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Naproxen (250mg, 500mg) mit breitem Einsatzgebiet – Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

„Naproxen ist ein Arzneistoff mit schmerzlindernder, fiebersenkender und entzündungshemmender Wirkung. Im Vergleich zu Ibuprofen hat es aber eine längere Wirkdauer, die bis zu 12 Stunden im Körper betragen kann.“
— Dr. Tobias Weigl

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Bei Naproxen handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (kurz NSAR), wie auch Ibuprofen, Diclofenac oder Arcoxia. Diese Wirkstoffe zeichnen sich durch ihre schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkweise aus. Vorzugsweise wird Naproxen bzw. Naproxen-Natrium bei Schmerzen, die auf verschiedene Ursachen beruhen eingesetzt. Dies können beispielsweise Schmerzen im Bereich des Kopfes, aber auch Zahn- und Regelschmerzen sein. Durch seine entzündungshemmende Wirkung findet es ebenfalls bei entzündlichen Erkrankung der Gelenke (z.B. Arthritis) und rheumatischen Beschwerden (z.B. Arthrose) Anwendung.

„Ich halte diese Schmerzen nicht mehr aus.”, sagt Helene ihrer Mutter während sie ihre Hände auf ihren Bauch legt. „Jeden Monat muss ich diese Schmerzen ertragen. Ich will, dass das endlich aufhört!“, beklagt sie sich weiterhin. Regelbeschwerden können sich in Schmerzen im Bereich des Unterleibs und des Rückens bzw. Beckens äußern. Dabei handelt es sich meist um Krämpfe im Bereich des Unterleibs. „Wie wäre es, wenn du was gegen die Schmerzen nimmst. Ein Medikament, das die Schmerzen lindert ist, Naproxen.“ erklärt die Mutter ihrer Tochter. „Naproxen? Nimmt man das nicht eigentlich bei Arthrose?“ fragt sich Helene.

Was ist Naproxen?

Naproxen ist ein synthetisch hergestellter Arzneistoff, der zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (kurz NSAR) zählt. NSAR nehmen in der Pharmazie eine Gruppe ein, die aufgrund ihrer Wirkweise sowohl zur Entzündungshemmung, Schmerzstillung, als auch zur Therapie und Linderung der Schmerzen bei Rheuma Verwendung finden.
Im folgenden Video erklärt Dr. T. Weigl das NSAR Naproxen. Er erklärt Wirkung und Nebenwirkungen aber geht auch auf das Thema Dosierung und den Unterschied zu Ibuprofen ein.

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Unterteilt werden Schmerzmedikamente (sog. Analgetika) in folgende Gruppen:

Welche Wirkung hat Naproxen?

Die Wirkung von Naproxen kommt durch die Hemmung der Bildung bestimmter Gewebshormone zustande. Bei diesen handelt es sich um die Prostaglandine, welche als Botenstoffe an der Schmerz-, Fieber– und Entzündungsentstehung beteiligt sind. So leiten sie Reize in Form von Schmerzsignale zum Gehirn und der Schmerz wird wahrgenommen. Durch die hemmende Wirkung des Naproxens tritt eine Schmerzlinderung ein. Des Weiteren korrelieren hiermit fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkungen.

Gut zu wissen!
Wussten Sie schon, dass Naproxen nicht immer als NSAR wirksam ist? Bei der synthetischen Herstellung von Naproxen kann ein Verfahren angewendet werden, bei denen zwei verschiedene Formen (sog. Enantiomere) des Naproxens hergestellt werden. Chemisch sind diese zwar identisch, doch optisch bzw. stereochemisch verhalten sie sich wie Bild und Spiegelbild zueinander. Außerdem können sie im Körper eine unterschiedliche Wirkstärke entfalten. So wirkt das (S)-Enantiomer (sog. Eutomer) als ein NSAR, während das (R)-Enantiomer (sog. Distomer) schwächer wirksam bzw. unwirksam ist.

Was sind die Anwendungsgebiete von Naproxen?

Hauptsächlich wird Naproxen als Schmerzmittel verabreicht. Dabei können die Schmerzen verschiedener Natur sein. So kann es Verwendung bei Kopfschmerzen finden, aber auch bei Schmerzen im Bereich des Zahnes nach operativer Entfernung. Ein weiteres Einsatzgebiet von Naproxen ist die Behandlung von Regelschmerzen bzw. Menstruationsbeschwerden bei Frauen. Ebenso kann Naproxen bei Schmerzen verabreicht werden, welche nach dem Einsatz einer Spirale zur Verhütung entstehen.

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Durch seine zusätzlich entzündungshemmende Wirkweise wird Naproxen bei Fieber eingesetzt. So findet es auch bei chronischen Gelenkentzündungen bzw. rheumatischen Beschwerden Verwendung. Ein Beispiel hierfür ist die degenerative Gelenkerkrankung Arthrose.

Wie oben bereits erwähnt, kann Arthrose bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden. Haben Sie schon mal Naproxen zu sich genommen? Falls ja, welche bei welcher Beschwerde (Mehrfachnennungen möglich)?

Exkurs: Prostaglandine – Schmerzsignale im Körper des Menschen und der Wirkmechanismus von NSAR

Schmerzen im Körper können die verschiedensten Ursachen haben. Ob durch eine äußere Verletzung oder durch eine Entzündung ausgelöst, klar ist: Bestimmte Botenstoffe sind daran beteiligt. Genauer gesagt werden bei einer Gewebsschädigung Botenstoffe gebildet, welche Schmerzsignale über die Schmerzrezeptoren bzw. über Nervenbahnen an das Gehirn weiterleiten. Prostaglandin bzw. Prostaglandine sind Gewebshormone, die an der Entstehung von Schmerz, Entzündung und Blutgerinnung beteiligt sind.

Bei einer Schädigung des Gewebes, werden Prostaglandine von bestimmten Enzymen, sogenannten Cyclooxygenasen (kurz COX), produziert bzw. katalysiert. Dabei wandeln die Cyclooxygenasen über mehrere Schritte eine Fettsäure (sog. Arachidonsäure) zu Prostaglandin um. Danach können die Prostaglandine an Schmerzrezeptoren binden und so Signale an das Gehirn senden, die dort erst als Schmerz wahrgenommen werden.
Nicht-steroidale Antirheumatika lindern bekanntlich Entzündungen und Schmerzen. Dies liegt an ihrer Fähigkeit, die Entstehung von Prostaglandinen und folglich die Weiterleitung der Schmerzen zum Gehirn zu hemmen. Dabei blockiert ein NSAR die COX-Enzyme und verhindert somit die Bildung von Prostaglandinen.

Wichtiger Fakt ist hierbei, dass die Cyclooxygenase zwei Formen besitzt, nämlich COX 1 und COX 2. Während COX 2 an Entzündungen beteiligt ist, übt COX 1 Einfluss auf die Magenschleimhaut und Nierenfunktion aus. Je nach Arzneistoff werden beide Cyclooxygenasen gehemmt, was bei der Hemmung von COX 1 beispielsweise zu Nebenwirkungen führen kann, die sich im Bereich des Magens äußern (z.B. starkes Sodbrennen).

Wie oben bereits erwähnt gehört Naproxen zu den NSAR. Doch können Schmerzmedikamente auch gefährlich für den Körper werden? Auf was muss ich bei diesen Medikamenten achten? Wichtige Grundlagen und Wissenswertes zum Thema erklärt Dr. Tobias Weigl im folgenden Video:

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Was sind die Nebenwirkungen von Naproxen?

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Dieser allgemeinen Medikamenten-Regel folgt auch Naproxen als NSAR. So kann es bei Einnahme zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Wichtig zu wissen ist, dass die oben genannten Nebenwirkungen nicht in jedem Fall auftreten bzw. auftreten müssen. Falls eine Befindlichkeitsstörung nach oder während der Einnahme wahrgenommen wird, sollte gegebenenfalls mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Aufgrund mehrerer Studien kann man davon ausgehen, dass die Nebenwirkungen bzw. Probleme mit dem Magen-Darm (typischerweise GI-Blutungen) wie folgt zunehmen: Arcoxia => Ibuprofen => Diclofenac => Naproxen => Indometacin.
Tipps, um Nebenwirkungen v.a. im Magen-Darm-Bereich zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

  1. nicht einnehmen wenn Probleme (z.B. Sodbrennen) schon vorher bekannt sind
  2. nicht auf nüchternen Magen einnehmen, sondern zum Essen und mit einem Glas Wasser – parallel auf säuernde Getränke (z.B. Orangensaft) verzichten
  3. wenn vom Arzt verordnet dann auch die Magenschutztabletten (z.B. Pantoprazol) einnehmen, am besten einige Minuten vor dem Essen. Also vorab einnehmen!
  4. Anpassung der Ernährung
  5. Anpassung Lebensstil

Naproxen auf einen Blick

Naproxen-Natrium aus der Wirkstoffgruppe der NSAR

Wirkung

  • schmerzstillend
  • entzündungshemmend
  • fiebersenkend

Anwendungsgebiete

Wichtigste Nebenwirkungen

Empfohlene Dosis

  • für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
  • Keine Anwendung bei Jugendlichen unter 12 Jahren
  • Tagesdosis abhängig von Art der Behandlung bzw. den Beschwerden, in der Regel 250 mg
  • Bei Selbstmedikation: ca. 750 mg pro Tag, maximal 4 Tage hintereinander
  • Bei Gebrauch mehrerer Tabletten auf Zeitabstand (ca. 8 Stunden) zwischen den Einnahmen achten

Darreichungsform

  • Tablette bzw. Filmtablette
  • Suspension zum Einnehmen

Welche Kontraindikationen und Wechselwirkungen existieren für Naproxen?

Abgesehen von den Haupt- und Nebenwirkungen, die ein Medikament besitzt, kann die Einnahme dieser durch diverse Faktoren beeinflusst werden. Liegen bestimmte Krankheiten beim Konsumenten vor, können diese zu weiteren gefährlichen Nebenwirkungen führen. In solch einem Fall ist das Medikament bei diesem bestimmten Umstand kontraindiziert. Für Naproxen zählen folgende Kontraindikationen:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Naproxen
  • Blutungen (z.B. Hirnblutungen)
  • Bluterkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
  • Chronische Atemwegsinfektionen und Asthma

Des Weiteren können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten durch andere Medikamente oder Substanzen verstärkt, abgeschwächt oder verändert werden. Dazu gehören folgende:

  • Andere NSAR (z.B. ASS bzw. Aspirin)
  • Blutverdünnende bzw. gerinnungshemmende Arzneistoffe
  • Alkohol

Wichtig hierbei ist, dass immer Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten wird, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. Desweiteren kann geklärt werden, ob und welche Rolle Wechselwirkungen bei Ihnen einen Einfluss haben könnten.

Achtung: Was sollte ich wissen?

Bei der Einnahme von Naproxen sollten bestimmte Hinweise beachtet werden, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden und zusätzlich ein Optimum in der therapeutischen Wirkung erzielen.

  • Da die Anwendungsart und Dosis abhängig von der Beschwerde ist, sollte immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, um eine mögliche Überdosis des Wirkstoffs zu vermeiden. Einige typische Symptome einer Überdosis sind Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall und Atemstörungen.
  • Auch die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Erkrankung: Handelt es sich um eine akute oder chronische Krankheit?. Die Anwendungsdauer sollte deshalb ebenfalls mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Im Allgemeinen beträgt die empfohlene Anwendungsdauer ungefähr 4 Tage (z.B. bei Schmerzen während der Menstruation).
  • Die Einnahme der Tablette sollte mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit vor der Mahlzeit erfolgen (1 Glas Wasser). Dadurch wird sichergestellt, dass das Medikament optimal zum Wirkort gelangt.
  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Naproxen nicht eingenommen werden. Je nach Absprache mit dem Arzt kann es dennoch sein, dass dieser die Anwendung für notwendig hält. In solch einem Fall ist Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich.

Häufige Patientenfragen

Wo kann ich Naproxen kaufen?

Dr. T. Weigl
Naproxen kann als Medikament in der Apotheke erworben werden. Bis zu einer Einzeldosis von unter 250 mg kann es rezeptfrei gekauft werden. Höhere Dosen sind verschreibungspflichtig und ein Arzt muss Ihnen ein Rezept dafür ausstellen.

Nach Anweisung meines Arztes sollte ich 3 Naproxen Tabletten pro Tag einnehmen, jedoch habe ich vergessen, eine davon einzunehmen. Soll ich 2 Tabletten bei der nächsten Einnahme zu mir nehmen?

Dr. T. Weigl
Nein! Setzen sie ihre Einnahme wie gewohnt mit 3 Tabletten pro Tag fort. Eine Einnahme von 4 Tabletten pro Tag ändert die Tagesdosis, welche Ihnen der Arzt vorgeschrieben hat. Die Einnahmedauer und Dosierung muss je nach Art der Behandlung in engem Kontakt mit dem zu behandelnden Arzt abgesprochen werden. Es ist wichtig, dass sie die Dosis zum nächsten Einnahmezeitpunkt nicht – sozusagen als Ersatz – verdoppeln, andernfalls riskieren sie eine Überdosierung!

Ich habe meine maximale Tagesdosis erreicht, jedoch habe ich immer noch Schmerzen. Kann ich eine weitere Naproxen-Tablette einnehmen, damit die Schmerzen gelindert werden?

Dr. T. Weigl
Auch hiervon wird abgeraten. Wenn der Arzt eine bestimmte Tagesdosis festgelegt hat und dennoch Schmerzen vorhanden sind, sollte ihm dies berichtet werden, sodass eine neue Dosierung oder ein Wechsel zu einem anderen Medikament erfolgen kann.

„Und hast du immer noch Schmerzen Helene?“ fragt die Mutter besorgt. „Ein wenig spüre ich die Schmerzen noch, aber sie sind schon sehr weit abgeklungen.“ erklärt Helene ihre Mutter. „Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Medikament gegen meine Regelschmerzen hilft. Vor allem muss ich sie auch nicht oft und über längere Zeit einnehmen, da die Schmerzen vor meiner Periode meist nur 2-3 Tage anhalten.“

Verwandte Themen

Haben auch Sie Erfahrungen mit dem Medikament Naproxen? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!

Autoren: Dr. Tobias Weigl, Schajan Salahijekta
Lektorat: Christopher Keck
Erstellt am: 09.12.2018

Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

Quellen

  • Aktories, K. et al. (2013): Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
  • Brogden R.N., Heel R.C., Speight T.M., Avery G.S. (1979): Naproxen up to date: a review of its pharmacological properties and therapeutic efficacy and use in rheumatic diseases and pain states.
  • Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Martin Wehling, Lutz Hein (2016): Pharmakologie und Toxikologie. 18. Auflage. Georg Thieme Verlag
  • Gelbe Liste Online
  • Kean W.F. et al. (1989): Effect of R and S enantiomers of naproxen on aggregation and thromboxane production in human platelets.
  • Klaus-Dieter Thomann (2003): Wirksame Hilfe bei Arthrose. TRIAS-Verlag, Stuttgart
  • Simmons, D.L. et al. (2004): Cyclooxygenase isozymes: the biology of prostaglandin synthesis and inhibition.
  • Todd P.A., Clissold S.P. (1990): Naproxen. A reappraisal of its pharmacology, and therapeutic use in rheumatic diseases and pain states.
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