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Umgang mit Asthma im Alltag

Ein schlechtes Raumklima und feuchte Luft sind für Asthmatiker besonders kritisch.
— Dr. Dr. Tobias Weigl


Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Asthma ist eine Lungenkrankheit, deren Name aus dem Griechischen stammt und so viel wie Beklemmung bedeutet. Dabei handelt es sich um eine chronische und entzündliche Krankheit der Atemwege, die gleichzeitig auch die Bronchien in Mitleidenschaft zieht.

Typische Symptome von Asthma sind anfallsartiger Husten und eine pfeifende Atmung. Zudem treten Kurzatmigkeit, Luftnot und ein Engegefühl in der Brust auf. Nachts und in den frühen Morgenstunden treten häufig Asthmaanfälle auf.

Foto: rawpixel, 3222079, Pixabay, CC0 1.0

Marianne ist in Sorge. Tagsüber macht ihr kleiner Jonas eigentlich keine Anstalten und deswegen glaubt sie nicht daran, dass er krank ist. Aber nachts hält er die ganze Wohnung auf Trab, mit seinem bellenden Husten, der dann einfach nicht aufhören will. Vielleicht sollte sie mal den Kinderarzt aufsuchen? Nicht, dass der kleine sowas wie eine Lungenentzündung hat! Das kann ja schnell gefährlich werden. Aber Fieber hat Jonas nicht, und auch sonst macht er nicht den Eindruck, als stimme irgendwas nicht…“Jonas, komm mal kurz her. Du weißt ja, dass du momentan nachts immer so stark hustest, oder? Ich hab’ mir überlegt, dass wir damit mal zum Arzt gehen. Keine Angst, eine Spritze brauchst du bestimmt nicht.“, sagt Marianne, in der Hoffnung, hier gerade keine falschen Versprechen gemacht zu haben.

Was sind die Ursachen von Asthma?

Bei Menschen, die an Asthma leiden, liegt eine permanente Entzündungs- und Abwehrbereitschaft in den unteren Atemwegen vor. Dabei wird diese durch verschiedene Einflüsse noch verstärkt. Durch die sehr häufige Entzündung sind die Bronchien bei Asthmatikern sehr empfindlich und selbst bei harmlosen Reizen kann eine starke Abwehrreaktion auftreten.
Dies ist beispielsweise bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit der Fall. Aus diesem Grund sollten Asthmatiker vor allem auf ein gutes Raumklima achten und Luftentfeuchter einsetzen, damit die Bronchien in den eigenen vier Wänden nicht zu sehr gereizt werden. Durch ein schlechtes Raumklima können sich die Schleimhäute krampfartig verengen und die Bronchialwände anschwellen. Gleichzeitig wird übermäßig viel Schleim gebildet, was dann zu brummenden und pfeifenden Atemgeräuschen mit trockenem Husten führt. Der zähe Schleim hingegen lässt sich nur sehr schwer abhusten und ein Engegefühl in der Brust sowie Atemnot können entstehen.
Durch diese Symptomatik wird nicht nur der Durchmesser der Bronchien kleiner, sondern die Atemluft kann demzufolge nicht mehr ein- und ausströmen. Somit wird die Atemmuskulatur überlastet, was dazu führt, dass eine Atemnot auftritt.
Um nachzuempfinden, wie sich ein Asthmatiker fühlt, kann man einen Strohhalm nehmen und einige Minuten durch diesen atmen. Während das Einatmen durch einen Strohhalm noch recht einfach ist, kann das schnelle Ausatmen durch diesen zum Problem werden – und jeder wird diesen Versuch aufgrund von Atemnot nach wenigen Minuten abbrechen.
Durch die ständige Entzündungs- und Abwehrbereitschaft der Atemwege haben Menschen, die an Asthma leiden, ständig Beschwerden. Diese Beschwerden können zeitweise stärker sein, an manchen Tagen auch kaum spürbar. Dennoch muss der Asthmatiker ständig aufpassen und mit einem Asthmaanfall rechnen. In der Regel verursacht der Kontakt mit einem Auslöser die Beschwerden und kann demzufolge auch einen Anfall bedingen. Dies heißt, dass bei Asthmatikern grundsätzlich zwei Dinge zusammenkommen müssen. Zum einen die ständige Entzündungsbereitschaft und zum anderen der äußere Einfluss, also der Auslöser.

Die Symptome: Woran erkannt man, dass man an Asthma leidet?

Als erste Anzeichen bei Asthma gelten vor allem Brustenge, Schmerzen hinter dem Brustbein und Reizhusten. Zudem sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Atemnot anfallsmäßig meist in der Nacht oder am frühen Morgen auftritt. Sind Sie kurzatmig oder machen brummende und pfeifende Geräusche beim Atmen, können dies ebenfalls erste Anzeichen sein.
Bei Asthma wird jedoch zwischen verschiedenen Krankheitsausprägungen unterschieden.
Außerdem wird Asthma in vier Krankheitsstufen unterteilt, die sowohl die Häufigkeit als auch die Art der Beschwerden berücksichtigen.

  • Stufe 1: Gelegentliche Asthmabeschwerden, die höchstens einmal in der Woche oder zwei Mal im Monat auftreten.
  • Stufe 2: Ein leichtes, aber anhaltendes Asthma, bei dem die nächtlichen Beschwerden höchsten einmal die Woche oder zwei Mal im Monat auftreten. Die Beschwerden beeinträchtigen den Schlaf und die allgemeine Leistungsfähigkeit.
  • Stufe 3: Anhaltendes und mittelschweres Asthma, bei dem die körperliche Aktivität sowie der Schlaf beeinträchtigt werden. Die Beschwerden treten häufiger als einmal die Woche auf.
  • Stufe 4: Schweres und anhaltendes Asthma, bei dem die Symptome dauerhaft bestehen und nachts eine Verschlechterung auftritt. Körperliche Aktivitäten sind massiv eingeschränkt und auch kleine Reize können bereits einen Anfall hervorrufen.

Wer kann Asthma bekommen?

In Deutschland sind rund 8 Millionen Menschen an Asthma erkrankt. Davon leiden etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder und rund 7 Prozent der Erwachsenen an dieser Krankheit. Gerade Asthma bronchiale ist im Kindesalter die häufigste chronische Erkrankung und etwa jedes 8. Kind unter 10 Jahren sowie jedes 10. Kind unter 15 Jahren leiden an dieser Krankheit. Jungen erkranken doppelt so häufig wie Mädchen, was sich aber mit zunehmendem Alter wieder ausgleicht.
Insbesondere im Erwachsenenalter erkranken häufiger Frauen an Asthma, alles in allem sind bundesweit rund 7 Prozent der Erwachsenen betroffen.
Während bei Erwachsenen meist eine nicht allergische Asthma-Form auftritt, ist es bei Kindern in der Regel eine allergische Form des Asthmas.

Hat ein Arzt bei Ihnen Asthma diagnostiziert? Welche dieser Symptome traten bei Ihnen auf? (Mehrfachnennungen möglich) Damit helfen Sie anderen Lesern, ihre Symptome besser einzuschätzen.

Wie geht man im Alltag mit Asthma um?

Um eine effektive Behandlung zu gewährleisten, ist es wichtig, sich an einige Spielregeln im Alltag zu halten. Hierzu sollte jeder wissen, welche Ursachen die Auslöser eines Anfalls sind, um diese vermeiden zu können.
Zudem sollte man die Sicherheit im Umgang mit Asthma lernen und auch die Handhabung des Inhalationsgerätes kennen. Weiterhin ist es wichtig, dass man die Reaktion der Atemwege gut einschätzen und somit sofort reagieren kann.
Insbesondere sollten folgende Dinge beachtet werden, wenn man an Asthma leidet:

  • nicht rauchen
  • Patientenschulungen aufsuchen
  • Atem- und Entspannungstechniken lernen
  • Atemgymnastik durchführen
  • Asthma-Auslöser vermeiden
  • Asthma-Medikamente regelmäßig einnehmen

Grundbedingung bei Asthma ist natürlich eine gute ärztliche Behandlung. Doch auch der Patient muss auf sich aufpassen und die Regeln befolgen, um spätere Langzeitschäden durch das Asthma zu verhindern. Gegebenenfalls kann auch eine Ernährungsumstellung gesundheitliche Verbesserungen bringen.

Häufige Patientenfragen

Wie wird Asthma diagnostiziert?

Dr. T. Weigl
Hierzu müssen Ärzte sowohl die Symptome betrachten als auch die Ergebnisse verschiedener Untersuchung berücksichtigen. Am wichtigsten sind das Anamnesegespräch sowie die körperliche Untersuchung. Im Anamnesegespräch erkundigt sich der Arzt ausführlich über die Symptome, die Krankengeschichte sowie das Lebensumfeld des Patienten. Die körperliche Untersuchung umfasst dann einmal den allgemeinen Gesundheitszustand und zudem das Überprüfen der Funktion von Lunge, Herz und Kreislauf. Es ist möglich, sogenannten Lungenfunktionstests zu machen, mithilfe deren sich die Leistungsfähigkeit der Lunge bewerten lässt.

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Was lernt man bei einer Patientenschulung?

Dr. T. Weigl
Eine Patientenschulung, in diesem speziellen Fall auch bekannt als Asthma-Schulung, ist essenziell für den weiteren Umgang mit der Erkrankung. In einer solchen Schulung lernen Betroffene alles über die Entstehung und die Behandlung von Asthma, die Früherkennung von Asthma-Anfällen, vermeidbare Auslöser sowie Notfallmaßnahmen. In der Regel werden derlei Schulungen von Lungenfachärzten sowie bestimmten Rehakliniken angeboten.

Ist Asthma heilbar?

Dr. T. Weigl
Leider nein. Aber die Behandlungsmöglichkeiten sind heutzutage so gut, dass die Lebensqualität Betroffener durch die Erkrankung nicht eingeschränkt werden muss. Sie sind dazu in der Lage, voll leistungsfähig zu sein, wenn das Asthma unter Kontrolle ist und konsequent gut behandelt wird. Was Sie dafür wissen müssen, erfahren Sie in einer Asthma-Schulung. Als kleine Randnotiz: Um die 10 Prozent der Sieger bei den Olympischen Spielen im Bereich Leichtathletik sind von Asthma betroffen.

Zurück vom Arzt ist Marianne erleichtert und auch wieder nicht. Ihr kleiner Jonas hat Asthma, keine Lungenentzündung oder dergleichen. Jetzt gilt es zunächst, herauszufinden, welche Auslöser bei Jonas für die Krampfanfälle infrage kommen. Medikamente haben sie auch schon mitbekommen. Außerdem sollen die beiden noch einmal gemeinsam vorbeischauen – dann möchte ihr Arzt ihnen ein paar Atemtechniken beibringen, die Jonas dabei helfen sollen, zu entspannen. „Glücklicherweise rauchen weder ich noch mein Mann“, denkt sich Marianne, während sie im Internet mehr über die Krankheit nachliest…

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

 

Autoren: Dr. Dr. Tobias Weigl
Lektorat: Tobias Möller
Veröffentlicht: 09.04.2019

Quellen

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