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Parasiten beim Menschen – was gegen Madenwürmer und Co. tun?

Auf einen Blick – Parasiten beim Menschen

Was sind Parasiten?

  • Parasiten benutzen einen Wirt, um z. B. für sich Nährstoffe zu entziehen und sich zu vermehren
  • ein Parasitenbefall kann außen, z. B. auf der Haut oder innen, z. B. im Darm erfolgen
  • häufigster Parasit in Deutschland ist der Madenwurm

Ursachen

  • Missachtung hygienischer Grundregeln (Händewaschen)
  • Reisen in Ländern mit niedrigeren hygienischen Standards
  • verunreinigte Lebensmittel

Symptome (Auszug)

  • viele verschiedene, oft unspezifische Symptome
  • häufiger z. B. Magen-Darm-Beschwerden, Kreislaufprobleme

Behandlung von Parasiten (Auszug)

  • hängt vom Parasiten ab
  • meistens mit Medikamenten

Tipps gegen Parasiten

  • Merkspruch für Lebensmittel: „Brate es, koche es, schäle es oder vergiss es!“
  • regelmäßiges Händewaschen
  • Schutz vor Insektenstichen durch lange Kleidung

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

Quellen ansehen

Parasiten im Auge, im Gehirn oder gar im Herzen – eine Horrorvorstellung vieler Menschen. Solche Parasiten treten in unseren westlichen Gefilden allerdings nur äußerst selten auf und werden von den meisten in den Tropen verortet. Doch trotz höherer Hygienestandards in Mittel- und Nordeuropa spielen Parasiten auch hier immer noch eine Rolle: die meisten werden schon von Spulwürmern, Peitschenwürmern und vor allem von Madenwürmern, der häufigsten Parasitenart in Deutschland, gehört haben. Oftmals ist eine mangelhafte Hygiene in Verbindung mit befallenem Essen oder einem infizierten Haustier die Ursache für eine Infektion. Viele Parasitenarten lassen sich im Darmbereich finden, manche Parasiten siedeln sich aber auch in Organen wie der Lunge an und können dort langfristig schwere Schäden anrichten.

Schwierig ist die Diagnose eines Parasitenbefalls, da entweder kaum oder gar keine Symptome auftreten oder die Symptome unspezifisch sind. Doch gerade die hierzulande häufiger auftretenden Parasitenarten lassen sich meistens gut mit Medikamenten und einigen einfachen hygienischen Maßnahmen bekämpfen.

Im folgenden Artikel finden Sie umfangreiche Informationen zur Symptomatik, möglichen Ursachen und der Behandlung eines Parasitenbefalls.

Was sind Parasiten?

Parasiten sind Organismen, die auf Kosten eines anderen Organismus leben und diesen bspw. Nährstoffe für sich selbst entziehen und den Wirt damit schädigen. Sie sind also ‚Schmarotzer‘. Insgesamt unterscheidet man 3 Arten von Parasiten:

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  • Einzeller wie ‚Protozoen‘
  • vielzellige ‚Helminthen‘, also Würmer wie Band- oder Fadenwürmer
  • Ektoparasiten wie Krätze oder Läuse

Im Artikel konzentrieren wir uns hier vor allem auf Endoparasiten, zu denen die Einzeller und Würmer gehören. Im Grunde sind auch Bakterien oder Viren Schmarotzer, explizit als Parasit bezeichnet werden aber eigentlich nur die drei oben genannten Arten. Protozoen vermehren sich dabei im Menschen durch Zellteilungen, während die meisten Würmer Eier oder Larven produzieren. Diese müssen sich zunächst weiterentwickeln, bevor sie in der Lage sind, Menschen zu infizieren; teilweise gelingt dies, indem bspw. ein Tier als Zwischenwirt dient. Würmer sind hierbei wohl die bekanntesten Parasiten.

Welche Arten von Parasiten gibt es?

Es gibt zahlreiche verschiedene Parasitenarten, weswegen wir uns hier auf einige wenige Parasiten konzentrieren, die vergleichsweise oft im Menschen vorkommen:

  • Madenwurm: rund 1 Milliarde Menschen sind schätzungsweise weltweit mit dem Madenwurm infiziert, alleine in Deutschland sind etwa 2–20 % der Kinder betroffen, Erwachsene insgesamt deutlicher weniger. Oft wird der Befall mit Madenwürmern nicht bemerkt, da ca. 40 % der Infektionen mit wenig oder gar keinen Symptomen einhergeht. Meistens handelt es sich dabei um Juckreiz im Analbereich, einhergehend mit Schlafstörungen. Der Madenwurm ist insgesamt vergleichsweise ungefährlich.
  • Toxoplasma gondii: schätzungsweise 30 % der Weltbevölkerung sind mit diesem Parasiten infiziert. Ähnlich wie beim Madenwurm verläuft eine Infektion häufig ohne Symptome. Die meisten Erstinfektionen verlaufen selbstlimitierend, das bedeutet, dass die Infektion auch ohne Medikamente o. Ä. zum Erliegen kommt. Unter Umständen kann es aber zu schwereren Folgeerkrankungen kommen, je nach individueller Situation der Betroffenen.
  • Spulwürmer: die in Nordeuropa seltener vorkommenden Spulwürmer werden zwischen 25–40 cm lang und werden vor allem über verunreinigte Nahrungsmittel übertragen. Neben Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Unwohlsein kann es bspw. auch zu Atembeschwerden, Husten oder Fieber kommen, da Spulwürmer bis in die Lunge vordringen können. In schlimmeren Fällen kann es sogar zu Komplikationen wie einen Darmverschluss oder eine Blinddarmentzündung kommen.
  • Peitschenwürmer: eine Infektion mit dem Peitschenwurm wird als ‚Trichuriose‘ bezeichnet und taucht in Deutschland eigentlich nur auf, wenn infizierte Reisende aus Gebieten mit niedrigen hygienischen Standards zurückkehren. Oft bleibt eine Infektion symptomfrei, bei starkem Wurmbefall kann es aber u. a. zu Durchfall kommen oder zu blutigen Darmentzündungen.
Gut zu wissen!
Bandwürmer gehören zu den bekannteren Wurmarten und werden über rohes Fleisch übertragen. Im westlichen Europa spielt der Bandwurm aber kaum noch eine Rolle, da die hygienischen Standards bei der Fleischproduktion entsprechend hoch sind, dass es eigentlich nur in seltenen Fällen noch zu Infektionen kommen kann.

Wie werden Menschen von Parasiten befallen?

Zu parasitären Infektionen kommt es normalerweise über den Mund oder die Haut. Parasiten können z. B. verschluckt werden und so in den Darm gelangen, einige Arten können sich sogar durch die Darmwand bohren und in andere Organe gelangen. Eine orale Übertragung kann auf verschiedene Weisen erfolgen, etwa über schmutziges Trinkwasser, durch verunreinigte Lebensmittel, mit Abwasser verseuchte Schwimmgewässer oder sogar über orale Sexulpraktiken. Ein solcher Infektionsweg lässt sich häufiger in Entwicklungsländern mit geringeren Hygienestandards beobachten, aber auch Reisende können auf diese Weise Parasiten ‚importieren‘. Ein weitere, häufiger Infektionsweg ist zudem der intensive Kontakt mit Tieren, besonders, wenn die Tiere sich größtenteils in der freien Natur bewegen und sich über infizierte Zwischenwirte wie z. B. Mäuse mit Würmern anstecken.

Achtung!
Gerade bei Kindern, die in engem Kontakt mit Tieren wie Katzen oder Hunden stehen, ist es wichtig, ihre Kinder darauf aufmerksam zu machen, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Sie sollten zudem darauf achten, ihre Tiere in regelmäßigen Abständen mit Wurmkuren zu behandeln, um möglichen Infektionsübertragungen auf den Menschen vorzubeugen.

Über die Haut gelangen die Parasiten in den Körper, indem sie sich direkt durch die Haut bohren oder durch einen Insektenstich in den Organismus gelangen. So können bspw. Hakenwürmer über die Fußsohle in den Körper eindringen, wenn jemand barfuß über ein entsprechend kontaminiertes Stück Erde geht.

Welche Bereiche im Körper können die Parasiten befallen?

Abhängig von der Art der Parasiten können diese im Grunde genommen jeden Bereich des Körpers befallen. In Europa ist zumeist der Darm parasitär befallen, was damit zusammenhängt, dass ein Großteil der Parasiten über den Mund in den Körper gelangt. Im Falle eines geschädigten Darms kann es aber zum sog. ‚Leaky-Gut-Syndrom‘ kommen: Die Barrierefunktion der Darmschleimhaut ist gestört, weswegen etwa Parasiten diese Barriere übertreten und so andere Körperbereiche erreichen können. Je nach Art können Sie sich auch über die Blutbahn verbreiten.

Potenziell können Parasiten verschiedene Organe wie das Auge, das Herz, das Gehirn, die Leber oder die Lunge besiedeln, finden sich – je nach Art – aber bspw. auch unter der Haut, im Mund oder in der Nase.

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Was passiert, wenn der Parasitenbefall nicht behandelt wird?

Je nach Parasitenart kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, bis hin zum Tod. Welche Beschwerden und Schädigungen genau auftreten, hängt völlig davon, welcher Bereich des Körpers befallen ist. Wenn bestimmte Fadenwürmer das zentrale Nervensystem befallen, kann es zu einer sog. ‚Meningoenzephalitis‘, eine schwere Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns. Bei Menschen, die z. B. immunsupprimierende Medikamente erhalten – um etwa die Immunantwort infolge einer Organtransplantation zu unterdrücken –, kann eine Infektion Toxoplasma gondii unter Umständen lebensbedrohlich sein. Abhängig davon, welche Parasitenart vorliegt, kann es sogar zu einer Infektionsübertragung bei Schwangeren auf das ungeborene Kind kommen, sodass hier eine Behandlung zwingend ist. Unbehandelt kann der Embryo schwer geschädigt werden.

Die Symptome: Woran erkennt man einen Parasitenbefall?

In vielen Fällen wird ein Parasitenbefall erst spät entdeckt, wenn überhaupt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Bandbreite der möglichen Symptome derart groß ist, dass eine schnelle, eindeutige Diagnose kaum möglich ist. Ebenso wichtig für eine Diagnose ist, welche Bereiche bzw. Organe der Parasit befallen hat. Mögliche Symptome einer Parasiteninfektion sind u. a.:

Dabei ist es auch wichtig herauszufinden, um welche Art von Parasitenbefall es sich handelt, da sich bspw. die Symptome von Madenwürmern von denen einer Bandwurminfektion unterscheiden.
„Gerade auf Reisen ist es wichtig, sich an die Hygienestandards zu halten – so vermeiden Sie am besten eine möglicherweise langen Leidensweg!“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Klick um zu Tweeten

Was tut der Arzt? Teil 1: Diagnose eines Parasiteninfektion

Grundlage der Diagnose ist ein Anamnesegespräch. Dabei erfragt der Arzt bzw. die Ärztin, welche Beschwerden Sie haben und ob bei ihnen bereits andere Erkrankungen vorliegen. Im Zusammenhang mit einem möglichen Parasitenbefall ist es deshalb wichtig, dass Sie angeben, ob Sie in letzter Zeit ins Ausland gereist sind, da diese Informationen eine Diagnose erheblich erleichtern kann. So kann der Arzt bzw. die Ärztin möglicherweise eher eingrenzen, um was für eine Erkrankung es sich handelt, da es durch die vielen unterschiedlichen und wenig spezifischen Symptome schwierig ist, eindeutig einen Parasitenbefall als Ursache für die Beschwerden auszumachen.

Je nach Beschwerdebild können bspw. Blut-, Haut- oder Stuhlproben entnommen und im Labor näher untersucht werden. Im Stuhl lassen sich so ggf. Eier des Parasiten nachweisen. Möglich sind auch Antikörpertests oder sogar die Entnahme von Gewebeproben, um dann mit einer Biopsie den Parasiten zu identifizieren. Möglicherweise sind mehrere solcher Untersuchungen notwendig, um die Beschwerden zweifelsfrei auf einen Parasiten zurückführen zu können.

Was tut der Arzt? Teil 2: Behandlung eines Parasiteninfektion

Bei den in Europa häufiger auftretenden Parasiten wie den Maden- oder Spulwürmern werden typischerweise sogenannte ‚Anthelminthika‘ eingesetzt, also Arzneimittel, die gezielt gegen die Würmer wirken. Beispiele für solche Substanzen sind Mebendazol, Pyrantelembonat und Pyrviniumembonat, die in den meisten Fällen höchstens Nebenwirkungen wie kurzfristige Kopf- oder Bauchschmerzen oder Durchfall verursachen. Bei einer Erstinfektion wird das entsprechende Medikament nach 14 und 28 Tagen erneut verarbreicht, um erneute Infektionen zu verhindern.

Achtung!
Diese Antihelminthika sind in der Schwangerschaft nicht zugelassen und werden nur in schwerwiegenderen Fällen unter strenger ärztlicher Aufsicht gegeben.

In Fällen, bei denen es trotzdem zu wiederholten Infektionen kommt, werden sämtliche Haushaltsmitglieder und Sexualpartner mitbehandelt, um den Infektionskreis zu durchbrechen. Gleichzeitig werden alle Betroffenen dazu aufgefordert, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört u. a., Handtücher und Waschlappen nicht gemeinsam zu benutzen, die Unterwäsche regelmäßig zu wechseln und zu waschen. Beim strikten Befolgen dieser Regeln kann gemeinsam mit dem Medikament der Parasitenbefall effektiv bekämpft werden. Je nach Parasitenart und Größe des Befalls kann es aber auch sein, dass eine Behandlung gar nicht notwendig ist und die Infektion von selbst abklingt.

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Tipps zur Vorbeugung von Parasiteninfektionen

  • informieren Sie sich im Vorfeld von Reisen über die hygienischen Verhältnisse des Reiseziels
  • regelmäßiges Händewaschen, besonders vor dem Essen, nach dem Toilettengang und nach dem Kontakt mit Tieren
  • achten Sie bei ihren Tieren – auch bei Tieren, die sich überwiegend oder nur im Haus befinden –, dass diesen regelmäßig Wurmkuren verabreicht werden
  • auf sauberes Trinkwasser achten, unter Umständen auf Leitungswasser in Entwicklungsländern mit entsprechend niedrigeren Hygienestandards verzichten
  • Speisen nicht roh und ungewaschen verzehren, halten Sie sich an diesen Ausspruch: „Brate es, koche es, schäle es oder vergiss es!“
  • Insektenstiche vermeiden durch das Tragen langärmeliger Hemden und langen Hosen und entsprechenden Insektenschutzmitteln.

Aktuelle Forschung – Neue Malaria-Impfstoffe in der Entwicklung


Malaria, die bekannte parasitär-tropische Infektionskrankheit, die durch Protozoen-Parasiten der Gattung ‚Plasmodium‘, ist in Afrika jährlich für den Tod von rund 435.000 Menschen verantwortlich, wovon die meisten Opfer Kinder sind. Zwar gibt es bereits einen ersten Impfstoff, RTS,S/AS01, dieser wirkt aber nur eingeschränkt bei Kindern.

Deshalb wurden vor Kurzem zwei neue Impfstoffe getestet, die wirkungsvoller sein sollen. Beide Impfstoffe bestehen aus lebenden Parasiten, deren Erbgut die Forscher aber verändert haben. Der niederländische Impfstoff PbVac wurde an 18 Probanden getestet. Die Probanden wurden von Mücken gestochen, die zuvor mit PbVac infiziert worden sind. Einige der Probanden wurden danach dann von Mücken gestochen, die die ‚echte‘, für Menschen gefährliche Form der Malaria besaßen. Tatsächlich zeigten im Nachgang Blutuntersuchungen, dass das Immunsystem tatsächlich eine Abwehrreaktion gezeigt hatte, eine Malaria-Infektion konnte der neue Impfstoff aber nicht verhindern. Das Auftreten der Krankheit trat aber erst verzögert auf.

Ähnliche Ergebnisse konnte auch der zweite, amerikanische Impfstoff verzeichnen. Wie beim niederländischen Präparat konnte eine Malaria-Infektion verzögert, aber nicht verhindert werden. Die Forscher geben sich optimistisch, dass die Entwicklung der Impfstoffe weitere Schritte vorangeht und das baldmöglichst ein effektiver, nebenwirkungsarmer Impfstoff gegen Malaria produziert werden kann.

Quellen:
Meta Roestenberg et al. (2020): A double-blind, placebo-controlled phase 1/2a trial of the genetically attenuated malaria vaccine PfSPZ-GA1. In Science Transnational Medicine 12/544.
Isaie J. Reuling et al. (2020): An open-label phase 1/2a trial of a genetically modified rodent malaria parasite for immunization against Plasmodium falciparum malaria. In Science Transnational Medicine 12/544.

Häufige Patientenfragen zu Parasiten

Was muss ich tun, wenn mein Kind Madenwürmer hat?

Dr. Dr. T. Weigl:
Neben einer medikamentösen Behandlung durch den Arzt bzw. die Ärztin sollten Sie ganz besonders darauf achten, dass ihr Kind sich gründlich die Hände wäscht, sobald es in Kontakt mit Tieren war, auf Toilette gegangen ist und auf jeden Fall vor dem Essen. Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt werden und bei mindestens 40 °C gewaschen werden. Waschen Sie die Bettwäsche nach der Behandlung und nutzen Sie z. B. Handtücher nicht gemeinsam. Wichtig ist außerdem, vor allem bei kleinen Kindern, dass Sie die Analregion täglich waschen, da die Madenwürmer im Analbereich ihre Eier ablegen. Zudem sollten Sie ihr Kind deutlich darauf hinweisen, sich während der Behandlung nicht im Analbereich zu kratzen. Achten Sie auch auf Würmer im Stuhlgang des Kindes.

Worauf sollte ich bei Haustieren achten?

Dr. Dr. T. Weigl:
Auch hier gelten grundlegende Hygienemaßnahme: Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit dem Tier, vermeiden Sie es, sich vorher an den Mund o. Ä. zu fassen. Dies gilt vor allem, wenn Sie bspw. bei Katzen das Katzenklo reinigen. Entsorgen Sie regelmäßg den Kot. Waschen Sie am besten die Futter- und Wassernäpfe regelmäßig aus und stellen sie oft frisches Wasser zur Verfügung. Gerade, wenn Sie Kleinkinder haben, die sich zwangsläufig die Finger in den Mund stecken, ist es wichtig, dass Sie ihre Tiere regelmäßig mit Wurmkuren behandeln. So beugen Sie Infektionen von Tier und Mensch vor.

Sind Parasiten wie Würmer ansteckend?

Dr. Dr. T. Weigl:
Ja, Würmer können auf verschiedene Arten und Weisen übertragen werden, vor allem aber über Schmierinfektionen. Hände schütteln, berührte Gegenstände, bei Kindern vielleicht Kuscheltiere – all das kann den Parasiten weiter verbreiten, weshalb es wichtig ist, bei diagnostizierter Infektion die entsprechenden Gegenstände, Kuscheltiere, Kleidungsstücke, aber auch Türklingen, Armaturen u.v.m. gründlich zu reinigen.

Wie merke ich, dass ich Parasiten habe?

Dr. Dr. T. Weigl:
Das ist manchmal gar nicht so leicht zu erkennen, da viele Parasiteninfektionen ja ohne größere Symptome verlaufen. Aufpassen sollten Sie auf jeden Fall, wenn sich plötzlich Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Bauchschmerzen, die immer wieder auftreten, und wenn Sie sich immer wieder erschöpft und abgeschlagen fühlen. Dann sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen, gerade, wenn Sie auf Auslandsreisen waren und diese Beschwerden im Anschluss auftreten.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht am: 01.07.2021
Aktualisiert am: 25.08.2021

Quellen

  • Frank Antwerpes et al. (2020): Parasitose. In: doccheck.com.
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (Hg.) (2017): Schutz vor Toxoplasmose. Berlin.
  • Datenbank AMBOSS (2021): Wurmerkrankungen. In:amboss.com.
  • Gholamreza Darai et al. (2009): Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin.
  • Gerd Herold (2021): Innere Medizin. De Gruyter, Berlin.
  • Marion Hofmann-Aßmus (2020): Einheimische Parasiten. In: pharmazeutische-zeitung.de.
  • Heinz Mehlhorn (2012): Die Parasiten des Menschen. Erkrankungen erkennen, bekämpfen und vorbeugen. 7. neu bearb. Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg.
  • Isaie J. Reuling et al. (2020): An open-label phase 1/2a trial of a genetically modified rodent malaria parasite for immunization against Plasmodium falciparum malaria. In Science Transnational Medicine 12/544.
  • rme/aerzteblatt.de (2021): Malaria: Neuer Impfstoff erzielt höhere Schutzwirkung. In: aerzteblatt.de.
  • Meta Roestenberg et al. (2020): A double-blind, placebo-controlled phase 1/2a trial of the genetically attenuated malaria vaccine PfSPZ-GA1. In Science Transnational Medicine 12/544.
  • Robert Koch Institut (Hg.) (2016): Vorkommen und Bedeutung von Toxoplasma gondii in Deutschland. In: rki.de.
  • Robert Koch Institut (Hg.) (2018): RKI Ratgeber Toxoplasmose. In: rki.de.
  • Sebastian Wendt et al. (2019): Diagnostik und Therapie des Madenwurmbefalls. In: Deutsches Ärzteblatt International 116.
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1 Kommentar
  • Jacky
    12.11.2022 19:00

    Soweit so gut…
    Aber was kann ich machen, wenn ich glaube, denke, weiß Würmer zu haben, und mir kein Arzt helfen will.

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