Vorstufen wie plötzliche, länger anhaltende Gesichtsrötungen schon früher sichtbar werden. Das Anfangsstadium von Rosazea wird als „Kupferrose“ oder „Kupferfinne“ bezeichnet. Frauen sind insgesamt häufiger betroffen, teilweise scheinen die Symptome bei Männern aber stärker ausgeprägt zu sein. Meist tritt die Erkrankung im Alter zwischen 30–50 Jahren auf. Eine vollständige Heilung ist bisher noch nicht möglich.

Welche Symptome verursacht eine Rosazea?

Die Symptome unterscheiden sich je nach Krankheitsstadium. Wie bereits beschrieben treten anfangs zunächst einfache Rötungen im Gesichtsbereich auf. Augen, Kopfhaut, der Brustbereich und der Nacken sind eher selten betroffen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung werden die Beschwerden schlimmer:

  • 1. Stadium: Rötung im Gesicht (sog. ‚Flush’), die Haut ist trocken und kann manchmal schuppen, hinzukommen Juckreiz und z. T. brennende Schmerzen.
  • 2. Stadium: Entwicklung von Papeln und Pusteln zusätzlich zu den Rötungen, die sich erst nach einigen Wochen wieder zurückbilden; teilweise kommt es zu Lymphödemen im Gesichtsgewebe.
  • 3. Stadium: Entzündete, großflächig auftauchende Knoten sowie die knollenartige Vergrößerung der Nase, des Ohrs oder anderer Elemente des Gesichts. Auch die Vergrößerung der Talgdrüsen und des Bindegewebes sind möglich.

Gesichtsrötungen

Sonderformen von Rosazea

Neben dieser typischen Ausprägung einer Rosazea gibt es einige spezielle Formen, die weniger häufig auftreten. Dazu gehören bspw.:

  • Ophthalmorosazea: diese Form betrifft das Auge; Symptome sind z. B. Entzündungen der Augenlider sowie trockene, brennende Augen; unbehandelt kann sie in schlimmen Fällen sogar zur Erblindung führen.
  • Rosacea fulminans: die typischen Symptome treten innerhalb weniger Tage oder Wochen besonders heftig auf; v. a. betroffen sind junge Frauen.
  • gramnegative Rosacea: diese Form tritt auf, wenn Rosazea bereits seit Wochen ohne wirklichen Erfolg mit Antibiotika behandelt wurde. Bei der Behandlung wurden nur bestimmte Erreger vernichtet, während sog. gramnegative Bakterien überlebt haben.

Welche Ursachen hat Rosazea?

Welche Ursachen genau hinter Rosazea stecken, ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen: Viele Betroffene haben Familienmitglieder, die an Rosazea erkrankt sind. Vornehmlich erkranken hellhäutige Menschen west- und nordeuropäischer Herkunft.

Chronische Schädigungen der Gesichtshaut durch Sonneneinstrahlung spielen bei der Entstehung der Rosazea ebenso eine Rolle. Sowohl das Bindegewebe als auch die Blut- und Lymphgefäße werden dadurch beeinflusst und tragen so bei zu Gefäßerweiterungen und Entzündungsprozessen.

Anzeigen

Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Entzündung der Haut die Folge einer „falschen“ angeborenen Immunantwort. Bestimmte antimikrobielle Peptide, also Eiweißteilchen (Cathelicidin) werden verändert und verstärkt gebildet. Dieser Prozess scheint zur Entzündung beizutragen. Außerdem lassen sich auf der Gesichtshaut von Rosazea-Patient*innen vermehrt Demodex-Milben nachweisen, die ebenfalls zu den Entzündungen beitragen. Forscher*innen vermuten außerdem, dass Rosazea womöglich u. a. mit Stoffwechselstörungen und einigen Krebsarten in Verbindung steht.

Wie wird Rosazea behandelt?

Die Beschwerden einer Rosazea lassen sich mit entsprechender Pflege und Medikation meist gut in den Griff kriegen. Ohne Behandlung wird die Erkrankung in Schüben aber schlimmer.

Lokale Behandlung auf der Haut

Auf die betroffenen Hautstellen wird eine Salbe, ein Gel oder eine Lotion aufgetragen. Die beiden wichtigsten Wirkstoffe, die hierbei zum Einsatz kommen, sind Azelainsäure und Metronidazol, ein Antibiotikum. Die beiden Stoffe sollen die Entzündungsprozesse bei Rosazea hemmen.

Weitere Substanzen, die zur Behandlung eingesetzt werden, sind z. B. Retinoide, Permethrin oder Clindamycin. Diese Stoffe helfen hauptsächlich gegen die Knötchen und Bläschen, die sich durch die Erkrankung bilden. Kortision wird übrigens bei Rosazea meist nicht eingesetzt, da solche Mittel die Erkrankung in vielen Fällen eher verschlechtern.

Systemische Therapie mit Antibiotika

In schwereren Rosazea-Fällen ist u. U. auch eine systemische Therapie vonnöten, bei der meistens Antibiotika verwendet werden. In diesem Zusammenhang häufig verschriebene Medikamente sind Doxycyclin und Minozyklin.

Aber wieso werden Antibiotika eingesetzt? Normalerweise dienen sie dazu, Bakterien zu bekämpfen. Bei schwachen Dosierungen wirken Antibiotika aber auch entzündungshemmend und reduzieren die Überreaktion des Immunsystems.

Anzeigen

Laserbehandlung und photodynamische Therapie

Durch eine Laserbehandlung ist es möglich, (anhaltende) Rötungen und Gefäßerweiterungen gut zu entfernen. Beim photodynamischen Ansatz erhalten Sie zunächst ein Mittel, das ihre Haut lichtempfindlicher macht (sog. ‚Photosensibilisator‘). Die entsprechenden Bereiche werden dann mit Licht in einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Die Photosensibilisatoren verändern dadurch ihre Struktur und zerstören in der Folge die defekten Hautstrukturen.

Ich habe Rosazea – was kann ich dagegen tun?

Aufgrund des chronischen Verlaufs müssen Sie die Erkrankung dauerhaft behandeln und regelmäßig Ihren Hautarzt/Ihre Hautärztin konsultieren, um den Verlauf zu beobachten. Wichtig ist für Sie, dass Sie schubauslösende Trigger vermeiden, um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten. Zu solchen Triggern zählen z. B.:

  • Alkohol
  • sehr scharfe Speisen
  • heiße Getränke (weil sie gefäßerweiternd wirken)
  • zu wenig Schutz vor Sonneneinstrahlung, generell Hitze
  • starke Temperaturwechsel (heiß/kalt)
  • Kaffee
  • Nikotin
  • Stress

Achten Sie deshalb darauf, ausgiebige Sonnenbäder zu vermeiden und Sonnenschutzmittel aufzutragen. Ebenso ist für Sie die richtige Auswahl an Hautpflegemitteln und Kosmetik wichtig. Um die empfindliche Haut zu schonen, sollten Sie v. a. auf milde, seifenfreie und pH-neutrale Waschlotionen für das Gesicht setzen. Bei Kosmetika sollten Sie stets prüfen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind; Stoffe wie Menthol und Kampfer eignen sich nicht gut bei Rosazea. Weiter können Gesichtsmassagen dazu beitragen, die Schwellungen zu lindern und sog. Dermatokosmetika können die Behandlung ergänzen. Auch Ihre Ernährung kann die Beschwerden lindern: Reduzieren Sie den Fett- und Zuckerkonsum und bauen Sie mehr Obst und Gemüse in ihre Mahlzeiten ein.

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Beschwerden bei einer Rosazea zumindest lindern!
— Dr. Dr. Tobias Weigl

Aktuelle Forschung – Steht Rosazea in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

In der jüngeren Vergangenheit gibt es immer mehr Hinweise dafür, dass Rosazea in Verbindung mit unterschiedlichen systemischen Erkrankungen steht – z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In einer retrospektiven Kohortenstudie von 2021 wurde deshalb untersucht, ob Patient*innen mit Rosazea ein erhöhtes Risiko haben, kardiovaskuläre Erkrankungen zu erleiden.

Insgesamt 2681 Teilnehmer*innen mit neu diagnostizierter Rosazea wurden mit einer gesunden Gruppe (ca. 26.800 Personen) in den Jahren 2003–2014 verglichen. Geprüft wurde nun, ob über diesen Zeitraum hinweg die Erkrankten im auffälligen Maße z. B. Schlaganfälle, Herzinfarkte oder koronare Herzkrankheiten entwickelt haben.

Anzeigen

Tatsächlich konnten die Forscher*innen beobachten, dass Rosazea-Patient*innen ein erhöhtes Risiko hatten, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln. Die Ursachen sind noch nicht geklärt, aber die Forscher*innen fordern in ihrem Fazit, dass Betroffene über dieses Risiko aufgeklärt werden sollten. Für weitere Zusammenhänge braucht es noch mehr Forschung.

Quelle: Daein Choi u. a. (2021): Association of Rosacea With Cardiovascular Disease: A Retrospective Cohort Study, in: Journal of the American Heart Association 10/19.

Häufige Patientenfragen

Sollte ich mich überhaupt schminken, wenn ich Rosazea habe?

Dr. Dr. T. Weigl
Grundsätzlich geht das, ja. Ihre Kosmetika sollten aber möglichst sanft sein und möglichst keine Irritationen hervorrufen. Trotzdem sollten Sie nach Möglichkeit sich so wenig wie möglich schminken. Pflegeprodukte für Rosazea haben oft schon eine grünliche Färbung, um die Rötungen zu kaschieren. Ansonsten sollten Sie eher leichte Puder oder Cremes benutzen, statt Camouflage-Kosmetik. Informieren Sie sich vor dem Kauf von Kosmetika unbedingt über die Inhaltsstoffe der Produkte.

Ist Rosazea heilbar?

Dr. Dr. T. Weigl
Nach derzeitigem Stand leider nicht. Bisher lassen sich nur die Symptome relativ gut behandeln, ein Wirkstoff, der die Erkrankung vollständig heilt, ist bisher nicht bekannt. Das hängt auch damit zusammen, dass die genauen Ursachen für Rosazea noch nicht abschließend geklärt sind.

Worauf muss ich bei der Gesichtspflege achten?

Dr. Dr. T. Weigl
Wenn Sie sich reinigen, sollten Sie das möglichst schonend machen. Verwenden Sie deshalb eher lauwarmes Wasser, tupfen Sie die betroffenen Stellen trocken und vermeiden Sie unnötige Reibung. Waschlotionen sollten einen geringen pH-Wert haben. Achten Sie auch darauf, nicht auf grobe Waschlappen und Handtücher zurückzugreifen.

Verwandte Themen

Sind Sie an Rosazea erkrankt? Wie waren Ihre Erfahrungen damit? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht am: 01.04.2022

Quellen

  • Daein Choi u. a. (2021): Association of Rosacea With Cardiovascular Disease: A Retrospective Cohort Study, in: Journal of the American Heart Association 10/19.
  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft & Berufsverband der Deutschen Dermatologen (Hg.) (2022): S2k-Leitlinie Rosazea, in: awmf.org.
  • Hanlin Zhang u. a. (2021): Rosacea Treatment: Review and Update, in: Dermatology and Therapy 11/1, S. 13–24.
Click to rate this post!
[Total: 5 Average: 5]
Anzeigen
Anzeigen

Noch keine Kommentare.

Was denkst Du?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert