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7 Regeln der Medikamenteneinnahme – so helfen Tabletten optimal

Auf einen Blick – 7 Regeln der Medikamenteneinnahme

Warum ist die richtige Medikamenteneinnahme wichtig?

  • Medikamente wirken bei jedem Patienten unterschiedlich
  • bei fehlender Wirkung wird die falsche Einnahme als Fehlerquelle ausgeschlossen

Lagerung der Medikamente

  • Medikamente vor Licht schützen
  • trocken lagern
  • Mindesthaltbarkeitsdatum beachten
  • Packungsbeilage aufbewahren

Einnahme der Medikamente

  • Säfte/Flüssigkeiten vor Einnahme schütteln
  • Tabletten und Kapseln mit viel Flüssigkeit einnehmen (Wasser statt Milch, Saft oder Kaffee)
  • Medikamenteneinnahme im Stehen, sonst können Sie in der Speiseröhre stecken bleiben
  • auf Wechselwirkungen achten

Mögliche negative Auswirkungen bei Falscheinnahme (Auszug)

  • keine optimale Wirkentfaltung
  • fehlende Sicherheit, aus welchen Gründen die Medikamente nicht wirken
  • Gefahr von Wechselwirkungen
  • gesundheitliche Gefahren (bei abgelaufenen Medikamenten)

Tipps

  • greifen Sie bei vielen unterschiedlichen Medikamenten auf eine Medikamentenbox zurück, in der Sie den Tablettenbedarf einer ganzen Woche im Voraus planen können
  • behalten Sie die Tabletten bis zum Gebrauch in ihrem jeweiligen Schachteln, inklusive Beipackzettel
  • planen Sie die Medikamenteneinnahme in Ihren Tagesablauf ein, machen Sie daraus ein tägliches Ritual

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Die Hälfte aller Medikamente wird falsch eingenommen! Zu diesem erschreckenden Fazit kommt ein Artikel der Gelben Liste und verweist dabei auf die gravierenden Folgen, die aus einer falschen Medikamenteneinnahme entstehen können. Damit die Medikamenteneinnahme zu einem erfolgreichen Ergebnis führt, müssen einige Regeln beachtet werden. Eine falsche Dosierung oder Unregelmäßigkeiten beim Einnehmen der Tabletten können den Erfolg einer Therapie mit Medikamenten mindern. In einigen Fällen führt die falsche Medikamenteneinnahme zu einer Verschlimmerung der Symptome oder sogar zu neuen Krankheiten, die der ohnehin geschwächte Körper abwehren muss.

Gründe für die Falscheinnahme

Die Gründe für Falscheinnahmen sind vielfältig. Neben Vergesslichkeit sind Unsicherheit und Angst vor den Nebenwirkungen oder Suchtmechanismen der Medikamente (im Fall von Rückenschmerzen häufig Schmerzmittel) führende Gründe dafür, die Tabletten oder Kapseln gar nicht einzunehmen. Ein anderes Problem stellt sich allerdings dar, wenn die verschriebenen Medikamente zwar eingenommen werden, die Patienten sich dabei aber nicht an die Vorgaben halten. So ergibt sich für viele Mediziner das Rätsel einer ausbleibenden Wirkung. Da zudem jedes Medikament bei jedem Menschen individuell wirkt, wird es für Ärzte sehr schwierig, die richtige Medikation einzustellen. In der Pharmakogenetik wird seit einiger Zeit geforscht, wieso Medikamenteneinnahme bei jedem Menschen etwas anderes bewirkt und wie man für möglichst viele Menschen eine optimale Wirkweise gewährleisten kann.

In folgendem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre verschriebenen Medikamente optimal „managen“ können, damit die Lagerung und Einnahme eine ideale Wirkung versprechen.

Die folgenden 7 Regeln helfen Ihnen dabei, Ihre Medikamente richtig einzunehmen und die Behandlung von Rückenschmerzen zu unterstützen. Im Anschluss an die Regeln vermitteln wir Ihnen noch zwei Techniken, die die Einnahme von Tabletten und Kapseln erleichtern.

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Regel 1: Halten Sie sich an Dosierungs- und Einnahmevorgaben

Wenn Sie gegen Ihre Rückenschmerzen Medikamente vom Arzt verordnet bekommen, sollten Sie sich unbedingt an die Dosierung und Einnahmeintervalle halten, die er Ihnen vorgegeben hat. Ohne Rücksprache sollte weder die Dosis noch die Häufigkeit der Einnahme verändert werden. Bei anhaltenden Schmerzen und ausbleibender Wirkung ist es wichtig, Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten, denn es besteht auch die Möglichkeit, dass der Wirkstoff bei Ihnen nicht wirkt wie vorgesehen. Durch eine übermäßige Medikamenteneinnahme belasten Sie ihre Nieren unnötig, was zu schwerwiegenden Folgen führen kann.

Greifen Sie dagegen zu frei verkäuflichen Schmerzmitteln, um einem akuten Rückenschmerz auch ohne Arztbesuch zu begegnen, ist es wichtig, auf keinen Fall die auf der Packung und im Beipackzettel angegebenen Dosierungsempfehlungen zu überschreiten.

Dabei helfen können auch sogenannte Tablettenboxen, in denen die Tabletten für vorsorglich für eine Woche einsortiert und leicht zugänglich aufbewahrt werden können. Bei einer Vielzahl unterschiedlicher Medikamente, wie beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Nierenversagen, bietet sich auch die Benutzung eines Medikamentenplans an. In dem wird vermerkt, zu welchem Zeitpunkt welche Dosierung eingenommen werden muss. Zudem kann man dort weitere Vermerke, wie beispielsweise die Medikamenteneinnahme vor/nach oder in Verbindung mit einer Mahlzeit, eintragen. So haben Sie stets vollen Überblick über ihre Medikamenteneinnahme.

Schmerzforscher Dr. Dr. Tobias Weigl nimmt in folgendem Beitrag zwei in Deutschland sehr gängige Schmerzmittel – Ibuprofen und Diclofenac – unter die Lupe und erklärt, mit welchen Wirkungen aber auch welchen Nebenwirkungen diese einhergehen.

Schmerzmittel Ibuprofen & Diclofenac - Wirkung und Nebenwirkungen // IHR Medikamenten-Check

 

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Regel 2: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Beschwerden sich nicht bessern

Während sich Schmerzmedikamente dazu eignen, kurzfristige Beschwerden zu lindern, sollten sie bei längerfristigen Problemen definitiv medizinische Hilfe aufsuchen. Haben sich die Rückenschmerzen nach zwei bis drei Tagen nicht gebessert, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren, um schwerwiegendere Diagnosen auszuschließen und eine geeignete Therapie, z. B. durch andere Medikamente, Physiotherapie oder manuelle Therapien, zu erhalten.

Verschiedene Arten von Rückenschmerzen, beispielsweise das HWS-Syndrom, können bleibende Schäden verursachen und müssen in einige Fällen sogar mithilfe einer MRT-Untersuchung bei einem Radiologen abgeklärt werden.

Auch in dem Fall, dass die Schmerzen trotz der Medikamenteneinnahme stärker werden oder Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie einen Arzt hinzuziehen.

Regel 3: Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vermeiden

Nicht jedes Medikament kann einfach so in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden. Werden die falschen Wirkstoffe kombiniert, kann es sein, dass die Wirkung ausbleibt oder im schlimmsten Fall neue, zusätzliche Beschwerden hinzukommen. Diese Auswirkungen nennen sich Wechselwirkungen.

Um derartige Wechselwirkungen zu vermeiden, sollten Sie Ihren Arzt immer vollständig darüber aufklären, welche Medikamente Sie einnehmen. Für frei käufliche Medikamente gilt: Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Apotheker, der Sie über mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen aufklären kann.

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Der Konsum von Alkohol ist in Verbindung mit den meisten Medikamenten tabu, um die Wirkung der Medikamente zu gewährleisten. Verzichten Sie deswegen auf den Alkoholkonsum während einer Krankheit. Bei langfristigen Krankheiten sollten Sie den Alkoholkonsum mit ihrem behandelnden Arzt abstimmen.

Worauf achten Sie bisher bei der Lagerung und Einnahme von Medikamenten? (Mehrfachnennungen möglich) Mit Ihrer Teilnahme an dieser Umfrage helfen Sie anderen Menschen dabei, ihre Medikamenteneinnahme besser planen zu können.
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Regel 4: Lesen Sie den Beipackzettel aufmerksam

Bevor Sie ein Medikament einnehmen, sollten Sie sich zusätzlich zur Beratung in der Apotheke oder Arztpraxis über seine Wirkung, mögliche Nebenwirkungen, die richtige Dosierung und Einnahmeintervalle informieren. Auch wenn Ihr Arzt Sie bereits über die wichtigsten Aspekte der Einnahme informiert hat, ist es sinnvoll, noch einmal den Beipackzettel zu lesen. Heben Sie außerdem die Umverpackung des Medikaments auf, bis es aufgebraucht ist. Dort stehen beispielsweise Haltbarkeitsdaten sowie Angaben zu Wirkstoff und Zusammensetzung leicht auffindbar. Das erleichtert Ihnen auch die Planung der Medikamenteneinnahme, damit sie nicht plötzlich ohne Medikamente auskommen müssen.

In Deutschland sehr häufig verwendet, in Ländern wie den USA oder Japan nicht einmal zugelassen – Novalgin. Denn es birgt gewisse Risiken und Nebenwirkungen. Worin diese bestehen und wer Novalgin keinesfalls einnehmen darf, erklärt Schmerztherapeut Dr. Tobias Weigl im nachfolgenden Beitrag.

Schmerzmittel Novalgin, Novaminsulfon: Wirkung, Dosierung & Nebenwirkungen // IHR Medikamenten-Check

Regel 5: Organisieren Sie ihre Medikamenteneinnahme vorausschauend

Medikamente sind zwar keine Lebensmittel, können aber durch falsche Lagerung an Wirkung verlieren, unbrauchbar oder sogar gesundheitsgefährdend werden. Am besten lagern Sie Tabletten und andere Medikamente daher an einem kühlen, trockenen Ort. Nicht geeignet ist dafür das Bad, in dem sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit schwanken können und damit die Medikamente angreifen können. Am besten eignet sich das Schlafzimmer, das meistens ein paar Grad kühler als der Rest der Wohnräume ist. Auch bei abgelaufenen Medikamenten ist Vorsicht geboten. Dort verhält es sich ähnlich zu abgelaufenen Lebensmitteln, während einige Tage nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch keine große Gefahr droht, sollten Sie länger abgelaufene Medikamente entsorgen und neu verschreiben lassen bzw. in der Apotheke nachkaufen. Kopfschmerztabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (Aspirin) können beispielsweise einen leicht sauren Essiggeruch entwickeln, da sich die beiden Bestandteile dieses Medikaments aufspalten und dabei Essigsäure entsteht. Diese Tabletten dürfen dann auf keinen Fall mehr genutzt werden. Fragen Sie bei Unsicherheiten immer ihren Arzt oder Apotheker.

Exkurs: Schmerzmedikamente

Schmerzmedikamente werden in drei Kategorien unterteilt: nicht-opioide Analgetika, niedrigpotente Opioide und hochpotente Opioide. Diese werden je nach Stärke der Schmerzen verschrieben, bergen aber auch unterschiedliche Risiken, wie Suchtmechanismen oder Gewöhnungseffekte des Körpers.

Zu den nicht-opioiden Analgetikas gehören beispielsweise Präparate wie Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure, Naproxen oder Paracetamol. Viele dieser Medikamente sind in geringen Dosierungen verschreibungsfrei in der Apotheke erhältlich und bergen nur geringe Risiken für Nebenwirkungen. Möglich sind allerdings in seltenen Fällen: Magengeschwüre oder Magenblutungen, eine Entzündung der Magenschleimhaut oder in besonders gravierenden Fällen sogar akutes Nierenversagen.

Zu der Gruppe der Opioide gehören beispielsweise Tramadol, Tilidin (niedrigpotent) oder Fentanyl, Oxycodon oder Morphin als Beispiele für hochpotente Opioide. Diese bergen ein hochgefährliches Suchtpotenzial und weitere Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen oder Herzrasen.

Möchten Sie mehr über Schmerzmittel, ihre Anwendungsgebiete und Risiken erfahren? Erhalten Sie weitere Informationen in dem folgenden Artikel: Schmerzmedikamente – Nicht-Opioide, Opioide und Ko-Analgetika – Grundlagen der medikamentösen Schmerztherapie

Regel 6: Nehmen Sie Medikamente „richtig“ ein

Medikamente gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Die meisten Flüssigkeiten wie Säfte oder Tropfen müssen vor der Einnahme geschüttelt werden, weil sich durch eine lange Standzeit die Bestandteile trennen können. Tabletten und Kapseln sollten mit viel Flüssigkeit eingenommen werden, idealerweise mit kohlensäurefreiem Wasser. Nicht geeignet sind Säfte, Kaffee, Tee oder Milch sowie Alkohol. Damit die Kapseln nicht in der Speiseröhre stecken bleiben, sollten Sie diese im Stehen einnehmen und mit ausreichend Wasser nachspülen. Bei einigen Erwachsenen aber insbesondere bei Kindern kann die Größe der Tabletten beim Schlucken ein Problem darstellen. In unserem grünen Abschnitt „Aktuelle Forschung“ weiter unten zeigen wir Ihnen zwei Möglichkeiten, die Einnahme von Tabletten zu erleichtern.

„Bei der Behandlung von Krankheiten oder Schmerzen greifen viele Menschen schnell zu Medikamenten. Sie sind tatsächlich ein wichtiger Baustein vieler Therapien. Doch diese Therapien sind nur dann sinnvoll, wenn die Medikamente auch… Klick um zu Tweeten

Regel 7: Öffnen oder zerkleinern Sie Tabletten oder Kapseln niemals zur Medikamenteneinnahme

Dass manche Medikamente in Form von Tabletten oder Kapseln verabreicht werden, hat seinen Grund. Deshalb sollten Sie, auch wenn sie Ihnen zu groß erscheinen, niemals Tabletten zerkleinern oder Kapseln öffnen, um das Medikament in Pulverform einzunehmen. Dadurch kann die Wirkungsweise einzelner Medikamente erheblich beeinflusst werden, weil z. B. die Inhalte von magensaftresistenten Kapseln von der Magensäure zerstört werden und nicht mehr wirken können. Bei anderen Medikamenten kann es umgekehrt schädlich sein, wenn sie ihre Wirkung bereits im Mund oder in der Speiseröhre entfalten. Sogenannte Retardkapseln sind gezielt aus Bestandteilen hergestellt, die eine kontinuierliche Abgabe des Wirkstoffes gewährleisten sollen. Ihr Arzt verschreibt diese Form der Medikamente genau aus diesem Grund. Zu schnell bereitgestellte Wirkstoffe können die Wirkung beeinflussen oder einfach unwirksam verdaut und ausgeschieden werden.

Aus der Forschung – Leichtere Medikamenteneinnahme von Tabletten und Kapseln

Viele Menschen haben Probleme mit der Einnahme von Tabletten. Für das Endergebnis ist es dabei auch egal, ob das an der Größe der Tabletten oder einem natürlichen Abwehrreflex gegen diese Fremdkörper liegt. Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg haben sich deshalb damit befasst, wie man Patienten die Einnahme von Tabletten erleichtern kann. Dafür hat das Forscherteam um Walter Haefeli 151 Patienten bei der Einnahme von wirkstofffreien Tabletten und Kapseln überwacht. Im Anschluss wurden den Patienten zwei Techniken vermittelt, die die Einnahme der Medikamente erleichtern sollten.

Technik 1: Der Tabletten-Flaschen-Trick

Die erste Methode wirkt auf den ersten Blick nur wie eine Abwandlung der normalen Tabletteneinnahme, hat sich aber als sehr wirkungsvoll erwiesen. Dabei wird die Tablette mittig auf die Zunge gelegt und anschließend nimmt man einen kräftigen Schluck aus einer flexiblen Plastikflasche. Die Lippen sollten dabei fest um die Flaschenöffnung geschlossen sein. Durch das einschießende Wasser wird die Tablette mit dem natürlichen Schluckreflex heruntergespült.

Technik 2: Der Kapsel-Nick-Trick

Die zweite Technik hilft bei der Einnahme von Kapseln. Diese werden auch mittig auf der Zunge platziert, anschließend wird ein Schluck Wasser aufgenommen. Dieses Wasser allerdings nicht sofort herunterschlucken, sondern den Kopf mitsamt des Wassers im Mund nach vorne beugen bis das Kinn in Richtung Brust zeigt. Dann können Sie die Tablette und das Wasser herunterschlucken. Da viele Kapseln häufig teilweise mit Luft gefüllt sind, steigen sie im wassergefüllten Mund nach oben und lassen sich dann leichter schlucken.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Ihre Schluckbeschwerden auf krankheitsbedingte Einschränkungen zurückzuführen sind. Beispielsweise nach Schlaganfällen kann die Schluckmotorik nur eingeschränkt funktionieren. In dem Fall sollten Sie sich mit ihrem behandelnden Arzt über die beste Technik abstimmen.

Quelle: Walter Haefeli u. a. (2014): Two techniques to make it easier to swallow pills. In: The Annals of Family Medicine, Volum 12, Issue 6: S. 550-552.

Häufige Patientenfragen

In meiner Einnahmeanweisung steht, ich solle eine halbe Tablette am Morgen einnehmen, aber Regel 7 empfiehlt, Tabletten nicht zu zerkleinern, was soll ich tun?

Dr. Dr. T. Weigl
Falls Ihnen Ihr Arzt diese Dosis verschrieben hat, sollten Sie sich auch daran halten. Einige Medikamente müssen so genau dosiert werden, dass die Hersteller diese Tabletten bei der Herstellung so präparieren, dass sie geteilt werden können. Diese Teilung zählt dann nicht als zerkleinern, sondern als richtig dosieren. Die teilbaren Tabletten haben in der Regel eine Sollbruchstelle mit einer Bruchkerbe in Kreuzform oder einfach mittig auf der Tablette.

Wie nehme ich Brausetabletten oder Suspensionen richtig ein?

Dr. Dr. T. Weigl
Falls Sie Medikamente einnehmen, die in Wasser gelöst werden sollen, beispielsweise Aspirin Complex bei einer Erkältung, sollten sie auf keinen Fall warmes oder heißes Wasser nutzen. Die beste Wahl für das Auflösen ist kaltes Leitungswasser. Übrigens keine Angst, wenn sich auf der Wasseroberfläche ein Film oder weißer Schaum bildet; Suspensionen sollen sich nicht vollständig auflösen, ihre Wirkung entfalten sie trotzdem.

Ich habe seit zwei Wochen einen Asthmainhalator, kann aber nur wenig Besserung feststellen; wie kann ich sichergehen, dass ich den Inhalator richtig benutze?

Dr. Dr. T. Weigl
Im Regelfall sollten Sie den Inhalator beim ersten Kauf in der Apotheke ausprobieren nachdem Ihnen erklärt wurde, welche Einnahmetechnik für den Wirkstoff empfohlen wird. So kann Ihr Apotheker sicherstellen, dass Sie mit der Verwendung vertraut sind und die Wirkstoffe auch dort ankommen, wo sie sollen. Falls Sie nun keine Wirkung wahrnehmen, kann es sein, dass der Asthmainhalator nicht den richtigen Wirkstoff beinhaltet. Zur Abklärung können Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.

Ich nehme seit einigen Tagen Ohrentropfen und bemerke danach immer einen Schwindel, was kann das sein?

Dr. Dr. T. Weigl
Schwindel wird vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr ausgelöst. Um den Gleichgewichtssinn nicht unnötig zu reizen, ist es empfehlenswert, Ohrentropfen bei Körpertemperatur anzuwenden. Bei zu kühler Flüssigkeit wird das Innenohr irritiert, was zu teilweise heftigem Schwindel führen kann. Sollte es bei Körpertemperatur immer noch zu Schwindel kommen, könnte eine Verletzung des Trommelfells vorliegen. Diese sollte dringend von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht werden.

Typisches Patientenbeispiel

Manuela weiß nicht mehr, was sie tun soll. Sie hat ihre Mutter Irmgard selbstverständlich nach dem Herzinfarkt bei sich zuhause aufgenommen, damit sie ein Auge auf sie haben kann. Irmgard hatte wirklich Glück, es ging ihr den Umständen entsprechend überraschend schnell wieder gut. Doch jetzt macht Manuela sich wieder größere Sorgen. Ihre Mutter ist in den letzten Wochen immer kurzatmiger geworden, bewegt sich weniger und hat sich mittlerweile auffallend häufig um die Spaziergänge gedrückt, die ihr Dr. Hoffer neben den Medikamenten verordnet hat.

„Vielleicht wirken die Tabletten ja nicht so wie gedacht“, denkt Manuela sich und beschließt, Rücksprache mit Dr. Hoffer zu halten. Als dieser von den Beobachtungen hört, bestellt er Manuela und Irmgard in die Praxis. „Bringen Sie bitte alle Medikamente mit, damit ich einen Blick darauf werfen kann.“

In der Praxis

Angekommen in Dr. Hoffers Behandlungszimmer breitet Manuela die Auswahl an kleinen Tabletten und Kapseln vor ihm aus. „Das sieht soweit alles ganz gut aus, es wurde auch alles noch einmal nachverordnet… “, Manuela stutzt. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass ihre Mutter nochmal bei einem Arzt war, um neue Tabletten zu bekommen. Sie äußert ihre Zweifel und Dr. Hoffer schweigt kurz. An Irmgard gerichtet setzt er an: „Frau Hanhart, kann es sein, dass Sie sich nicht an die Dosierung ihrer Tabletten halten?“ Irmgard wird rot und antwortet:„Ich…ich…manchmal weiß ich gar nicht, ob ich heute schon welche genommen habe. Morgens mal zwei, manchmal auch vier verschiedene, hier mal wieder eine halbe und drei mal die Woche noch eine aus der grünen Packung. Dabei kriege ich diese großen Pillen doch so schlecht runter.“

„Aber das musst du doch sagen!“ Manuela ist aufgebracht. „Ich sorge mich seit Wochen, dass es dir immer schlechter geht und du nimmst deine Tabletten nicht!“ Dr. Hoffer versucht zu vermitteln: „Frau Hanhart, wenn es allein die Größe der Tabletten ist, kann ich Ihnen gleich zwei kleine Tricks zeigen, mit denen kriegen sie die Pillen absolut problemlos runter. Aber ich muss Ihnen auch dringend empfehlen, ihre Medikamentenorganisation zu überdenken. Besorgen Sie sich eine Medikamentenbox, in die sie einmal in der Woche alle ihre Tabletten und Kapseln einsortieren, vielleicht auch mit der Hilfe Ihrer Tochter, aber so unbedacht dürfen Sie nicht länger mit den Tabletten umgehen.“

Noch in der Praxis lässt Manuela sich ein Modell dieser Medikamentenboxen zeigen und verspricht, sich jetzt aufmerksamer um die Medikamenteneinnahme ihrer Mutter zu kümmern. Die zwei Techniken von Dr. Hoffer schaut sie sich ebenfalls sehr aufmerksam an, sie hat auch immer Schwierigkeiten mit den Aspirin-Tabletten.

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Welche Erfahrungen haben Sie mit der Einnahme von Medikamenten? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!

Autor: Christine Pepersack und Dr. Dr. Tobias Weigl
Redaktion: Tobias Möller, Timo Hülsmann
Veröffentlicht am: 24.05.2018, zuletzt aktualisiert: 25.08.2021

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Quellen

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