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Paracetamol: Schmerzen reduzieren und Fieber senken – Wirkung & Nebenwirkungen

Auf einen Blick – Paracetamol

Was ist Paracetamol?

  • Paracetamol ist ein weit verbreitetes, nicht verschreibungspflichtiges Schmerzmittel
  • Es gehört zur Gruppe der nichtsauren nicht-opioiden Analgetika
  • Es wurde erstmals 1887 als Medizin verwendet

Welche Wirkung hat Paracetamol? (Auszug)

  • schmerzlindernd (‚analgetisch‘)
  • fiebersenkend (‚antipyretisch‘)

Wann wird Paracetamol angewendet? (Auszug)

  • leichten bis mäßigen Schmerzen
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Menstruationsbeschwerden

Was sind Nebenwirkungen von Paracetamol? (Auszug)

  • selten:
    • Leichter Anstieg bestimmter Leberenzyme
    • Hautausschlag und -rötung, Juckreiz
  • bei Überdosis:
    • Paracetamol-Vergiftung; in der Folge: Leberzellnekrosen

Wann darf/sollte man Paracetamol nicht einnehmen?

  • Nicht zusammen mit Alkohol oder bei Katerkopfschmerzen einnehmen

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

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Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen
Paracetamol ist ein sehr bekanntes Schmerzmittel, ein sog. nicht-opioides Analgetikum. Das Mittel wird bei leichten bis mäßigen Schmerzen und bei Fieber eingesetzt. Hierbei überwiegt leicht die fiebersenkende (‚antipyretische‘) Wirkung. Andere Schmerzmittel wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac haben zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung. Diese ist bei Paracetamol jedoch nur in einem sehr geringen Maße vorhanden, sodass es nicht die erste Wahl als Medikament bei einer Entzündung ist.

„Paracetamol ist eines der wichtigsten Medikamente heutzutage und in so gut wie jeder Hausapotheke zu finden. Daher ist es auch wichtig, zu verstehen, wie es wirkt und welche Nebenwirkungen es hat.“
— Dr. Dr. Tobias Weigl

Was ist Paracetamol?

Paracetamol gehört zu den sog. nicht-opioiden Analgetika. Andere bekannte Schmerzmittelgruppen sind Opioide (wie beispielsweise Morphin) oder NSARs (s. unten). Darum wird das Mittel bei leichten bis mäßigen Schmerzen und bei Fieber eingesetzt. Die fiebersenkende Wirkung ist dabei sogar leicht stärker als die schmerzlindernde.

Paracetamol gehört – anders als z. B. Ibuprofen oder Diclofenac – nicht zu den NSARs, weil es kaum eine entzündungshemmende (‚antiphlogistische‘) Wirkung wie NSARs besitzt. Die Erklärung hierfür ist, dass es am Ort der Entzündung keine entzündungsbildenden Enzyme hemmt.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Paracetamol in ihre „Liste der unentbehrlichen Arzneimittel“ aufgenommen.

Im Jahr 1887 wurde Paracetamol erstmals in der Medizin verwendet. Allerdings wurde es erst nach dem zweiten Weltkrieg bekannter. Seit ungefähr 1955 wird Paracetamol als Medikament eingesetzt und verkauft und ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Medizin historisch – Paracetamol früh im Urin eines Patienten entdeckt

1893 hatte ein Patient zur Behandlung von Schmerz oder Fieber zunächst den Wirkstoff Phenacetin eingenommen. Anschließend hat man Paracetamol in seinem Urin nachgewiesen. Damit lag es nahe, dass es ein Stoffwechselprodukt von Phenacetin ist. Phenacetin ist seit 1986 nicht mehr im Handel, da der Wirkstoff eine hohe Missbrauchsgefahr und eine gesundheitsschädliche, vor allem nierenschädigende Wirkung hat. Aus diesem Grund wurde Phenacetin durch das harmlosere Paracetamol ersetzt.

Im folgenden Video erklärt Schmerzexperte Dr. Dr. Tobias Weigl mehr zum Thema Paracetamol: die Wirkweise, die Nebenwirkungen und mehr Wissenswertes!

Paracetamol Fehldosierungen und Nebenwirkungen: Schmerz-, Grippe-, Fiebermittel Paracetamol deutsch

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Welche Wirkung hat Paracetamol?

Die Wirkung von Paracetamol ist schnell erklärt. Die Arznei wirkt auf folgende zwei Arten:

  • schmerzlindernd (‚analgetisch‘)
  • fiebersenkend (‚antipyretisch‘)

Paracetamol zählt zusammen mit Aspirin oder Ibuprofen zu den verbreitetsten Schmerzmitteln. Anders als letzteres wirkt es allerdings kaum bis gar nicht entzündungshemmend.

Exkurs: Verwandte Substanzen – Ibuprofen und Diclofenac

Ibuprofen sowie Diclofenac sind beide nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs) und werden bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt. Aus diesem Grund unterscheidet sich die Wirkungsweise von Diclofenac und Ibuprofen im Vergleich zu Paracetamol leicht. Letzteres wird, wie oben schon erwähnt, nicht bei Entzündungen eingesetzt. Dennoch sind Ibuprofen und Diclofenac ähnliche Substanzen, da sie ebenso auch bei Fieber und Schmerzen eingesetzt werden können.

Beiden Medikamenten haben wir jeweils einen eigenen ausführlichen Artikel mit allen wichtigen Informationen gewidmet:

Ein weiteres populäres Schmerzmittel ist auch Aspirin. Auch dazu haben wir einen Artikel für Sie:

Was sind die Anwendungsgebiete von Paracetamol?

Paracetamol findet als Medikament Verwendung bei leichten bis mäßigen Schmerzen und bei Fieber. Außerdem wird es eingesetzt bei Kopfschmerzen oder auch bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden.

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Das Mittel sollte allerdings nicht bei Alkoholkopfschmerzen, also bei katerbedingten Kopfschmerzen, eingenommen werden.

Bei Entzündungen wird Paracetamol weniger eingesetzt, da es keine beziehungsweise kaum eine entzündungshemmende Wirkung besitzt. In diesem Zusammenhang sind Ibuprofen oder Diclofenac die bessere Wahl.

Tablette zum Einnehmen

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Wie wird Paracetamol angewandt und dosiert?

Paracetamol wird im Idealfall je nach Patient unterschiedlich dosiert und angepasst. Bei der Dosierung ist vor allem auf das Körpergewicht und das Alter zu achten. Außerdem richtet sich das Dosierungsintervall nach der Symptomatik und der maximalen Tagesdosis.

Das Mittel gibt es als Tablette oder auch als Zäpfen. Der Unterschied dieser beiden Anwendungsarten ist der jeweilige Wirkeintritt. Die Tablette wirkt nämlich nach 30–60 Minuten und das Zäpfchen nach 3–4 Stunden. Zäpfchen sind bei kleinen Kindern besser anzuwenden, denn viele Kinder schlucken ungern Tabletten.

Bei Schmerzen, insbesondere bei Kopfschmerzen sollte man eine Tablette (500 mg) nehmen, maximal aber zwei Tabletten auf einmal. Die höchste Tagesdosis beträgt 4000 mg. Das entspricht vier Mal zwei Tabletten, also acht Tabletten an einem Tag. Diese Dosis sollte jedoch in keinem Fall überschritten werden, da es sonst zu einer Überdosierung kommen kann. Die Auswirkungen führen wir weiter unten aus.

Was sind die Nebenwirkungen von Paracetamol?

Bei jedem Medikament gilt: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Dies betrifft auch die verbreiteten Medikamente, die bei Entzündungen, Schmerzen und Fieber zum Einsatz kommen.

Vergleicht man Paracetamol aber mit anderen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac, so kann man sagen, dass Paracetamol kaum unerwünschte Nebenwirkungen aufzeigt.

Die hier aufgeführten Nebenwirkungen sind selten (bis zu 1 von 1.000 Behandelten) oder sehr selten (bis zu 1 von 10.000 Behandelten).

Seltene Nebenwirkungen

Sehr seltene Nebenwirkungen

  • Veränderung des Blutbildes (verringerte Anzahl von Blutplättchen; sog. ‚Thrombozytopenie‘)
  • Starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (sog. ‚Agranulozytose‘)
  • Allergische Reaktionen (Hautausschlag, Nesselausschlag)
  • Verengung der Atemwege (Analgetika-Asthma)
  • Schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom)

Achtung! 10 Gramm Paracetamol = Überdosis

Eine Dosis von über 10 g Paracetamol kann zu schweren Vergiftungen führen!
Bei einer Überdosierung entstehen Stoffwechselprodukte, die der Körper nicht abbauen kann. Die typischen Leberwerte wie ALT oder AST sind dann erhöht. Es treten dann als Folge zytotoxische Reaktionen, sogenannte Leberzellnekrosen, auf. Diese Leberzellnekrosen sind meist tödlich. Bei Menschen mit geschädigter Leber (z. B. durch Leberinsuffizienz oder Alkoholschaden) sind schon 6 g gefährlich!

Paracetamol und ADHS

Seit einiger Zeit besteht der starke Verdacht, dass das ansonsten recht nebenwirkungsarme Medikament ungeborenen Kindern schaden kann. Es wirkt sich nämlich auf das Nervensystem des Embryos aus. Das Risiko, dass das Kind später ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) zeigt, ist dann erhöht. Insbesondere in den ersten Wochen der Schwangerschaft sollten werdende Mütter also auf Paracetamol verzichten!

Wollen sie mehr über die Zusammenhänge zwischen Paracetamol, kindlicher Entwicklung und ADHS wissen? Oder in Erfahrung bringen, warum nicht nur Mütter, sondern auch Väter das ADHS-Risiko für ihr Kind durch die Einnahme des Schmerzmittels beeinflussen? In diesem Video geht Dr. Tobias Weigl auf die Ergebnisse einer wichtigen Studie ein. Dabei erläutert er auch weitere Nebenwirkungen des vielfältig während der Schwangerschaft eingesetzten Medikaments.

Haben Sie schon einmal Paracetamol eingenommen? Bei welchen Beschwerden haben Sie das Medikament gewählt? (Mehrfachnennungen möglich)
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Auf einen Blick – Paracetamol

Paracetamol aus der Gruppe der nicht-opioiden Analgetika

Wirkung

  • schmerzlindernd (‚analgetisch‘)
  • fiebersenkend (‚antipyretisch‘)

Anwendungsgebiete

Wichtigste Nebenwirkungen

  • selten:
    • Leichter Anstieg bestimmter Leberenzyme
    • Hautausschlag
    • Hautrötung
    • Juckreiz
  • sehr selten:
    • Veränderung des Blutbildes (verringerte Anzahl von Blutplättchen; sog. ‚Thrombozytopenie‘)
    • Starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (sog. ‚Agranulozytose‘)
    • Allergische Reaktionen (Hautausschlag, Nesselausschlag)
    • Verengung der Atemwege (Analgetika-Asthma)
    • Schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom)
  • bei Überdosis:
    • Paracetamol-Vergiftung; in der Folge: Leberzellnekrosen

Dosierung

  • Eine bis maximal 2 Tabletten auf einmal (also max. 1000 mg auf einmal)
  • Maximal 4000 mg am Tag

Darreichungsform

Welche Kontraindikationen und Wechselwirkungen existieren für Paracetamol?

Paracetamol sollte nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden. Auch bei alkoholbedingten Kopfschmerzen, also bei einem Kater, ist von diesem Medikament abzuraten. Der Grund dafür ist, dass sowohl Paracetamol als auch Alkohol in der Leber durch dieselben Enzyme abgebaut bzw. verstoffwechselt werden. Somit konkurrieren beide Stoffe um dieselben Enzyme. Das bewirkt, dass der Alkohol langsamer abgebaut wird. So entstehen noch mehr giftige Zwischenprodukte, welche die Leber zusätzlich belasten.

Wenn ein Patient mit einer vorbelasteten Leber (durch bspw. eine Leberinsuffizienz oder einer allgemein durch bspw. Alkohol vorgeschädigten Leber) Paracetamol einnimmt, sinkt die Schwelle zur Überdosis (siehe oben). In so einem Fall sind schon Dosen von ungefähr 6 Gramm zu viel und können tödlich sein.

Paracetamol sollte daher nicht oder nur bedingt bei Leberfunktionsstörungen, chronischer Alkoholabhängigkeit eingenommen werden. Auch bei Nierenfunktionsstörungen bzw. Niereninsuffizienz sollten Sie es möglichst vermeiden.

Überdies ist der Wirkstoff auch in anderen Medikamenten wie Wick MediNait oder Grippostad enthalten. Viele Menschen sind sich der Tatsache überhaupt nicht bewusst, dass auch andere Präparate überhaupt Paracetamol enthalten.

Von einer Einnahme von während der Schwangerschaft ist ebenso abzusehen. Sind die Schmerzen allerdings nicht zu ertragen, sollte als Schmerzmittel eher Paracetamol eingenommen werden. Denn es weist im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac die wenigsten negativen Auswirkungen auf.

Aktuelle Forschung – Paracetamol in der Schwangerschaft kann zu ADHS führen

Das ADHS-Risiko für Kinder steigt bei Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft. ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Dabei handelt es sich um eine häufig diagnostizierte kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankung, die umgangssprachlich auch als „Zappelphilipp-Syndrom“ bezeichnet wird.

Ein Zusammenhang zwischen Paracetamol und ADHS schien schon länger zu bestehen, konnte aber bislang nicht nachhaltig belegt werden. Eine norwegische Studie von Oktober 2017 zeigte nun, dass das Risiko für ADHS beim Kind mit der Dauer der Paracetamol-Einnahme stetig anstieg. Eine jüngste Studie vom August 2019 hat dies nicht hundertprozentig bestätigt. Es scheint nicht gefährlich zu sein, kurzzeitig Paracetamol in der Schwangerschaft einzunehmen. Bei längerer Einnahme wirkt sich das Mittel aber auf die Gehirnentwicklung des Kindes aus.

Die Studie von 2017 zeigte daher: Haben Mütter während der Schwangerschaft an mehr als 29 Tagen Paracetamol eingenommen, so verdoppelte sich das Risiko für ein Kind mit ADHS bereits. Haben die Mütter das Medikament an 22–28 Tagen gegen Fieber eingesetzt, so versechsfachte sich das Risiko.

Quellen:

Johanne N. Trønnes u. a. (2019): Prenatal paracetamol exposure and neurodevelopmental outcomes in preschool‐aged children. In: Paediatric and Prenatal Epidemology 00: S. 1–10.

Ystrom u. a. (2017): Prenatal Exposure to Acetaminophen and Risk of ADHD. In: Pediatrics 140 (5).

Häufige Patientenfragen

Ich bin schwanger und habe Schmerzen. Kann auch Paracetamol schaden?

Dr. Dr. T. Weigl:
Es ist richtig, dass während einer Schwangerschaft typischerweise Paracetamol als Schmerzmittel der ersten Wahl empfohlen wird – aber nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln (z. B. Diclofenac) kann Paracetamol während der gesamten Schwangerschaft, also sowohl zu Beginn als auch gegen Ende, eingenommen werden. Aktuell wird jedoch diskutiert, ob die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft das Risiko für ADHS beim Kind erhöht (s. o.). Zu beachten ist auch: Paracetamol wirkt v. a. bei schwachen Schmerzen, insbesondere bei „einfachen“ Kopfschmerzen. Bei starken Schmerzen wirkt es entsprechend oft nicht stark genug. Stellen Sie sich also die Frage: Brauche ich bei schwachen Schmerzen wirklich unbedingt eine Tablette oder kann ich darauf verzichten? Bei starken Schmerzen sollten Sie mit Ihrem Arzt eine andere Lösung finden.

Kann ich Paracetamol so wie Ibuprofen oder Diclofenac bei Sportverletzungen oder Entzündungen einsetzen?

Dr. Dr. T. Weigl:
Paracetamol wird bei Behandlungen von Entzündungen eher nicht empfohlen, da es keine besondere entzündungshemmende Eigenschaft hat. Es wird eher bei Fieber und Schmerzen eingesetzt. Daher sollte man in so einem Fall auf Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac, welche gegen Entzündungen wirken, zurückgreifen.

Ist es schlimm, wenn ich Paracetamol zusammen mit Alkohol einnehme?

Dr. Dr. T. Weigl:
Ja. Paracetamol darf nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden. Beides bauen dieselben Enzyme in der Leber ab. Durch die gleichzeitige Einnahme kann die Leber nicht alles abbauen Es kommt also zu einer Doppelbelastung. Dies kann zu Leberversagen führen. Das wiederum kann mit dem Tod enden. Paracetamol sollte also keinesfalls in Kombination mit Alkohol eingenommen werden.

Gibt es pflanzliche Alternativen zu Paracetamol?

Dr. Dr. T. Weigl:
Es gibt pflanzliche Methoden zur Linderung von Schmerzen, die eine Alternative zu Paracetamol darstellen können. Diese sind allerdings keine gleichwertigen Medikamente, sondern dienen nur als mögliche pflanzliche Alternativen bzw. Ergänzungen. Präparate aus Gewürznelken oder Lavendel etwa sind in der Naturheilkunde für ihre schmerzlindernde Wirkung bekannt.

Exkurs aus der Natur – Nelken und Lavendel gegen den Schmerz

  1. Gewürznelken erinnern uns in Deutschland eher an die Weihnachtszeit. Wir verbinden sie mit Glühwein und Lebkuchen. Doch nicht nur dafür ist die Gewürznelke gut geeignet. Sie besitzt darüber hinaus medizinische Kräfte und kann zur Linderung von Zahnschmerzen beitragen. Diese Pflanze enthält nämlich den Bestandteil Eugenol. Dieser Wirkstoff sorgt für die schmerzstillende Wirkung. Angewandt wird die Gewürznelke meist als Öl. Darüber hinaus wirkt sie antibakteriell und antiviral.
  2. Lavendel kann nicht nur den Garten verschönern und mit seiner strahlend dunkel blauen Farbe vielen anderen Pflanzen die Schau stehlen – nein, Lavendel hat auch eine sehr gute Heilwirkung! Diese ist wissenschaftlich sehr gut erforscht und daher auch bekannt. Die Heilpflanze wird eingesetzt bei Entzündungen, Infektionen, Pilzerkrankungen, Angst, Unruhezuständen und vielen weiteren Indikationen. Lavendel ist in verschiedensten Formen erhältlich, bspw. als Öl, Tee oder Tinktur.

Wie nimmt man das Medikament am besten ein? Als Tablette oder Zäpfchen?

Dr. Dr. T. Weigl:
Hier kann keine Unterscheidung zwischen besser und schlechter gemacht werden, da es nämlich ganz auf den Patienten ankommt. Bei Kleinkindern sind beispielsweise die Zäpfchen angenehmer einzusetzen. Viele Kinder sträuben sich nämlich gegen Tabletten, weil es für sie unangenehm ist, eine Tablette zu schlucken. Der Stoff wirkt jedoch genauso, unabhängig davon, ob es sich um eine Tablette handelt oder um ein Zäpfchen. Der einzige Unterschied ist der Wirkeintritt. Bei der Einnahme von Tabletten wirken diese nach ungefähr 30 bis 60 Minuten. Bei Zäpfchen hingegen tritt die Wirkung erst später, nach etwa 3 bis 4 Stunden, ein.

Typisches Patientenbeispiel

„Entschuldige, hast du vielleicht ’ne Aspirin für mich?“, fragt Jürgen seine Sitznachbarin. Auf Busreisen kriegt er immer so schnell Kopfschmerzen. Und in Prag wollte er doch höchstens Kopfschmerzen vom Kater haben.

„Nee, aber eine Paracetamol kann ich dir anbieten. Was tut dir denn weh?“, zeigt sich die junge Dame hilfsbereit.

„Der Kopf dröhnt mir von der Busfahrt. Aber ist doch egal. Aspirin, Ibu, Paracedingsbums. Das sind doch alles Kopfschmerzmittel.“

Jürgens Sitznachbarin, die sich später als Tanja vorstellt, klärt ihn auf: „Nein, gar nicht. Ibu zum Beispiel hilft bei Entzündungen, also auch bei Schmerzen bei Verletzungen. Dafür hat es aber auch mehr Nebenwirkung. Paracetamol ist dagegen super gegen leichte Kopfschmerzen.“

Da hat Jürgen eine Idee! Er wolle sich davon gleich eine ganze Packung holen. Denn viel tschechisches Bier bedeutet viel Kater … Doch Tanja weiß auch hier Bescheid: „Niemals Paracetamol und Alkohol mischen! Dafür nimmst du dann doch lieber Aspirin. Nimm aber erstmal diese Tablette hier“, sagt Sie und lächelt Jürgen an. „Und morgen gehen wir zusammen ein Staropramen am Wenzelsplatz trinken.“

Verwandte Themen

Haben Sie Erfahrungen mit Paracetamol? Möchten Sie sich bei uns weiter über Paracetamol erkundigen? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

Autoren: Mona Alinezhad, Marek Firlej und Dr. Tobias Weigl
Redaktion: Tobias Möller, Marek Firlej
Veröffentlicht am: 02.05.2018, zuletzt aktualisiert: 24.08.2021

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Quellen

  • Weltgesundheitsorganisation (Hg.) (2019): World Health Organization Model List of Essential Medicines, 21st List, 2019. Genf: WHO.
  • Johanne N. Trønnes u. a. (2019): Prenatal paracetamol exposure and neurodevelopmental outcomes in preschool‐aged children. In: Paediatric and Prenatal Epidemology 00: S. 1–10.
  • Ystrom u. a. (2017): Prenatal Exposure to Acetaminophen and Risk of ADHD. In: Pediatrics 140 (5).
  • Eckhard Beubler (2016): Kompendium der medikamentösen Schmerztherapie: Wirkungen, Nebenwirkungen und Kombinationsmöglichkeiten. Springer-Verlag, Heidelberg.
  • Heinz Lüllmann u. a. (2016): Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen. Medikamente gezielt einsetzen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  • Ernst Mutschler (2006): Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. Wiss. Verlag-Ges., Stuttgart.
  • Ratiopharm (Hg.) (2018): Gebrauchsinformation: Information für Anwender – Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Tabletten.
  • J. von Mering (1893): Beiträge zur Kenntnis der Antipyretica. In: Therapeutische Monatshefte 7, 1893, S. 577–587.
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