„Die ‚Sartane‘, bspw. Candesartan, liegen in Deutschland bei der Behandlung von Bluthochdruck noch hinter den Betablockern und ACE-Hemmern – trotzdem sehr oft verschrieben. Es kann bspw. auch bei der Behandlung von Nierenschäden in Folge von Diabetes-Typ-2 angewendet werden.“ — Dr. Tobias Weigl
Von Medizinern geprüft und nach besten wissenschaftlichen Standards verfasst
Dieser Text wurde gemäß medizinischer Fachliteratur, aktuellen Leitlinien und Studien erstellt und von einem Mediziner vor Veröffentlichung geprüft.
Quellen ansehenWas ist Candesartan?
Candesartan ist ein Arzneimittel, das vor allem bei der Behandlung von Bluthochdruck zum Einsatz kommt. Auch wenn deutschlandweit die ACE-Hemmer (bspw. Ramipril) sowie Beta-Blocker (z. B. Metoprolol) „beliebter“ sind, ist Candesartan einer der am häufigsten verschriebenen Wirkstoffe.
Strukturformel von Candesartan
Wenn Sie vorab mehr über die häufige Erkrankung Bluthochdruck erfahren möchten, empfehlen wir die Lektüre unseres Artikels „Bluthochdruck (Hypertonie) – Symptome | Diagnose | Therapie“.
Mehr Informationen zu Bluthochdruck in diesem Video
Die Spätfolgen von Bluthochdruck enden für beinahe jeden zweiten Deutschen unter 65 Jahren tödlich. Nur bei etwa 40 Prozent der Betroffenen ergeben sich tatsächlich auch Symptome, was der Erkrankung den Beinamen „Silent Killer“ eingebracht hat. Doch was genau ist Bluthochdruck eigentlich und wer ist besonders gefährdet, daran zu erkranken? Diese und weitere Fragen beantwortet Dr. Tobias Weigl im nachfolgenden Beitrag.
Welche Wirkung hat Candesartan?
Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei Candesartan um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Sartane. Diese sind sogenannte Angiotensin-II-Antagonisten, auch bekannt als AT1-Rezeptorantagonisten, und zählen allgemein zu den Antihypertensiva, den ‚Blutdrucksenkern‘.
In unserem Körper befinden sich in den Bereichen des Gefäßsystems, des Herzens, des Gehirns, der Nieren, der Nebennieren, der Leber und im Darm AT1-Rezeptoren, die dafür zuständig sind, die verschiedenen Wirkungen des Hormons Angiotensin-II im Körper zu vermitteln. Zu diesen Wirkungen zählen:
- Gefäßverengung (sog. ‚Vasokonstriktion‘)
- die Fähigkeit des Herzens, sich zusammenzuziehen (sog. ‚Kontraktilität‘)
- die Filtration in den Nierenkörperchen (sog. ‚glomeruläre Filtration‘)
- die Freisetzung von Vasopressin und Aldosteron
- die Zellwachstumsstimulation
Diese Wirkungen haben unter anderem auch einen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. Hier kommen die Sartane, bzw. in unserem Beispiel das Candesartan, ins Spiel. Diese blockieren nämlich in Teilen den AT1-Rezeptor, sodass dort kein Angiotensin-II mehr binden kann. Dies hat eine blutdrucksenkende Wirkung zur Folge.
Bei Candesartan handelt es sich um eine sogenannte Prodrug. Dieser Begriff beschreibt Arzneistoffe ohne eigene biologische Aktivität. Genau genommen gelangt Candesartan als Candesartan cilexetil in den Körper, wo es dann im Dünndarm in die aktive Form Candesartan verstoffwechselt wird und erst dann seine eigentliche Wirkung entfalten kann.
Was sind die Anwendungsgebiete von Candesartan?
Vorrangig wird Candesartan bei der Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Der Wirkstoff kann in Kombination mit ACE-Hemmern verwendet werden, um eine symptomatische Herzinsuffizienz zu behandeln oder aber als Ersatz für ACE-Hemmer dienen, wenn diese nicht vertragen werden. Des Weiteren ist es möglich, mithilfe von Candesartan Nierenschäden infolge von Typ-2-Diabetes (sog. ‚diabetische Nephropathie‘) zu behandeln. Möglich ist auch eine Anwendung von Candesartan bei der Prophylaxe von Migräne.
ACE-Hemmer kommen auch im Zusammenhang mit Angiotensin zum Einsatz, allerdings auf andere Art als die Sartane. Während Sartane dafür sorgen, dass das Hormon Angiotensin-II blockiert wird – dieses Hormon ist verantwortlich für hohen Blutdruck und eine hohe Pumplast des Herzens –, stoppen ACE-Hemmer die Produktion des Hormons. Dieses entsteht nämlich im Rahmen eines Umwandlungsprozesses aus Angiotensin-I. ACE-Hemmer greifen an dem Enzym an, das Angiotensin konvertiert und die ACE-Hemmer verhindern so die Bildung von Angiotensin-II und sorgen letztlich für eine Blutdrucksenkung.
Neben den ACE-Hemmern und AT1-Rezeptorantagonisten gibt es aber noch weitere wichtige Medikamentengruppen, die bei Bluthochdruck zum Einsatz kommen. Dazu zählen neben den bereits genannten die Diuretika, die Calciumkanalblocker sowie die Betablocker (z.B. Metoprolol, Bisoprolol). Mehr über diese Medikamente, die auch als „Big 5 der Blutdrucksenker“ bezeichnet werden, erfahren Sie im nachfolgenden Video von Dr. Tobias Weigl, der Ihnen auch einige zu beachtende Regeln im Zusammenhang mit den Medikamenten mit auf den Weg gibt.
Was sind die Nebenwirkungen von Candesartan?
Viele Arzneimittel gehen mit diversen Nebenwirkungen einher, die entsprechend deklariert sein müssen. Das betrifft auch Candesartan. Dabei erfolgt eine Einteilung der Nebenwirkungen gemäß ihrer Schwere und Häufigkeit. Daher wird im Folgenden zunächst auf diejenigen Nebenwirkungen eingegangen, im Rahmen welcher Sie sofort mit der Einnahme aufhören und einen Arzt aufsuchen sollten. Dazu gehören:
- Atembeschwerden; evtl. inklusive Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen
- Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen, die mit Schluckbeschwerden einhergeht
- Intensiver Juckreiz auf der Haut; ggf. mit der Bildung von Pusteln
Die nachfolgenden Auflistungen dienen der Aufschlüsselung der Nebenwirkungen gemessen an ihrer Häufigkeit. Dabei gilt für die Angabe „häufig“ ein Aufkommen von ≥1/100 bis <1/10 (1 bis 10 Behandelte von 100) und für die Angabe „sehr selten“ ein Aufkommen von <1/10.000 (weniger als 1 Behandelter von 10.000). Als häufige Nebenwirkungen gelten:
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Atemwegsinfektionen
- niedriger Blutdruck (äußert sich in Ohnmacht oder Schwindel)
- veränderte Ergebnisse bei Blutuntersuchungen (bspw. erhöhte Kalium-Werte; dies äußert sich dann in Müdigkeit, Schwäche, Kribbeln auf der Haut oder unregelmäßigem Herzschlag)
- veränderte Nierenfunktion (in seltenen Fällen Nierenversagen möglich)
Als sehr selten hingegen werden die folgenden Nebenwirkungen eingestuft:
- Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rache
- Abnahme roter oder weißer Blutkörperchen (Symptome: Müdigkeit, Infektion, Fieber)
- Hautausschlag, Nesselsucht
- Juckreiz
- Rückenschmerzen sowie Schmerzen in Muskeln und Gelenken
- veränderte Leberfunktion und Leberentzündung (Symptome: Müdigkeit, Gelbfärbung der Haut (sog. ‚Ikterus‘) und des Weißen im Auge, Beschwerden ähnlich wie bei einer Grippe)
- Übelkeit
- Husten
- veränderte Ergebnisse bei Blutuntersuchungen; weniger Natrium im Blut (äußert sich ggf. in Schwäche, Energiemangel und Muskelkrämpfen)
Weitere Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
Grundlegend gleichen sich die möglichen Nebenwirkungen von Candesartan bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Allerdings kann es bei Kindern und Jugendlichen darüber hinaus noch zu folgenden Beschwerden kommen:
- Halsschmerzen (sehr häufig; nicht bei Erwachsenen)
- laufende Nase (häufig)
- Fieber (häufig)
- beschleunigter Herzschlag (häufig)
Candesartan aus der Wirkstoffgruppe der Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten
Wirkung
- blutdrucksenkend (sog. ‚antihypertensiv‘)
Anwendungsgebiete
- Bluthochdruck
- Herzinsuffizienz
- Diabetische Nephropathie
- Migräne (Prophylaxe)
Wichtigste Nebenwirkungen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Atemwegsinfektionen
- erniedrigter Blutdruck
- veränderte Nierenfunktion
- erhöhte Kalium-Werte → Schwäche, Müdigkeit, Hautkribbeln, unregelmäßiger Herzschlag
Bei Kindern zusätzlich
- Halsschmerzen
- Fieber
- laufende Nase
- beschleunigter Herzschlag
Empfohlene Dosis
- anfangs einmal täglich eine 8-mg-Tablette für 4 Wochen
- Dosis kann erhöht werden auf 16 mg einmal täglich
- Maximaldosis: 32 mg einmal täglich
- es ist möglich, Candesartan in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern einzusetzen
- bei Kindern liegt die Anfangsdosis bei 4 mg, die Maximaldosis bei 16 mg
- bei Herzinsuffizienz ist die Dosierung anders; Anfangsdosis ist üblicherweise 4 mg einmal täglich; Steigerung bis 32 mg Zieldosis; die Dosis wird bis zum Ziel in Abständen von mindestens 2 Wochen verdoppelt (4→8→16→32)
Darreichungsform
- Tablette
Welche Kontraindikationen und Wechselwirkungen existieren für Candesartan?
Bei einer Kontraindikation, auch bekannt als Gegenanzeige, handelt es sich um einen Umstand, der die Gabe eines bestimmten Medikaments (auch Anwendung einer bestimmten therapeutischen Maßnahme) streng untersagt.
Zu den Kontraindikationen von Candesartan zählen:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff bzw. die anderen Bestandteile des Medikaments
- 2. und 3. Schwangerschaftstrimester
- stark eingeschränkte Leberfunktion; Cholestase
- Kinder, die jünger als 1 Jahr sind
- gleichzeitige Anwendung mit aliskirenhaltigen Medikamenten bei Diabetes mellitus (auch Zuckerkrankheit) oder eingeschränkter Nierenfunktion
Risiken in Bezug auf das erste Schwangerschaftstrimester hinsichtlich der Einnahme von Candesartan sind nicht ausreichend belegt. Es ist allerdings von einem geringfügigen Risiko auszugehen. Es sollte daher auch in diesem Zeitraum davon abgesehen werden, Candesartan einzunehmen, wenn die Einnahme nicht unbedingt notwendig ist. Dann erfolgt eine Umstellung auf ein Medikament mit ähnlich blutdrucksenkender Wirkung, das aber ein besseres Sicherheitsprofil aufweist. Wird während der Einnahme von Candesartan eine Schwangerschaft festgestellt, so sollte ebendiese Einnahme beendet und eine alternative Therapie in Erwägung gezogen werden.
Die Einnahme von Candesartan im zweiten sowie dritten Schwangerschaftstrimester ist aus gutem Grund kontraindiziert. Denn das Medikament kann zum einen dem Fötus schaden, also fetotoxisch wirken, da es möglicherweise die Nierenfunktion vermindert, die Menge Fruchtwasser zu stark begrenzt (sog. ‚Oligohydramnion‘) oder die Bildung des Knochengewebes in Bezug auf den Schädel des Fötus (sog. ‚Schädelossifikation‘) verzögert. Des Weiteren kann Candesartan neonatal-toxisch wirken, also das Neugeborene beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang kann das Neugeborene von einem Nierenschaden, zu geringem Blutdruck oder Kaliumüberschuss betroffen sein.
Was sind Wechselwirkungen?
Unter Wechselwirkungen, im Kontext dieses Artikels genauer Arzneimittelwechselwirkungen, versteht man die gegenseitige Beeinflussung von Medikamenten, wenn diese zeitgleich eingenommen werden. Ebenso kann dies die Wechselwirkung zwischen einem Medikament und einem Lebensmittel beschreiben.
Im Zusammenhang mit Candesartan können sich die folgenden Wechselwirkungen ergeben:
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Candesartan mit ACE-Hemmern (z.B. Ramipril, Enalapril) oder Medikamenten, die Aliskiren enthalten, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für niedrigen Blutdruck (sog. ‚Hypotonie‘), Kaliumüberschuss (sog. ‚Hyperkaliämie‘) und einer verringerten Nierenfunktion einschließlich eines möglicherweise akuten Nierenversagens.
- Wird Candesartan gleichzeitig mit kaliumsparenden Medikamenten eingenommen, bspw. Diuretika, Kaliumpräparate oder kaliumhaltige Salzersatzmittel, oder anderen Arzneimitteln wie etwa Heparin, kann es dazu kommen, dass sich der Kaliumspiegel im Körper erhöht.
- Wird neben Candesartan noch Lithium gegeben, kann die Serumlithium-Konzentration (also die Konzentration von Lithium im Blutserum) ansteigen.
- Eine gleichzeitige Gabe von Candesartan in Kombination mit nicht-steroidalen Antirheumatika (kurz: NSAR), bspw. Ibuprofen, Diclofenac oder Etoricoxib, kann die blutdrucksenkende Wirkung abschwächen. Des Weiteren kann diese Kombination das Risiko erhöhen, dass sich die Nierenfunktion verschlechtert.
Candesartan wurde im Zusammenhang mit möglichen Wechselwirkungen auch noch mit weiteren Präparaten geprüft. Dazu zählten u. a. Hydrochlorothiazid, Warfarin, Digoxin, orale Kontrazeptive („die Pille“ mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol oder Levonorgestrel), Glibenclamid, Nifedipin sowie Enalapril. Die Studien brachten keine für die Praxis relevanten Wechselwirkungen hervor.
Was sollte ich wissen?
Bei der Einnahme von Candesartan sollten bestimmte Hinweise beachtet werden, um möglichst effektiv Nutzen aus der Behandlung mit dem Medikament ziehen zu können. Im Folgenden finden sich einige Regeln im Umgang mit Candesartan:
- Sie können Candesartan mit oder ohne Nahrung einnehmen, sollten aber stets darauf achten, die Tablette mit einem Schluck Wasser zu sich zu nehmen.
- Es empfiehlt sich, die Tablette einmal täglich zu einer bestimmten Zeit einzunehmen, sodass Sie die Einnahme nicht versäumen können.
- Steigern Sie die Dosis nicht selbst, sondern immer erst nach Rücksprache mit dem Arzt, sofern dieser es gestattet.
- Haben Sie aus Versehen mehr Candesartan eingenommen, als Sie sollten, sollten Sie umgehend Rat über den Umgang mit der Situation einholen, bei Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker.
- Haben Sie einmal vergessen, die Tablette zu nehmen, gleichen Sie dies nicht durch die doppelte Menge Tabletten aus, sondern nehmen die nächste Dosis wie üblich ein.
- Brechen Sie die Einnahme von Candesartan nicht eigenmächtig ab, sondern besprechen Sie dies zunächst mit Ihrem Arzt.
- Wenden Sie Candesartan nicht während der Schwangerschaft oder der Stillzeit an.
Häufige Patientenfragen
Wie ist Candesartan einzunehmen?
Dr. T. Weigl:
Generell sollte Candesartan immer so eingenommen werden, wie es mit dem Arzt besprochen wurde. Wenn Sie Candesartan aufgrund von Bluthochdruck nehmen, ist es für gewöhnlich so, dass man die Therapie mit einer Dosis von 8 mg einmal täglich beginnt. Diese kann, auch hier wieder nur nach Rücksprache mit dem Arzt, auf 16 bzw. 32 mg gesteigert werden.
Wie ist Bluthochdruck definiert?
Dr. T. Weigl:
Unter Bluthochdruck, auch bekannt als Hypertonie, versteht man eine Erkrankung, bei der unser Blutdruck dauerhaft einen Maximalwert von 140/90 mmHg überschreitet. Der optimale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Der Begriff Blutdruck wiederum beschreibt den Druck, mit dem vom Herzen ausgehend Blut durch unseren Gefäßkreislauf gepumpt wird. Der Blutdruck gibt, in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) die Menge Blut an, die das Herz pro Minute in den Gefäßkreislauf befördert. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom sogenannten Herzminutenvolumen.
Wie viele Menschen in Deutschland leiden an Bluthochdruck?
Dr. T. Weigl:
Deutschlandweit ist bei etwa einem Drittel der Bevölkerung ein Bluthochdruck ärztlich diagnostiziert, während Männer in der Gruppe der unter 65-Jährigen häufiger betroffen sind. Bei fast zwei Dritteln der Menschen in einem Alter von 65 Jahren aufwärts ist ein Bluthochdruck diagnostiziert, hier ist die Verteilung auf die Geschlechter etwa gleich. Weltweit ist ungefähr ein Viertel der Bevölkerung von Bluthochdruck betroffen, man geht bis 2025 von einem Anstieg auf 29 Prozent aus.
Verwandte Themen
- Bluthochdruck (Hypertonie) – Symptome | Diagnose | Therapie
- Bluthochdruck durch Phosphate
- Ramipril – Dosierung, Wirkung & Nebenwirkung dieses ACE-Hemmers
- Enalapril – ACE-Hemmer mit Wirkung und Nebenwirkungen
- Furosemid – Ein Schleifendiuretikum bei Bluthochdruck und Ödemen
- Metoprolol Wirkstoff – Wirkung, Dosierung und Risiken eines wichtigen Betablockers
- Fit bis ins hohe Alter – Arzneien der Zukunft machen es möglich
- Herzrhythmusstörungen – Ursachen, Diagnose und Behandlung
- Aktuelle Forschung – Die Arzneimittel mit den häufigsten Nebenwirkungen
- Herzrasen – Ursachen, Symptome und Therapie einer Tachykardie
Haben auch Sie Erfahrungen mit dem Medikament Candesartan? Haben Sie Fragen zum Thema? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion unten für den Austausch untereinander und mit uns!
Autoren: Dr. Tobias Weigl und Tobias Möller
Redaktion: Sebastian Mittelberg
Veröffentlicht: 07.02.2019
Quellen
- Claudia Dellas (2011): Crashkurs Pharmakologie. Elsevier, Urban & Fischer, München.
- Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®: Wie wirken aktuelle Blutdrucksenker?
- Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®: Bluthochdruck in Zahlen.
- Jörg Fabian et al. (2011): Prodrugs – Arzneistoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften. In: pharmazeutische-zeitung.de.
- gelbe-liste.de: AT1-Antagonisten (Sartane).
- gelbe-liste.de: Candesartan.
- Georg Graf von Westphalen: Angiotensin II. In: flexikon.doccheck.com.
- Christina Laake et al.: Candesartan. In: flexikon.doccheck.com.
- ratiopharm.de (2018): Fachinformation Candesartan-ratiopharm® Tabletten.
- Ratiopharm (2018): Information für Anwender – Candesartan-ratiopharm® 32 mg Tabletten.
Olaf Hantl
07.12.2019 11:18Hallo, mir hat mein Hausarzt, nachdem ich vor ca. einem Jahr, meine Triamteren abgesetzt habe, am Montag vor einer Woche, 8 mg Candesartan (4mg Morgens und Abends) verordnet. An diesem Tag, hatte ich unter anderem auch, sehr starke Schmerzen im Lendebereich – die mich dazu veranlassten, ihn aufzusuchen. Die unmittelbare Messung des Blutdrucks, hatte bei ihm, eine leichte Panik aufkommen lassen, die ich ich ihm auch durch gutes zureden, nicht nehmen konnte. Ich habe die sofortige Einnahme eines Notfall-Präparates verweigert und nach einer längeren Belehrung seinerzeits, mich mit dem Rezept und unter Höllenschmerzen, auf den Weg in die Apotheke gemacht. Mein Blutdrock lag – nachdem ich auch dort gemessen habe, zwischen 220 (beim Arzt) und 205 (der obere Wert, in der Apotheke). Zuhause angekommen habe ich mir 8 mg Candesartan verabreicht und mich mit meinen vorhandenen Möglichkeiten (Franzbrantwein) um meine Lendenwirbel gekümmert. Ab hier und vermutlich in dieser Nacht entsteht nun eine Situation, die ich Euch eigentlich schildern möchte. Am nächsten Morgen oder in der Nacht, habe ich sehr starke Beschwerden im linken, hinteren Kieferbereich bekommen. Mein Gefühl sagt mir, dass diese Schmerzen eigentlich immer vorhanden waren – von meinem Gehirn und meinem eingebauten „Schmerz-Warnsystem“ im Zahn- und Kieferbereich, jedoch unterdrückt worden sind. Durch die Candesartan – so meine Vermutung – kann sich der Schmerz, jetzt voll entfalten. Ich habe extreme Probleme beim kauen und vermute – dies möchte ich nicht unerwähnt lassen, auch meine längere Zeit in Anwendung befindlichen starren, harten Ohrstöpsel (die ich seit zwei Wochen nicht mehr verwende) als Mitverursacher meines Schmerzproblems. Lange Rede, kurze Selbsterkenntnis: bei mir hat Candesartan mein Schmerzempfinden dahingehend gestört, dass es jetzt (die Schmerzen im Lendenbereich, sind nicht mehr vorhanden – die waren vermutlich durch Überanstrengung hervorgerufen) – bei meinen Kieferschmerzen, den oder die bisherigen Schmerz-Filter blockiert, was seit zwei Wochen zu starken Kau-Beschwerden führt. Ich habe, seit gestern Abend, die Candesartan ausgesetzt und würde mich nicht wundern, wenn die Kieferschmerzen in ein oder zwei Tagen, verschwunden sind. Im Moment nehme ich Aspirin, damit ich halbwegs schmerzfrei kauen kann. Die Triamteren hatte ich seinerzeit abgesetzt, weil ich unter einem permantenen Ruhepuls von über 90 gelitten habe. Normal ist bei mir 65-70. Amlodipin und Ramipril habe ich vor drei Jahren, wegen der bekannten Nebenwirkungen abgesetzt. In Zukunft greife ich dann wohl wieder auf mein Kalium-Präparat zurück – das ich wegen starker Muskelkrämpfe im Halsbereich eingenommen habe und so meine Vermutung, auch den Blutdruck ein wenig gesenkt hat. Blutdruck senken – etwas ich eigentlich nicht nötig hätte. Regelmäßige Bewegung und 20 kg weniger – und ich wäre topfit. Alles Gute!
Shadow
07.04.2020 15:45Jemand der einen Systolischen Druck von 200 hat und das Medikament absetzt…. Na ja, ich sage einmal; Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Katja Baumgarten
07.11.2021 19:23Ich wollte an der Stelle mal fragen, wieso Candesartan Atemwegsinfektionen als NW haben? Durch welchen Mechanismus wird das verursacht?
christian schmid
30.09.2022 20:14Nehme seit 1 Jahr Candesartan 16mg am Tag – hab seit dem mindestens alle 2 Monate heftige Atemwegsinfektion (Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen, etc.).
Was kann man dagegen vorsorglich tun?
Hofmann
20.01.2024 21:35Ich habe seit vielen Monaten zu hohen Blutdruck. Beim Arzt war mein Blutdruck wie im Bilderbuch. Höchstens 120 zu 80,eher etwas niedriger. Das ich externe Kopfschmerzen habe,sagte ich ihm auch. Das mit dem Blutdruck wären Schwankungen die jeder hat,die Kopfschmerzen Migräne! Am Donnerstag war mein Blutdruck wieder über 150 ,zweiter Wert über 100. Mein Kopf platzt dachte ich die ganze Zeit. Jahrzehntelang bin ich wegen zu niedrigen Blutdruck behandelt worden, weil der erste Wert selten über 100 lag. Ich habe aber schon vor zig Jahren aufgehört diese Kapseln zu nehmen.
Nun habe ich am Donnerstag meinen Arzt angerufen, viel Hoffnung hatte ich nicht. Doch er meinte, ich sollte sofort oder am nächsten Morgen in die Praxis kommen.
Mir wurde in der Praxis gleich der Blutdruck gemessen. Dieses mal war er auch beim Arzt viel zu hoch. 180 zu 105. Er kam dann auch gleich zu mir,verschrieb mir Candestartan 32 mg. Jeden Tag eine halbe Tablette, erst einmal. Nächste Woche soll ich wieder kommen. Ich habe Panik vor den Nebenwirkungen gehabt. Habe dann aber sofort die erste halbe Tablette genommen. Gewartet ob was passiert, Atemnot oder ähnliches. Nichts. Im Beipackzettel, sowie im Intranet steht das es 10 bis 14 Tage dauern kann, bis der Blutdruck runter geht. Gegen Abend ging es mir auf einmal gut. Mein Blutdruck lag bei 128 zu 71. Habe ich seit vielen Monaten nicht mehr gehabt. Heute früh 108 zu 68 ! Vor 2 Stunden 130 zu 80. Nun verstehe ich das Ganze nicht. Wirken die Tabletten bei jedem anders ? Eben habe ich auch noch mal gemessen, 124 zu 73 . Am Abend ist der Blutdruck eigentlich sonst immer am höchsten.
Hofmann
20.01.2024 21:45Ich nehme erst seit kurzen 16 mg täglich. Bisher habe ich noch keine Probleme. Kopfschmerzen habe ich seitdem ich den hohen Blutdruck habe. Da ich Rheuma habe,bekomme ich Schmerzmittel verschrieben. Aber ich bin auf NSAR Medikamente allergisch, die darf man ja auch nicht mit Candestartan einnehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihre Beschwerden mit den Candestartan zusammen hängen. Denn so viel ich weiß, von meiner Allergie gegen die NSAR Medikamente, da hatte ich die Symptome durchweg. Die waren nicht mal da und dann wieder weg. Ich weiß nicht, 8b ich Ihnen damit helfen kann. Viele Grüße