Auf einen Blick – Hirnzysten
Was ist eine Hirnzyste?
- ein Hohlraum im Gehirn
- ist mit Flüssigkeit oder mit Geschwülsten gefüllt oder leer
- die Zyste ist umgeben von einer Gewebe-Kapsel
Wer bekommt eine Hirnzyste?
- Patienten mit Bluthochdruck
- Menschen mit einer parasitären Infektion
- manche Hirnzysten sind angeboren
Symptome (Auszug)
- Kopfschmerzen
- erhöhter Hirndruck
- Schwierigkeiten mit den motorischen Fähigkeiten
Behandlung (Auszug)
- medikamentöse Therapie
- operative Entfernung
- Kontrolluntersuchungen
Tipps
- Hirnzysten sind nicht dasselbe wie Krebs: sie sind keine sich ausbreitenden Geschwüre
- Hirnzysten haben oft keine Symptome und der Arzt entdeckt die durch Zufall bei einer Untersuchung
- der sogenannte Wasserkopf bei Kindern deutet auf eine vermehrte Ansammlung von Hirnflüssigkeit aufgrund einer Hirnzyste hin
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Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenHirnzysten sind Kammern im Gehirn, die von einer Gewebe-Kapsel umgeben sind. Die Kammern enthalten entweder Flüssigkeiten, Geschwülste, können aber auch leer sein. Oft entdeckt man eine Hirnzyste gar nicht oder nur durch Zufall, da manche Hirnzysten keine Symptome verursachen. Gerade angeborene Zysten bemerkt der Betroffene oft jahrelang nicht.
Wenn eine Hirnzyste keine Symptome hervorruft, muss der Arzt sie oftmals nicht behandeln. In manchen Fällen reichen regelmäßige Kontroll-Untersuchungen als Therapie aus. Hirnzysten können für dir Betroffenen jedoch auch gefährlich werden – wenn sie auf umliegende Bereiche des Gehirns drücken und die Funktionen des Gehirns einschränken. Mögliche Folgen sind ein erhöhter Hirndruck, motorische Störungen, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im schlimmsten Fall führt eine Hirnzyste zu einem Koma und wird lebensgefährlich.
Wenn eine Hirnzyste eine Gefahr für den Betroffenen darstellt, hat der Arzt verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Diese richten sich nach der Ursache der Hirnzyste. Eine medikamentöse Therapie reicht bei infektiösen Hirnzysten in manchen Fällen aus. Zudem existiert die Möglichkeit, Hirnzysten entweder operativ zu öffnen oder zu entfernen, dies macht dann typischerweise ein Neurochirurg.
Was ist eine Hirnzyste?
Eine Hirnzyste ist ein nicht normaler Hohlraum im Gehirn. Der Raum ist entweder mit einer Flüssigkeit, mit Gewebe gefüllt (sog. ‚Geschwülste‘) oder leer. Die Flüssigkeiten, die sich in einer Hirnzyste befinden, sind zum Beispiel Blut, Gehirnwasser oder Eiter. Die Zyste ist in eine Gewebskapsel eingeschlossen und so vom restlichen Gewebe des Gehirns abgeschottet. Eine Hirnzyste ist daher eine Art Schutz vor dem überflüssigen Material für das restliche Gehirn. Der Raum innerhalb der Zyste kann eine oder mehrere gefüllte oder hohle Kammern haben.
„Dieses Phänomen finden Sie auch im Tierreich. Ein Beispiel ist die Bildung einer Perle. Die Muschel kapselt einen Fremdkörper ein, um sich selbst zu schützen – eine Perle entsteht.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Share on XIm Gegensatz zu Krebs-Tumoren handelt es sich bei einer Zyste nicht um eine unkontrollierte Wucherung. Hirnzysten sind Geschwülste, die man als ‚gutartig‘ bezeichnet. Weitere gutartige Geschwülste sind die Polypen oder Myome. Zysten entstehen aufgrund einer Vorerkrankung, einer Infektion oder einer Veranlagung. Zumeist lassen sich Hirnzysten gut behandeln und kehren nicht wieder. Im Gegensatz zu Krebs besteht auch nicht die Gefahr, dass die Wucherung in andere Teile des Körpers streut. Zwar kommen Zysten auch in anderen Organen vor, wie beispielsweise der Leber, den Eierstöcken oder den Nieren. Sie entstehen jedoch unabhängig voneinander.
Verschiedene Arten von Hirnzysten
Es gibt verschiedene Arten von Hirnzysten. Sie unterscheiden sich darin, wo sie sich befinden und welche Ursachen sie haben. Manche Stellen im Gehirn sind aufgrund ihrer Anatomie besonders anfällig für Hirnzysten.
- Kolloidzysten treten sehr häufig in den Hirnwasserkammern (sog. ‚Ventrikel‘) auf, welche sich in der Mitte des Gehirns befinden. Diese Zysten wachsen vorne an der Kammer und blockieren daher möglicherweise die Verbindung zwischen den seitlichen Hirnwasserkammern. Ist dies der Fall, dann erhöht sich der Hirndruck oder der Kopf wird abnormal groß (vor allem bei Kindern). Diese Zysten sind gefährlich und können sogar tödlich sein.
- Ventrikelzysten befinden sich in den seitlichen Hirnwasser-Kammern. So wie die Kolloidzysten können sie die Hirnwasser-Kammern blockieren und schwere Folgen verursachen. Diese Zysten entstehen aus den weichen Häuten (sog. ‚Membranen‘) der Hirnhaut oder aus der Wand der Hirnwasser-Kammern.
- Pinealzysten entstehen im Mittelhirn, aus der Zirbeldrüse (sog. ‚Pinealis‘). Auch diese Zysten können die Zirkulation des Hirnwassers blockieren und haben dieselben Gefahren wie Ventrikelzysten und Kolloidzysten.
- Arachnoidalzysten sind zumeist angeborene Hirnzysten. Sie entstehen an den äußeren Rändern des Gehirns an den Hirnlappen (sog. ‚Cortex‘) zwischen den Hirnhäuten und befinden sich oft zwischen dem Stirnlappen (sog. ‚Frontal-Lappen‘) und dem Schläfen-Lappen (sog. ‚Temporal-Lappen) des Gehirns (sog. ‚Sylvische Fissur‘). Sie sind mit Hirnwasser gefüllt und verursachen häufig keine Symptome, Daher entdeckt der Arzt sie häufig aufgrund eines Zufalls-Befunds.
Hirnzysten treten aufgrund von Vorerkrankungen und Infektionen in allen anderen Bereichen des Gehirns auf, beispielsweise in allen weiteren Hirn-Lappen der Hirnrinde. Verursacht zum Beispiel eine parasitäre Infektion eine Hirnzyste, dann kapselt das Gehirn die Parasiten-Larve genau dort ein, wo sie sich befindet. Aufgrund der vielen möglichen Bereiche des Gehirns, an denen Hirnzysten entstehen, sind die Symptome auch sehr unterschiedlich. Denn das Gehirn ist funktional aufgebaut – verschiedene Areale haben verschiedene Aufgaben. Je nachdem, welches Hirnareal eine Zyste beeinträchtigt, sind andere Funktionen des Gehirns von Symptomen betroffen.
Hirnzysten sind gutartige Geschwülste und kein Krebs. Aber was genau ist Krebs und was ist ein Tumor? In diesem Video erläutert Dr. Dr. Tobias Weigl, wie Krebs entsteht und sich ausbreitet. Er geht außerdem darauf ein, welche Risikofaktoren für Krebs existieren.
Die Symptome: Welche Beschwerden verursacht eine Hirnzyste?
Hirnzysten entwickeln sich – je nach Ursache – unterschiedlich schnell. Hirnzysten, die von Geburt an im Gehirn sind, verlaufen in den ersten Jahren sehr oft frei von Symptomen, sodass man sie nicht entdeckt. In manchen Fällen verursacht eine Hirnzyste einen abnorm großen Kopf bei Säuglingen und bei Kindern (sog. ‚Hydrozephalus‘). Wenn Hirnzysten symptomatisch verlaufen, dann äußern sie sich häufig mit Symptomen wie einem erhöhten Hirndruck, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
Störungen verschiedener Funktionen des Körpers und Geistes
Drückt die Hirnzyste Bereiche im Gehirn zusammen, dann sind unterschiedliche koordinative oder geistige Funktionen des Körpers beeinträchtigt. Welche dies sind, richtet sich nach dem Ort und der Größe der Zyste. Wenn die Zyste beispielsweise auf das Hirnareal für die Bewegung (sog. ‚motorischer Kortex‘) drückt, dann haben die Patienten möglicherweise Schwierigkeiten beim Gehen oder empfinden Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Zysten beeinträchtigen in manchen Fällen auch das Hirnareal für das Sprechen: Wortfindungsschwierigkeiten oder Schwierigkeiten mit der Aussprache sind die Folge.
Die Zyste verursacht auch Störungen der Wahrnehmung und Empfindung (sog. ‚kognitive Funktionen‘). So leiden Patienten mit einer Hirnzyste unter Einschränkungen des Gedächtnisses und der Konzentration. Beeinträchtigt die Zyste das Hirnareal für das Sehen (sog. ‚visueller Kortex‘), haben die Patienten Schwierigkeiten mit der Wahrnehmung von Farben, Helligkeit oder von Räumlichkeit. Lähmungserscheinungen einzelner Gliedmaßen oder einer ganzen Körperhälfte sind ebenfalls mögliche Symptome von Hirnzysten. Es treten ebenfalls Empfindungsstörungen auf. Diese äußern sich zum Beispiel darin, dass die Personen Berührungen oder Kälte an der Haut weniger stark wahrnehmen als es normalerweise der Fall wäre.
Anfälle und psychische Einschränkungen
Eine Hirnzyste äußert sich bei einigen Patienten in Anfällen oder emotional-psychischen Störungen, wenn die Zyste auf die verantwortlichen Bereiche des Gehirns drückt. Die Symptome umfassen Krampfanfälle und sogar epileptische Anfälle. Die Betroffenen zeigen in manchen Fällen auch psychisch-emotionale Einschränkungen. Beispiele sind eine geringe Einsichtsfähigkeit, verminderte Empathie oder gesteigerte Impulsivität. Weitere Symptome sind die Bewusstseinstrübung oder Bewusstseinsverschiebung: Die Betroffenen fokussieren sich auf nur wenige Aspekte ihrer äußeren Wahrnehmung oder driften geistig ab. Bei einer besonders starken Symptomatik aufgrund einer Hirnzyste ist sogar ein komatöser Zustand möglich.
Infektiöse Symptome
Bei einer infektiös verursachten Hirnzyste hat der Patient zusätzliche Symptome, die die Infektion direkt verursacht. Diese sind zum Beispiel Infektionen der Nase, des Hals- und Rachenraums und der Lunge. Weitere Symptome sind hohes Fieber, allgemeines Unwohlsein und Abgeschlagenheit. Es ist zudem möglich, dass der Patient aufgrund des Fiebers ein getrübtes Bewusstsein und Störungen des Gleichgewichts und des Gedächtnisses zeigt.
Der Name Arachnoidalzyste bedeutet übersetzt ‚Spinnen-Gewebshaut-Zyste‘ (von altgriechisch ‚Arachne‘: dt. ‚Spinne‘). Die Haut, in der sich die Zysten bilden, ist die so-genannte Spinnen-Gewebshaut (sog. ‚Arachnoidea‘) – eine Schicht innerhalb der Hirnhaut. Neben dem Namen haben diese Zysten aber rein gar nicht mit Tieren zu tun – weder mit Spinnen noch mit anderen Tieren.
Wer ist am ehesten betroffen?
Hirnzysten haben verschiedene Ursachen. Sie bilden sich sehr häufig nach einer Schädigung des Gehirns. Die Risikogruppe umfasst also alle Personen, die schon einmal eine schädigende Erkrankung oder einen gehirnschädigenden Unfall hatten. Hirnzysten sind jedoch in einigen Fällen auch angeboren oder werden durch Infektionen verursacht. Hirnzysten treten daher in jeder Altersgruppe auf.
Schlechte Durchblutung des Gehirns
Insgesamt sind Durchblutungsstörungen des Gehirns die häufigste Ursache für Erkrankungen des Nervensystems. Denn das Gehirn benötigt sehr viel Sauerstoff und Glukose, die das Blut durch den Körper transportiert. Da das Gehirn kaum Energie-Reserven speichern kann, ist es auf eine ständige Versorgung angewiesen. Wenn die Versorgung aus irgendeinem Grund abreißt, hat das ein Absterben der Zellen oder einen Schlaganfall zur Folge.
Schlechte Durchblutung des Gehirns hat ebenfalls viele Ursachen – Verkalkung, ein gestörter Fettstoffwechsel, verengte Gefäße oder Gerinnsel. Eine schlechte Durchblutung und Schlaganfälle verursachen Hirnzysten indirekt: Zunächst sterben Teile des Gehirngewebes ab (sog. ‚Nekrose‘). Enzyme bauen das abgestorbene Hirngewebe im nächsten Schritt ab und verflüssigen es. Wenn das Gehirn die Flüssigkeit einkapselt, dann entsteht eine Hirnzyste.
Erhöhter Blutdruck
Ein zu hoher Blutdruck fördert die Entstehung von Hirnzysten, vor allem bei Langzeit-Patienten. Der hohe Blutdruck bringt die Gefäße an ihre Grenzen: Diese müssen dauerhaft einer zu großen Belastung standhalten. Irgendwann verursacht der dauerhafte Druck, dass die Gefäße reißen. Die Folge sind Blutungen, die in das Hirngewebe hineinlaufen. In diesem Fall entstehen Hirnzysten durch das Einkapseln des überschüssigen Blutes.
Infektion
Eine Infektion des Gehirns und des Nervensystems ist eine weitere mögliche Ursache für die Bildung von Hirnzysten. Beispiele sind eine Infektion mit dem Herpes Simplex Virus oder eine bakterielle Infektion. Parasiten wie Bandwürmer können ebenfalls eine Infektion des Gehirns verursachen.
Die beiden häufigsten Bandwurmarten, die Hirnzysten verursachen, sind der Schweine-Bandwurm und der Rinder-Bandwurm. Der Kontakt mit Hunden birgt ebenfalls ein Risiko: Eine Infektion mit dem Hunde-Bandwurm ist ebenfalls möglich. Bei allen Bandwurm-Arten erfolgt die Infektion gleichermaßen: Die Eier der Würmer gelangen mit der Nahrung in den Verdauungstrakt der betroffenen Person. Dort vermehren sich die Würmer und gelangen gegebenenfalls in die Blutgefäße. Von dort aus erreichen die Larven der Würmer andere Organe, wie auch das Gehirn. Das Gehirn bildet eine Zyste um die Bandwurm-Larve herum, um diese abzukapseln. So schützt es das umliegende Gewebe.
Weitere Ursachen für Hirnzysten
Hirnzysten haben weitere Ursachen, wie zum Beispiel Entzündungen im Körper. Beispiele sind Multiple Sklerose (kurz ‚MS‘), eine entzündliche Erkrankung des Gehirns, und Arteriosklerose. Störungen des Elektrolythaushalts und Missbildungstumore sind weitere Ursachen für Hirnzysten. In manchen Fällen bilden sich Hirnzysten in der Wachstumsphase aufgrund von Entwicklungsstörungen. Unfälle mit einem Schädel-Hirn-Trauma sind durch die Schädigung des Gewebes ebenfalls eine potenzielle Ursache für die Bildung von Hirnzysten.
Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose einer Hirnzyste
Oft unterziehen sich die Patienten einer Untersuchung des Kopfes und des Gehirns wegen einer anderen Erkrankung oder nach einem Unfall. Der Arzt diagnostiziert die Hirnzyste häufig durch Zufall (sog. ‚Zufallsbefund‘). Entweder erfolgt ein Anamnese-Gespräch aufgrund der unklaren Symptome oder eine Notfall-Untersuchung nach dem Unfall.
Ursachenforschung durch ein Anamnese-Gespräch
Wenn der Arzt bereits abgeklärt hat, dass der Patient eine Hirnzyste hat, erfolgen weitere Gespräche und Untersuchungen. Um die Ursache für die Symptome herauszufinden, erkundigt sich der Arzt in einem Anamnese-Gespräch umfassend nach den Lebensumständen des Patienten. Er fragt nach Vorerkrankungen (zum Beispiel Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)). Außerdem erfasst der Arzt den Beruf des Patienten, ob er Haustiere hat und welche Auslandsreisen er unternommen hat.
Untersuchungen des Körpers
Nach dem Anamnese-Gespräch nimmt der Arzt Untersuchungen des Körpers vor. Er misst zum Beispiel die Temperatur des Körpers und hört Herz und Lunge ab. Danach untersucht der Arzt die Reflexe des Körpers, überprüft das Sichtfeld, misst die Pupillen-Reflexe, die Bewegungskoordination und das Gleichgewichtsgefühl. Anhand dieser Untersuchungen lässt sich erkennen, ob und welche Funktionen des Körpers durch die Hirnzyste eingeschränkt sind.
Labor-Untersuchungen der Körperflüssigkeiten
Der Arzt entnimmt dem Patienten eine Blutprobe, um aus den Werten Hinweise auf die Ursache der Hirnzyste zu erhalten. Erhöhte Entzündungswerte und/oder eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen deuten darauf hin, dass eine Infektion im Körper ist. Um herauszufinden, ob das zentrale Nervensystem von einer Infektion ebenfalls betroffen ist, entnimmt der Arzt in manchen Fällen zusätzlich Flüssigkeit des Nervensystems (sog. ‚cerebro-spinale-Flüssigkeit‘) aus dem Rückenmark. Sowohl das Blut als auch die cerebro-spinale-Flüssigkeit enthalten möglicherweise Antikörper, die einen Hinweis auf die Erreger geben.
Bildgebende Verfahren für die Diagnosestellung
In den meisten Fällen erfolgt die weitere Diagnose einer Hirnzyste mithilfe von bildgebenden Verfahren. Durch die Bildgebung erkennt der Arzt die Ausmaße der Hirnzyste. Die beiden Standardverfahren, um Hirnzysten bildlich darzustellen, sind die Computertomographie (kurz ‚CT‘) und die Magnetresonanztomographie (kurz ‚MRT ‘). Auf den Bildern eines CT-Scanners lassen sich Hirnzysten schemenhaft erkennen: sie sehen wie ballonförmige Fremdkörper aus. Die Bilder zeigen verschiedene Ebenen der Gehirnstrukturen in Schichten. Ein MRT-Bild ermöglicht, eine Hirnzyste genauer darzustellen. Denn ein MRT hat eine sehr gute dreidimensionale, räumliche Auflösung. Falls der Arzt den Fluss des Hirnwassers zudem bildlich darstellen möchte, verwendet er ein Kontrastmittel bei der MRT-Untersuchung.
Verwendet der Arzt kein Kontrastmittel, dann versteht man das Scannen des Gehirns nicht als Eingriff in den Körper (sog. ‚nicht invasive Methode‘). Die Bildgebung hat in diesem Fall keine bekannten Nebenwirkungen. Das Verwenden eines Kontrastmittels beim MRT birgt jedoch möglicherweise Nebenwirkungen: In seltenen Fällen greift das Kontrastmittel das Bindegewebe an und verursacht Wucherungen in den inneren Organen.
Fakten-Box Hirnzysten
Hirnzysten
- mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Kapseln im Gehirn
- drücken auf das umliegende Gewebe
- haben manchmal keine Symptome
- werden oft nur durch Zufallsbefunde entdeckt
- wenn Symptome auftreten, muss man die Hirnzyste behandeln
Mögliche Symptome
- Krampfanfälle
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- beeinträchtigtes Sehvermögen
- Lähmungserscheinungen
- gestörtes Sprachvermögen
- Abgeschlagenheit
Mögliche Ursachen
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Schädigung des Gehirns durch Schlaganfall
- Entzündungen im Gehirn
- Unfall mit Schädigung des Gehirns
- Infektionen
Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung einer Hirnzyste
Die Behandlung einer Hirnzyste richtet sich danach, ob und welche Symptome die Hirnzyste verursacht. Bei zufällig entdeckten Hirnzysten ohne Symptome besteht die Möglichkeit, dass der Arzt diese zunächst nicht therapiert. Stattdessen kontrolliert er in regelmäßigen Abständen, ob sich die Zyste verändert. Dafür eignen sich bildgebende diagnostische Verfahren, wie MRT und CT. Je nach Ort und Größe der Zyste entscheidet der Arzt, wie oft sich der Patient der Untersuchung unterziehen soll. Falls die Hirnzyste wächst und Teile des Gehirns einschränkt, wechselt der Arzt zu anderen Therapiemethoden. Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Hirnzyste. In manchen Fällen reicht eine medikamentöse Behandlung aus, manchmal bedarf es einer operativen Maßnahme.
Medikamentöse Behandlung
Je nach Ursache der Hirnzyste verordnet der Arzt eine medikamentöse Therapie. Falls die Hirnzyste durch eine parasitäre Infektion verursacht ist, behandelt der Arzt den Befall mit einem Präparat, das die Parasiten abtötet. Die Zyste bildet sich daraufhin möglicherweise zurück. Bei bakteriellen Infektionen verordnet der Arzt Antibiotika. Wenn der Grund für die Hirnzyste ein schlechter Fettstoffwechsel oder erhöhter Blutdruck ist, verabreicht der Arzt ebenfalls Medikamente, um die jeweilige Ursache zu behandeln: Lipidsenker bei einem gestörten Fettstoffwechsel und Antihypertensiva gegen Bluthochdruck. Allerdings reicht eine medikamentöse Therapie häufig nicht aus, damit sich die Hirnzyste zurückbildet. Auch wenn Medikamente die Ursache für die Zystenbildung eliminieren, muss der Arzt die Hirnzyste gegebenenfalls operativ behandeln.
Die Hirnzyste operativ öffnen oder entfernen
Wenn die Hirnzyste Symptome verursacht (zum Beispiel Schmerzen) oder umliegendes Gehirngewebe schädigt, muss der Arzt sie therapieren. In vielen Fällen reicht es aus, die Hirnzyste zu öffnen. So verbindet sich die in der Zyste befindliche Flüssigkeit mit der Flüssigkeit in den Hirnwasserräumen und fließt in das Gehirn ab. Die Zirkulation des Hirnwassers normalisiert sich danach in vielen Fällen von selbst. Ein möglicher zu hoher Hirndruck normalisiert sich ebenfalls. In manchen Fällen ist die Zyste zu groß, als dass das Gehirn die Flüssigkeit aus der Zyste absorbieren kann. In einem solchen Fall ermöglicht ein Implantat (sog. Liquorshunt‘) das Abpumpen der Flüssigkeit.
Operative Maßnahmen haben zum Ziel, die Hirnzyste vollständig zu entfernen. Lange Zeit bestand die einzige Möglichkeit einer Operation im Öffnen des Schädels. Heutzutage ist es gängig, die Operation mit recht kleinen Instrumenten durchzuführen, ohne den Schädel des Patienten aufzuschneiden (sog. ‚endoskopische Operation‘). Denn das Öffnen des Schädels birgt die Gefahr, dass der Druck im Gehirn zu stark abfällt. Dadurch könnte die Zyste oder nebenliegende Hirnareale in sich zusammenfallen. Dies ist sehr gefährlich für das Gehirn, da die Hirnareale beim Zusammenfallen Schaden nehmen. Die endoskopische Operation greift nur wenig in den Körper ein (sog. ‚minimal-invasiver Eingriff‘). Da die Instrumente nur sehr kleine Löcher benötigen, bleibt der Hirndruck beim Operieren erhalten. So vermindert diese Methode das Risiko für Komplikationen und Schäden am Gehirn.
Hirnzysten vorbeugen
Es ist in einigen Fällen möglich, einer Hirnzyste durch die Einnahme von Medikamenten vorzubeugen. Leidet ein Patient an zu hohem Blutdruck, verabreicht der Arzt Blutdruck senkende Medikamente (Antihypertensiva). Die Medikamente schützen die Gefäße davor zu reißen, sodass sich keine Hirnzyste aufgrund einer Blutung bildet. Bei Diabetes-Patienten beugt das medikamentöse Einstellen der Blutzucker-Werte mit Insulin vor. Bei Fettstoffwechselstörungen senkt die rechtzeitige Einnahme von Lipidsenkern das Risiko für die Bildung von Hirnzysten. Es ist wichtig, dass Patienten mit diesen Erkrankungen ihren Arzt regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen aufsuchen, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Um infektiösen Hirnzysten vorzubeugen, empfiehlt es sich, allgemeine Hygieneregeln zu beachten. Gründliches Hände-Waschen verhindert, dass Bakterien und Viren sich verbreiten. Das Essen abzukochen ist wichtig, um einer infektiösen Hirnzyste durch einen Parasiten vorzubeugen. Denn die Eier und Larven der Parasiten sterben beim Kochen der Nahrungsmittel ab – isst man rohes oder halbgares Fleisch, dann besteht die Gefahr einer Infektion. Vor allem bei Reisen in Länder mit geringeren Hygienestandards ist das Abkochen der Nahrung sehr empfehlenswert.
Aktuelles aus der Forschung – Schwierige Diagnostik von Hirnzysten
Die Diagnose von Hirnzysten erfolgt häufig durch zufällige Befunde: Im Rahmen der Diagnosestellung von anderen neurologischen Erkrankungen stoßen die Ärzte häufig auf Hirnzysten. Es ist jedoch in einigen Fällen sehr schwierig zu erkennen, um was für eine Art der Hirnzyste es sich handelt. Die Ursache für die Hirnzyste zu identifizieren hilft den Ärzten dabei, die richtige Behandlung einzuleiten. Ein Forscher-Team von der Abteilung für Neuroradiologie des Kantonsspital Baden in der Schweiz hat sich unter der Leitung von Frank Ahlhelm damit beschäftigt, wie man radiologische Verfahren verbessern kann, um so die Zysten eindeutiger zu identifizieren.
Diagnostische und radiologische Standard-Verfahren
Neben der Diagnostik durch Anamnesegespräche und Laboruntersuchungen existieren radiologische Verfahren für die Differenzialdiagnose von Hirnzysten. Diese sind die Computertomographie (kurz ‚CT‘) und Magnetresonanztomographie (kurz ‚MRT‘). Wie ist es jedoch möglich, die Bilder aus radiologischen Verfahren noch eindeutiger zu interpretieren?
Technische Innovation hilft
Sind die Bilder nicht eindeutig, setzt der Arzt zusätzliche Kontrastmittel ein, um die Struktur der Hirnzyste auf dem Scan noch deutlicher zu erkennen. Untersuchungen der Bereiche des Gehirns, die neben der Zyste liegen, helfen ebenfalls bei der Diagnose. Darüber hinaus verbessern sich Computer-Programme stetig, um die Informationen aus den MRT- und CT-Scannern möglichst präzise darzustellen. Ständiges Weiterentwickeln neuer Computerprogramme hilft also Patienten mit Hirnzysten bei der Genesung.
Quelle: Frank Ahlhelm u. a. (2018): Intrakranielle zystische Läsionen. Der Radiologe, 58/2, S. 120–131.
Häufige Patientenfragen
Kann man mit einer Hirnzyste Sport machen?
Dr. Dr. T. Weigl
Es ist von Fall zu Fall verschieden, ob Sport mit einer diagnostizierten Hirnzyste möglich ist. Es existieren sehr kleine Hirnzysten, die keine Symptome verursachen und keine Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Person haben. Größere Hirnzysten sind in einigen Fällen sehr gefährlich: Sie erhöhen den Hirndruck und steigern so das Risiko für einen neurologischen Notfall. Sportliche Betätigung erhöht den Puls zusätzlich und steigert das Risiko, dass das Gehirn dem Druck nicht standhalten kann. Hochintensive Sportarten, die dem Betroffenen eine gute Ausdauer abverlangen, stellen in Kombination mit hohem Hirndruck ein besonderes Risiko dar. Klären Sie genau mit Ihrem Arzt ab, welchen Betätigungen Sie nachgehen dürfen und schonen Sie sich im Zweifelsfall.
Kann man eine Hirnzyste heilen?
Dr. Dr. T. Weigl
Es ist möglich, ein Hirnzyste zu therapieren. Es kann sein, dass die Hirnzyste funktionale Bereiche des Gehirns beeinträchtigt hat. Beispiele dafür sind das Sprachvermögen oder die motorischen Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten wiederherzustellen, dauert eine Weile. Darum nimmt die Genesung des Patienten dementsprechend viel Zeit in Anspruch. Es ist aber auch in einem solchen Fall möglich, alle Funktionen des Gehirns wieder vollständig herzustellen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt über post-operative Therapieverfahren.
Bedeutet eine Hirnzyste, dass zusätzliches Fleisch in meinem Körper ist? Oder bedeutet eine Operation, dass der Arzt einen Teil meines Gehirns entfernt?
Dr. Dr. T. Weigl
Die Hirnzyste wächst in Ihrem Gehirn, also ist diese ein Teil des Gehirns. Eine Hirnzyste hat jedoch keinen funktionellen Sinn für das Gehirn. Sie nimmt Platz im Schädel ein, der eigentlich für funktionale Gewebestrukturen Gehirn vorgesehen sind. Manche Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllt, andere mit Geschwülsten. Eine Entfernung der Zyste hat zum Ziel, dem Gehirn wieder den nötigen Platz zu verschaffen. Der Arzt schneidet die Zyste millimetergenau heraus. Ziel einer Operation ist es, die Zyste vollständig zu entfernen, aber keine gesunden Hirnstrukturen zu schädigen. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt, wie genau er die Operation in Ihrem Fall plant.
Überträgt eine Hirnzyste Krankheiten auf mein Blut und mein Nervensystem?
Dr. Dr. T. Weigl
Bei einer Hirnzyste handelt es sich um einen Einschluss eigener Körperflüssigkeiten oder eines Fremdkörpers. Hirnzysten bilden sich unter anderem aufgrund von bakteriellen Infektionen und Virus-Infektionen. Die Zyste bildet sich zum Beispiel um eine Parasiten-Larve herum und schließt diese ein. Bei einer Hirnzyste handelt sich jedoch nicht um eine übertragbare Krankheit – allenfalls um die Folge einer solchen. Daher überträgt eine Hirnzyste auch keine Krankheiten auf das Blut oder das Nervensystem. Allenfalls verbreitet sich die ohnehin schon vorhandene Infektion weiter im Körper.
Ist eine Hirnzyste ein Virus, eine Bakterie oder Krebs?
Dr. Dr. T. Weigl
Eine Hirnzyste ist an sich kein Virus und keine Bakterie. Sie ist ein Einschluss im Gehirn mit vielfältigen Ursachen. Der behandelnde Arzt untersucht daher immer genau, was die Ursache für die Hirnzyste des Patienten ist. Hirnzysten entstehen unter anderem aufgrund einer Infektion oder eines Parasiten – zum Beispiel eines Bandwurms. Das Gehirn schließt im Falle eines Bandwurms den Fremdkörper ein, um das Gehirn zu schützen.
Krebsgeschwüre sind Wucherungen des Gewebes, die wachsen und sich weiter im Körper ausbreiten (man sagt auch ‚bösartiger Tumor‘). Zysten hingegen sind Einschlüsse von Flüssigkeit oder Geschwülsten (man sagt auch ‚gutartige Geschwulst‘). Eine Zyste zu haben bedeutet nicht, an Krebs zu leiden. Jedoch sind Zysten nicht zu unterschätzen: je nach Position im Körper, muss eine Zyste unbedingt operativ entfernt werden. Zum Beispiel, wenn eine Hirnzyste den Hirndruck stark erhöht.
Wächst das Gehirn nach dem Entfernen einer Hirnzyste wieder normal zusammen?
Dr. Dr. T. Weigl
Eine Zyste schiebt gesunde Bereiche des Gehirns voneinander weg und drückt andere Bereiche zusammen. Diese Mechanismen erschweren die Kommunikation dieser Hirnregionen oder drücken die versorgenden Gefäße ab. Nach einer Operation erlernen die betroffenen Bereiche des Gehirns wieder, richtig miteinander zu kommunizieren. Es kann sein, dass die Nervenbahnen ebenfalls zunächst wieder erlernen müssen, miteinander zu arbeiten. Dies ist von Fall zu Fall verschieden, da bei keinem Patienten genau dieselben Bereiche des Gehirns betroffen sind. Für die neurologische Rehabilitation verordnet der Arzt auf den Patienten abgestimmte Therapien. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über Nachsorgetherapien, die in Ihrem Fall sinnvoll sind.
In welchem Bereich des Gehirns ist eine Hirnzyste am gefährlichsten?
Dr. Dr. T. Weigl
Dies ist pauschal nicht zu beantworten. Alle Hirnzysten sind prinzipiell bedrohlich, da sie die Funktion des Gehirns in irgendeiner Weise stören können. Hirnzysten in den Ventrikelkammern und in der Zirbeldrüse drücken das Gehirn je nach Größe auf gefährliche Weise zusammen und verhindern den Fluss der Gehirnflüssigkeit. Die Größe der Zyste entscheidet in diesem Fall darüber, wie bedrohlich sie für den Patienten ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, wo sich die Hirnzyste bei Ihnen befindet und welche Bereiche des Gehirns sie stört.
Exkurs: Weitere Zysten am Kopf
Zysten am Kopf sind nicht nur im Gehirn zu finden – sie treten auch im Kiefer oder in den Augen auf. Kieferzysten bilden sich zumeist an der Spitze einer entzündeten Zahnwurzel. Im Gegensatz zu einer Hirnzyste bemerken die Betroffenen die Symptome der Zyste zumeist ziemlich schnell. Denn sie drückt auf die Zähne und den Kiefer und führt dadurch zu unangenehmen Druckschmerzen. Je nach Größe blockiert eine Kieferzyste möglicherweise die Nasennebenhöhlen. Die Folge sind immer wieder auftretende Entzündungen der Nase und Atemwege. Denn der Nasenschleim läuft durch die blockierende Zyste nicht richtig ab, sodass der Schleimfluss vorhandene Keime nicht ausspült. Wer eine Kieferzyste hat, empfindet daher ähnliche Symptome wie bei einer Erkältung.
Augenzysten treten außen am Auge, in der Iris oder in den Tränendrüsen auf. Eine Augenzyste an der Iris führt bei den Betroffenen zu Augenschmerzen, verschwommenem Sehen, einer Verschiebung der Linse oder vermehrter Lichtempfindlichkeit. Zysten in der Tränendrüse verursachen Schwellungen des Auges, hängende Augenlieder, Infektionen und ein Druckgefühl. Eine Zyste hinter dem Auge lässt den Augapfel hervortreten, wodurch die Betroffenen Doppelbilder sehen. Befindet sich eine große Zyste im Auge, dann schließt das Augenlied nicht mehr richtig – ein Austrocknen des Augapfels ist die Folge.
Typisches Patientenbeispiel
Nachdem ihr bei einem Autounfall jemand an einer Ampel in die Seite hineingefahren ist, ist Bärbel froh, dass ihr nichts Schlimmes passiert ist. Schließlich muss sie sich um ihren kleinen Sohn Elias kümmern. Die Ärzte haben sie jedoch zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus gelassen. Sie haben ein paar Routineuntersuchungen an ihr durchgeführt, um innere Schäden der Organe und des Gehirns auszuschließen.
Eine erschreckende Zufallsdiagnose
Am Morgen nach der Operation betritt der Arzt ihr Krankenhauszimmer zur Visite. Bärbel erwartet, dass alles in Ordnung ist und dass sie das Krankenhaus wieder verlassen kann. Sie möchte einfach wieder zu Hause sein und ihren Alltag weiterführen, als ob nichts passiert wäre. Der Arzt fragt, ob sie sich gut fühle. „Ja, ich denke, dass es mir gut geht und ich nach Hause gehen kann“, sagt Bärbel. „Ich muss Ihnen mitteilen, dass wir auf dem MRT-Bild Ihres Gehirn einen Zufallsbefund entdeckt haben. Ihr Gehirn weist eine veränderte Stelle im frontalen Kortex auf“, beginnt der Arzt. „Weitere Untersuchungen sind nötig, um zu sehen, worum es sich handelt. Machen Sie sich bitte noch keine zu großen Sorgen. Wir werden alles tun, um die Veränderung einzuordnen und zu behandeln. Bärbel ist schockiert: Wird sie sterben?
Eine Operation als rettende Maßnahme
Die Untersuchungen ergeben, dass es sich um eine Arachnoidalzyste handelt. Die Prognose jedoch nicht schlecht aus: Bärbel soll operiert werden, da die Zyste bereits die Größe eines Golfballs hat. Immerhin handelt es sich nicht um Krebs. Die Ärzte sagen, dass bei jeder Operation Komplikationen möglich sind. Sie sind jedoch zuversichtlich, dass sie die Zyste restlos entfernen können. Bärbel sollte sich nach der Operation wieder komplett erholen.
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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.
Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Melinda A. Mende
Lektorat: Timo Hülsmann
Veröffentlicht am: 10.01.2020
Quellen
- Frank Ahlhelm u. a. (2018): Intrakranielle zystische Läsionen. In: Der Radiologe, 58 /2, S. 120 –131.
- Ingmar Blümcke, Roland Coras (2012): Epileptogene Hirntumoren. In: Zeitschrift für Epileptologie, 25/2, S. 83–87.
- Jennifer Linn u. A. (2011): Atlas Klinische Neuroradiologie des Gehirns. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
- Panagiotis Papanagiotou (2012): Intraaxiale Hirntumoren. Der Radiologe, 52/6, S. 567–584.
- Panagiotis Papanagiotou u. a. (2012): Extraaxiale Hirntumoren. In: Der Radiologe, 52/12, S. 1129–1146.
- Klaus Sartor u. a. (2006): Gehirn. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
- Reinhardt J. Tomczak u. a. (2003): Der Hirnabszess in der Diffusionswichtung und Unterschiede zum zystischen Hirntumor. In: Der Radiologe 43/8, S. 661–664.
Sonja
05.12.2022 11:17Hallo,
mein Name ist Sonja, bin 58 Jahre, und man hat bei mir Porenzephale Zysten beidseitig der Stammganglien von bis zu 10 mm festgestellt (MRT vom 02.12.22) Angefangen hat es vor 4 Wochen als ich beim Einkaufen plötzlich zusammen sackte und mir so schwarz vor Augen wurde das ich glaubte Ohnmächtig zu werden. Ich habe seit 4 Wochen Schwindel und auch gelegentliche Gleichgewichtsstörungen. Ärztliches Gespräch bei meiner Hausärztin erfolgt heute Abend in der Praxis. Meine Frage ist jetzt diese, ob ich in diesem Fall operiert werden muss oder kann man Zysten auch mit Medikamente zum schrumpfen bringen?