Rückenoperation auf einen Blick
Wieso muss der Rücken operiert werden?
- Versagen konventioneller Behandlung
- wenn bestimmte Beschwerden wie Lähmungserscheinungen, Inkontinenz oder neurologische Ausfälle vorliegen
Welche Rückenoperationen gibt es? (Auszug)
- Bandscheibenoperation
- Wirbelsäulenversteifung
- Dekompression
- Laminektomie
Welche Risiken bestehen bei einer Rückenoperation? (Auszug)
- Verletzungen am Rückenmark und am zentralen Nervensystem
- Belastung des Herz-Kreislauf-Systems
- Wundheilungsstörungen
- Narbenbildung
- Infektionsgefahr
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenDie hier vorgestellten Fragen und Antworten decken zwar wichtige Aspekte ab, können aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Sie sollen lediglich eine Hilfestellung für Rückenschmerzpatienten darstellen, die sich mit dem Thema Operation auseinandersetzen möchten. Ein Arztgespräch können sie jedoch nicht ersetzen: Letztlich muss jeder Fall individuell betrachtet werden und kann im Hinblick auf die Frage nach einer Operation zu einem unterschiedlichen Ergebnis führen.
Welche Rückenoperation ist die richtige für mich?
Je nachdem, welche Rückenerkrankung der Behandlung zugrunde liegt, können verschiedene Operationsverfahren eingesetzt werden. Die invasive Methode beschreibt eine große, offene Operation, bei der ganze Abschnitte der Wirbelsäule verändert oder ersetzt werden können. Die minimal-invasive Methode dagegen eignet sich vor allem für kleine Operationsgebiete wie die Bandscheiben oder die Spinalkanalstenose.
Weil das Thema Rückenoperation viel diskutiert wird und zuweilen auch in der Kritik steht, sind viele Patienten unsicher, ob sie sich für eine Operation entscheiden sollten. Und es ist wichtig, einen solchen Eingriff kritisch zu hinterfragen. Denn er sollte erst als letztes Mittel, als ultima ratio, Anwendung finden.
— Dr. Tobias Weigl
Welches der Verfahren das richtige für Ihren individuellen Fall ist, sollten Sie in einem Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt klären. Er kann Ihnen aufgrund Ihrer Diagnose die geeigneten Verfahren aufzeigen und Sie über Vor- und Nachteile sowie Risiken und Komplikationsmöglichkeiten aufklären.
Bevor wir uns im Folgenden genauer mit den einzelnen Operationsverfahren auseinandersetzen, können Sie sich im Beitrag von Dr. Dr. Tobias Weigl zunächst über das wichtige Arzt-Patienten-Gespräch vor einer Operation informieren.
Bandscheibenvorfall – Bandscheibenoperation
Bei der „klassischen“, also offenen Bandscheibenoperation wird der betroffene Bereich über einen mehrere Zentimeter großen Schnitt (6–10 cm) freigelegt. Teile des Wirbelbogens werden entfernt, um sich einen Zugang zu verschaffen und mit den OP-Instrumenten in den Wirbelkanal zu gelangen. Dort im Wirbelkanal wird dann der vorgefallene Anteil des Bandscheibenkerns entfernt.
Durch den Einsatz von Operationsmikroskopen kann man mittlerweile den Schnitt auf 2–3 Zentimeter verkleinern. Dadurch ist nicht nur die spätere Narbe kleiner, sondern mögliche Verletzungen von Muskeln, Bändern und Wirbelkörpern fallen wesentlich geringer aus.
Beide Verfahren, mit und ohne Mikroskop, gelten als „klassische“ offene Operationsverfahren und sind auch nach Jahrzehnten der Anwendung immer noch häufige OP-Verfahren bei einem Bandscheibenvorfall.
Wirbelsäulenversteifung – Schmerzlinderung auf Kosten der Beweglichkeit
Bei einer Versteifung der Wirbelsäule (medizinisch: Spondylodese) handelt es sich um einen operativen Eingriff zur künstlichen Versteifung des Bewegungsapparates. Dabei geht es darum, die Stabilität der Wirbelsäule zu erhalten. Angewendet wird dieses Verfahren beispielsweise nach einem Unfall mit Wirbelbrüchen. In einem invasiven Operationsverfahren werden einzelne Wirbelkörper mit Schrauben oder Platten miteinander verbunden. Je mehr Wirbel miteinander verbunden werden müssen, desto mehr schränkt diese Operation die Bewegungsfreiheit der Wirbelsäule ein.
Eine Versteifung wird in der Regel nur dann durchgeführt, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten mehr gibt, die der behandelnde Arzt noch durchführen könnte. Die OP ist nicht umkehrbar und wird ausschließlich bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Unfällen in Betracht gezogen.
Gut zu wissen – Typische Umstände für eine Versteifung
- Skoliose
- nach einem Unfall
- starke Osteoporose bzw. starker Abbau der Knochenstrukturen
Dekompression – Erweiterung des Wirbelkanals
Als Dekompression bezeichnet man ein Operationsverfahren, das bei einer Spinalkanalstenose eingesetzt wird. Hierbei ist der Wirbelkanal, durch den die Nervenstränge des zentralen Nervensystems verlaufen, verengt; oftmals ist eine degenerative Veränderung der Wirbelsäule die Ursache. Weil es zu neuronalen Ausfällen kommen kann, muss der Kanal erweitert werden, indem Gewebe entfernt wird. So haben die Nerven wieder ausreichend Platz. Reicht dies nicht aus, muss zudem der Kanal erweitert werden, indem beispielsweise überstehende Knochenauswüchse beseitigt werden.
Die Wirbelkanalerweiterung kann heute in einer minimal-invasiven Operation vorgenommen werden. Rund 85 Prozent der OPs führen zum Erfolg.
Laminektomie bei verengtem Wirbelkanal
Wie auch die Dekompression ist die Laminektomie ein Operationsverfahren, mit dem der Wirbelkanal der Wirbelsäule erweitert werden soll.
Bei einer Laminektomie werden Teile des Wirbelbogens entfernt. Bei einer sogenannten Hemilaminektomie entfernt der Operateur nur die Hälfte des Wirbelbogens. Diese Knochenfortsätze der Wirbelkörper können eine der Ursachen für einen verengten Wirbelkanal sein. Ist nur ein Wirbel betroffen, kann der Eingriff unter Umständen in einem minimal-invasiven Verfahren vorgenommen werden. Wenn jedoch ein größerer Abschnitt der Wirbelsäule operiert werden muss, ist das in der Regel nur in einer großen, offenen OP möglich, die unter Vollnarkose erfolgt.
Die Laminektomie kann problematisch sein, da die operative Entfernung von Teilen der Wirbelkörper die Wirbelsäule möglicherweise instabil macht. Daher wird die Laminektomie häufig mit einer Wirbelsäulenversteifung kombiniert, um dem Bewegungsapparat den nötigen Halt zu geben.
Wann muss ich eine Rückenoperation bekommen?
Wann eine Operation erfolgen muss, hängt in erster Linie davon ab, welche Rückenerkrankung vorliegt und wie diese sich auf den allgemeinen Gesundheitszustand, die Beweglichkeit der Wirbelsäule und das Rückenmark auswirkt. Bei rund 90 Prozent aller Patienten mit Rückenbeschwerden ist eine konventionelle, im besten Fall ganzheitliche Behandlung ausreichend und führt zum Erfolg. Eingesetzt werden dabei Medikamente, Physiotherapie, Wärmeanwendungen oder physikalische Therapieverfahren.
Bleiben diese Behandlungsmaßnahmen aber ohne Erfolg und ergeben sich bestimmte Umstände, sollte bzw. muss eine Rückenoperation in Erwägung gezogen werden. Indikatoren für eine OP sind beispielsweise:
- neurologische Ausfälle
- Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen
- in Verbindung mit den Rückenbeschwerden auftretende Inkontinenz
- plötzlich einschießende Rückenschmerzen mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall
- starke Bewegungseinschränkungen
Ob tatsächlich eine Operation durchgeführt wird, entscheidet der behandelnde Arzt auf Grundlage der ausführlichen Diagnostik, dem Schweregrad der Schmerzen und der tatsächlichen Bewegungseinschränkung.
Auf einen Blick – Rückenoperation
Wann ist eine Rückenoperation notwendig?
- Versagen konventioneller Behandlung
- wenn bestimmte Beschwerden wie Lähmungserscheinungen, Inkontinenz oder neurologische Ausfälle vorliegen
Bandscheibenoperation
- angewendet bei Bandscheibenvorfall
- bei offener OP ist der Schnitt zwischen 6 und 10 cm lang
- mikrosokpische Verfahren erlauben 2–3 cm langen Schnitt
- sowohl offene als auch mirkoskopische Verfahren werden heute noch häufig angewendet
Wirbelsäulenversteifung
- angewendet bei Skoliose, nach Unfällen oder starker Osteoporose
- Stabilität der Wirbelsäule soll gewährleistet sein
- Verbindung einzelner Wirbelkörper mit Schrauben und Platten
- Nachteil: Einbußen bei der Beweglichkeit
Dekompression
- angewendet bei verengtem Wirbelkanal
- Wirbelkanal wird erweitert, indem Gewebe entfernt wird
- Nerven haben dann wieder Platz
- Operationen sind zu 85 Prozent erfolgreich
Laminektomie
- ebenso angewendet bei verengtem Wirbelkanal
- Teile des Wirbelbogens werden entfernt
- kann in „kleinerem“ Eingriff erfolgen
- bei größerem Schaden wird aber Vollnarkose notwendig
- Nachteil: möglicherweise instabile Wirbelsäule nach OP, daher oft kombiniert mit Versteifung
Wie erfolgt bei einer Rückenoperation der Zugang?
Grundsätzlich kann die Wirbelsäule bei einer Operation sowohl von vorne als auch von hinten erreicht werden. Das nennt man ventral (von vorne) bzw. dorsal (von hinten). Im Halswirbelbereich erfolgt der Zugang in aller Regel ventral, also von vorne, der Chirurg kann jedoch auch von der Nackenseite auf die Wirbelsäule zugreifen. Auch kleinere, also minimal-invasive Operationen an der Brust- oder Lendenwirbelsäule können sowohl von vorne, durch den Brustkorb oder Bauch, als auch von hinten durch den Rücken erfolgen. Größere Operationen unter Vollnarkose, bei denen ein großes Operationsfeld benötigt wird, erfolgen dagegen in der Regel vom Rücken aus.
Die Entscheidung, welches Zugangsverfahren gewählt wird, obliegt dem Chirurgen, der die Operation durchführt.
Mit welchen Risiken muss ich rechnen?
Es wäre falsch, zu behaupten, dass Rückenoperationen kein Risiko darstellen. Selbst minimal-invasive Eingriffe, die grundsätzlich zwar weniger riskant sind als OPs unter Vollnarkose, gehen mit einem gewissen Risiko einher. Der Grund dafür ist, dass der operative Eingriff an der Wirbelsäule stattfindet. Das ist ein Bereich des menschlichen Organismus, der sehr empfindlich ist: Hier befindet sich nicht nur die Wirbelsäule, sondern auch das Rückenmark und das zentrale Nervensystem. Diese dürfen während einer Operation auf keinen Fall verletzt werden.
Minimal-invasive Eingriffe stellen im Grunde aber ein geringeres Risiko dar. Aufgrund kleiner Schnitte und dem Verzicht auf ein offenes Operationsfeld kommt es hier seltener zu Infektionen oder Problemen bei der Narbenbildung.
Offene Operationen dagegen, die unter Vollnarkose ausgeführt werden, bergen die typischen Risiken und Komplikationen: Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, Wundheilungsstörungen, Narbenbildung und Infektionsgefahr.
Aktuelles aus der Forschung – Biomaterialien zur Erforschung der Behandlung von Bandscheiben
Im Juli 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Universität Ulm sowie SpineServ, eine Ulmer Ausgründung, etwa 1 Million Euro zu Forschungszwecken erhalten. Das Geld stammt aus dem Projekt iPSpine der Europäischen Union, das die Verbindung von Biomaterialien mit Stammzell-Ansätzen fokussiert. Das Projekt wird durch die EU über insgesamt fünf Jahre mit 15 Millionen Euro gefördert, um der häufigsten Ursache von Schmerzen im unteren Rücken – degenerierten Bandscheiben – den Kampf anzusagen.
Die Forscher, denen das Geld zugeführt wird, werden damit sowohl Hard- als auch Software entwickeln und prüfen dann künstliches Bandscheibenmaterial. Sie erproben, inwiefern bestimmte Materialverbindungen die Stabilität unserer Bandscheiben wiederherstellen können und wie sich künstlich behandelte Bereiche bei Langzeitbelastung schlagen.
Belastung simulieren
Das Forschungsteam hat zu diesem Zweck einen Simulator entwickelt, mit dem sich Wirbelsäulenbelastungen darstellen lassen. Auf diese Weise sollen die Funktionsweisen sowie die Belastungsgrenzen der behandelten Wirbelsäulen erprobt werden. In der Mache befindet sich aktuell ein mobiles Gerät, sodass die Tests an verschiedenen Standorten durchgeführt werden können.
Die dazu entwickelte Software ermöglicht die Messung der bandscheibenbezogenen Degenerations- und Regenerationsprozesse. Eine künstliche Intelligenz bestimmt den Grad des Verschleißes dann über einen bestimmten Zeitraum.
Der in der Forschung anfallende Materialverlust soll dann letztlich noch zur Entwicklung eines Messverfahrens beitragen, das künftig regeneriertes Gewebe schon bei kleinsten Veränderungen erfassen soll.
Quelle: © hil/aerzteblatt.de (2019): Forschung an Biomaterialien zur Behandlung degenerierter Bandscheiben. In: aerzteblatt.de.
Häufige Patientenfragen
Kann ich nach der Rückenoperation wieder Sport machen?
Dr. Dr. T. Weigl
In den ersten Tagen und Wochen nach einer Rückenoperation sollten Sie auf Sport und starke körperliche Anstrengung verzichten. Wie lange Sie tatsächlich keinen Sport treiben dürfen, hängt von der Art der OP und der vorangegangenen Erkrankung ab. Um die Mobilität und Belastbarkeit des Rückens möglichst schnell wieder herzustellen, beginnt bereits im Krankenhaus eine physiotherapeutische Behandlung. Sobald Heilung und Rehabilitation abgeschlossen sind, steht Sport in der Regel nichts mehr entgegen.
Leichtere Sportarten wie Schwimmen oder Walken können bereits kurz nach einer Operation wieder begonnen werden. Ausdauersportarten können je nach Operation nach 6 bis 12 Wochen wieder aufgenommen werden. Fußball, Handball, Tennis oder Golf beanspruchen den Bewegungsapparat hingegen stark – auf diese sollten Sie einige Monate lang verzichten. Richten Sie sich bzgl. einer Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit immer nach den Angaben Ihres behandelnden Arztes.
In diesem Video erkläre ich, was man unmittelbar nach einer Operation darf und was nicht.
Zum Nachlesen finden Sie alles Wichtige in unserem Artikel zum Thema: „Was darf ich nach einer Rückenoperation?“.
Geht es auch ohne Rückenoperation?
Dr. Dr. T. Weigl
Die meisten Fälle von Rückenschmerzen lassen sich auch ohne Operation therapieren und heilen. Dazu gehören sämtliche Rückenbeschwerden, die aufgrund von Verspannungen, Bewegungsmangel oder etwa einem Hexenschuss entstehen. Häufig gehen Beschwerden sogar ohne das Aufsuchen eines Arztes wieder zurück, allerdings ist bei wiederkehrend auftretenden Schmerzen Vorsicht geboten: Denn wenn Rückenschmerzen nicht oder falsch behandelt werden, kann es zu einer Chronifizierung kommen – der Schmerz tritt dann, auch ohne erkennbaren Grund – immer wieder auf und beginnt, die Lebensqualität mehr und mehr einzuschränken.
Sind die Rückenschmerzen dagegen körperlich bedingt (z. B. durch die Bandscheibe, Wirbelgleiten, Spinalkanalstenose), sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, der nach einer ausführlichen Diagnose die entsprechende Behandlung aufnimmt. Treten die Rückenschmerzen allerdings in Verbindung mit Lähmungserscheinungen, Inkontinenz oder neurologischen Ausfällen auf, muss in der Regel operiert werden.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Rückenschmerzen: Letzter Ausweg notwendige Rückenoperation“.
Kann ich meine Schmerzen auch irgendwie selbst behandeln?
Dr. Dr. T. Weigl
Kurz und knapp: Ja, das können Sie. Es stehen dazu viele verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Diese alssen sich sozusagen in klassische, zusätzliche und „moderne“ Hilfsmittel unterteilen. Klassische Hilfsmittel wären Stützbandagen, Orthesen oder Elektrostimulationsgeräte. Zu den zusätzlichen Hilfsmitteln kann man bspw. den Pezziball oder das Theraband zählen und als „modernes“ Hilfsmittel bietet sich bspw. die App „Dein Rücken“ an. Schauen Sie für weitere Information am besten in unserem Artikel „Hilfsmittel bei Rückenschmerzen“ nach.
Was genau sind eigentlich Manuelle Therapien?
Dr. Dr. T. Weigl
Unter Manuellen Therapien versteht man all diejenigen Behandlungsweisen, bei denen unser gesamter Bewegungsapparat im Fokus steht. Anwender der zugehörigen Methoden verstehen sich auf bestimmte Griff- und Mobilisationstechniken und behandeln damit reversible, also umkehrbare Rückenschmerzen, Diese sind oft muskulärer Natur. Einige Felder der Manuellen Therapien sind bspw. die Osteopathie, die Chiropraktik, Shiatsu oder das Rolfing. Sie können sich gern unseren Artikel „Manuelle Therapien bei Rückenschmerzen“ durchlesen, in dem wir im Detail auf die einzelnen Verfahren eingehen.
Typisches Patientenbeispiel
Carola ist mir ihrem Latein so langsam am Ende – und ein bisschen aufgeregt. Ihr war klar, dass dieser Moment einmal kommen würde, aber sie hat es lange vor sich hergeschoben… Bisher hat sie ihre Arthrose der Wirbelsäule auf konservativem Wege behandelt und behandeln lassen. Sie hat brav die Physiotherapie mitgemacht, richtig gut Gewicht abgebaut und die Medikamente nach Vorschrift genommen. Gänzlich stoppen konnte sie den Verschleiß ihrer Wirbelkörper aber nicht. Und jetzt steht die gefürchtete Operation an.
Ihr Arzt hat Carola erzählt, dass sie noch keine Versteifung braucht, man ihr aber dabei helfen könnte, die Schmerzen loszuwerden. Dafür sollen bestimmte Nerven verödet werden. Allerdings gibt es da ein Problem: Carola soll während der Operation wach sein und mitarbeiten! Denn ihr Arzt bzw. der Chirurg kann die schmerzauslösenden Stellen nur vermuten, Carola muss letztlich seinen Verdacht bestätigen. Das ist ja eine Horrorvorstellung… Aber gut! Sie hat jetzt so lange mit der Erkrankung gelebt und kommt da jetzt auch noch durch. Vielleicht kann ihr der Arzt im Aufklärungsgespräch vor der Operation ja noch etwas die Sorgen nehmen.
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Haben Sie oder Angehörige Erfahrungen mit einer Rückenoperation? Oder leiden Sie unter Rückenschmerzen und denken über eine OP nach? Möchten Sie sich weiter informieren? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten, um von Ihren Erfahrungen zu berichten und sich mit uns und anderen auszutauschen!
Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Tobias Möller
Redaktion: Marek Firlej
Veröffentlicht am: 18.04.2018, zuletzt aktualisiert: 08.08.2019
Quellen
- Fritz Uwe Niethard, Joachim Pfeil und Peter Biberthaler (2017): Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart.
- rme/aerzteblatt.de (2015): Spinalstenose: Vorteile der Operation können langsam verloren gehen. In: aerzteblatt.de.
- Steffen Ruchholtz und Dieter Christian Wirtz (2012): Orthopädie und Unfallchirurgie essentials. Thieme, Stuttgart.
- © hil/aerzteblatt.de (2019): Forschung an Biomaterialien zur Behandlung degenerierter Bandscheiben. In: aerzteblatt.de.
Buchtipp
- Tobias Weigl/Thomas Berthold (2018): Die Rückenschmerz-Bibel: Diagnose – Therapie – Heilung. Meyer & Meyer, Aachen.
Thomas
15.01.2019 13:38Mein Onkel hat Rückenschmerzen seit einigen Tagen. Er war beim Arzt und hatte ein ausführliches Gespräch mit ihm. Sie haben sowohl die gängigen Operationsverfahren, als auch Vor- und Nachteile einer Operation gegenüber nicht-invasiven Behandlungsmethoden besprochen. Danach wurde der OP-Termin abgestimmt.
Larissa Behrmann
18.04.2019 17:02Vielen Dank für ihren Beitrag zu Rückenoperationen. Meine Oma hat starke Rückenschmerzen, weshalb ich schon lange nach einer guten Klinik für Unfallchirurgie suche. Da sie jedoch ungern operiert werden würde hat mir besonders der Beitrag „Geht es auch ohne OP?“ gefallen. Wir werden sehen wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt.
Tom Vogt
26.04.2019 12:46Bei Rückenproblemen wäre eine Operation wirklich manchmal sehr gut. Wenn diese entsprechend helfen kann warum denn nicht schließlich wäre das dann eine sorge weniger. Meine Freundin leidet manchmal daran. Wenn sie zuviel sitzt oder zuviel gelegen hat.
Larissa Behrmann
27.09.2019 10:51Gut zu wissen, dass der Arzt einen über die Vor- und Nachteile einer Operation aufklären muss. Heute geht es für mich zur Neurochirurgie und ich bin sehr nervös. Dank Ihrem Tipp kann ich aber deutlich besser entspannen und weiß ich werde über alles aufgeklärt.
Estefania Garosz
09.12.2019 11:28Wie Sie bereits anführen, ist die Wirbelkanalstenose-OP eine Verfahren der Dekompression. Mir war allerdings nicht bewusst, dass dabei die degenerative Veränderung der Wirbelsäule die hauptsächliche Ursache sein kann. Das die Operation minimal-invasiv, aber dennoch so erfolgreich ist wie Sie anführen ist ziemlich fortschrittlich. Vielen Dank für Ihren Beitrag!