Auf einen Blick – Was ist die Hand?
- das untere Ende der oberen Extremität
- wichtigstes Werkzeug des Körpers zum Greifen
- Menschen und Primaten haben Hände mit Daumen
Was kann die Hand?
- greifen (fest zupacken)
- feinmotorische Handlungen (zum Beispiel kleine Schrauben festdrehen)
- tasten und fühlen
Wer hat am häufigsten Beschwerden mit der Hand? (Auszug)
- Rheumapatienten
- Menschen mit angeborenen Defekten der Hand
- Unfallopfer
Welche Sportarten können mit Beschwerden an der Hand einhergehen? (Auszug)
- Ballsportarten (zum Beispiel Handball)
- Radsport
- Klettern
Wie behandelt man Beschwerden an der Hand? (Auszug)
- Operation nach Unfall
- medikamentöse Therapie bei Rheuma
- Physiotherapie
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Die Hand ist jedoch auch anfällig für Verletzungen – gerade, weil sie so multifunktional ist. Missempfindungen und/oder (starke) Schmerzen sind häufige Symptome.
Neben traumatischen (Unfall-)Verletzungen existieren noch einige weitere Erkrankungen der Hand. Sie äußern sich ebenfalls durch Schmerzen und haben vielfältige Auslöser, zum Beispiel genetische Veranlagungen oder neurologische Fehlfunktionen. Die Symptome sind oftmals nicht einfach gegeneinander abzugrenzen. Suchen Sie daher bei Beschwerden an der Hand einen Arzt auf, um eine mögliche Erkrankung zu diagnostizieren und geeignete therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Die Rehabilitation kann bei Verletzungen der Hand einige Zeit in Anspruch nehmen. Halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben Ihres Arztes. Eine verfrühte Belastung nach einem Unfall kann zu Folgeschäden führen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Funktionen der Hand, Erkrankungen und ihre Symptome.
Was ist die Hand?
Unsere Hände befinden sich am Ende der Arme und ermöglichen uns das Greifen, Zupacken und Tasten. Die Hand besteht aus der Handwurzel, der Mittelhand und fünf Fingern. Bei Menschen – aber auch bei Primaten – gibt es einen Daumen. Im Gegensatz zu den anderen Fingern (diese haben alle drei Glieder) hat er nur zwei Fingerglieder. Der menschliche Daumen ist noch besser entwickelt als bei den Primaten: Wir können selbst feinste Arbeiten mit unseren Händen verrichten, zum Beispiel kleinstes Werkzeug halten und bedienen. Auf der anderen Seite ermöglicht uns die Hand aber auch das feste Zupacken großer, schwerer Gegenstände. Die Hand hat noch eine weitere wichtige Funktion: Sie ist das wichtigste Organ des Tastsinns. Mit ihren Tastsinneszellen können wir unsere Umwelt erfühlen.
Die Hand ist das Ende der oberen Extremität und ermöglicht das Tasten und Fühlen. Was aber, wenn man die Extremitäten gar nicht richtig spürt? In diesem Video spricht Dr. Dr. Tobias Weigl über Taubheitsgefühle in Armen und Beinen:
Wie ist die Hand aufgebaut?
Die menschliche Hand ist äußerst funktionell – dies liegt an der Vielzahl kleiner Knochen, die mit Sehnen und Gelenken verbunden sind. Die Hand kann durch ihren Aufbau sowohl feinmechanische Bewegungen ausführen als auch fest zupacken und greifen. Lesen Sie in den folgenden Abschnitten mehr über die Bestandteile der Hand und wie diese zusammenarbeiten.
Die Stabilität der Hand: Knochen und Gelenke
Die Knochen der Hand kann man grob ich drei Abschnitte einteilen: die Handwurzel-, die Mittelhand- und die Fingerknochen. Mit dem Arm sind sie über das Handgelenk verbunden.
- Das Handgelenk ist aus zwei Teilgelenken zusammengesetzt – diese erlauben, die Hand sowohl Richtung Handfläche zu beugen (sog. ‚Palmarflexion‘) als auch nach hinten zum Handrücken zu strecken (sog. ‚Dorsalextension‘). Zudem kann man die Hand seitlich in Richtung des Daumens oder des kleinen Fingers biegen.
- Die Handwurzel (sog. ‚Carpus‘) besteht aus acht Knochen. Diese sind fest durch Bänder verbunden, sodass die Handwurzel recht unbeweglich ist. Sie ist eher für die Stabilität zum Unterarm hin zuständig. Die Knochen sind in zwei Reihen à vier Knochen angeordnet und über Bänder mit den Unterarmknochen (Elle und Speiche) verbunden.
- Die Mittelhand schließt sich an die Handwurzel an. Sie hat fünf lange Mittelhandknochen (sog. ‚Ossa metacarpalia‘). Der erste dieser Knochen ist in besonderer Art mit dem Handwurzelknochen auf Höhe des Daumens (dem großen Vieleckbein, sog. ‚Os trapezium‘) verbunden und bildet mit ihm das Daumensattelgelenk aus. Das Daumensattelgelenk ist besonders in der Hand: Es ermöglicht dem Daumen eine höhere Beweglichkeit als den anderen Fingern. Der Daumen kann so Drehbewegungen ausführen. Man spricht auch von der sog. ‚Opponierbarkeit‘ des Daumens, was die Gegenüberstellung zu den anderen Fingern beschreibt. Nur dadurch können wir so gut zugreifen. Die restlichen Mittelhandknochen sind deutlich straffer und fester miteinander und mit der Handwurzel verbunden.
- Die fünf Finger sind der Teil der Hand, der am beweglichsten ist. Jeder Finger (bis auf den Daumen, siehe oben) hat drei Knochen (sog. ‚Phalangen‘). Die dreigliedrigen Finger besitzen je drei Gelenke: das Grund-, Mittel- und Endgelenk. Im Gegensatz zum Daumen (der drehbar ist) sind sie weniger beweglich: Man kann sie beugen, strecken und geringfügig zur Seite abspreizen bzw. in entgegengesetzte Richtung zusammenbringen.
Wie bekommt die Hand Energie? Die Blutversorgung und die Nerven der Hand
In jeder Hand befinden sich zwei Hauptschlagadern (sog. ‚Arterien‘): Eine an der Seite des Daumens (medizinisch: ‚radial‘) und eine an der Seite des kleinen Fingers (medizinisch: ‚ulnar‘). In der Handfläche machen diese Blutgefäße einen Bogen. Sie versorgen die Hand von beiden Seiten mit sauerstoffreichem Blut vom Herzen. Aus den großen Gefäßen zweigen sich kleinere Adern ab, die zu den Fingern führen. Neben den Arterien befinden sich weitere Blutgefäße in der Hand. Diese transportieren das sauerstoffarme Blut Richtung Herz ab (sog. ‚Venen‘).
Neben den Blutgefäßen verlaufen in der Hand ebenfalls Nerven. Die Hand hat drei Hauptnerven, die die Muskeln steuern, die Haut sensibel innervieren und Informationen an unser zentrales Nervensystem weiterleiten: Der Mittelnerv (sog. ‚Nervus medianus‘), der Speichennerv (sog. ‚Nervus radialis‘) und der Ellennerv (sog. ‚Nervus ulnaris‘).
Weitere wichtige Bestandteile: Sehnen, Handteller und der Karpaltunnel
Weitere Bestandteile der Hand sind die Sehnen, Muskeln, der Handrücken, die Handfläche und der Karpaltunnel. Alle anatomischen Strukturen der Hand arbeiten zusammen. Ist eine Struktur verdickt oder beschädigt, dann nimmt sie anderen den Platz weg. So können Schmerzen und Erkrankungen entstehen.
- Die Sehnen sind bindegewebige Verbindungsstücke zwischen Muskeln und Knochen. Die Hand verfügt über sechs Sehnenfächer für die Streckmuskeln (sog. ‚Extensoren‘) von Hand und Fingern auf ihrer Rückseite (im Bereich des sog. ‚dorsalen Handgelenks‘). Eine Sehnenplatte sowie die Sehnenscheiden der Beugemuskulatur (sog. ‚Flexoren‘) befinden sich in der Handfläche. An den Fingergliedern befinden sich zusätzlich flächige Sehnen, die als Fortsetzung der Muskelsehnen zu sehen sind. Eine Sehnenscheide ist eine röhrenförmige, bindegewebeartige Ummantelung der langen Sehnen. Sie ermöglicht den Sehnen bei Bewegungen reibungsfrei zu gleiten.
- Der Karpaltunnel (sog. ‚Canalis carpi‘) liegt in der Innenfläche der Hand. Er ist eine verdickter Kanal, durch den einige Sehnen der Beugemuskeln und der Mittelnerv verlaufen. Diese Struktur der Hand erfährt recht viel Beachtung, da eine Verengung des Karpaltunnels zu starken Schmerzen führen kann (sog. ‚Karpaltunnel-Syndrom‘).
- Die Muskeln der Hand ermöglichen ihr, komplexe Bewegungen auszuführen. Die kurzen Handmuskeln befinden sich an den Fingern und in der Mittelhand. Die langen Handmuskeln der Hand befinden sich am Unterarm. Ihre langen Sehnen ziehen durch die Sehnenfächer zu den Fingern.
- Der Handrücken ist eine recht dünne Struktur, die eine hohe Beweglichkeit ermöglicht. Durch die dünne Haut kann man die Streckersehnen, die Mittelhandknochen sowie einige Blutgefäße gut erkennen oder sogar erspüren. Sie begünstigt allerdings auch Verletzungen der Hand.
- Der Handteller ist die Innenfläche der Hand. Im Gewebe befindet sich eine Sehnenplatte (die sog. ‚Palmaraponeurose‘), die die Handfläche schützt. Sie ist daher weniger empfindlich als der Handrücken.
Wie funktioniert die Hand?
Die Hand ist durch ihren komplexen Aufbau sehr multifunktional: Ihre Kraft lässt sich sehr gut verteilen, gleichzeitig kann man sie präzise bewegen. So ist es möglich kleinste Gegenstände zu bewegen (zum Beispiel eine Schraube im Uhrwerk festdrehen) aber auch große Gegenstände anzuheben (beispielsweise einen Karton).
Die Kontrolle der Hand übernimmt die jeweils entgegengesetzte Gehirnhälfte (sog. ‚kontralaterale Hemisphäre‘). Das heißt, dass die linke Gehirnhälfte die rechte Hand steuert und die rechte Gehirnhälfte die linke. Die Hände werden vor allem von den Bereichen des Gehirns gesteuert, die für die Bewegung zuständig sind (sog. ‚motorischer Cortex‘). Von Geburt verwenden wir unsere Hände und werden mit der Zeit immer besser und präziser darin. Das liegt daran, dass das Gehirn lernt, neue Verbindungen knüpft und das Erlernte zunehmend leichter abrufen kann.
Die Steuerung der Hand hängt jedoch auch mit weiteren Bereichen des Gehirns – nicht nur mit dem motorischen Cortex – zusammen: Auch dann, wenn wir nur an handbezogene Begriffe denken (z. B. das Wort ‚anheben‘ hören), wird der motorische Cortex für die Hände im Gehirn aktiviert. Das Gehirn ist wie auf Abruf dazu bereit, die Hände zu bewegen. Man bezeichnet das aufgabenorientierte Zusammenspiel der Hirnareale als ‚funktionelle Organisation‘. Die funktionelle Organisation des Gehirns kann man sich zu Nutze machen – zum Beispiel bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall.
Händigkeit
Die Hand, welche eine Person bei präzisen, feinen Arbeiten bevorzugt, bestimmt die sogenannte ‚Händigkeit‘ der Person. Wenn eine Person lieber mit der rechten Hand arbeitet, dann spricht man von einem ‚Rechtshänder‘. Bevorzugt ein Mensch eher die linke Hand, dann ist er ein ‚Linkshänder‘.
Der Kraftgriff für festes Zupacken
Eine wichtige Funktion der Hand ist der Kraftgriff. Man benutzt diesen Griff häufig im Alltag: Griffe festhalten, Taschen tragen, Dinge anheben. Der Griff oder Gegenstand befindet sich dabei in der Handfläche und die Finger schließen sich darum. Der Daumen nimmt beim Kraftgriff eine besonders wichtige Rolle ein: Er liegt den anderen Fingern gegenüber und erlaubt so das feste Zupacken.
Neben dem Gewicht bestimmt auch die Oberfläche der Gegenstände, wie fest man zupacken muss – je glatter, desto fester muss der Griff sein. Das Gehirn lernt, welche Oberfläche glatt ist („fest zupacken“) und welche eher rau oder weich („nicht so fest zupacken“). Die Augen liefern diese Informationen innerhalb von Millisekunden. So kann das Hirn rapide bestimmen, wie fest die Hand zugreifen muss. Unser Tastsinn hilft uns dann zusätzlich im Moment des Anfassens den genauen Kraftgrad zu bestimmen.
Der Präzisionsgriff für feines Arbeiten
Er ist eine Art Gegenteil des Kraftgriffs: Beim Präzisionsgriff packt die Hand nicht möglichst fest zu, sondern nur so fest wie nötig. Diese Fähigkeit ist wichtig, wenn man kleine, feine Arbeiten ausführen möchte. Beispiele sind das Nähen von Hand, mit einem Stift zu schreiben, Malen oder Schrauben.
Bei dieser Art Griff benutzen wir vor allem den Daumen und den Zeigefinger, denn es ist zumeist nicht nötig, alle Finger zum Halten kleiner Gegenstände zu benutzen. Die beiden Finger formen eine Art Zange oder Pinzette. Man spricht daher auch vom ‚Pinzettengriff‘. So können Daumen und Zeigefinger die kleinen leichten Gegenstände gut kontrollieren.
Der Tastsinn – Die Welt mit der Hand erfühlen
Neben dem Greifen ist die Hand für das Tasten zuständig. Die Hand hat sehr feine Sensoren, mit denen wir die Oberfläche und die Konsistenz verschiedenster Gegenstände erfühlen können. Die Sensoren reagieren auf verschiedene Reize: Druck, Wärme/Kälte, Vibrationen und Bewegungen. Zwar verfügen andere Körperteile auch über solche Rezeptoren in der Haut. Die Hand hat jedoch weitaus mehr– vor allem an den Fingerspitzen.
Als Fingerspitzengefühl bezeichnet man sensibles Verhalten gegenüber anderen. Die Wendung bezeichnet jedoch nicht nur Aktionen mit den Fingern, sondern überträgt sich auch auf andere Lebensbereiche, wie die sensible Wortwahl. Die Analogie ist nicht verwunderlich, wenn man betrachtet, wie hochsensibel unsere Fingerspitzen die Umwelt erfühlen können.
Welche Erkrankungen an der Hand gibt es?
Die Hand ist ein relativ verletzungsanfälliges Körperteil und ihre Erkrankungen umfassen ein breites Spektrum. Ursachen reichen von traumatischen Schäden (zum Beispiel eine Stauchung oder ein Schnitt) über Abnutzung bis hin zu entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma. Allein das ständige Benutzen der Hände bedingt bereits das hohe Verletzungsrisiko: Man verwendet im Alltag häufig gefährliche Gegenstände wie Messer oder stützt sich mit den Händen ab.
Traumatische Schäden der Hand
Stürze, Unfälle mit einem Fahrzeug (zum Beispiel Fahrrad, Auto oder Motorrad) und Sportunfälle sind häufige Ursachen für Handverletzungen. Sie äußern sich unter anderem folgendermaßen:
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- Eine Prellung (sog. ‚Kontusion‘) ist eine durch einen Schlag oder Stoß verursachte Verletzung. Der Schlag von außen quetscht das Gewebe zusammen – es sammeln sich Blut oder Gewebeflüssigkeit an dieser Stelle. Eine tief liegende Prellung ist von außen nicht sichtbar. Oberflächliche Prellungen kann man anhand blauer Flecken (sog. ‚Hämatome‘) auf der Haut erkennen.
- Eine Stauchung (sog. ‚Distorsion‘) ist eine Verletzung der Bänder oder einer Gelenkkapsel. Sie entsteht durch eine schnelles, unvorhergesehenes Überstrecken oder Drehen der Gliedmaße in eine nicht-vorgesehene Richtung. Die Verletzung entsteht durch Stürze oder ruckartige Krafteinwirkung von außen.
- Brüche (sog. ‚Frakturen‘), z. B. der Handgelenke oder Finger. Der Handgelenksbruch (sog. ‚distale Radiusfraktur‘) ist die häufigste Fraktur an der Hand. Sie entsteht, wenn man sich bei einem Sturz mit gestreckter Hand abfängt. Der Bruch befindet sich knapp vor dem Handgelenk.
- Eine ebenfalls häufig auftretende Verletzung der Hand ist ein Kapselriss. Durch falsche Bewegungen kann die Gelenkkapsel eines der Gelenke in der Hand reißen. Dies geschieht häufig beim Sport (zum Beispiel Handball) oder auch durch alltägliche Handlungen. Der Riss hat sofortige Schmerzen und Schwellungen rund um das Gelenk zur Folge.
- Weitere mögliche Unfallverletzungen der Hand sind Blutungen (zum Beispiel ein Bluterguss oder eine Schnittwunde), Schürfwunden sowie Zerrungen oder Abrisse der Sehnen.
Spätfolgen von Handverletzungen
Die Entzündung der Knochen (sog. ‚Osteomyelitis‘) ist eine mögliche Spätfolge einer traumatischen Verletzung der Hand. Zumeist verursacht eine Infektion die Entzündung. Patienten mit offenen Brüchen und frisch Operierte sind dabei am anfälligsten. Die Osteomyelitis kann zu einer chronischen Entzündung werden und in schlimmen Fällen sogar das Knochenmark schädigen. Eine Spätfolge einer distalen Radiusfraktur (bei schlechter Heilung) ist das Karpaltunnelsyndrom.
Verschleißerkrankungen der Hand
Die Beanspruchung der Hand führt zu Verschleiß. Dieser äußert sich zum Beispiel in verdickten Sehnen. Dadurch funktioniert die Mechanik der Hand nicht mehr reibungslos – und das stört den normalen Bewegungsablauf erheblich. Schmerzen, Steifheit und Missempfindungen sind mögliche Symptome.
Der Rückgang des Knorpelgewebes (sog. ‚Arthrose‘) ist eine nicht-entzündliche Verschleißerkrankung der Hand. Arthrose tritt häufig in den Fingergelenken auf. Das Knorpelgewebe wird mit der Zeit dünner, wodurch das Gelenk weniger elastisch ist: Die Bewegungen reiben und verursachen (starke) Schmerzen.
Neurologische Erkrankungen der Hand
Der Karpaltunnel befindet sich unten mittig in der Hand – zwischen den Handwurzelknochen und dem Karpalband. Das Karpalband spannt sich zwischen dem Daumen und kleinen Finger auf Höhe der Handwurzel. Der Mittelnerv (sog. ‚Nervus medianus‘) liegt ebenfalls mittig in der Hand – er verläuft vom Handgelenk bis hin zum Mittelfinger und liegt im Karpaltunnel. Zudem verlaufen dort einige Muskelsehnen. Wird der Mittelnerv durch eine Schädigung im Karpaltunnel zusammengedrückt, entstehen starke Schmerzen – das Karpaltunnel-Syndrom.
Der zusammengedrückte und dadurch in seiner Funktion eingeschränkte Nerv und die Schmerzen stören den Bewegungsablauf der Hand. Die daneben liegenden Beugesehnen werden falsch belastet. Man spricht beim Karpaltunnel-Syndrom von einer neurologischen Erkrankung des Nervs, da der Mittelnerv in diesem Fall der Auslöser ist. In besonders schwerwiegenden Fällen ist eine operative Behandlung erforderlich um den Druck vom Nerv zu nehmen.
Entzündliche Erkrankungen der Hand
Die Sehnenscheidenentzündung ist eine entzündliche Erkrankung der Hand, verursacht durch übermäßige Beanspruchung. Mögliche Auslöser sind sehr oft wiederkehrende, monotone Bewegungen, zum Beispiel das Tragen eines Tabletts oder sehr lang andauernde Arbeiten (Tippen) am PC. Eine Sehnenscheidenentzündung kann auch die Folge einer Infektion sein.
Die Rheumatoide Arthritis (kurz ‚Rheuma‘) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung. Sie kann alle Gelenke des Körpers befallen, manifestiert sich jedoch vor allem an den Händen. Rheuma ist nicht zu verwechseln mit Arthrose oder Gicht. Man zählt Rheuma zu den Erkrankungen des Immunsystems, bei denen es sich gegen den Körper richtet (sog. ‚Autoimmunerkrankung‘). Dies verursacht eine Entzündung im Körper. Die Ursache ist womöglich eine Infektion der Gelenke, die das Immunsystem versucht zu bekämpfen. Dabei schädigt es allerdings auch eigene Bestandteile wie den Knorpel. Rheumatoide Arthritis verläuft in Schüben. Es handelt sich um eine chronische Krankheit und die Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass genetische Veranlagung (sog. ‚genetische Dispositionen‘) ein Grund für das Auftreten der Erkrankung sein können.
Entzündungen treten in den Knochen (sog. ‚Osteitis‘) und im Knochenmarksraum (sog. ‚Osteomyelitis‘) auf – häufig als Folge eines Bruches oder einer Operation. In manchen Fällen werden diese Entzündungen chronisch.
Genetisch bedingte, angeborene Erkrankungen und Fehlbildungen der Hand
Die Vielfingrigkeit (sog. ‚Syndaktylie‘) ist eine Erkrankung, bei der die Finger von Geburt an nicht richtig voneinander getrennt sind. Der Name bedeutet wörtlich ‚zusammenhängende Finger‘ (von altgriechisch ‚syn‘ – ‚zusammen‘ und ‚daktylos‘ – ‚Finger‘). Die Finger sind zusammengewachsen, also durch Knochen oder Bindegewebe miteinander verbunden.
Weitere Missbildungen der Hand entstehen aufgrund von Fehlbildungen-erzeugendem (sog. ‚teratogenen‘) Medikamentenkonsum (z. B. Thalidomid – besser bekannt als Contergan) oder Vergiftungen der Mutter während der Schwangerschaft (z. B. durch Alkoholismus). Die Kinder können mit zu kurzen Armen zur Welt kommen oder haben keine bzw. degenerierte Hände mit sehr kurzen, nicht funktionsfähigen Fingern.
Die Gicht ist eine z. T. vererbliche Erkrankung des Stoffwechsels, die sich durch Schwellungen am gesamtem Körper äußern kann. Die Schwellungen treten vermehrt an Händen und Füßen auf. Ursächlich ist eine erhöhte Konzentration der Harnsäure im Blut (sog. ‚Hyperurikämie‘) und ein daraus folgendes Ausfallen von Harnsäurekristallen, die sich dann im Gewebe ablagern. Grund kann u. a. eine Unterfunktion der Nieren sein: Sie sind nicht in der Lage, die Harnsäure ausreichend aus dem Blut zu entfernen. Seltener sind Enzymdefekte verantwortlich für die Hyperurikämie. Auch Medikamente, Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte oder übermäßiger Zellzerfall – z. B. nach einer Chemotherapie – können zu Gichtanfällen führen.
Wie äußern sich Beschwerden an der Hand?
Die Beschwerden an der Hand äußern sich unterschiedlich – je nach Ursache für die Erkrankung. Schwellungen treten zum Beispiel bei traumatischen Verletzungen, bei Sehnenscheidenentzündungen und bei Rheuma auf.
Störung der Bewegungen
Ein Verschleiß mit verdickten Sehnen der Hand äußert sich durch einen gestörten Bewegungsablauf. Ist die Beugesehne des Fingers verdickt erfolgt die Bewegung nicht mehr geschmeidig, sondern ruckartig. Arthrose und Rheuma äußern sich in einer verringerten Beweglichkeit. Vor allem bei Rheuma ist diese morgens stark eingeschränkt. Auch bei einem Kapselriss ist der Bewegungsablauf aufgrund von Schwellungen und Blutergüssen beeinträchtigt. Manchmal kann man zusätzlich ein knackendes Geräusch beim Bewegen der Gelenke wahrnehmen.
Schmerzen
Ein häufiges Symptom von Erkrankungen der Hand sind Missempfindungen und Schmerzen. Traumatische Handverletzungen erfolgen zumeist in der Bewegung. Deshalb nehmen die Betroffenen den Schmerz direkt wahr. Der Schmerz muss jedoch nicht nur an der verletzten Stelle auftreten: Bei einer Sehnenscheidenentzündung oder einem Kapselriss zum Beispiel treten die Schmerzen an der betroffenen Stelle auf, können sich jedoch auch auf die gesamte Sehne oder den nebenliegenden Muskel ausbreiten.
Auch Rheuma und Arthrose verursachen Schmerzen. Bei Arthrose verursacht der zu enge Gelenkspalt Spannungsgefühle bis hin zu starken Schmerzen. Rheuma äußert sich in Druck- und Bewegungsschmerzen. Bei einem Karpaltunnel-Syndrom zeigen sich Gefühlsstörungen der Finger (Kribbeln, ‚Einschlafen‘ der Glieder, Empfindungen wie bei einem elektrischen Schlag), die bei vielen Patienten vor allem nachts auftreten. Alle traumatischen Verletzungen der Hand (zum Beispiel Brüche, ein Sehnenabriss oder eine Prellung) äußern sich ebenfalls in mäßigen bis starken Schmerzen.
Diagnose und mögliche Folgesymptome
Bei traumatischen Verletzungen der Hand ist es wichtig, die vorliegende Schädigung genau zu identifizieren. Ein Abriss oder eine Überdehnung der Bänder zum Beispiel verursachen ähnliche Schmerzsymptome wie ein Kapselriss. Die richtige Therapie ist entsprechend abhängig von der Ursache, die gründlich ermittelt werden muss. Dazu eignen sich – neben einem umfassenden Anamnesegespräch – bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (kurz: MRT). Fehlerhafte Diagnosen und eine falsche Behandlung steigern das Risiko für Folgesymptome.
Nach einer Verletzung muss sich die Hand regenerieren. Keine oder die falsche Nachsorge erhöht das Risiko für Spätfolgen: Eine fehlerhafte Heilung kann die Hand langfristig schädigen. Symptome wie Entzündungen, Einschränkungen der Bewegung oder starke Schmerzen treten auf. Wächst ein Gelenk nach einer Verletzung falsch zusammen, ist die einzige therapeutische Maßnahme oft ein chirurgischer Eingriff.
Eine gründliche Nachsorge durch einen Orthopäden oder einen Physiotherapeuten ist daher wichtig. Ggf. kann auch eine manuelle Therapie im Rahmen von Osteopathie hilfreich sein. Die Rehabilitation einer Handverletzung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die korrekte Heilung ist jedoch unumgänglich, dass sich die Betroffenen an ihren Therapieplan halten. Die Physiotherapie verhindert weitere Schäden durch das Stärken der anatomischen Strukturen der Hand. Allerdings besteht auch bei korrekt verheilten Verletzungen immer ein Restrisiko für eine eingeschränkte Beweglichkeit und spätere Gelenksarthrose. Durch regelmäßige Nach-Untersuchungen beim Arzt lassen sich mögliche Folgen der Verletzung rechtzeitig erkennen und therapieren.
Fakten-Box – Die Hand
- befindet sich am Ende der oberen Extremität
- kann zupacken, drücken, greifen
- mit der Hand lassen sich sehr kleine, präzise Bewegungen ausführen
Schmerzen in der Hand
- Bewegungsschmerzen bei Rheuma
- Druckschmerzen bei Rheuma
- Spannungsgefühl bei Arthrose
- Gefühlsstörungen der Finger beim Karpaltunnel-Syndrom
Erkrankungen in Zusammenhang mit der Hand
- Rheuma
- Arthrose
- Osteomyelitis
- Kapselriss
- Bruch
- Sehnenabriss
- Sehnenscheidenentzündung
- Syndaktylie
- Karpaltunnel-Syndrom
Aktuelle Forschung: Eine schnelle Hand-Augen-Koordination ist wichtig für den Profi-Sport
Sport ist gut für Körper und Geist – so sagt man. Regelmäßige sportliche Betätigung hat jedoch noch viel weitreichendere positive Folgen, als lange Zeit vermutet: Sport trainiert möglicherweise sogar die Steuerung zwischen Wahrnehmung und Bewegung (sog. ‚neurokognitive koordinative Fähigkeiten‘). Ein Beispiel ist die Koordination zwischen den Augen und den Händen.
Wie misst man Koordination?
Ein Forscherteam aus den Vereinigten Staaten hat unter der Leitung von Daniel M. Laby, Mitarbeiter am ‚Sports and Performance Vision Center‘ der Universität New York, die Augen-Hand-Koordination (sog. ‚visuo-motorische Fähigkeiten‘) anhand von Reaktionzeiten gemessen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Reaktionszeit der visuo-motorischen Fähigkeit zeigt, wie schnell ein Mensch visuelle Informationen wahrnehmen und verarbeiten kann. Konkret haben die Wissenschaftler gemessen, wie schnell die Augen mit dem Gehirn und das Gehirn mit den Händen kommuniziert.
Die untersuchte Gruppe bestand in dieser Studie aus 450 professionellen Baseballspielern. Die Aufgabe hatte jedoch nichts mit Baseballspielen zu tun: Sie bestand darin, an einer Tafel auf Rot aufleuchtende Lampen mit dem Drücken von Knöpfen zu reagieren.
Eine sehr gute Koordination geht mit sportlichen Erfolg einher
Die Forscher haben die koordinativen Fähigkeiten der Sportler in einer statistischen Analyse mit ihrem sportlichen Erfolg verglichen. Die Studie zeigte, dass bessere koordinative Fähigkeiten (schnellere Reaktionszeit beim Spiel) signifikant mit dem Erfolg der einzelnen Spieler korreliert: Die schnellen Spieler (die oberen 20 %) trafen die Bälle häufiger und schlugen diese zielsicherer in das Feld als die langsamen Spieler (die unteren 20 %). Man kann daraus schließen, dass Spieler mit schnelleren visuo-motorischen Koordinationsfähigkeiten wahrscheinlicher die Profi-Liga erreichen und in dieser Erfolg haben werden, als langsamere Spieler.
Bedeutung für zukünftige Spielerauswahl
Es wurde nicht klar, ob bei Profi-Sportlern das Training die schnelle Zusammenarbeit von Händen und Augen begünstigt oder ob es sich um eine Veranlagung handelt. Weitere Studien mit Kontrollgruppen sind nötig, um alle Effekte zu messen. Allgemein könnten Reaktionszeitstudien jedoch in Zukunft bei der Auswahl von Profi-Sportlern helfen.
Quelle: Daniel M. Laby u. a. (2018): The hand-eye coordination of professional baseball players: the relationship to batting. Optometry and Vision Science, 95/7, S. 557–567.
Häufige Patientenfragen
Wie kann man einer Verletzung der Hände beim Sport vorbeugen?
Dr. Dr. T. Weigl
Vollkommen ausgeschlossen ist eine Verletzung beim Sport nie. Dennoch kann man das Verletzungsrisiko gezielt verringern. Stärken Sie Ihre Muskeln und Gelenke auf vielfältige Weise – üben Sie nicht nur Ihre Haupt-Sportart aus, sondern machen Sie zusätzliche Übungen. Für die Handmuskulatur eignet sich hier zum Beispiel im Bankstütz zu stehen (mit oder ohne Liegestütze). Für agile Sportler sind Handstände oder Radschlagen ebenfalls geeignet. Es gibt auch spezielle Trainingsgeräte für die Hand. Informieren Sie sich bei Ihrem Orthopäden oder Physiotherapeuten über solche Hilfsmittel und weitere Übungen für die Hände.
Insgesamt ist es sinnvoll, vor dem Sport die Muskeln und Gelenke zu aktivieren und sich aufzuwärmen. Aufwärmübungen bewirken, dass die gewünschten Bereiche des Körpers gut durchblutet werden. Aufwärmübungen für die Hände sind beispielsweise mehrmals eine Faust zu machen, die Finger nach hinter zu dehnen, zu kreisen und zu spreizen.
Gerade bei Sportarten, die in den Bergen stattfinden – wie Mountainbiken oder Snowboarden – ist die Verletzungsgefahr für die Hand bei einem Sturz recht hoch. Verzichten Sie bei diesen Sportarten auf den Konsum von Alkohol. Alkoholisiert Sport zu machen ist zum einen generell nicht gesund für das Herz-Kreislauf-System. Zum anderen verringert der Alkohol die Aufmerksamkeit, verlangsamt die Reaktionszeit und führt zu unvernünftigem Verhalten. Die Gefahr besteht, dass man die eigenen sportlichen Fähigkeiten überschätzt und einen Unfall provoziert.
Kann ich mit einer gebrochenen Hand Auto fahren?
Dr. Dr. T. Weigl
Wenn Sie Ihre Hand gebrochen haben, muss diese zunächst ruhiggestellt werden und komplett ausheilen. Egal, ob die Fraktur operiert werden muss oder nicht dauert das Ausheilen einige Zeit. Beim Autofahren müssen Sie in der Lage sein das Lenkrad mit beiden Händen sicher zu umfassen. Wenn Sie aufgrund eines Bruchs nicht richtig greifen können, gefährden Sie Ihre eigene Gesundheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer: In einer Gefahrensituation können Sie ggf. nicht schnell genug reagieren. Es besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Hand weiter schädigen oder sogar einen Unfall verursachen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ab, ab wann Sie Autofahren dürfen und halten Sie sich unbedingt an seine Empfehlungen.
Ich arbeite als Kellnerin und habe Schmerzen in der Hand. Meine Kollegin sagt, dass es sich bestimmt um eine Sehnenscheidenentzündung handelt. Stimmt das?
Dr. Dr. T. Weigl
Eine Sehnenscheidenentzündung in der Hand ist möglicherweise die Folge einer Überbeanspruchung. Es kann sein, dass das ständige Tragen eines Gegenstands in gleicher Haltung der Hand der Grund für die Überbeanspruchung ist. Ob die Entzündung durch Ihre Arbeit bedingt ist, lässt sich aus der Ferne jedoch nicht feststellen. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Orthopäden, um die Ursache der Schmerzen abzuklären.
Meine Großmutter hat Rheuma und bekommt immer schiefere Hände. Wird die Erkrankung in dieser Form auch bei mir auftreten?
Dr. Dr. T. Weigl
Die Ursachen für das Erkranken an Rheuma sind bislang noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass die Erkrankung zumindest teilweise genetisch bedingt ist. Eine Infektion im Körper zusammen mit verschiedenen begünstigenden Genen ist wahrscheinlich der Auslöser für die Krankheit. Ungefähr 30 % der Bevölkerung in Deutschland weist das Erbmerkmal HLA-DR4 auf. Wer dieses Merkmal trägt, hat ein um das Fünffache erhöhtes Risiko an Rheuma zu erkranken. Die Krankheit bricht häufig ab dem 35. Lebensjahr aus. Zur Risikogruppe zu gehören bedeutet nicht, dass man die Erkrankung auf jeden Fall bekommt.
Ob sich die Erkrankung in schiefen Händen äußert, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es ist richtig, dass Rheuma sehr häufig an den Händen auftritt. In der Medizin spricht man auch davon, dass die Hände die ‚Visitenkarte‘ eines Rheumatikers sind. Denn Fehlstellungen der Hände und Füße sind gängig Symptome. Allerdings gibt es auch Patienten, bei denen sich die Symptome eher in Steifigkeit und Schmerzen äußern – ohne eine erkennbare Fehlstellung. Suchen Sie sich Rat bei Ihrem Hausarzt oder Orthopäden. Er kann Sie vor Ort untersuchen und mögliche Symptome erkennen.
Mein Freund möchte mit mir Mountainbike fahren gehen. Ich habe aber Angst zu stürzen und mir die zu Hand brechen. Wie hoch ist die Gefahr einer ernsthaften Verletzung?
Dr. Dr. T. Weigl
Eine Verletzung der Hand ist nie ausgeschlossen – weder im Alltag noch beim Sport. Das Risiko für eine Verletzung steigt jedoch, wenn man seines Sportgerätes nicht mächtig ist. Wenn Sie sich unsicher fühlen tasten Sie sich langsam an die Sportart heran. Ein Kurs bei einem professionellen Lehrer gibt Ihnen die nötigen technischen Fähigkeiten, um den Sport möglichst sicher auszuführen.
Stimmt es, dass manche Menschen sechs Finger haben?
Dr. Dr. T. Weigl
Ein genetischer Defekt kann dazu führen, dass Menschen mit mehr als fünf Fingern zur Welt kommen (sog. ‚Polydaktylie‘). Es handelt sich bei dem überflüssigen Finger um einen zweiten Daumen oder einen anderen Finger. Das Phänomen kann auch den Fuß betreffen.
Wie lang muss man warten bis man nach einem Sehnenabriss des kleinen Fingers wieder Windsurfen kann?
Dr. Dr. T. Weigl
Ein Sehnenabriss beeinträchtigt die Stabilität des gesamten Fingers. Eine schnelle Wiederbelastung nach der Verletzung ist nicht empfehlenswert und es ist schwer zu sagen, wie lange der Heilungsprozess dauert. Um die Bewegungen zu kräftigen und die Gefahr von Folgeverletzungen zu verhindern, sollten Sie die Anweisung Ihres Orthopäden unbedingt befolgen. Eine Physiotherapie ist in vielen Fällen nötig. Üben Sie keine die Hand belastenden Sportarten aus bevor die Verletzung gut verheilt ist. Der Therapeut kennt die Besonderheiten Ihrer Verletzung und kann einschätzen, welcher Belastung Sie Ihre Hand aussetzen können.
Typisches Patientenbeispiel
Nun sitzt Michael im Wartezimmer der Notaufnahme irgendwo in der Alpen. Immerhin war das nächste Krankenhaus nur eine halbe Stunde entfernt. Seine Hand pocht und er hat Angst, dass sie gebrochen ist. „Der Unfall war so dumm“, sagt er zu seiner Freundin Alice, „ich bin mit meinem neuen Bike nicht schneller gefahren als mit meinem alten Bike. Aber naja, dann bin ich in der Kurve halt weggerutscht. Mann, wäre ich doch mal ein bisschen langsamer gefahren.“ „Man kann das nicht ändern. Aber ja, ist schon dumm gelaufen. Immerhin ist hier im Krankenhaus nicht viel los. Ich möchte wirklich wissen, was mit der Hand ist.“, sagt Alice. „Naja, ich bin schon auf die ausgestreckte Hand gefallen. Und es fühlt sich so an wie letztes Mal, als ich mir mal meine Hand gebrochen hatte“, gibt Michael zu.
Eine Röntgenaufnahme als Diagnosewerkzeug
Die Anamnese beim Arzt hat nur 15 Minuten gedauert. Als Michael aus der Tür heraustritt, sagt er zu Alice: „Ok naja, die müssen mich operieren. Es geht in einer Stunde los, wollen wir so lange noch am See hier spazieren gehen?“ „Was?“ fragt Alice entsetzt, „Oh, ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist!“ „Ist es auch nicht“, grinst Michael, „es ist alles in Ordnung. War nur ein Scherz, wir können gehen. Ich bin dieses Mal zum Glück ohne Bruch davongekommen. Aber ich muss zu Hause trotzdem zum Orthopäden und nachsehen lassen, wie sich die Prellung entwickelt. Vielleicht muss ich auch Physiotherapie machen, hat der Arzt gesagt. Mal sehen. Aber immerhin keine Operation.“
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.
Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Melinda A. Mende
Lektorat: Arlen-Celina Lücke
Veröffentlicht am: 12.02.2020
Quellen
- Anne L. Foundas u. a. (2015): Atypical anatomy of the hand representation in adults who stutter. In: SM Journal of Neurology and Neuroscience 1, S. 1002–1008.
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- Thomas Henke u. a. (2014): Sportunfälle im Vereinssport in Deutschland. Aspekte der Epidemiologie und Prävention. In: sicherheitimsport.de.
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- Robert F. Schmidt u. a. (2011): Physiologie des Menschen. Mit Pathophysiologie. Springer Verlag, Berlin.
- Gerard J. Tortora / Brian H. Derrickson (2008): Anatomie und Physiologie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim.
Nils E.
30.11.2022 20:52Vielen Dank für diesen Beitrag über die Hand. Interessant, dass bei vielen Beschwerden wie beispielsweise nach Unfällen ein Röntgen beim Radiologen ein schnelles Diagnosewerkzeug ist. Ich hatte auch mal einen Sturz beim Sport und musste dann auch zum Radiologen, damit ein Bruch ausgeschlossen werden konnte.