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Bluterbrechen: Ist es ein Magengeschwür oder doch Krebs – hellrotes Blut erbrochen?

Auf einen Blick: Bluterbrechen

  • Erbrechen von Blut, das aus dem Magen, dem Zwölffingerdarm oder der Speiseröhre kommt

Wer bekommt Bluterbrechen?

  • Personen, die z. B. an einer Magenschleimhautentzündung, einem Magengeschwür oder Leberzirrhose leiden
  • die Einnahme bestimmter Medikamente wie Ibuprofen und Aspirin erhöht die Erkrankungswahrscheinlichkeit

Symptome (Auszug)

  • schwarzes oder rotes Blut im Erbrochenen
  • Oberbauchschmerzen und Übelkeit
  • Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen

Behandlung (Auszug)

  • je nach Schweregrad ambulant oder stationär
  • endoskopischer Eingriff
  • medikamentöse Therapie

Tipps

  • rotes Blut weist eher auf Erkrankungen der Speiseröhre, schwarzes Blut eher auf Magenprobleme hin
  • schenken Sie auch kleineren Blutmengen Beachtung, sie könnten Vorbote für stärkere Blutungen sein

Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst

Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.

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Als wenn Übelkeit und Erbrechen nicht schon lästig genug wären, erleben jährlich zwischen 50.000 und 100.000 Deutsche einen Schock: Ihrem Erbrochenen ist helles, rotes oder auch schwarzes, angetrocknetes Blut beigemischt. Das Bluterbrechen ist die häufigste Beschwerde im klinischen Alltag und kann sich rasant zu einem medizinischen Notfall entwickeln. Schleimhautschäden, Geschwüre des Magens oder des Zwölffingerdarms und weitere Erkrankungen des oberen Magen-Darm-Trakts lösen das blutige Erbrechen aus. Je nach Ursache und Menge des erbrochenen Blutes stellt sich dann z. B. schnell ein lebensbedrohlicher Schockzustand ein. Wer vorrangig betroffen ist? Zur Risikogruppe zählen zum einen Gastritis– und Leberzirrhose -Patienten, ebenso gilt aber auch zum Beispiel das beliebte Schmerzmittel Ibuprofen als möglicher Auslöser.

Erfahren Sie im folgenden Artikel auf welche Krankheiten Bluterbrechen hinweisen kann, wie Sie diesen vorbeugen können und wie Sie im Falle des Falles behandelt werden. Wenn Sie selbst mit dem Thema Erfahrung haben oder sich weiter informieren möchten, nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion unter dem Artikel.

Was ist Bluterbrechen?

Beim Bluterbrechen, auch Hämatemesis genannt, erbricht oder spuckt die betroffene Person größere Mengen an Blut, das aus dem Magen-Darm-Trakt kommt. Die Hämatemesis ist das Leitsymptom für obere gastrointestinale Blutungen. Darunter verstehen Mediziner Blutungen im oberen Drittel des Magen-Darm-Traktes. Das erbrochene Blut entstammt folglich größtenteils der Speiseröhre, dem Magen und dem Zwölffingerdarm und kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Pro Jahr erleiden in Deutschland bis zu 100.000 Menschen gastrointestinale Blutungen, häufig begleitet von weiteren Verdauungs- und allgemeinen Krankheitsbeschwerden. Bei 5–11 % davon, nimmt die akute Erkrankung einen tödlichen Verlauf.

Schwarzes vs. rotes Blut

Je nach Ursprung und Ursache variiert die Konsistenz und die Farbe des erbrochenen Blutes. Helles oder dunkelrotes, flüssiges Blut weist auf eine Erkrankung in Höhe der Speiseröhre (sog. ‚Ösophagus’) hin. Anders, wenn die Blutungen ihren Ursprung im Bereich des Magens oder Zwölffingerdarms (sog. ‚Duodenum’) haben: In diesem Fall reagiert das Blut so mit der Magensäure, dass es sich schwarz-braun verfärbt und eine eher zähe bis stückige Konsistenz annimmt. Diese ähnelt dem Anblick von Kaffeesatz, sodass sich der Begriff des ‚Kaffeesatzerbrechens’ durchgesetzt hat.

Patienten mit Leberschaden sind besonders prädestiniert für Komplikationen durch Bluterbrechen. In seinem Video erklärt Dr. Dr. Tobias Weigl wie ein Leberschaden entsteht, durch welche Symptome er sich auszeichnet und wie er behandelt wird.

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Wie kommt es zum Bluterbrechen?

Obwohl das Bluterbrechen eine so verbreitete Beschwerde ist, wissen viele Menschen nicht, worin die genauen Ursachen dafür liegen. Häufig wird das Symptom mit der Diagnose Magenkrebs in Verbindung gebracht. Das ist zwar ein möglicher, jedoch eher seltener Auslöser. Viel häufiger weißt Hämatemesis auf eine handvoll anderer Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts hin, die wir im folgenden Kapitel für Sie zusammengetragen haben.

Magen- und Darmgeschwüre als Blutungsauslöser

Mit einem Gesamtanteil von 35 % sind Geschwüre des Magens und des Zwölffingerdarms der häufigste Grund für obere gastrointestinale Blutungen und somit für das Bluterbrechen. Geschwüre sind entzündete, teilweise eitrige, tiefe Defekte der (Schleim-) haut. Sie entstehen beispielsweise durch eine Magenschleimhautentzündung oder eine Infektion mit Helicobacter pylori- Bakterien. Weiter Risikofaktoren sind vor allem Stress sowie hoher Alkohol- und Nikotinkonsum.

Bei jedem fünften Geschwür-Patienten kommt es zu Komplikationen in Form von Blutungen des Geschwürs. Je nach verlorener Blutmenge resultiert daraus schnell ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofortige medizinische Versorgung erfordert.

Symptomarm und heimtückisch – Krampfadern in der Speiseröhre

Bestimmt sind Sie mit dem Anblick von ausgedehnten, knotigen Venen, namentlich Krampfadern (sog. ‚Varizen’) im Bereich der Füße und Waden vertraut oder sogar selbst betroffen. Weniger bekannt ist den meisten, dass solche erweiterten Blutgefäße auch an anderen Körperstellen entstehen können. Im Falle der sog. ‚Ösophagusvarizen’ dehnen sich die Blutgefäße der Speiseröhre aus.

Der mit Abstand häufigste Grund für Ösophagusvarizen ist die Leberzirrhose. Bei jedem zweiten Betroffenen kommt es mit fortschreitender Erkrankung zu derartigen Venenerweiterungen. Die Ursache liegt zumeist in einer sog. ‚Portalen Hypertension’, also Bluthochdruck in der Pfortader (sog. ‚Vena portae’). Diese ist für die Blutversorgung der Bauchorgane wie Magen, Pankreas und Milz verantwortlich und transportiert deren nährstoffreiches Blut zur weiteren Verstoffwechselung an die Leber.

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Durch die krankheitsbedingte, abnehmende Durchblutung der Leber entsteht aber ein zunehmender Blutrückstau in der Pfortader – der Druck im Gefäßinneren steigt. Infolge dessen sucht sich der rote Lebenssaft eine alternative Route durch den Körper. Sie führt ihn unter anderem über die Venen der Speiseröhre. Diese feinen Gefäße sind für einen derart erhöhten Blutfluss allerdings nicht ausgelegt, sodass sie mit der Zeit ausleiern. Was ist daran so gefährlich?

Dramatische Folgen bei einem Drittel der Betroffenen

Kritisch wird es dann, wenn eine Vene den zusätzlichen Strapazen endgültig nicht mehr standhalten kann: Das stark durchblutete Gefäß platzt, was zu unmittelbaren, heftigen Blutungen führt. Häufig fließt das Blut zunächst in den Magen, wo es Übelkeit und blutiges Erbrechen auslöst. Traten bisher keine oder nur unscheinbare Symptome auf, stellt diese Situation nun einen akuten Notfall dar. Der Blutverlust ist zumeist enorm, sodass unbehandelt nach recht kurzer Zeit der Tod eintritt.

Gut zu wissen!

Gelegentlich kommt es vor, dass nur eine kleinere Vene platzt und die Blutung von allein versiegt. Das ist nur bedingt ein Grund zu Freude, ist die Wahrscheinlichkeit einer wiederholten, unter Umständen stärkeren Blutung in den folgenden Tagen sehr hoch. Das Todesrisiko liegt dann bei 70–80 %. Bei einer erstmaligen Blutung liegt es je nach Krankheitsstadium der Leberzirrhose zwischen 20 – 60 %. Sollte Sie also kleinere Blutungen an sich bemerkt haben, kann Ihnen ein unmittelbarer Arztbesuch eine weitere, lebensbedrohliche Blutung ersparen!

Dauerhaftes Sodbrennen als Volksleiden

Die Speiseröhre stellt, wie eine Art Schlauch, die Verbindung zwischen Rachenbereich und dem Verdauungstrakt her. Normalerweise wird die zerkleinerte Nahrung vom Mund über die Speiseröhre in den Magen geleitet, sodass sie dort von der Magensäure zersetzt werden kann. Diese hat einen niedrigen pH-Wert (von ca. 2, ist also sehr sauer), um mögliche Krankheitserreger im Nahrungsbrei abzutöten. Die gesunde Magenschleimhaut ist dementsprechend robust, sodass ein direkter Kontakt zwischen Säure und Magengewebe vermieden wird. Gelegentlich kommt es aber auch vor, dass eine kleine Menge an Magensäure in die Speiseröhre gestoßen wird. Dieses Aufstoßen ist den meisten Menschen bekannt und zunächst nicht weiter tragisch.

Jeder fünfte Deutsche leidet jedoch unter der sog. Refluxkrankheit. Hierbei wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig Magensäure in die Speiseröhre geschwemmt. Die Ursache liegt bei einem Großteil der Betroffenen in einem nicht bzw. eingeschränkt funktionstüchtigen Speiseröhren-Schließmuskel.

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Da die Schleimhaut der Speiseröhre weit weniger robust als die des Magens ist, führt die ständige Übersäuerung zu einer Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut (sog. ‚Refluxösophagitis’).   Im Zuge dessen kann es zu Blutungen der geschädigten Schleimhaut kommen, sodass der Betroffene kleinere Mengen an Blut spuckt oder erbricht.

Akute und chronische Entzündungen der Magenschleimhaut

Die Magenschleimhaut ist also in der Regel gut gegen die aggressive Magensäure gewappnet. Doch auch sie kann unter Umständen aus dem Gleichgewicht geraten, sodass ein Missverhältnis zwischen protektiven (z. B. Magenschleim) und aggressiven Faktoren (Magen-/Gallensäure etc.) entsteht. Erhebungen zufolge, leiden ca. 20 % der Erwachsenen in Deutschland an einer sog. akuten oder chronischen Gastritis (Magenschleimhautentzündung) beziehungsweise an einer Duodenitis (Zwölffingerdarmschleimhautentzündung). Frauen scheinen dabei häufiger betroffen als Männer. Die chronische Gastritis lässt sich nach ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten kategorisieren, eine mögliche Untergliederung stellt die ABC-Klassifikation dar.

Verschiedene chronische Gastritis-Typen

  • Typ A-Gastritis: Diese Form macht 5 % aller chronischen Magenschleimhautentzündungen aus und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass körpereigene Antikörper die Zellen angreifen und zerstören, die für die Säureproduktion im Magen verantwortlich sind. Daraus resultiert ein Anstieg des pH-Werts im Magen und eine Rückbildung der Magenschleimhaut. Außerdem wird die Vitamin B12
    -Aufnahme
    Die Typ- A Gastritis wird häufig in Verbindung mit anderen Autoimmunerkrankungen, etwa der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder Hashimoto beobachtet.
  • Typ B-Gastritis: Sie ist auf eine bakterielle Infektion mit z. B. Helicobacter pylori-Bakterien zurückzuführen und macht mit 60–85 % den Großteil der Gastritis-Erkrankungen Eine Ansteckung erfolgt häufig bereits im frühen Kindesalter. Die Bakterien bringen die Produktion des schützenden Magenschleims und der ätzenden Magensäure aus dem Gleichgewicht, sodass sich die Magenschleimhaut mit der Zeit entzündet.
  • Typ C-Gastritis: Bei diesem Typ sind chemische Schadstoffe für die Entzündung verantwortlich. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die in der Schmerztherapie und bei rheumatischen Erkrankungen Verwendung finden.

Desweitern können im Rahmen von Erkrankungen wie Morbus Crohn und Sarkoidose Sonderformen der Magenschleimhautentzündung auftreten.

Gut zu wissen!

Das Bakterium Helicobacter pylori ist auf der ganzen Welt verreitet – circa die Hälfte der Menschheit trägt den Erreger in sich. Die Infektion bleibt bei vielen Menschen symptomfrei, sodass sich das Bakterium unbemerkt bei sehr engem Kontakt durch Speichel oder Stuhl weiterverbreitet.

Während die Typ A-Gastritis immer chronisch ist, können Typ B und C auch einen akuten Verlauf nehmen.

Erhöhtes Krebsrisiko durch Gastritis

Wird die Gastritis durch bestimmte Lebensumstände oder Bakterien ausgelöst, stehen die Chancen gut, dass sie bei entsprechender Therapie wieder ausheilt. Ist sie hingegen das Ergebnis einer Autoimmunreaktion, ist eine endgültige Heilung schwer möglich. Neben unangenehmen, teils gefährlichen Begleiterscheinungen wie Bluterbrechen, steht die chronische Gastritis im Verdacht, das Risiko für Magenkrebs zu erhöhen!

Mallory-Weiß-Syndrom

Das Mallory-Weiß-Syndrom beschreibt Einrisse der Schleimhaut im Grenzgebiet zwischen Magen und Speiseröhre, die sich durch Blutungen bemerkbar machen. Sie sind das Ergebnis des erhöhten Drucks, der beim Würgen und/oder Übergeben entsteht. Das Mallory-Weiß-Syndrom ist in 5 % der Fälle für Bluterbrechen verantwortlich. Als gefährlichste Komplikation gilt es, wenn die gesamte Speiseröhre reißt (sog. ‚Boerhaave-Syndrom’), was allerdings nur sehr selten vorkommt.

Die Symptome: Welche Beschwerden verursacht Bluterbrechen?

Bluterbrechen ist ein Symptom unterschiedlicher Erkrankungen, die ihren Ursprung jedoch alle im oberen gastrointestinalen Bereich haben. Die jeweiligen, eher unspezifischen Begleitsymptome der Krankheiten ähneln sich daher und umfassen etwa Schmerzen im Oberbauch, verringerten Appetit sowie Erbrechen und Übelkeit. Im Folgenden finden Sie einen Überblick der häufigsten Beschwerden.

Nicht jedes Magengeschwür macht sich bemerkbar

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre äußern sich bei 70 % der Betroffenen zunächst durch punktuelle, dumpfe Schmerzen im Oberbauch und werden gelegentlich mit einer Magenschleimhautentzündung verwechselt. Zu den weiteren Anzeichen zählen:

  • Völlegefühl und Druckempfinden
  • Appetitlosigkeit und Ablehnung bestimmter Nahrungsmittel, z. B. stark gewürzter Gerichte, Kaffee und Alkohol
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Sodbrennen und häufiges Aufstoßen
  • unregelmäßige Verdauung und Blähungen
  • Kreislaufbeschwerden und Herzrasen

Stille Gefahr Ösophagusvarizen

Gerissene Krampfadern in der Speiseröhre können durch den massiven Blutverlust schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. Sie zählen zu den häufigsten Todesursachen von Leberzirrhose-Patienten. Denn das Tückische ist: Sie machen sich im Vorhinein kaum bemerkbar und werden höchstens durch Zufall entdeckt. Kommt es dann zu einem akuten Riss, sind die Symptome umso heftiger, sie umfassen:

  • blasse Haut
  • rasant abfallenden Blutdruck
  • Blutigen oder schwarze Stuhl (sog. ‚Teerstuhl’)
  • Herzrasen und flache Atmung
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit

Dies sind im Wesentlichen die Anzeichen eines hypovolämischen Schocks, der durch hohen Blutverlust entsteht und zu einer Minderdurchblutung und damit einer Sauerstoffunterversorgung der lebenswichtigen Organe führt. Nur eine schnelle notärztliche Versorgung kann in diesem Fall das Überleben sichern.

Entzündungen der Speiseröhre

Die Refluxösophagitis tritt in unterschiedlichen Schweregraden auf und kann daher keine bis starke Beschwerden auslösen. Oft kommt es zunächst zu einer Reihe an unspezifischen Symptomen, die ein erster Hinweis sein können. Dazu zählen:

  • Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Husten, Heiserkeit, belegte Stimme
  • Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch
  • Brennen in er Brust

Neben diesen Anzeichen sind die zwei Hauptsymptome Sodbrennen und Aufstoßen untrügliche Zeichen für eine Speiseröhrenentzündung. Sie treten verstärkt nach der Nahrungsaufnahme und nach längerem Liegen auf.

Symptome einer chronischen und akuten Gastritis

Bei der Gastritis ist die Magenschleimhaut aufgrund unterschiedlicher Ursachen entzündet. Während sich bei der akuten Form schnell unangenehme Symptome bemerkbar machen, kann die chronische Form symptomarm oder sogar symptomfrei verlaufen. Wenn Anzeichen auftreten, sind das z. B.:

Generell flachen die Symptome nach dem Essen ab und verstärken sich bei Nüchternheit.

Mallory-Weiß-Syndrom meist symptomlos

Da sich das Mallory-Weiß-Syndrom im Vorfeld höchstens durch Schmerzen im Oberbauch bemerkbar macht, ist das Erbrechen von Blut häufig das erste und einzige Symptom.

Anders als gelegentlich angenommen, ist Bluterbrechen kein Hauptsymptom einer Magenkrebserkrankung. Welche Symptome hingegen typisch für diese Krebsform sind und wer zur Risikogruppe gehört, erfahren Sie im folgenden Exkurs.

Exkurs: Woran erkenne ich Magenkrebs?

Der Magen spielt eine große Rolle im Verdauungsprozess und ist so gut wie unverzichtbar. Wenn sich in diesem wichtigen Organ bösartige Tumoren bilden, werde diese auch als Markenkarzinome bezeichnet. Weil solche Zubildungen häufig erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf symptomatisch werden, weißt mehr als die Hälfte der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits Metastasen in anderen Organen auf.

Bei welchen Anzeichen sollten Sie also, ohne falsche Panik, hellhörig werden?

sind erste allgemeine Symptome. Kommen Ihnen diese Beschwerden bekannt vor? Machen Sie zeitnah einen Termin bei Ihrem Arzt aus. Es kann auch eine harmlosere Krankheit wie eine Magenschleimhautentzündung dahinterstecken, doch auch hier ist eine Behandlung ratsam.

Gehören Sie zur Risikogruppe?

Zur Risikogruppe der Magenkrebspatienten gehören Sie:

  • mit fortgeschrittenem Alter,
  • bei nitratreicher Ernährung,
  • und hohem Alkohol- und Nikotinkonsum.

Ausführlichere Informationen zu diesem Thema können Sie in unserem Artikel nachlesen: Magenkarzinome – Woran erkenne ich Magenkrebs? Symptome und Ursachen.

Wer ist am ehesten betroffen?

Entsprechend der Vielzahl unterschiedlicher Ursachen für Bluterbrechen, sind auch die Risikogruppen breit gefächert. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, ob Sie möglicherweise dazuzählen könnten.

Unterschiedliche Hintergründe bei Magengeschwüren

Da sie in manchen Familien gehäuft vorkommen, wird in Bezug auf Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eine genetische Komponente vermutet. Auch Menschen, die öfter an einer akuten oder chronischen Magenschleimhautentzündung erkranken oder bestimmte Medikamente einnehmen, leiden vermehrt an den entzündeten Schleimhautdefekten. Besonders der Wirkstoff Azetylsalizylsäure wie z. B. in Aspirin aber auch nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen und Diclofenac erhöhen das Risiko. Eine weiter wichtige Rolle spielt psychische Belastung wie starker Stress sowie Alkohol und Nikotin.

Varizen durch Leberschäden

Ösophagusvarizen entstehen aufgrund einer erhöhten Durchblutung der betroffenen Gefäße. Bei 70–80 % der Patienten ist dafür eine Leberzirrhose verantwortlich. Von diesem Leberschaden wiederum, sind vor allem Personen mit Alkoholismus betroffen. Aber auch eine Pankreatitis, Hepatitis und Morbus Wilson können der Leber zusetzten.

Risikofaktoren für eine Gastritis

Eine akute Magenschleimhautentzündung wird häufig durch ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse begünstigt. Dazu zählen:

  • Erhöhter Alkohol-/Nikotinkonsum
  • Regelmäßiger Verzehr magenreizender Lebensmittel z. B. Kaffee und stark gewürzte Gerichte
  • Lebensmittelvergiftungen
  • Strahlentherapie
  • Stress
  • Starke körperliche Belastung und Leistungssport

Ursachen für Speiseröhrenentzündung nicht endgültig erwiesen

Die Refluxösophagitis ist eine häufige Erkrankung, deren genauen Hintergründe jedoch noch nicht abschließend geklärt sind. Begründet sich die Entzündung also nicht in einer Fehlfunktion des Speiseröhren-Schließmuskels, sind bisher nur mögliche Risikofaktoren bekannt. Demnach scheint insbesondere eine unausgewogene Ernährung begünstigend zu wirken. Trinken Sie viel Kaffee, gönnen sich gerne mal ein paar Feierabend-Bierchen und erfreuen sich regelmäßig an deftigen Mahlzeiten? All das sind Faktoren, die Sie für eine Ösophagitis anfällig machen. Darüber hinaus spielt auch hier psychische Belastung eine Rolle. Ebenso erhöhen ein Zwerchfellbruch und eine Schwangerschaft das Risiko auf eine Speiseröhrenentzündung.

Mallory-Weiß-Syndrom durch häufiges Erbrechen

Für das Mallory-Weiß-Syndrom sind sämtliche Personengruppen anfällig, bei denen es über einen längeren Zeitraum zu regelmäßigem Erbrechen kommt. Dazu zählen neben alkoholkranken Menschen, die sich aufgrund der hohen Alkoholdosis übergeben müssen, auch Patienten mit Bulimie und chronischer Magenschleimhautentzündung.

Haben Sie oder Personen aus Ihrem Familien- oder Freundeskreis bereits unter Bluterbrechen gelitten? Welche Vorerkrankungen bestanden bei Ihnen?

Was tut der Arzt? Teil 1: Die Diagnose bei Bluterbrechen

Auf welche Art und wie ausführlich die Diagnostik bei Bluterbrechen betrieben wird, hängt stark von der Behandlungsbedürftigkeit des Patienten ab. Haben sich dem Erbrochenen nur vergleichsweise geringe Mengen an Blut beigemischt, kann der Arzt sich Zeit für eine ausführliche Diagnostik nehmen. Treten hingegen starke Blutungen und Begleitbeschwerden auf, liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung der akuten Symptome.

Anamnesegespräch

Sind Sie in einem guten körperlichen Allgemeinzustand, wird der Arzt Sie in einem anfänglichen Gespräch bitten, von Ihren Beschwerden zu berichten. Er wird sich über Ihren Krankheitsverlauf erkundigen und zum Beispiel erfragen:

  • In welcher Menge Blut erbrochen wurde?
  • Wie häufig es zum Bluterbrehen kam?
  • Ob es weitere Beschwerden gab/gibt?
  • Ob Sie regelmäßig Medikamente einnehmen?

Im Anschluss wird er zunächst Ihren Bauch abtasten. Bei einer Magenschleimhautentzündung z. B. ist dieser schmerzempfindlich und dient dem Arzt als erster Hinweis.

Endoskopie

Unabhängig davon, ob Sie sich mit starkem oder leichterem Bluterbrechen in ärztliche Behandlung begeben, liegt der diagnostische Goldstandard in der Durchführung einer Endoskopie. Bei diesem Verfahren wird eine Kamera mit Lichtquelle, die an einem elastischen Gummischlauch oder einem zarten Metallrohr befestigt ist, durch eine Körperöffnung in das Körperinnere vorgeschoben. Im Falle von Bluterbrechen wird die Kamera über den Mund eingeführt. Das ist in der Regel nicht wirklich schmerhaft, für einige Patienten jedoch so unangenehm, dass sie ein beruhigendes Medikament erhalten. Um den Würgereiz zu umgehen, wird der Rachen mit einem entsprechenden Spray betäubt.

Die Aufnahmen der Kamera werden auf einen Monitor übertragen. Dadurch kann der Arzt Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm von innen begutachten und Blutungen erkennen sowie lokalisieren. Bei Aufnahmen im Bereich der Speiseröhre spricht man von einer Speiseröhrenspiegelung (sog. ‚Östrophagoskopie’), bei Magen und Zwölffingerdarm entsprechend von einer Magenspiegelung (sog. ‚Gastroskopie’). Ist der Patient stabil, ist die Entnahme von Gewebsproben möglich, um eventuelle Gewebsveränderungen oder bakterielle Infektionen nachweisen zu können.

Risiken der Magenspiegelung

Die größten Nebenwirkungen einer Endoskopie sind Gewebsreizungen oder -schäden, die zusätzliche Blutungen hervorrufen können. Zudem besteht trotz strenger Hygienemaßnahmen ein Restrisiko für Infektionen. Manche Ärzte ordnen daher prophylaktisch die Einnahme eines Antibiotikums an. Normalerweise verläuft eine Endoskopie jedoch komplikationsarm und bietet zuverlässige Ergebnisse.

Andere bildgebende Verfahren wie Röntgen– und Ultraschalluntersuchungen oder Computertomographie werden nur selten eingesetzt, da sie für diese Zwecke nicht präzise genug sind.

Fakten-Box

Bluterbrechen – häufigste klinische Beschwerde

  • helles oder schwarzes Blut im Erbrochenen
  • Ursprung im oberen Gastrointestinaltrakt
  • Risikofaktoren: Gastritis, Magengeschwüre, Alkoholismus etc.
  • kann tödlichen Verlauf nehmen

Mögliche Symptome (der Risikofaktoren)

  • Schmerzen im Oberbauch
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Schmerzen/Brennen in der Brust

Was tut der Arzt? Teil 2: Die Behandlung von Bluterbrechen

Tritt bei Ihnen oder einer Person in ihrem Umfeld Bluterbrechen auf, ist je nach Allgemeinzustand und Begleitsymptomen notärztliche oder zumindest zeitnahe medizinische Versorgung erforderlich. Das Vorgehen des behandelnden Arztes hängt dementsprechend ebenfalls von der Stabilität seines Patienten ab.

Starke Blutungen – Sicherung der Vitalfunktionen

Besonders bei geplatzten Ösophagusvarizen, gelegentlich auch beim Magengeschwür, kommt es durch den enormen Blutverlust schnell zu einem Kreislaufzusammenbruch und einem Schock. Die ersten Maßnahmen gelten daher der Stabilisierung des Betroffenen. Dazu zählen Flüssigkeits- und im Zweifel auch Blutinfusionen, um den Blutverlust aufzuwiegen.

Stillen der Blutung

Zudem ist es notwendig die Blutung zu stoppen. Auch hier kommt das Endoskop zum Einsatz. Bei der sog. ‚Gummibandligatur’ werden, mittels des Endoskops, Gummibänder so eng um die geplatzte Krampfader geschnürt, dass diese nicht mehr durchblutet wird und abstirbt.

Gegen akute, sehr starke Blutungen muss in wenigen Fällen auf eine sog. ‚Ballonsonde’ zurückgegriffen werden. Bei dieser nicht ganz ungefährlichen Methode, wird ein Gummiballon in die Speiseröhre eingeführt und in Höhe der Blutung aufgepumpt. Durch den so entstehenden Druck, soll die Blutung versiegen. Bei falscher Anwendung kann es jedoch zu Einrissen in die Speiseröhre oder einer behinderten Atmung kommen.

Vorgehen bei schwachen Blutungen

Zufällig entdeckte, noch intakte Varizen oder kleinere Blutungen durch das Mallory-Weiß-Syndrom können während einer Endoskopie verschlossen werden. Im Rahmen der sog. Verödung wird über eine Nadel eine Flüssigkeit in die Vene/den Riss injiziert, die eine Verklebung der Gefäßwände hervorruft. Auch ein spezieller Gewebekleber (sog. ‚Fibrinkleber’) hilft die Blutungen zu stoppen.

Medikamentöse Therapie

Ist die Ursache des Bluterbrechens eher in einer Magenschleimhautentzündung, einem Magengeschwür oder einer Speiseröhrenentzündung begründet, wird Ihr behandelnder Arzt eine medikamentöse Behandlung anraten. Die jeweiligen Entzündungen können sich unter Umständen zwar auch innerhalb weniger Monate von selbst zurückbilden, Medikamente verkürzen jedoch die Krankheitsdauer und beugen zuverlässiger einem Rückfall vor.

Gängig ist hierbei die Behandlung mit einem Säurehemmer (z. B. Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol, Antazida, Antiemetika). Die empfohlene Einnahmedauer beträgt bis zu 4 Wochen.

Bei der Behandlung von Geschwüren bekommen Sie in der Regel noch für 7–10 Tage zusätzlich Antibiotika verschrieben. Wurde das Geschwür durch ein anderes Medikament ausgelöst, muss dieses für eine erfolgreiche Therapie abgesetzt oder der Säurehemmer dauerhaft eingenommen werden.

Operativer Eingriff

In ganz seltenen Fällen reichen die aufgezählten Methoden nicht aus, um die Blutung zu lokalisieren oder zu stoppen. In diesem Fall wird der betroffene Bereich operativ geöffnet und behandelt. Dies sollte allerdings die letzte Alternative sein, da solche Operationen mit einer relativ hohen Sterblichkeitsrate verbunden sind.

Behandlung über die Ernährung

Die Ernährungsweise ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, durch den Einfluss auf die verschiedenen Ursachen des Bluterbrechens genommen werden kann. Milde Nahrungsmittel, der Verzicht auf übermäßigen Kaffeekonsum und ein eingeschränkter Alkoholgenuss helfen, die jeweiligen Symptome in den Griff zu bekommen. Bei einer chronischen Mageneschleimhautentzündung des Typs A, kann die Synthese von Vitamin B12 so gestört sein, dass eine lebenslange Supplementierung mit künstlichem Vitamin-Ersatz notwendig wird.

„Die Ernährung ist bei sämtlichen gastrointestinalen Beschwerden und Blutungen ein wichtiger Ansatzpunkt für die Verbesserung der Symptomatik.“ — Dr. Dr. Tobias Weigl Share on X

Aktuelle Forschung – Erhöhtes Krebsrisiko durch Refluxkrankheit?

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) zeichnet sich durch einen vermehrten Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, den Rachenraum und die Mundhöhle aus. Die Folge ist eine dauerhafte Reizung dieser Areale, was unter anderem zum Bluterbrechen führt. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die Refluxkrankheit außerdem auch ein erhöhtes Risiko für Kopf-Hals-Tumoren birgt. Zu diesem Zweck wertete das Forscherteam der Ochsner Clinic in New Orleans entsprechende Daten des US-Krebsregisters SEER aus. Dadurch konnte von über 13.800 Patienten mit Krebs im Hals und Kopfbereich ermittelt werden, ob diese zusätzlich unter einer gastroösophaaealen Erkrankung leiden. Diese Angaben wurden mit einer nicht-krebserkrankten Kontrollgruppe verglichen.

Eindeutige Ergebnisse

Die Auswertung der erhobenen Daten zeigte, dass Patienten mit GERD häufiger mit Kopf-Hals-Tumoren konfrontiert sind als Patienten ohne GERD. Darüber hinaus legten die sog. ‚Odd Ratios’ (Verrechnete Quotienten, die die Stärke des Zusammenhangs zwischen Risikofaktor und Erkrankung angeben) nahe, dass wirklich die GERD ein direkter Auslöser für etwa Speiseröhren-, Nasennebenhöhlen- und Rachenkrebs sein könnte. Allerdings fehlen für eine lückenlos nachweisbare Kausalität Hintergrundinformationen der Patienten bezüglich anderen Vorgängererkrankungen und Risikofaktoren wie z. B. Alkohol– und Tabakkonsum.

Quelle: Charles A. Riley, Eric L. Wu, u. a. (2018) : Association of Gastroesophageal Reflux With Malignancy of the Upper Aerodigestive Tract in Elderly Patients. JAMA Otolaryngol Head Neck Surgery,144 (2), S. 140–148.

Häufige Patientenfragen

Gibt es Lebensmittel, die bei einer Magenschleimhautentzündung helfen können?

Dr. Dr. T. Weigl
Viele Patienten, die gelegentlich an leichten (!) Magenschleimhautentzündungen leiden, sind mit den Symptomen vertraut und müssen nicht jedes Mal ihren Arzt aufsuchen. Neben ungewürzter, leichter Schonkost wirken dann vor allem bestimmte Teesorten wie Grüner Tee oder Kamillentee schmerz- und entzündungshemmenden auf die gereizte Magenschleimhaut. Auch heißes Wasser mit frischem Ingwer entspannt den Magen und kann bei Übelkeit und Bauchschmerzen Abhilfe schaffen. Denselben Effekt haben in heißem Wasser gebrühte Fenchelsamen, während Leinsamen der angegriffenen Magenschleimhaut wie ein Schutzfilm dienen können. Generell können Sie auf diese Weise Ihre Magengesundheit unterstützen. Zeigen sich die genannten Symptome jedoch häufig, sehr stark oder zum ersten Mal, sollten Sie sich auf jeden Fall in ärztliche Behandlung begeben und nicht auf eigene Faust experimentieren.

Kann Stress wirklich ein Magengeschwür auslösen?

Dr. Dr. T. Weigl
Stress gilt als einer der Risikofaktoren für die Entwicklung eines Magengeschwüres. Bevor Sie nun gestresst über Ihr Stresslevel sinnieren will gesagt sein, dass Stress allein nur in den seltensten Fällen zu einem Magengeschwür führen kann. Wie bei so vielen anderen Erkrankungen auch, ist ein Magengeschwür häufig das Ergebnis einer Kombination verschiedener Faktoren.

Bei mir schlägt die Therapie mit Säureblockern nicht an, gibt es Alternativen?

Dr. Dr. T. Weigl
Wenn die Therapie mit Säureblockern nicht erfolgreich ist bzw. zu viele Nebenwirkungen auftreten, kommen als ernstzunehmende Alternativen in der Regel nur operative Eingriffe in Betracht. Eine herkömmliche Möglichkeit ist es, einen kleinen Teil des Magens, wie eine Art Manschette, um den Mageneingang zu legen. Dadurch kann weniger Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen. Eine neuere, derzeit noch verhältnismäßig selten angewandte Methode, stellt das sog. ‚EndoStim-System’ dar. Bei einem Großteil der Refluxerkrankten ist eine verminderte Funktionsfähigkeit des Speiseröhren-Schließmuskels ursächlich für die Symptomatik. Ein Schrittmacher im linken Rippenbogen kann besagten Muskel stimulieren. Das Implantat ist dabei individuell programmierbar, sodass es auf den Patienten abgestimmt werden kann.

Hat Blut im Stuhl dieselben Ursachen wie Bluterbrechen?

Dr. Dr. T. Weigl
Tatsächlich überschneiden sich viele Ursachen für blutigen Stuhl und blutiges Erbrechen. Während Bluterbrechen jedoch fast nur auf Erkrankungen des oberen Magen-Darm-Trakts hinweist, lässt Blut im Stuhl zusätzlich auf Schäden im mittleren und unteren Magen-Darm-Trakt schließen. Dazu zählen unter anderem chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Darmpolypen, Hämorrhoiden und Tumoren des Dünn- und Dickdarms. Wie beim Bluterbrechen gilt auch für blutigen Stuhl: Die Ursachen können harmlos sein, jedoch in einigen Fällen auch auf ernste Hintergründe haben. Lassen Sie daher die Ursache stets von einem Arzt abklären, vor allem wenn sich weitere Symptome wie allgemeines Krankheitsgefühl, Übelkeit und Erbrechen sowie schneller Gewichtsverlust hinzugesellen.

Typisches Patientenbeispiel

Frustriert schaut Erik auf das leckere Gulasch, für das er fast anderthalb Stunden in der Küche stand. „Jetzt habe ich schon wieder solche Bauchschmerzen und mein Appetit ist wie wegeblasen“, beklagt er sich bei seiner Frau Martina. Die schaut mitleidig von ihrem Buch hoch und mustert ihren Mann besorgt. „Vielleicht solltest du mal zu Dr. Schwerin gehen? Weißt du noch der Schwager unserer Nachbarin? Der hatte auch so unspezifische Beschwerden und am Ende war es Krebs!“. „So ein Blödsinn…“, murmelt Erik und verlässt die Küche, halb um Martinas Horrorgeschichten zu entkommen, halb weil ihm so schlecht ist, dass er lieber einen Stopp im Bad einlegen möchte.

Nachdem Erik sich übergeben hat, durchfährt es ihn eiskalt – dem Erbrochen hat sich eine ordentliche Menge Blut beigemischt! Panisch spült er sich den Mund aus und sieht sich vor seinem inneren Auge schon mit Magenkrebs im Endstadium, angeschlossen an tausend Schläuche, im Krankenhaus liegen. Er atmet ein paar Mal durch und verlässt betont ruhig das Bad. „Wenn ich es mir recht überlege, Martina, so ein Kontrollbesuch bei Dr. Schwerin ist eh mal wieder nötig!“, sagt er zu seiner stirnrunzelnden Frau.

Gewissheit beim Arztbesuch

Nachdem Erik bei Dr. Schwerin angerufen hatte, wurde er nach Schilderung seiner Symptome direkt an einen Arzt mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie weitergeleitet. Der Arzt holt ihn aus dem Wartezimmer ab und lauscht zunächst Eriks Ausführungen seiner Beschwerden. Danach stellt er selbst Fragen zur Dauer und Häufigkeit der geschilderten Symptome. Danach kommt das, was Erik insgeheim befürchtet hat: eine Magenspiegelung. „Machen Sie sich keine Sorgen“, sagt der Arzt, als er Eriks skeptischen Blick einfängt. „Sie werden keine Schmerzen haben!“. Und tatsächlich die Endoskopie verläuft schnell und das Beste ist, dass es sofort eine Diagnose gibt. Erik hat ein Magengeschwür. „Gut, dass wir das Geschwür entdeckt haben! Da können wir gut mit Medikamenten gegen vorgehen!“.

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Die hier beschriebenen Punkte (Krankheit, Beschwerden, Diagnostik, Therapie, Komplikationen etc.) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird genannt, was der Autor als wichtig und erwähnenswert erachtet. Ein Arztbesuch wird durch die hier genannten Informationen keinesfalls ersetzt.

 

Autor: Dr. Dr. Tobias Weigl, Clara Spottke
Lektorat: Christopher Keck
Veröffentlicht am: 16.02.2020

Quellen

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4 Antworten
  • Lucie Moreau
    23.02.2021 15:37

    Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Bluterbrechen. Mein Onkel möchte einen Internisten aufsuchen, da er vor einiger Zeit Blut gebrochen hat und sich unwohl fühlte. Gut zu wissen, dass eine Magenschleimhautentzündung, ein Magengeschwür oder Leberzirrhose für Bluterbrechen sorgen können.

  • Lara Stein
    19.06.2021 10:11

    Tatsächlich musste ich auch unter heftigen Oberbauchschmerzen und andauernder Übelkeit leiden. Anfänglich hatte ich einfach nur an eine Magenverstimmung geglaubt. Ich habe dann, wie hier beschrieben nur noch milde Nahrungsmittel zu mir genommen, auf übermäßigen Kaffeekonsum verzichtet und meinen Alkoholkonsum eingeschränkt. Leider muss ich nun doch zur OP. Ich hoffe, ich kann einen kompetenten Arzt finden, der auf den Magen- und Darmtrakt spezialisiert ist.

  • Kira N.
    23.10.2022 20:24

    Vielen Dank für diesen Beitrag über Bluterbrechen. Interessant, dass man bei entsprechenden Symptomen oftmals an einen Facharzt für Gastroenterologie weitergeleitet wird. Ich hatte das neulich auch einmal und mache mir große Sorgen, daher werde ich auch einen Termin beim Facharzt vereinbaren.

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