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7 Tipps für gesunde Füße

Obwohl sie uns durchs gesamte Leben tragen, geht der Mensch ziemlich sorglos mit seinen Füßen um. Nicht selten richten wir den Fokus in Sachen Pflege eher auf Gesicht und Hände, während die Füße eher stiefmütterlich behandelt werden. Ein fataler Fehler, denn wer sich nicht rechtzeitig um seine Fußgesundheit kümmert, bekommt die Rechnung oft im Alter. Über die Hälfte aller Knie-, Hüft- und Rückenleiden lassen sich auf eine Fehlstellung der Füße zurückführen. Laut diversen Statistiken leiden hierzulande rund 60 % aller Erwachsenen unter Fußfehlstellungen. Eine wahrlich alarmierende Zahl, die uns wachrütteln sollte.
„Viele Menschen unterschätzen den Wert gesunder Füße und bekommen dann im Alter die Quittung – nicht selten sind Gelenkprobleme an Knie oder Hüfte die Folge.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Share on X

Was sind die Auslöser für Fußfehlstellungen?

Die schlechte Nachricht zuerst: Fußfehlstellungen sind vererbbar. Die gute Nachricht: Man kann vorbeugen und den Verlauf ganz einfach positiv beeinflussen. Zuerst gilt es jedoch, sich klarzumachen, was der Mensch seinen Füßen täglich antut. Wir quetschen unsere Füße – die von Natur aus eigentlich zu den Zehen hin breiter verlaufen – in Schuhe, die den Zehen nicht genug Raum lassen. Dies ist nicht nur Gift für die Zehen, sondern auch für das Fußgewölbe. Frauen quälen ihre Füße zusätzlich mit hohen Absätzen, worauf diese mit der Zeit mit der Entstehung des gefürchteten Hallux Valgus reagieren. Das Schuhwerk stellt also ein großes Problem dar. Oft sind unsere Schuhe auch viel zu klein, weshalb der erste Schritt in Richtung Fußgesundheit die Ermittlung der tatsächlichen Schuhgröße sein sollte.

Doch es gibt noch mehr wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Füßen etwas Gutes tun und Fußbeschwerden effektiv vorbeugen können. Wir listen sie gerne für Sie auf.

Tipp 1: Barfuß gehen

Streifen Sie so oft wie möglich ihre Schuhe ab und gehen sie barfuß oder, wenn es zu kalt ist, mit Strümpfen an Ihren Füßen. Gerne auch am Arbeitsplatz. So haben Ihre Füße die Chance so aufzutreten, wie es die Natur eigentlich vorgesehen hat: nämlich zuerst auf den Zehenballen. Zudem trainiert das Barfußlaufen die Muskulatur der Zehen und des Fußgewölbes.

Tipp 2: Regelmäßige Dehnübungen

Das ständige Tragen von Schuhen presst den Fuß in eine ungesunde Form und sorgt so für eine Verkürzung der Sehnen. Entspannen Sie ihre Fußsohlen, indem Sie Ihre Zehen nach oben dehnen und eine Weile gedehnt halten. Dehnen Sie außerdem Ihre Achillessehne. Am besten stellen Sie sich dazu mit dem Zehenballen auf das Ende einer Stufe und wippen Sie langsam mehrmals auf und ab.

Tipp 3: Fußmassage

Wenn Sie sich nicht immer eine professionelle Fußmassage gönnen wollen, dann legen Sie sich Faszienrollen oder Massagebälle zu und massieren Sie Ihre Füße abends beim Fernsehen.

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Tipp 4: Abwechselndes Schuhwerk

Tragen Sie nicht immer die gleichen Schuhe. Eine gesunde Abwechslung zwischen Absatzschuhen und z. B. Sportschuhen oder Sandalen tut Ihren Füßen gut.

Tipp 5: Zehenspreizer: Balsam für die Füße

Zehenspreizer sind Polster für die Zehen-Zwischenräume. Sie bestehen in der Regel aus Gel oder Silikon und helfen dabei, unsere Zehen wieder in ihre Normalposition zu bringen. Zehenspreizer empfehlen sich besonders für geplagte Füße und Frauenfüße, die zu Hallux Valgus neigen. Der Hallux Valgus ist die häufigste Deformität des Vorfußes und mach sich durch Schmerzen am Fuß-Innenrand sowie bei Belastung auch unter unseren Füßen und an unseren kleinen Zehen bemerkbar.

Tipp 6: High Heels nur zu besonderen Anlässen

Entwarnung! Sie müssen nicht komplett auf hohe Schuhe verzichten. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Sie High Heels lediglich ab und an und nur für ein paar Stunden tragen. Achten Sie aber darauf, nicht zu übertreiben. Denn auf Dauer schädigen High Heels nicht nur den Fuß selbst, sondern schädigen auch Knie- und Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule. Bei Frauen kommt es bspw. doppelt so häufig wie bei Männern zu beidseitiger Kniegelenksarthrose. Als Arthrose bezeichnet man eine degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels.

Tipp 7: Fußbäder & Cremes

Zum Schluss noch ein Ratschlag zur Pflege: Gönnen Sie sich täglich ein Fußbad und vergessen Sie nicht, Ihre Füße einzucremen. So halten Sie sich Bakterien vom Leib, verhindern das Austrocknen der Haut und sorgen für gesunde und weiche Fußnägel.

Exkurs: Der diabetische Fuß

Haben Sie schon einmal von dem diabetischen Fuß gehört? Das ist eine Komplikation, die sich durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus ergeben kann und auch Diabetisches Fußsyndrom genannt wird. Dies betrifft vor allem Typ-2-Diabetiker. Das Blut wird am sogenannten Kapillarbett vorbeigeführt, es findet aber kein Gasaustausch mehr statt, sodass die Füße nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden. Außerdem kommt es bei Diabetes möglicherweise zu einer Nervenschädigung, der sogenannten diabetischen Polyneuropathie, was auch die Nervenzellen der Füße in Mitleidenschaft zieht, sodass an den Füßen keine Schmerzreize mehr wahrgenommen werden. Daraus ergibt sich, dass Betroffene kaum Schmerzen spüren und sie für die Entstehung von Druckgeschwüren oder auch Infektionen anfälliger werden, da derlei Umstände spät bemerkt werden.

Wenn Sie mehr über diese gefährliche Komplikation erfahren möchten, schauen Sie sich den dazu passenden Beitrag von Dr. Dr. Tobias Weigl an.

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Diabetes und die Folgen: Nervenschäden, Durchblutungsstörungen, Diabetischer Fuß, Polyneuropathie

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Wie erhalten Sie sich Ihre Fußgesundheit? Möchten Sie sich bei uns weiter über das Thema „Fuß“ erkundigen? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich untereinander auszutauschen!

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

 

Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl
Lektorat: Tobias Möller
Datum: 11.11.2019

Quellen

  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (Hrsg.) (2018): Fehlstellungen der Füße. In: gesundheitsinformation.de.
  • Sabine Meuter (2017): Hallux valgus – Was hilft gegen Ballenzehen? In: spiegel.de.
  • Dietrich Michalk, Eckhard Schönau (Hrsg.) (2018): Differenzialdiagnose Pädiatrie. Elsevier Health Sciences, München.
  • prisma.de (2019): Arzt-Kolumne – Barfuß gehen: gesundes Vergnügen.
  • Renate von Strauss und Torney (2013): High Heels – Gut zu Fuß oder dumm gelaufen? – Die heilsame Dekonstruktion eines alltäglichen Mythos. In: Deutsches Ärzteblatt 110/21.
  • Nikolaus Wülker, Falk Mittag (2012): Therapie des Hallux Valgus. In: Deutsches Ärzteblatt 109/49, S. 857–868.
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4 Antworten
  • Larissa Behrmann
    20.12.2019 12:26

    Vielen Dank für die tollen Tipps zu gesunden Füßen. Meine Mutter hat hallux und ich hoffe besser dagegen vorzubeugen. Mein Mann wird sich über den Tipp 3 freuen, da er mir nun öfter die Füße massieren muss.

  • Florian
    23.03.2020 17:03

    Zehenspreizer können definitiv eine Hilfe füg meinen Hallux Valgus darstellen. Seit einiger Zeit habe ich schon diese Deformität bemerkt. Vielleicht kann mir den Zehenspreizer hilfreich sein. Danke für den Tipp!

  • Joachim Hussing
    23.03.2020 17:33

    Mir war nicht klar, dass entweder barfuß oder mit Socken gehen eine gute Möglichkeit ist, um gesündere Füße zu haben. Solange ich mich erinnern kann, habe ich schon immer typisch Schuhe getragen, auch wenn ich es nicht nötig hatte. Jetzt, wo sich meine Füße täglich wund anfühlen, werde ich mir überlegen, mehr Zeit für das Barfußgehen zu finden und mir orthopädische Schuhe zu besorgen, die bequem zu tragen sind.

  • Katherine Fischer
    17.04.2020 19:32

    Eine Freundin von mir trägt vor kurzem orthopädische Schuhe, aber sie sucht nach Tipps, um die Füße besser zu pflegen. Ich wusste nicht, dass es besser für die Füße war, oft barfuß zu gehen. Ich werde ihr diesen Beitrag schicken, sodass sie sich gut informieren kann.

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